Sprachförderkonzept Grundschule Elze (Entwurf)

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Transkript:

Sprachförderkonzept Grundschule Elze (Entwurf) Schulnummer: 31987 Schulleitung: Walter Zychlinski (SL), Marion Schroeder stv. SL) Email: gs.elze@htp-tel.de Telefon: 05130 4655 Schülerzahl: 207 DaZ-Schüler/innen: 22 Schüler ohne/mit geringen Deutschkenntnissen: 12 Nicht-Alphabetisierte: 7 Erstsprachen: Russisch, Kurdisch, Arabisch, Farsi, Tschetschenisch, Serbisch, Italienisch a. RdErl. d. MK v. 1.7.2014 25 81 625 VORIS 22410 b. Bezugserlasse: RdErl. d. MK Die Arbeit in der Grundschule v. 1.8.2012 (SVBl. S. 404) VORIS 22410 RdErl. d. MK Sprachfördermaßnahmen vor der Einschulung v. 1.3.2012 (SVBl. S. 390) VORIS 22410 RdErl. d. MK Klassenbildung und Lehrerstundenzuweisung an den allgemein bildenden Schulen v. 7.7.2011 (SVBl. S. 268), zuletzt geändert durch RdErl. v. 7.5.2013 (SVBl. S. 219) VORIS 22410 Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung v. 22.01.2013 (Nds. GVBl. S. 23; SVBl. S. 66) VORIS 22410 RdErl. d. MK Ergänzende Bestimmungen zur Verordnung zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung v. 31.1.2013 (SVBl. S. 67) VORIS 22410 RdErl. d. MK Kerncurricula, Rahmenrichtlinien und Curriculare Vorgaben für das allgemein bildende Schulwesen v. 1.10.2013 (SVBl. S. 377, ber. S. 435) VORIS 22410 1. Allgemeines Die Grundschule Elze ist derzeit verlässliche Halbtagsschule. Ab dem Schuljahr 2017/2018 wird sie zur offenen Ganztagsschule umgewandelt Die Schule wird von 220 Kindern besucht, jedes zehnte Kind ist derzeit ein Flüchtlingskind. Aufgrund der dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge und der geplanten Gemeinschaftsunterkünfte auch in Elze wird dieser Anteil an Flüchtlingskindern künftig weiter steigen. Mit einer Verdopplung ist zu rechnen. Die Flüchtlingskinder kommen aus Tschetschenien, Iran, Irak, Afghanistan, häufig aus Syrien, einige aus den Balkanstaaten. Der Ort Elze und die im Schulbezirk liegenden weiteren Ortschaften sind zwar sozial durchmischt, allerdings stark mittelschichtgeprägt. In mehreren Ortschaften gibt es sich entwickelnde Gewerbegebiete, überwiegend sind die Orte jedoch landwirtschaftlich geprägt. Die gute Anbindung an Hannover hat Elze und die Umgebung zu einem interessanten Standort werden lassen, sowohl für Gewerbe, als auch für Familien. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg der Anzahl derjenigen Schülerinnen und Schüler feststellbar, die stark impulsgesteuert sind und Verhaltensauffälligkeiten zeigen. In der jüngeren Bevölkerungsschicht befinden sich überdurchschnittlich viele Kleinfamilien mit Kindern. Die Bevölkerung ist integrationsbereit. Die zu fördernden Kinder der neu hinzuziehenden Flüchtlingsfamilien sind häufig nicht alphabetisiert und können sich weder in Schrift noch Wort verständigen.

Vorgesehen sind für die Sprachlernklasse zunächst 12 Schülerinnen und Schüler. Sie sind innerhalb des letzten Jahres an die Grundschule Elze gekommen. Viele dieser Kinder sind auch in ihrer Herkunftssprache nicht alphabetisiert. Nach Rücksprache mit den Eltern zum vorausgegangenen Schulbesuch der Kinder und aufgrund der durch die Fachlehrkräfte festgestellten Entwicklungsstände sind die Kinder einzelnen Schulklassen zugeteilt worden. Die neu gebildete Sprachlernklasse wird durch zwei Lehrkräfte geführt. Unterrichtet werden 23 Wochenstunden. Der Besuch der Sprachlernklasse wird erlassgemäß in der Regel ein Jahr dauern, kann jedoch verkürzt werden. In Einzelfällen kann jedoch auch eine Verlängerung des Besuches der Sprachlernklasse auf bis zu zwei Jahren vorgenommen werden (vgl. RdErl d. MK v. 1.7.14). Die Sprachlernklasse verfügt über einen festen Klassenraum. Dieser Raum liegt so zentral, dass die Schülerinnen und Schüler, die bereits zeitweilig am Regelunterricht teilnehmen können, selbstständig die Unterrichtsräume ihrer Stammklassen zu den für sie geeigneten Fachunterrichten aufsuchen können. Eine Übersicht über die Stundenpläne der Regelklassen befindet sich als Wandkalender im Klassenraum der Sprachlernklasse. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält einen Einzelplan. Einmal monatlich tagt das Sprachförderteam bestehend aus den Kolleginnen Sprachförderung vor der Einschulung, den Leiterinnen der Sprachkurse DaZ und den Kolleginnen der Sprachlernklasse. 2. Sprachförderkonzept die Ziele und der Weg Die aktive Teilnahme am Unterricht und am Schulleben setzt voraus, dass alle Schülerinnen und Schüler befähigt sind, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen. Hieraus definiert sich auch das wesentliche Ziel des Unterrichts in der Sprachlernklasse: der Erwerb und die Erweiterung der sprachlichen Handlungsfähigkeit in der deutschen Sprache (vgl. RdErl d. MK v. 1.7.14). In einer lernförderlichen Umgebung sollen alle Kinder unserer Schule Diversität kennen und schätzen lernen und gleiche Bildungschancen erhalten (Leitbild). Dies geschieht am erfolgreichsten, wenn die Lernvoraussetzungen angemessen berücksichtigt sind, die Lebenswirklichkeit und die Lebenserfahrungen der Kinder einbezogen werden und offene und kooperative Unterrichtsformen praktiziert werden. Gefördert wird in den Regelklassen unterrichtsimmanent a) durch binnendifferenzierende und individualisierende Maßnahmen, b) bei hohem Förderbedarf auch durch besondere zusätzliche Fördermaßnahmen in Lerngruppen mit Schwerpunktbildung (Förderkurse DaZ) und c) in der Sprachlernklasse. Immer ist eine Diagnose des Lernstandes und das Erkennen der Lernvoraussetzungen eine wichtige Vorbedingung der unterrichtlichen Bemühungen.

3. Entwicklung und Aufbau der Sprachförderung die Organisation 3.1. Sprachförderung vor der Einschulung Die Sprachförderung setzt bereits ein Jahr vor der Einschulung ein. Für die vor der Einschulung zu fördernden Kinder finden die entsprechenden Fördermaßnahmen in der Schule statt. Die Kinder werden aus den zwei Kindergärten in unmittelbarer Nähe zu diesem Kurs abgeholt und nach Beendigung des Förderunterrichtes wieder in ihre Kindertagesstätten gebracht. Sprachliche Förderschwerpunkte vor der Einschulung sind Kommunikative Entwicklung Ausspracheentwicklung Grundlagen des Grundwortschatzes Übungen zur phonologischen Bewusstheit Sprachrhythmus Interaktives Erzählen 3.2.1. Sprachförderung in der Sprachlernklasse Startphase In den ersten Wochen steht in der Sprachlernklasse gemäß Erlass eine erste Bestandsaufnahme im Vordergrund. Die Sprachkenntnisse, mathematischen Fähigkeiten und die Schriftkenntnisse, die Schülerinnen und Schüler mitbringen, werden überprüft. Dokumentiert werden die Ergebnisse in einem Beobachtungsbogen zur individuellen Lernentwicklung. Diese erste Bestandsaufnahme liefert Erkenntnisse, die dann zu individuellen Fördermaßnahmen führen. Durch gezielte Übungen und in Freiarbeitsphasen arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihren individualisierten Aufgaben. Wichtig für das schnelle Einleben an der Grundschule Elze ist zunächst das Ankommen und Zusammenfinden in der Sprachlernklasse. Feste Strukturen und ein routinierter Tagesablauf sowie klare Regeln sind von besonderer Bedeutung. Auch ein transparenter Tagesablauf ist hier hilfreich: z.b. offener Anfang, Visualisierung des Tagesablaufes, Tagesanfangs- und Tagesabschlussritual etc.. Da die Kinder der Sprachlernklasse bereits den Regelunterricht in ihren Stammklassen besucht haben, nehmen Sie auch weiterhin am Unterricht in einzelnen Fächern (zum Beispiel Sport, Kunst, Musik, Textiles Gestalten, Gestaltendes Werken, ggf. auch Mathematik oder Englisch) teil. Welche Fächer ein Kind im Fachunterricht besucht, wird individuell festgelegt und mit der Klassenlehrerin abgesprochen.

3.2.2. Sprachförderung in der Sprachlernklasse Förderphase Nachdem der individuelle Sprachstand festgestellt wurde und die individuellen Förderpläne vorliegen, beginnt die Kernarbeit in der Sprachförderklasse. Hierbei findet die Orientierung an den Rahmenrichtlinien Deutsch als Zweitsprache statt. In diesem Lehrplan sind sechs Lernfelder vorgesehen (vgl. Niedersächsisches Kultusministerium, Rahmenrichtlinien Deutsch als Zweitsprache, Seite 11): Ich und du Lernen Sich orientieren Miteinander leben Was mir wichtig ist Sich wohl fühlen Jedes der sechs Lernfelder besteht aus: einem Signalthema mit zugeordneten Modulen Kerninhalten/Lernzielen lexikalischen Bereichen syntaktischen Mitteln möglichen Schüleraktivitäten Zur Umsetzung der Lernfelder wurde bereits sehr zufriedenstellend mit Willkommen in Deutschland I und II (Mildenberger) gearbeitet. Die Themenbereiche sind u.a.: In der Schule Zu Hause Mein Körper Familie Essen und Trinken Hobby und Freizeit Verkehrsmittel Einkaufen Die Uhrzeit Das Wetter Alle vorgestellten Themen werden so dargeboten, dass alle Kompetenzbereiche des regulären Deutschunterrichts "Sprechen und Zuhören"; "Schreiben"; "Lesen - mit Texten und Medien umgehen" und "Sprache und Sprachgebrauch untersuchen abgedeckt werden können.

Das Aufgreifen der o.g. Themenbereiche ermöglicht durch das vielfältige Lernangebot einen ganzheitlichen, handlungsorientierten und differenzierten Unterricht. So gelingt der Einstieg in jedes Thema über das Einbringen von Vorerfahrung und Initiieren erster Erzähl- und Sprechanlässe. Der Wortschatz kann mittels Plakaten eingeführt und durch (auch musikalische) Sprachspiele, Hörübungen und Sprechanlässe geübt und vertieft werden. Anlaute und Buchstaben In Ergänzung zur Einführung von Wortschatz und dem Einsetzen von Sprechund Schreibanlässen zur Förderung des Ausdruckvermögens in der deutschen Sprache, ist das Thematisieren des Alphabets ein zweiter wichtiger Baustein der Sprachlernklasse. Auch bei schon alphabetisierten Schülerinnen und Schülern ist das Erlernen der deutschen Phoneme und deren Umsetzung in Grapheme unerlässlich, da die deutsche Sprache sich durch eine sehr niedrige Phonem- Graphem-Korrespondenz auszeichnet. Auch die genaue akustische Diskrimination einiger Laute in der Zweitsprache ist eine wichtige Grundlage für eine zielsprachliche Aussprache. Unabhängig von der gelernten Schrift wird in der Sprachlernklasse einheitlich die Druckschrift eingeführt, da sie den Schülerinnen und Schülern im Alltag überall begegnet. Für Kinder, die bisher die lateinischen Buchstaben nicht kennen, wird zusätzlich ein Schreiblehrgang für die einzelnen Buchstaben angeschafft. 3.2.3. Mathematik Für den Mathematikunterricht sind im Stundenplan der Sprachlernklasse grundsätzliche fünf Wochenstunden vorgesehen. Es hat sich bei der Arbeit mit Kindern im Fach Mathematik gezeigt, dass einzelne Schülerinnen und Schüler, die mathematischen Operationen leicht nachvollziehen können und daher auch bereits sehr frühzeitig zumindest phasenweise auch im Klassenverband am Mathematikunterricht erfolgreich teilnehmen können. Es wird auf dieser Basis eine schnelle Integration angestrebt. Die Lernziele in Mathematik richten sich nach den entsprechenden Kerncurriucula für die Grundschule. Die Kompetenzbereiche sind: Zahlen und Operationen Größen und Messen Raum und Form Muster und Strukturen Daten und Zufall Die Unterrichtsinhalte für die einzelnen Schüler/innen richten sich - wie auch im sprachlichen Bereich - nach den Beobachtungen der Lehrkraft (Dokumentation der individuellen Lernentwicklung). Die Handlungsorientiertheit im Mathematikunterricht und deren Versprachlichung stehen im Vordergrund.

In Abstimmung auf die o.g. Kompetenzbereiche wird in Mathematik - je nach Leistungsstand - mit den entsprechenden Arbeitsheften (auch Förderheft) zum allgemein eingeführten Lehrwerk Denken und Rechnen gearbeitet. 3.2.4. Englischunterricht Sollten Kinder aus ihrem Herkunftsland bereits englische Sprachkenntnisse mitbringen, so ist individuell zu entscheiden, ob sie bereits nach kurzer Zeit zur Stärkung dieser Kompetenzen und damit zur Stärkung ihres Selbstwertgefühls - am Englischunterricht der Regelklasse teilnehmen können. 3.2.5. Soziale und methodische Kompetenz Das Einfinden in eine neue Klasse, auch mit Kindern derselben Nation, stellt für Schülerinnen und Schüler eine große Herausforderung dar. Das Stärken des Gefühls der Akzeptanz und Empathie, das Teilen gemeinsamer Erfahrungen und das Überwinden von Hemmungen werden durch viele gemeinsame Spiele und Austausch, durch Pflichten und Aufgaben in der Klasse und durch das Schaffen von freien Beschäftigungszeiten (auch zum Spielen) gefördert. Der gemeinsame Erzählkreis am Anfang der Woche schafft einen authentischen Redeanlass, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig auch in der Fremdsprache mitteilen und Fragen zu Erzählthema stellen können. Grundlegende Ziele innerhalb der methodischen Kompetenz in der Sprachlernklasse sind: - die Mappenführung - das Umgehen mit und das Ordnen von Arbeitsmaterial - das selbstständige Arbeiten mit individuellen Arbeitsplänen (siehe Punkt 4: Regelklasse) 4. Regelklasse In der jetzigen Zusammensetzung der Sprachlernklasse sind die Schülerinnen und Schüler bereits schon einer Regelklasse zugeordnet und haben diese auch besucht (maximal 7 Monate, minimal einen Monat lang). Diese Zuordnung wird beibehalten und ist fest im Stundenplan verankert. Da die Kinder bereits ein Zugehörigkeitsgefühl zu ihren Regelklassen entwickelt haben und den Unterricht in den musisch-ästhetischen Fächern bereits kennen gelernt haben, wird mit den Klassenlehrerinnen vereinbart, in welchen Stunden eine Schülerin/ein Schüler der Sprachlernklasse an diesen Unterrichten teilnehmen kann. Erlassgemäß wird für diese Entscheidung die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung herangezogen. Auch die Teilnahme an schulinternen Veranstaltungen oder Klassenunternehmungen der Regelklasse soll für die Schülerinnen und Schüler

der Sprachlernklasse ermöglicht werden. Dieses fördert die Integration und Identifikation mit der Regelklasse und der Schule. 5. Elternarbeit Der erste Kontakt zu den Eltern findet über das Aufnahmegespräch statt. Dieses Gespräch wird erlassgemäß protokolliert (Erstgespräch im Rahmen der Aufnahme in das niedersächsische Schulsystem mit den neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern, Erlass zur Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache RdErl. d. MK v. 01.07.2014). Auf einem Elterninformationabend werden dann Informationen zur Organisation der Sprachlernklasse, zu ihren Zielen und zu dem benötigten Material gegeben. Wie auch in jeder Regelklasse, finden Gespräche bei Bedarf (zum Beispiel geplanter Übergang in die Regelklasse) statt. 6. Übersicht über die Materialien zur Arbeit in der Sprachlernklasse Als aus unserer Sicht besonders geeignet für die Umsetzung dieser Lernfelder erweist sich die Arbeit mit den folgenden Unterrichtsmaterialien: - Karibu Vorkurs (dieser erleichtert den Einstieg in den Schriftspracherwerb durch Übungen zum Rhythmus der Sprache, zur phonologischen Bewusstheit, Silbenarbeit und Graphomotorik) - Karibu Arbeitsheft Teil A und Karibu Arbeitsheft Teil B (diese dienen unter anderem zur Erfassung der Lernausgangslage und ermöglichen das selbständige Arbeiten auf verschiedenen Ebenen in den kerncurriculumrelevanten Kompetenzbereichen Schreiben, Lesen- mit Texten umgehen und Sprache und Sprachgebrauch untersuchen ) - Karibu Storytelling Pictures (22 Poster zu Themen der Übungshefte) - Karibu Schwungübungsheft (als Material für jüngere Schüler/innen bei der Arbeit in der Regelklasse) - Willkommen in Deutschland. Das Übungsheft (dieses Material bietet ein optimales Trainingsprogramm für jedes Kind nach lehrplanrelevanten Themen mit abwechslungsreichen Aufgabenformaten, welche differenziert erarbeitet werden können) - Vocabular Assistent. CD- Rom (zur Erstellung von eigenem Unterrichtsmaterial) - Denken und Rechnen Arbeitshefte Das Team der Sprachlernklasse der Grundschule Elze hat sich bewusst für zwei verschiedene Lernangebote entschieden (zum einen die Materialien Karibu, zum anderen das im Mildenberger Verlag erschienene Willkommen in Deutschland ), um den Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler besser gerecht werden zu können.

7. Anschlussförderung durch Förderkurse Deutsch als Zweitsprache Gemäß Erlass Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nicht - deutscher Herkunftssprache RDERL. D. MK V. 1.7.2014-25 - 81 625 - VORIS 22410 -werden die Schülerinnen und Schüler, die die Sprachlernklasse besucht haben, im Anschluss hieran weiter gefördert. Bereits schon jetzt gibt es Schülerinnen und Schüler an der Grundschule Elze, die zwar einen erheblichen Förderbedarf in Deutsch als Zweitsprache haben, aber bereits eine Regelklasse dauerhaft besuchen (können). Für diese Schülerinnen und Schüler stehen derzeit zehn Lehrerstunden zur Verfügung. Mit diesen Stunden sind zwei Kurse Deutsch als Zweitsprache eingerichtet worden (Erlass zur Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache RdErl. d. MK v. 01.07.2014, siehe Punkt 3.3.). Die in diesen Kursen zu unterrichtenden Schülerinnen und Schüler werden in Kleingruppen von mindestens vier Schülerinnen und Schülern nicht-deutscher Herkunftssprache entsprechend ihrer Leistungsniveaus (Dokumentation der individuellen Lernentwicklung) beschult. Über BUT-Mittel steht den Schülerinnen und Schülern eine Hausaufgabenhilfe zur Verfügung.. Anhang: Überblick über das Sprachförderkonzept

Überblick über das Konzept Sprachförderung für Flüchtlingskinder Leistungskategorie Leistungsstand Art des Förderunterrichtes Alphabetisierung notwendig/keine Deutschkenntnisse Die Kinder können nicht /fast nicht Deutsch sprechen oder schreiben, möglicherweise haben Sie eine Schule nur unregelmäßig oder gar nicht besucht. Die Kinder erhalten (auch alphabetisierenden) Sprachförderunterricht. Sie werden in der Sprachlernklasse unterrichtet. Der Unterricht findet in den Stunden 1-4/5 statt. Schwerpunkt ist hier die sprachliche Förderung, allerdings wird auch nach Jahrgang und Fach differenziert mit Bezug zu den Arbeitsplänen der Schule unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler sind den bestehenden Klassenverbänden zugeordnet. Nach Möglichkeit nehmen sie in Sport, Kunst, Musik, Textiles Gestalten, Gestaltendem Werken, ggf. auch in Mathematik am Unterricht in diesen Klassen teil. Ressourcen/Bemerkungen Den Unterricht in der Sprachlernklasse erteilt eine ausgebildete DaZ- Lehrkraft/sich fortbildende Lk.. Bleibeperspektive. Nach ca. 6 Wochen wird entschieden, ob ein BUT- Antrag gestellt wird, damit zusätzliche Förderung (Nachhilfe, Hausaufgaben) erfolgen kann. Verzahnung mit und sukzessive Inkludierung in die Klassenverbände angebahntes Sprachverständnis anwendbares Sprachverständnis Die Kinder können sich in einfachen Zusammenhängen sprachlich verständlich machen. Sie sind in der Lage, Aufgaben auch selbstständig zu erfassen. Im Fach Deutsch sind sie auf Berichtsebene bewertbar bzw. benötigen ( z.t. in größerem) Umfang Nachteilsausgleiche, um benotet zu werden. Die Kinder können mit Hilfen jahrgangsangemessene Aufgaben erfassen und bearbeiten. Die Kinder werden im Sprachförder-Kurs (Kolleginnen Rose, Brockmann, Schumann) individuell sprachfördernd unterrichtet. Dies sollte nach Möglichkeit täglich geschehen, ca. 5 Stdn pro Kind in der Woche in versch. Gruppenstärken. Die Kinder nehmen in den übrigen Stunden am Klassenunterricht teil, erhalten z.t. ihnen angepasste Aufgaben. Der Sprachförderunterricht ist beendet. Die Kinder nehmen am Klassenunterricht teil. Es werden bis zur Gesamtdauer von zwei Jahren alle hilfreichen Nachteilsausgleiche angewandt. Ggf. Lernförderung. Hierzu stehen der Schule 11 Lehrerstunden zur Verfügung. Zusätzlich werden Sprachfördermaßnahmen über BUT-Mittel bestritten Der Sprachförderunterricht findet parallel zum Klassenunterricht statt. Unterricht im Klassenverband von Lehrkräften. Lernförderung mit BUT- Mitteln.