Forschungsbericht. Ingenieur- Dienstleistungen. VDI-Technologiezentrum. Gefördert vom. Fachlichmethodische. Kompetenz. Kommunikative.



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Transkript:

VDI-Technologiezentrum Forschungsbericht Ingenieur- Dienstleistungen Grundschritte Ergebnisse/Ziele Management Kompetenz Persönliche Kompetenz Fachlichmethodische Kompetenz Kommunikative Kompetenz Soziale Kompetenz Potenzialphase Prozessphase VORPHASE ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG PRÄSENTATION/ AKQUISITION ANALYSE PLANUNG ENTWICKLUNG DURCHFÜHRUNG Kommunikation, Kooperation und Koordination Kunde und Dienstleister Marktbeobachtung, Projektanstoß Forderungen/ Marktchancen Vorgehenskonzept zur Zielerreichung Allgemeines Leistungsangebot Konkretes Leistungsangebot/ Auftrag Soll-Ist-Vergleich Vorgehenskonzept Speziell zugeschnittenes Leistungskonzept Leistungsergebnis PRÄSENTATION/ ÜBERGABE Projekt- und Abschlussdokumentation Gefördert vom

Ingenieur-Dienstleistungen Forschungsbericht Christoph Glauner und Sabine Korte Herausgeber: Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums Graf-Recke-Str. 84 40239 Düsseldorf gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Dieser Forschungsbericht entstand im Rahmen des Vorhabens Ingenieurmäßige Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung (Förderkennzeichen 01HG0036) der Abteilung Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums. Dieses Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat 227, gefördert. Projektleitung: Durchführung: Mitarbeit: Dr. Dr. Axel Zweck Dr. Sabine Korte Christoph Glauner Dr. Dorothea Glasmacher Dieter Moll (VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb) Harald Grundner, Josefa Wolf (VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung) Wolfgang Berger, Dr. Jörn Herold, Uwe Wehrspohn, Prof. Dr. Klaus Brankamp (Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH) Dr. Tilmann Gühring, Uwe Nordbruch, Thomas Rudolph, Dr. Günter W. Diekhöner (DD Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH) Ulrich Friemann, Prof. Jochen Platz (GFM Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungs-Management mbh) Dr. Marc Pauwels, Prof. Hermann Krehl (Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik) Klaus Schulze, Alexander Vellen (Munters GmbH) Volker Wanduch (VDI Technik und Wissenschaft) Dank gilt einer Vielzahl von Experten, insbesondere den Mitgliedern des ehrenamtlichen Projektbeirates, die wertvolle Beiträge und Anregungen geliefert haben. Zukünftige Technologien Nr. 47 Düsseldorf, im September 2003 ISSN 1436-5928 Für den Inhalt zeichnen die Autoren verantwortlich. Die geäußerten Auffassungen stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung überein. Außerhalb der mit dem Auftraggeber vertraglich vereinbarten Nutzungsrechte sind alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen photomechanischen Wiedergabe (Photokopie, Mikrokopie) und das der Übersetzung.

Zukünftige Technologien Consulting (ZTC) des VDI-Technologiezentrums Graf-Recke-Straße 84 40239 Düsseldorf Das VDI-Technologiezentrum ist als Einrichtung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) tätig.

Vorwort Die Wachstumsdynamik der Wirtschaft wird immer stärker vom Dienstleistungssektor bestimmt. Durch den fortschreitenden Wandel der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft gewinnt das Thema Dienstleistungen auch für die bisher stark produktorientierten Ingenieure zunehmend an Bedeutung. Ein immer größer werdender Teil an Ingenieuren arbeitet heutzutage in Deutschland nicht mehr in den klassischen Industriebranchen sondern im Dienstleistungsbereich. Aber auch innerhalb des Produzierenden Gewerbes gewinnt die Dienstleistungsorientierung immer mehr an Bedeutung, da der Erfolg von Unternehmen zunehmend von deren Fähigkeit zur Vermarktung eines Verbundes aus Industrieprodukten und Dienstleistungen bestimmt wird. Diese Entwicklung erfordert ein Umdenken sowohl bei den Verantwortlichen in jedem Unternehmen als auch bei jedem Ingenieur selbst. Die Dienstleistungsorientierung hat die Anforderungen an Ingenieure deutlich gewandelt: Technische Kenntnisse allein reichen nur noch selten. Sie müssen in zunehmendem Maße durch Soft Skills, z. B. kommunikative Fähigkeiten und managementorientierte Kompetenzen, ergänzt werden. Im technikdominierten Umfeld ist aber auch die systematische Dienstleistungsorientierung des gesamten Unternehmens eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg am Markt. Die Dienstleistungsorientierung in den Unternehmen vollzog sich aber in der Bundesrepublik Deutschland bisher ungeplant und lief auch den Entwicklungen auf dem Weltmarkt hinterher. Eindeutiges Indiz dafür ist, dass Deutschland zwar immer noch Exportweltmeister bei technischen Produkten des Maschinenbaus ist, aber bei technischen Dienstleistungen ein immenses Bilanzdefizit aufweist. Da der Anteil der Dienstleistung am Welthandel stetig zunimmt, ist damit für Deutschland die Gefahr verbunden, seine traditionelle Rolle als Exportnation zu verlieren. Um die Export- und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft aufrecht zu erhalten und um den Ingenieurstandort Deutschland zu sichern, erarbeitete Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums in Zusammenarbeit mit zwei VDI- Gesellschaften und fünf Ingenieurfirmen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes verschiedene Ansatzpunkte, die Dienstleistungsorientierung bei Ingenieuren zu vertiefen. Dabei wurden Ingenieur- Dienstleistungen klassifiziert und definiert, eine Methode zur systematischen Erbringung von Ingenieur-Dienstleistungen entwickelt sowie die persönlichen Anforderungen an Ingenieur-Dienstleister thematisiert mit dem Ziel, Ingenieur-Dienstleistungen effektiver und kundenorientierter zu erstellen. Das vorliegende Dokument führt in die Thematik Ingenieur-Dienstleistungen ein, stellt die methodische Vorgehensweise innerhalb des Projektes dar und fasst die erarbeiteten Ergebnisse zusammen. In einem weiteren Schritt werden die Aktivitäten zur Verstetigung des Prozesses und zur Verbreitung der Ergebnisse vorgestellt. Dr. Dr. Axel Zweck

Inhaltsverzeichnis 1 ZUSAMMENFASSUNG 1 1.1 Ziele 1 1.2 Hintergrund 1 1.3 Vorgehensweise 2 1.4 Ergebnisse 3 2 EECUTIVE SUMMARY 7 2.1 Objectives 7 2.2 Background 7 2.3 Methodology 8 2.4 Results 9 3 EINLEITUNG 13 3.1 Struktur der Arbeit 13 3.2 Ziele 14 4 INGENIEURE UND DIENSTLEISTUNGEN 17 4.1 Wirtschaftliche Bedeutung 17 4.2 Ursachen für die stärkere Bedeutung von Dienstleistungen für Ingenieure 20 4.3 Neue Anforderungen an Unternehmen und Ingenieure 23 4.4 Berufliche Perspektiven für Ingenieure als Dienstleister 26 4.5 Export von Ingenieur-Dienstleistungen 29 5 DAS PROJEKT ING-DL 31 5.1 Organisation 31 5.2 Vorgehensweise 32 6 ERGEBNISSE 39 6.1 Definition 39 6.2 Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen 41 6.3 Allgemeines Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung 46 6.4 Anforderungsprofil an einen kundenorientierten Ingenieur- Dienstleister 49 6.5 Unique Selling Points des Projektes 52 7 BEISPIELE FÜR DIE ANWENDUNG DER PROJEKTERGEBNISSE 55 7.1 Fabrikplanung im Zuge der Fabrikverlagerung 56 7.2 Systematische Neukonzeption einer Anlage zur Sediment- und Schwimmstofftrennung 60 7.3 Einführung eines einheitlichen Projektmanagements 66 7.4 Funktionsoptimierung und Kostenreduzierung von Absperrklappen 73 7.5 Lieferung und Inbetriebnahme einer Luftentfeuchtungsanlage 77

8 WEITERFÜHRENDE PRODUKTE 85 8.1 Seminarkonzept 85 8.2 VDI-Richtlinie 88 8.3 Lehrgangskonzept 89 9 AUSBLICK 93 10 LITERATUR- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS 95 11 ANHANG 99 11.1 Beteiligte Partner 99 11.2 Projektbeirat 107 11.3 Klassifikation 108 11.4 Expertenanforderung an den kundenorientierten Ingenieur- Dienstleister 122

Zusammenfassung 1 1 ZUSAMMENFASSUNG 1.1 Ziele Diese Studie ist das Ergebnis des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes Ingenieur-Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung. In Zusammenarbeit mit fünf Ingenieur-Unternehmen führte der VDI dieses Forschungsprojekt im Zeitraum vom 01.08.2000 bis zum 31.10.2003 durch. Ziele dieses Projektes waren: die Beurteilung von Chancen und Möglichkeiten für Ingenieur- Dienstleistungen zu verbessern, den Ingenieur-Standort Deutschland zu sichern, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen des Dienstleistungsbereiches zu unterstützen und die Innovations- und Exportleistung von Ingenieur-Dienstleistungen zu steigern. Die zentrale Frage, die sich aus dieser Zielstellung ergab, war, wie Ingenieur-Dienstleistungen mit Hilfe von Standardisierung zukunftsfähiger und innovativer werden können und wie man deren Qualität sichern kann. Um die erarbeiteten Ergebnisse der Öffentlichkeit in möglichst breiter Form präsentieren zu können, wurden dieser Abschlussbericht und eine Abschlusstagung gewählt. Für die Umsetzung in den praktischen Alltag der Unternehmen wurden zusätzlich ein Seminarkonzept und ein Lehrgangskonzept entwickelt. Letzteres soll eine Qualifizierung von Ingenieuren 1 zum Ingenieur-Dienstleister gewährleisten. 1.2 Hintergrund Die Dienstleistungswirtschaft spielt eine immer größere Rolle für Innovation, Wachstum und Beschäftigung. Im Jahr 2002 betrug der Anteil von Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung in Deutschland über 70 Prozent, knapp unter 70 Prozent aller Erwerbstätigen übten eine Dienstleistungstätigkeit aus. Auch für Ingenieure wird die Tätigkeit als Dienstleister immer bedeutsamer. Dabei spielt einerseits die Beschäftigung von Ingenieuren im ei- Zukunfts- und Innovationsfähigkeit durch Standardisierung 70 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland durch Dienstleistungen 1 Wo in den Texten nur die männliche Form (z. B. Ingenieur) verwendet wurde, dient dies lediglich der sprachlichen Vereinfachung und impliziert gleichermaßen die weibliche Form (Ingenieurin).

2 Ingenieur-Dienstleistungen 20 Prozent des Gesamtumsatzes im Maschinenbau mit Dienstleistungen erwirtschaftet gentlichen Dienstleistungssektor eine starke Rolle; hier arbeiten mittlerweile etwa 40 Prozent aller Ingenieure des Maschinen- und Anlagenbaus. Andererseits gewinnt auch die Dienstleistungsorientierung im Produzierenden Gewerbe eine immer stärkere Bedeutung, da der Erfolg von Unternehmen zunehmend von deren Fähigkeit zur Vermarktung eines Verbundes aus Industrieprodukten und Dienstleistungen bestimmt wird. Lange Zeit war das Bild des Ingenieurs davon geprägt, dass er Maschinen und Produkte entwirft und produziert; dieses Bild eines Ingenieurs mit Kittel oder Helm prägte die Zeit des Aufschwungs in der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Bild muss sich aber an die oben beschriebene Realität anpassen. Fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit widmen Ingenieure nunmehr dienstleistenden Tätigkeiten wie Projektmanagement, Marketing, Vertrieb, Personalführung und Management sowie anderen vergleichbaren Arbeiten. Die schon angesprochene Bedeutung von produktbegleitenden Dienstleistungen, die zu einem Großteil von Ingenieuren ausgeführt und angeboten werden, wird dadurch deutlich, dass im Maschinenbau im Jahr 2000 schon knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes mit Dienstleistungen erwirtschaftet wurden. Dieser Anteil wird nach Ergebnissen der meisten Studien weiter steigen, vor allem auch aufgrund dessen, dass das Dienstleistungsgeschäft sehr viel profitabler ist als das (Kern-)Produktgeschäft. Dabei ist das Angebot von produktbegleitenden Dienstleistungen nicht nur für die Steigerung von Umsatz und Gewinn von immenser Bedeutung sondern vor allem auch zur Kundenbindung. 1.3 Vorgehensweise Das Projekt wurde unter Leitung des Vereins Deutscher Ingenieure in Zusammenarbeit mit fünf Ingenieur-Unternehmen durchgeführt. Der Projektfortschritt wurde in regelmäßigen Abständen einem ehrenamtlich tätigen Projektbeirat vorgestellt, der die Ergebnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln begutachtete. Das Projekt bestand aus sechs Phasen: Die erste Projektphase diente einer Bestandsaufnahme ingenieurmäßiger Dienstleistungen, das heißt, es wurden Berufsbilder, Produkte, Produktionsprozesse und Dienstleistungen daraufhin untersucht, ob hier Ingenieure beschäftigt sind und ob ihre dort verübte Tätigkeit gleichzeitig als Dienstleistung zu charakterisieren ist. Aus dieser Bestandsaufnahme wurde eine allgemeine Definition für Ingenieur-Dienstleistungen abgeleitet. In einem weiteren Schritt wurde eine Klassifikation entwickelt, die die identifizierten Ingenieur- Dienstleistungen nach der Tätigkeit (z. B. Beraten, Analysieren) systematisiert.

Zusammenfassung 3 Aufbauend auf der Bestandsaufnahme und den Ergebnissen aus der ersten Projektphase wurde ein Phasenmodell für eine Ingenieur- Dienstleistung entwickelt, das ihren typischen Ablauf beschreibt. Hierbei spielten auch die praktischen Beschreibungen der von den Unternehmen angebotenen Ingenieur-Dienstleistungen eine große Rolle. Aus den für Ingenieur-Dienstleistern relevanten Tätigkeiten, die in der ersten Projektphase identifiziert wurden, durch Literaturrecherchen zu Anforderungsprofilen von Ingenieuren in bestimmten Branchen sowie aufgrund von Arbeitsplatzbeschreibungen der beteiligten Unternehmen wurde in der dritte Projektphase ein Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister entwickelt. In der vierten Projektphase wurden die maßgeblichen Ergebnisse des Projektes (die Klassifizierung, das Phasenschema und das Expertenanforderungsprofil) einer praktischen Überprüfung durch die beteiligten Unternehmen unterzogen und optimiert. In der fünften Projektphase stand die Verwertung der Ergebnisse im Vordergrund. Die Projektergebnisse wurden in Handlungsanleitungen übertragen, um sie für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. In der sechsten und letzten Projektphase standen zwei Punkte auf der Tagesordnung. Zum einen wurde der vorliegende Abschlussbericht des Forschungsprojektes erstellt, zum anderen wurde ein Ausblick auf mögliche weitere Forschungsarbeiten bzw. Forschungsdefizite zum Thema Ingenieur und Dienstleistungen geschaffen. 1.4 Ergebnisse Wie schon in der Beschreibung der Vorgehensweise deutlich geworden, sind aus dem Projekt drei wesentliche Produkte entstanden. Um diese herum und aus diesen heraus sind allerdings noch weiterführende Ergebnisse entwickelt worden. Ein grober Überblick hierüber wird im Folgenden gegeben. Die Grundlage zu den weiteren Arbeiten in diesem Projekt war die Entwicklung einer Definition von Ingenieur-Dienstleistungen: Ingenieur-Dienstleistungen sind eigenständige, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung und/oder dem Einsatz von Fähigkeiten verbunden sind, die zum Großteil auf Ingenieurleistungen bzw. -wissen basieren. [ ] Als Ergebnis der durchgeführten Recherchen und Bestandsaufnahmen wurde eine Klassifikation von Ingenieur-Dienstleistungen entwickelt. Diese erarbeiteten einzelnen Klassen stellen spezifische und voneinander unabhängige Tätigkeitsfelder eines Ingenieur-Dienstleisters dar. Alle Dienstleistungen, die ein Ingenieur erbringt, können systematisch in die Klassen eingeordnet werden. Je nach Komplexität können dies auch Definition Ingenieur- Dienstleistungen Klassifikation

4 Ingenieur-Dienstleistungen Allgemeines Phasenschema einer Ingenieur-Dienstleistung Anforderungsprofil an einen Ingenieur-Dienstleister Baukastensystem mehrere Klassen sein. Beispielsweise umfasst die Klasse Beraten alle Beratungsdienstleistungen. Die Ingenieurdienstleistung technischer Kundendienst definiert sich hingegen aus einer Vielzahl von Klassen, wie Analysieren, Beraten, Berechnen, usw. Bei der Analyse der unterschiedlichsten Ingenieur-Dienstleistungen wurde deutlich, dass sie sich vom jeweiligen Ablauf kaum unterscheiden. Daher wurde ein allgemeines Phasenschema einer Ingenieur- Dienstleistungen entwickelt, welches den Ablauf einer Dienstleistung von der ersten Idee bis zum Abschluss der Arbeiten und der Übergabe an den Kunden beschreibt. Dabei gliedert sich die Erstellung einer Ingenieur-Dienstleistung in zwei wesentliche Phasen, die Potenzialphase (die vor allem bei der Ersterstellung von Dienstleistungen bedeutsam ist) und die Prozessphase (die unter anderem die letztendliche Durchführung der Dienstleistung beinhaltet). Diese beiden Phasen werden durch den Schritt der Präsentation/Akquisition voneinander getrennt und gliedern sich in mehrere Grundschritte auf. Diese Grundschritte werden in der Regel hintereinander abgewickelt, eine begrenzte Parallelisierung oder auch ein Zurückgehen auf vorangegangene Schritte kann aber sinnvoll sein. Des Weiteren wurde ein Expertenanforderungsprofil für einen kundenorientierten Ingenieur-Dienstleister entwickelt. In diesem Anforderungsprofil werden die Kernkompetenzen des Ingenieur-Dienstleisters die fachlich-methodische Kompetenz, die Management-Kompetenz, die kommunikative Kompetenz sowie die soziale und persönliche Kompetenz detailliert beschrieben. Ziel dieses Expertenanforderungsprofils ist es, Qualifikationsdefizite bei Mitarbeitern zu identifizieren, Hilfestellungen bei Stellenausschreibungen und Mitarbeiterauswahl zu geben, sowie Möglichkeiten der Bewertung von Ingenieur-Dienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern zu bieten. Diese vier bisher genannten Ergebnisse des Projektes bieten unter anderem eine Basis für gemeinsame Begrifflichkeiten (das Fehlen einheitlicher Begriffe ist nach Einschätzung mehrerer Studien ein großes Defizit im Dienstleistungsbereich). Die Kombination der Klassifikation, des Phasenschemas und des Anforderungsprofils stellt ein Baukastensystem (dreidimensionale Matrix) dar: Für die einzelnen Phasen der Dienstleistung lassen sich die konkreten Tätigkeiten und die dafür erforderlichen Kompetenzen beschreiben. Damit leistet das System einen Beitrag zur Transparenz einer Ingenieur-Dienstleistung und deren Vergleichbarkeit für den Kunden. Anbietern erleichtert das System die Planung einer konkreten Dienstleistung sowie die Planung der Gesamtressourcen im Unternehmen. Im Rahmen des Projektes wurden folgende weiterführende Produkte (Handlungsanleitungen) entwickelt: Es wurde ein VDI-Richtlinienausschuss gebildet, der die Ergebnisse des Projektes in eine VDI-Richtlinie fließen lässt.

Zusammenfassung 5 Ein auf die Ergebnisse des Projektes und weiterführenden Arbeiten des VDI-Richtlinienausschusses aufbauendes Lehrgangskonzept wurde erstellt, in dem Ingenieure sich durch die erfolgreiche Teilnahme an sechs dreitägigen Lehrmodulen zum Ingenieur-Dienstleister qualifizieren können. Zusätzlich dazu wurde eine Seminarkonzept erarbeitet, das in seiner ein- bzw. halbtägigen Form Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Forschung und Politik das Berufsbild des Ingenieur-Dienstleisters näher bringen soll und in seiner zweitägigen Form Ingenieure mit dem Berufsbild vertraut und erste Erfahrungen vermitteln soll. Die Ergebnisse dienen als Leitfaden zur Bewertung von Ingenieur- Dienstleistungen und Ingenieur-Dienstleistern. Hiermit soll ein erster Einstieg in die Qualitätsoptimierung und Qualitätssicherung von Ingenieur-Dienstleistungen erreicht werden. Die Ergebnisse und deren praktische Umsetzung wurden auf der Abschlussveranstaltung des Projektes einem Fachpublikum vorgestellt. Die Konferenz fand unter dem Titel Profitieren durch Ingenieur- Dienstleistungen statt. Handlungsanleitungen

Executive Summary 7 2 EECUTIVE SUMMARY 2.1 Objectives This study is the result of the project Engineering Services: Systematisation and Innovation Support through Standardisation which was funded by the Federal Ministry for Education and Research (BMBF). The Association of Engineers executed the project in co-operation with five engineering companies in the time frame from 01.08.2000 till 31.10.2003. The objectives of the project are as follows: To enhance the assessment of chances and opportunities of engineering services To ensure the engineering location Germany To support the competitiveness and innovativeness of engineers in the service area To increase the innovation and export capacity of engineering services. These objectives lead to the fundamental question to be answered by the project of how can engineering services with the help of standardisation become more future-oriented and innovative and how can their quality be ensured. In order to present the result of the project to a broad public, this project documentation and a corresponding conference were organised. For the implementation of the results into the practical day-to-day business of companies, a seminar concept and a lecture concept were additionally developed. The latter one should ensure the qualification of engineers to a Service Engineer. Future orientation and innovation through standardisation 2.2 Background The service economy plays an ever growing role for innovation, growth and employment. In 2002 the share of services in gross value added was about 70 percent and nearly 70 percent of all employees were executing a service activity. For engineers, the activities as service provider become more and more important. On the one hand, the activities of engineers in the actual service sector are a strong factor; in this sector about 40 percent of all engineers of the mechanical and plant engineering work. On the other hand, the service orientation in the industry gains a stronger importance, since 70 percent of gross value added through services

8 Ingenieur-Dienstleistungen 20 percent of the overall turnover in mechanical engineering earned with services the success of companies is more and more determined by their capability to market a combination of industrial products and services. For a long time, the image of engineers was that they develop machines and products; this image of an engineer in smock or with helmet shaped the booming years of the Federal Republic of Germany. This image has to be adjusted to reality as described above. Engineers spend nearly half of their work time with service activities such as project management, marketing, sales, human resource management and other similar activities. The already mentioned importance of product accompanying services, which are offered and executed to a large extent by engineers is underlined by the fact that in the mechanical engineering in 2002 nearly 20 percent of the overall turnover was earned with services. This share will increase according to the results of most studies, above all because the service business is much more profitable than the (core) product business. Moreover, the supply of product accompanying services is not only of major importance for the increase of turnover and profit but above all for the customer retention. 2.3 Methodology The project was executed under the leadership of Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums (Future Technologies Division) in co-operation with VDI-Gesellschaft Entwicklung Konstruktion Vertrieb and VDI-Gesellschaft Projektentwicklung und Systemgestaltung as well as five engineering companies. These companies are: Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH, Bremen; GFM-Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungsmanagement mbh, München; Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik, Karlsruhe; Munters GmbH, Hamburg; Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH, Erkrath. The progress of the project was regularly presented to an honorary project advisory board which evaluated the results from different point of views. The project consists of six phases: In the first one a survey of engineering services was accomplished that means job descriptions, production processes and services were examined whether engineers are involved in such activities and whether their work could be characterised as service activity. Based on this survey a general definition for engineering services was developed. In a further step a classification was established which

Executive Summary 9 systemised the identified engineering services along the fields of activity (e.g. consulting, analysing, etc.). Based on the survey and the results from project phase 1, a phase model for engineering services was developed, which describes their typical working process. Hereby, the practical description by the involved companies about their offered services played an important role. From the activities relevant for engineering services, which were identified in the first project phase, through literature research according to requirement profiles for engineers in particular sectors as well as from the job description by the involved companies, an expert requirement profile for a customer oriented service provider was developed in the third project phase. In the fourth project phase, the involved companies undertook a practical verification of the main results (classification, phase model and expert requirement profile), which were then optimised. The emphasis of the fifth project phase was on the usage and application of the results. The results were transferred into options for actions in order to make them usable for the public. The sixth and last project phase had two topics on the agenda: Firstly, the in hand final report of the project was prepared and secondly, an outlook on further research and research deficits to the issue about engineers and services was considered. 2.4 Results As ready indicated in the methodology, three main products were delivered within the project. However, based on the three products further results were developed. A broad overview about these results is presented in the following sections. The foundation for further work within this project was the development of a definition of engineering services : Engineering services are self-contained, marketable performances, which are linked to the provision and/or application of competence that are mainly based on engineering performance and/or engineering knowledge [ ] As a result of the executed research and survey, a classification of engineering services was developed. The individual classes present specific and independent fields of activities of an engineering services provider. All services that are supplied by engineers can be systematically grouped into the different classes. Depending on the complexity of the service, more than one class might be necessary. For instance, the class consulting consists of all consulting services. The engineering service Definition engineering services Classification

10 Ingenieur-Dienstleistungen Common phase scheme of engineering services Requirement profil for an engineering service provider technical engineering service is defined by several classes such as Analysing, Consulting, Calculating, etc. Based on the analysis of engineering services it was apparent, that all of them follow a common phase scheme. Therefore, a general phase model of engineering services was developed which describes the service working process starting with the first idea and ending with the completion of the work and the hand over to the customer. This comprises two basic phases: firstly the potential phase (important during the first development of the service) and secondly the process phase (consists of the actual execution of the service). Both phases are separated through the step Presentation/Aquisition and both consist of further steps. These steps are carried out in principle one after each other. However, a limited parallelisation or even a step back can make sense. In addition, an expert requirement profile for a customer oriented engineering service provider was developed. This profile describes in detail the core competence of an engineering service provider, namely technical-methodological competence, management competence, communication competence, social competence and personal competence. The aim of the expert requirement profile is to identify qualification deficits of the staff members, to support job description and the selection of staff as well as to provide an assessment of engineering services and engineering service providers. These four results which have been named up to now, offer among others, a basis for a uniform terminology (the absence of such uniform terms is a huge deficit of the service sector according to several studies). The combination of the classification, the phase model and the requirement profile present a modular system (three-dimensional matrix). For the single phases of the services, concrete activities and the corresponding required competence can be allocated. The system contributes to the transparency of engineering services and to their comparability for customers. The system supports suppliers of a particular engineering service to plan a concrete service and to plan the overall resources for the company. In the frame of the project the following further products (options for action) were developed: A board was established which transfers the results of the project into a VDI guideline. Based on the results of the projects and further work of this board, a concept for an educational course was developed. After successful completion of six three-days teaching modules an engineer can be qualified as engineering service provider. In addition, a concept for a seminar was developed. In its one day or half day form it is addressed to decision makers from industry, research and policy in order to introduce the vocational image of an

Executive Summary 11 engineering service provider. In its two-days form it is addressed to engineers in order to teach the vocational image including first experiences. The results could be used to assess engineering services and engineering service providers. Herewith a first step in the direction of optimising and ensuring quality of engineering services was made. The results and their application were presented to a technical audience at the final conference of the project. This conference with the title Profit through Engineering services was held in June 2003 in Düsseldorf. Options for action

Einleitung 13 3 EINLEITUNG Diese Publikation ist der Ergebnisbericht des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojektes Ingenieur- Dienstleistungen: Systematisierung und Innovationsförderung durch Standardisierung. Dieses Projekt wurde unter der Leitung von Zukünftige Technologien Consulting des VDI-Technologiezentrums (ZTC) und unter Mitarbeit der VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion, Vertrieb und der VDI-Gesellschaft Systementwicklung und Projektgestaltung sowie fünf Unternehmen, die Ingenieur-Dienstleistungen anbieten, durchgeführt. Die Firmen im Einzelnen waren: Die Denkfabrik, Forschungs und Entwicklungs GmbH, Bremen; GFM-Gesellschaft für Forschungs- und Entwicklungsmanagement mbh, München; Krehl & Partner Unternehmensberatung für Produkt + Technik, Karlsruhe; Munters GmbH, Hamburg; Prof. Dr. K. Brankamp Unternehmensberatung GmbH, Erkrath. Projektbeteiligte 3.1 Struktur der Arbeit Nach der deutschen und englischen Zusammenfassung des Projektes inklusive der Projektergebnisse in den Kapitel eins und zwei werden in diesem Kapitel die Struktur dieses Forschungsberichtes und die detaillierten Ziele des Projektes vorgestellt. Im vierten Kapitel erfolgt eine umfassende Diskussion über die Thematik Dienstleistungen in Verbindung mit dem Beruf des Ingenieurs. Ziel dieser Diskussion ist vor allem, die Relevanz des Themas noch einmal deutlich herauszustellen und das Potenzial von Ingenieur-Dienstleistungen zu zeigen. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich dann ausführlich mit der organisatorischen und methodischen Vorgehensweise innerhalb des Projektes. Letzteres erfolgt anhand der Darstellung der sechs verschiedenen Projektphasen, wodurch der zeitliche und inhaltliche Ablauf des Projektes deutlich wird. Im sechsten Kapitel werden dann die erarbeiteten Ergebnisse einschließlich Herleitung und Erläuterungen dargestellt. Hierbei handelt es sich um die Definition von Ingenieur-Dienstleistungen, eine Klassifikation mit 22 Tätigkeiten von Ingenieur-Dienstleistungen, ein anwendungsneutrales Phasenschema als standardisierter Ablauf einer Ingenieur-Dienstleistung sowie eine Anforderungsprofil für einen Ingenieur-Dienstleister. Abgerundet wird dieser Ergebnisteil einerseits durch die Darstellung der