Religionsreferat. Kursthema: Ethik. Thema: Klonen als ethisches Problem. Stufe: 12/2. von: Jutta Zademack

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Transkript:

Religionsreferat Kursthema: Ethik Thema: Klonen als ethisches Problem Stufe: 12/2 von: Jutta Zademack

Inhaltsverzeichnis Thema Seite 1) Was ist klonen aus biologischer Sicht?...1 2) Therapeutisches Klonen...2 3) Informationen zum Thema Klonen aus dem Internet...2-3 4) Welche Meinungen vertreten unsere Politiker zum Thema Klonen...3-4 5) Ethische Argumentationen...4-5 6) Stellungnahme den Kirche...5 Literaturverzeichnis...6

1) Was ist klonen aus biologischer Sicht? Im Sommer 1996 kam am schottischen Roslin- Institute das Klonschaf Dolly zur Welt. Da Schafe ebenso wie Menschen hochentwickelte Säugetiere sind, schien die Gelegenheit Menschen zu klonen, möglich zu werden. Das Klonschaf Dolly hat drei Mütter, aber keinen Vater. Um Dolly zu schaffen, wurde der Zellkern einer Eizelle eines Mutterschafs entfernt. Vom zweiten Muttertier wurde eine Euterzelle entnommen, da diese Zellen im Zellkern einen diploiden Chromosomensatz enthalten. Das heißt, jedes Gen ist nicht wie im Kern der Eizelle nur einmal, sondern zweimal vorhanden. Wird dieser Zellkern in die entkernte Eizelle eingesetzt, beginnt die Zellteilung. Das Erbmaterial des Spendertiers der Euterzelle und das des Klonschafs Dolly sind genetisch identisch. Einem dritten Schaf wird die befruchtete Eizelle eingesetzt, welches das Klonschaf austrägt. 1 In einer normalen Eizelle liegt nur ein einfacher Chromosomensatz vor. Kommt es zur Befruchtung durch ein Spermium, das ebenfalls einen einfachen Chromosomensatz trägt, entsteht eine Zygote (befruchtete Eizelle), die sich dann teilt. Jede gebildete Zelle ist zu Beginn eine Stammzelle, eine Zelle, aus der sich noch jede Körperzelle entwickeln kann, weil noch alle Informationen aktiv sind. Das Erbgut, das die Stammzellen enthalten, setzt sich aus den zwei Chromosomensträngen zusammen, die Spermium und Eizelle enthalten haben. Die Merkmale des entstehende Lebens bilden sich nach den dominanten Erbinformationen aus, wie der österreichische Vererbungsforscher Gregor Mendel bereits 1865 herausfand. Einige Merkmale sind dominant, so dass sie die zweiten, rezessiven Informationen verdecken. Informationen können, zum Beispiel durch eine Krankheit, auch geschädigt sein. An solchen Stellen kann sich die zweite Information durchsetzen, so dass eine Weitervererbung nicht unbedingt erfolgen muss. Wird ein Lebewesen durch Klonung geschaffen, können Defekte in der DNS (Desoxyribonukleinsäure; Träger der Erbinformationen im Zellkern) nicht mehr überdeckt werden. Defekte Informationen sind fast immer rezessiv. So könnte sich bei einer normalen Befruchtung die zweite Information dominant durchsetzen. Bei einer Klonung bekommt der Klon alle Erbinformationen seiner genetischen Mutter vererbt. 1 Das Bild ist entnommen von der Internet- Seite: www.quarks.de/klonen/02.htm

2) Therapeutisches Klonen Ziel des therapeutischen Klonens ist es, Gewebe zu züchten, das der Körper des Patienten nicht abstößt. Dazu müsste das Erbmaterial einer gesunden Zelle des Patienten in eine entkernte Eizelle eingespritzt werden, so dass diese Zelle in einem Reagenzglas zu einer Blastozyste (frühes Embryo- Stadium) heranwachsen könnte. Aus diesen noch nicht spezialisierten Zellen können viele Arten von Geweben herangezüchtet werden. Krankheiten wie Parkinson und Diabetes entstehen aus einer mangelnden Versorgung des Körpers mit einem bestimmten Stoff. Bei Parkinson wird im Gehirn nicht ausreichend Dopamin produziert. Diabetiker leiden an mangelnder Insulinproduktion. Diabetes 1 Patienten produzieren gar kein Insulin im Körper. Die Forscher hoffen Krankheiten mithilfe der aus den Blastozyste entnommenen Zellen zu heilen, indem sie die defekten Zellen ersetzen. Therapeutisches Klonen ist in Deutschland bisher nicht erlaubt, weil die im Reagenzglas entstandene Blastozysten getötet werden müssen. Wie auch zum Thema Präimplantationsdiagnostik (PID) gibt es zur Zeit viele Diskussionen auf politischer Ebene, ob die Blastozysten überhaupt schon als Embryonen anzuerkennen sind und ob einem Embryo die Menschenwürde zusteht, da dieser noch nicht fähig ist Würde zu empfinden. Zellhaufen vor der Entwicklung zum Embryo 2 3) Informationen zum Thema Klonen aus dem Internet Umfangreiches Informationsmaterial zum Thema Klonen stellt das Internet bereit, wobei die Qualität der Informationen unterschiedlich ist. Benutzt man die Suchmaschine Google (www.google.de ) und gibt als Stichwort Klonen an, so erscheinen verschiedene Internet- Adressen, deren Inhalte mit dem Thema Klonen in Verbindung stehen. Da das Thema Klonen momentan eines der brisantesten Themen von Politik und Ethik ist, kann man die angeboten Internet- Seiten zwei Themenbereichen zuordnen: 1. biologische Aspekte 2. politisch/ ethische Aspekte 2 Das Bild ist entnommen von der Internet- Seite: www.3sat.de/nano/bstuecke/13850

Will man sich informieren, was biologisch beim Klonen passiert, wo die Risiken liegen und welche Erfolge bereits erzielt wurden, kann ich folgende Internet- Adressen empfehlen: 1.1 www.3sat.de/nano/bstuecke/13850 1.2 www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,89332,00.html 1.3 www.quarks.de./klonen/ Die aufgelisteten Seiten sind sehr informativ und wissenschaftlich fundiert. Die Adresse1.3 ist auch für biologisch weniger interessierte Menschen gut verständlich. Um Informationen über die laufende Ethikdebatte zu den Themen Klonen und Präimplantationsdiagnostik zu erhalten sind folgende Internet - Adressen empfehlenswert: 2.1 de.fc.yahoo.com/k/klonen.html 2.2 www.heise.de/tp/deutsch/special/klon/default.html Die Informationen, die Sie hier finden, sind mit Textauszügen belegt. Zudem sind entsprechende Links vorhanden, die auf spezielle Problemfragen, die in den Texten auftreten, genauer eingehen. Allerdings ist zu beachten, dass die Embryonenforscher die Argumente zur Weiterführung ihrer Versuche im Internet ausführlicher und klarer darlegen, als die Kirchen und andere nichtreligiöse Gruppen ihre Gegenargumente. Vermutlich sind Wissenschaftler mit den modernen Kommunikationsmitteln vertrauter und verstehen es besser, sich mit Hilfe derer darzustellen. 4) Welche Meinungen vertreten unsere Politiker zum Thema Klonen? 3 Die Meinungen der Politiker zum Thema Klonen sind sehr verschieden. Auch innerhalb einer Partei gibt es verschiedene Auffassungen. Den Vorstoß in der Gen- Debatte wagte der nordreinwestfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement, der bei seinem Besuch in Haifa (Israel) bekannt gab, die Einfuhr embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken an der Universität Bonn zuzulassen. Damit zog Clement die Kritik vieler Politiker anderer Parteien auf sich, aber auch die Kritik einiger Parteimitglieder. Bundeskanzler Schröder kritisierte das vorschnelle Handeln seines Parteikollegen, obwohl Schröder die Forschung an Embryonen in Deutschland nicht grundsätzlich ausschließt. Laut Schröder bietet die moderne Medizin die Möglichkeit kranke Menschen zu heilen und neue, zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Doch darf zum Erreichen dieses Ziels der Embryonenschutz nicht vernachlässigt werden. Weniger offen steht der Bundespräsident Johannes Rau den neuen Möglichkeiten gegenüber. Für ihn steht die Würde des Menschen an erster Stelle. Kein wirtschaftliches Interesse gibt dem Menschen das Recht, die Würde eines anderen anzutasten. Daher muss zuerst Klarheit geschaffen werden, welche Schritte im Sinne der Forschung legitim sind, bevor irgendwelche Versprechungen an Israel zum Import embryonaler Stammzellen gemacht werden können. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD), CDU- Parteivorsitzende Angela Merkel und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) vertreten eine fast einheitliche Meinung. Die drei Politikerinnen sind sich einig, dass der Embryonenschutz wichtig ist. 3 Informationen entnommen von der Internetseite: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,135415,00.html

Dennoch sollten die Grenzen nicht zu eng gezogen werden. Die 100-150 überschüssigen Embryonen, die jährlich in Deutschland zur künstlichen Befruchtung produziert werden, könnten zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt werden, denn sie zu vernichten müsste auch gegen das Embryonenschutzgesetz verstoßen. Wesentlich konservativer zeigen sich Bundesjustizministerin Herta Däubler- Gmelin, Grünen- Vorsitzender Fritz Kuhn, der stellvertretende CDU- Vorsitzender Jürgen Rüttgers sowie die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer. Für sie beginnt das Leben mit der Befruchtung der Eizelle, womit das Forschen an Embryonen die Würde des noch ungeborenen Lebens antastet. Frau Däubler- Gmelin sagte dem Spiegel : Der Mensch ist kein Produkt, sondern Geschöpf, also unverwechselbares Individuum 4. In jeder Partei gibt es Befürworter und Gegner der Genforschung. Daher ist unklar, wie die Bundesregierung mit dem Thema Klonen in Zukunft umgehen wird. Wissenschaftler plädieren für die Freigabe embryonaler Stammzellen zu Forschungszwecken. Hinzu kommen Forderungen aus der Wirtschaft, zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen und Deutschland als Standort moderner Wissenschaft und Technik zu erhalten. Dem gegenüber stehen die Kirchen (www.kirche.de) und viele nichtreligiöse Gruppen, die das Leben des Menschen als einzigartig und den Menschen selbst als Individuum betrachten, so dass das Klonen zwar theoretisch möglich ist, die Forscher aber kein Recht haben ihr Können auch praktisch auszuüben. 5) Die ethischen Argumentationen Gegner der Embryonenforschung beziehen sich auf das Embryonenschutzgesetz von 1990, welches das Forschen an künstlich erzeugten Embryonen verbietet. In Deutschland dürfen Embryonen lediglich zur Erzeugung menschlichen Lebens gezüchtet werden. Mit der Forschung an Embryonen werden aus Sicht der Gegner das Embryonenschutzgesetz sowie die Grundrechte des Menschen verletzt. Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: Haben die Forscher das Recht in den Entstehungsprozess des Menschen einzugreifen und wann beginnt das menschliche Leben? In den USA entwickelt sich bereits die Utopie des Katalogbabys. Amerikanische und englische Forscher erhielten Anfragen, ob sie bereit wären ein verstorbenes Kind zu klonen 5 oder das Genmaterial des ersten Kindes in eine Eizelle einzupflanzen, so dass ein jüngerer Zwilling des ersten Kindes entstehen würde. Die Gegner der Embryonenforschung befürchten, dass die Wissenschaftler alle Gene und ihre Zuständigkeit entschlüsseln, so dass Behinderte und normal entstandene Menschen mit ihren eventuell vorhandenen natürlichen Gebrechen aus der Gesellschaft ausgestoßen werden würden. Die Wissenschaftler halten das Klonen von Menschen für eine Zukunftsvision. Momentan sei die Sterberate der durch Klonung entstandenen Embryonen noch viel zu hoch. Laut Dolly - Schöpfer Ian Wilmut liegt sie momentan bei etwa 75 Prozent 6. Im Sommer 1996, als Dolly geschaffen wurde, lag die Sterberate bei 99 Prozent. Die meisten Embryonen sterben in einem sehr frühen Stadium oder hören auf zu wachsen. Es gab aber auch ein Schaf, das erst nach der Geburt so große Atemprobleme hatte, dass es eingeschläfert werden musste. Sollten solche Probleme bei einem menschlichen Klon auftreten, wären die Folgen verheerend. Der 4 Zitat entnommen: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,135430,00.html ;Stellungnahme von Frau Däubler- Gmelin Vom Züchten, Klonen oder Selektieren sollten wir die Finger lassen 5 Zitat entnommen: www.heise.de/tp/deutsch/sesult.xhtml?url=/tp/deuts.../1.html&words=fortschritt S.5 Z.18ff 6 Zitat entnommen: www.heise.de/tp/deutsch/sesult.xhtml?url=/tp/deuts.../1.html&words=fortschritt S.6 Z.6ff

italienische Klonforscher Antinori hat trotzdem vor Menschen zu klonen, um der erst Forscher zu sein, dem so etwas gelingt. Dabei kann auch er die Folgen nicht absehen. Viele Genforscher in Deutschland sprechen sich für das therapeutische Klonen aus. Bisher wachsen Stammzellen, die das genetische Erbmaterial eines Spenders enthalten, nur bis zu einer gewissen Größe. Es ist bislang nicht einmal möglich ein Organ zu züchten. Um zu verstehen, warum die Zellteilung irgendwann aufhört, müssten nach Aussagen der Forscher weitere Forschungen betrieben werden. Mit der Methode des therapeutischen Klonens wäre es vielleicht zukünftig möglich, Krankheiten, die auf Gendefekten beruhen, zu heilen (siehe Seite 2). Damit erhielten schwerkranke Menschen die Chance auf Heilung. Ian Wilmut geht noch einen Schritt weiter, indem er sagt: Jeder, der gegen therapeutisches Klonen eintritt, muss sich darüber im Klaren sein, dass es irgendwo einen Mitmenschen gibt, der deshalb vielleicht früher sterben muss. 7 Die Befürchtungen der Gegner sind zur Zeit noch unbegründet, da die Möglichkeiten der Forscher noch sehr begrenzt sind. Aber die Embryonenforscher halten das Züchten von Embryonen zur Weiterentwicklung des therapeutischen Klonens für legitim, weil in ihren Augen eine befruchtete Eizelle in den ersten Tagen nicht mehr ist als ein eine Ansammlung undifferenzierter Zellen. Sie sind nicht in der Lage Schmerz oder Würde zu empfinden. Die Forschung an ihnen dient der Heilung von Krankheiten, unter denen immer mehr Menschen leiden. Zudem sei das Klonen keine Innovation, so Wilmut. Die Natur klone selber, wie zum Beispiel die Entstehung von eineiigen Zwillingen beweist. Bei der Züchtung von Embryonen zur Weiterentwicklung des therapeutischen Klonens wird ein jüngerer Zwilling des Patienten gezüchtet. Dieser Vorgang könnte allerdings in der Natur nicht ablaufen, er basiert aber auf den Vorgängen, die in der Natur auftreten. In den Argumentationen finden sich die beiden Muster wieder, die wir im Zusammenhang des Unterrichtsmaterials II.3 kennen gelernt haben. Die Gegner der Embryonenforschung argumentieren deontologisch. Die moralische Qualität der Handlung selbst zählt. In diesem Fall wird das Embryonenschutzgesetz verletzt und die Würde des Menschen angetastet. Somit ist die Handlung moralisch verwerflich. Die Forscher hingegen argumentieren teleologisch. Für viele Menschen würde die Forschung, falls die Weiterführung erfolgreiche sein sollte, Linderung ihrer Leiden bedeuten. Damit rechtfertigen sie den vorherigen Verstoß gegen bestehende Normen undwerte. 6) Stellungnahme der Kirche 8 Die Vertreter der christliche Kirche treten einheitlich als Gegner der Embryonenforscher sowie der Forschung und Manipulation an Embryonen auf. Begründet wird diese Haltung mit dem christlichen Menschenbild, wonach das Menschsein mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt. Damit steht jedem Zellhaufen noch vor der Entwicklung zum Embryo der Schutz des Lebens zu. Um jedoch die Forschung an embryonalen Stammzellen gleichzusetzen mit der Tötung eines Menschen, muss das christliche Menschenbild als allgemein verbindlich anerkannt werden. 7 Zitat entnommen: www.heise.de/tp/deutsch/sesult.xhtml?url=/tp/deuts.../1.html&words=fortschritt S.5 Z.6-8ff 8 Die Informationen stammen von der Internetseite: www.kirche.de

Literaturverzeichnis Zeitungen: Parlament Nummer 23 erschienen am 04.06.1999 Die Zeit Nummer 13 erschienen am 25.03.1999 Der Spiegel Nummer 10 erschienen am 03.03. 1997 Internetadressen: www.3sat.de/nano/bstuecke/13850 www.spiegel.de/wissenschaft/0,1518,89332,00.html www.quarks.de./klonen/ de.fc.yahoo.com/k/klonen.html www.heise.de/tp/deutsch/special/klon/default.html www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,135415,00.html www.heise.de/tp/deutsch/sesult.xhtml?url=/tp/deuts.../1.html&words=fortschritt