Michael Abou-Dakn. Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe St. Joseph Krankenhaus Berlin

Ähnliche Dokumente
B.Sc.of Midwifery. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Definition. Das Wochenbett Pathologie. Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Die Hauptstadtgeburt: Spannungsfeld zwischen Normaler Geburt und Sectio

Stillen mehr als ein Mythos?

Die Bedeutung der Selbstwirksamkeit für den Stillerfolg. Silvia Honigmann Dozentin BFH Ernährung und Diätetik Still- und Laktationsberaterin IBCLC

WHO/UNICEF Babyfriendly Hospital Initiative. Anne-Marie Kern, IBCLC

Gesundheitskompetenz im BFH

Stillen unterstützen gemeinsam!

Welche Bedürfnisse haben Väter rund um die Geburt?

B.E.St -Richtlinien der WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundlich für das Heilig Geist-Krankenhaus

Mädchen cm 2-18 Jahre. Center for Health Statistics NCHS 1977, De Onis M et al. Bulletin of the WHO 2007; 85: )

Veranstaltungen PROGRAMMHEFT 2019 KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE

Hinweis: Aus Datenschutzgründen befinden sich im Handout keine Bilder! 1

WHO/UNICEF-Initiative

Rebonding bei Stillschwierigkeiten. Dr. med. Michael Scheele Mitglied der Nationalen Stillkommission SAFE-Mentor

Rauchen in der Schwangerschaft DIE PERSPEKTIVE EINER HEBAMME

Zeitschrift Artikel Seiten Autor Literatur

KARL HEINZ BRISCH THE EVALUATION STUDY ON. SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern

Möglichkeiten und Grenzen der Stillförderung in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Österreich

6 Jahre Babyfreundliche Kinderklinik

Center for Health Statistics NCHS 1977, De Onis M et al. Bulletin of the WHO 2007; 85: )

Vaginal-operative Geburtshilfe: Folgen, Vor- und Nachteile für die Mutter

Theorie und Praxis flexibler Betreuung

Einsatz von Magnesiumsulfat in der Geburtshilfe Fetale Neuroprotektion und Eklampsieprophylaxe

Willkommen in Ihrer Geburtsklinik.... weil der Anfang zählt

MITARBEITERMOTIVATION IN DER STILLBERATUNG

Was ist Kinderpalliativversorgung?

Neues aus der Neonatologie

Risikoadaptierte HIV-1 Transmissionsprophylaxe. Effektivität einer verkürzten neonatalen. Zidovudin-Prophylaxe

Frauenklinik Silvia Honigmann Still- und Laktationsberaterin IBCLC Dipl. Ernährungsberaterin HF

Hebammen und Geburtshelfer: Zweckgemeinschaft oder Partnerschaft? Dr. med. Thomas Eggimann Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe 8280 Kreuzlingen

Psychische Erkrankungen im Wochenbett: Stillen? Dr. med. Michael Scheele Mitglied der Nationalen Stillkommission SAFE-Mentor

Baby-friendly Hospitals. die ONGKG-Sektion zur. WHO und UNICEF Initiative. Baby-friendly Hospital Initiative BFHI

Medizinische Gründe für das Zufüttern

Stillen, Muttermilch, Frauenmilch-unverzichtbar für die gesunde Entwicklung auch bei Frühgeborenen

Geburt und Fürsorge. Kompetenz - Sicherheit - Geborgenheit. Informationen für Ihre Gesundheit

Risikofaktoren und Daten zu psychischen Erkrankungen von Zero to Three. oder. Warum noch ein Netzwerk?

Screening von Kindern aus Hochrisikofamilien Sana-Kliniken Düsseldorf-Gerresheim

Exposé. Dankbarkeit und soziale Integration als Ressourcen bei Kindern im Vorschulalter. M. Sc. Arbeit. René Bochmann

GRN-Klinik Sinsheim Mutter-Kind-Zentrum. Stillinformationen für Mütter. GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR ggmbh

Rede der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast

Stillinformation für schwangere Frauen St. Anna-Klinik

Studie zum Einfluss von Kindheitserfahrungen auf Mütter und deren neugeborene Kinder. Pressekonferenz

Soll Leben retten durch die Vermeidung von Schäden durch Geburt ohne Begleitung einer Hebamme / eines Arztes

Baby-friendly Hospitals: Informationen für Mütter und Eltern. Quelle: Fotolia

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Geburt und Fürsorge. Kompetenz - Sicherheit - Geborgenheit. Informationen für Ihre Gesundheit

GRN-Klinik Sinsheim Mutter-Kind-Zentrum. Stillinformationen für Schwangere. GESUNDHEITSZENTREN RHEIN-NECKAR ggmbh

Männer und Familie Perspektiven aus der Männlichkeitsforschung

Herz und Endokrinium. HELIOS Kliniken Schwerin. Praktische Konsequenzen für die Therapie des Diabetes mellitus

HELIOS Spital Überlingen. Unsere Geburtshilfe. Patienteninformation

Facetten von Designforschung Einblicke in den Stand der Dinge

Rolle und Aktivitäten der ICRP und von UNSCEAR

Kreisklinikum Tuttlingen:

Simulationstraining für geburtshilfliche Notfälle und Auswirkungen auf die interprofessionelle Zusammenarbeit

Gesunder Schlaf für Kölner Kinder A.Wiater, G. Lehmkuhl, L. Fricke, A. Mitschke, S. v. Widdern, U. Breuer

Stillen und Bindung Symposium der NSK am in Berlin Stillförderung für ein kindgerechtes Deutschland Dr. med. Michael Scheele, IBCLC,

Impfen in der Schwangerschaft ein Paradigmenwechsel

SOEP-Core 2017: Mutter und Kind (Neugeboren), Altstichproben

Wochenbett? Vorstellungen von schwangeren Frauen Masterthesis 2010, Glasgow Caledonian University, Schottland. Zukunftswerkstatt 6.11.

NEONATOLOGY & PED. INTENSIVE CARE

Tragzeitverlängerung warum? Konzepte der Tragzeitverlängerung nach frühem Blasensprung oder intrauteriner Wachstumsrestriktion

Anwesenheit von Angehörigen bei der Reanimation. Stefan Köberich, Universitäts-Herzzentrum Freiburg Bad Krozingen

Informationsbroschüre Stillen

Das späte Frühgeborene

Stillempfehlungen der Österreichischen Stillkommission des Obersten Sanitätsrates

Wirksamkeit Verhaltenstherapie

Stillen. Basis für das Leben. Katja König, IBCLC Weltstillwoche 2018

Arzneimitteltherapiesicherheit an den Schnittstellen Praxis-Klinik-Praxis

B.E.St. -Statistik für Neonatalstationen Anleitung zum Ausfüllen

Richtlinien für die Entlassung von gestillten reifen Neugeborenen und der Mutter aus dem Krankenhaus

Baby-friendly Hospitals

Labellingeffekte bei Frühförderungsprogrammen

Demographische Analysemethoden

Department für Frauengesundheit Mutter-Kind-Zentrum. Informationsbroschüre Stillen

Die Anwesenheit der Mutter bei der Narkoseeinleitung hilft dem Kind

Bestandsaufnahme Stillen in Tirol. 1. Impulsabend, Stillen in Tirol Bestandsaufnahme & Ideen für die Zukunft

EbM-Netzwerk: 2. Ethik-Workshop Stand Ethik in HTA Österreich (LBI-HTA) 30. Nov PD Dr. phil. Claudia Wild

Wie viel Mutter braucht ein Kind?

Alter(n) ) ist keine Krankheit

Ergebnisse der Swiss Infant Feeding Study

Liebe Eltern, liebe Besucher, Sie können sich hier über die B.E.St -Stillrichtlinien der Universitäts-Frauenklinik Tübingen informieren

«Transition to Home after Preterm Birth»

Salzreduktion beim Gesunden?

Therapie mit Opiaten beim Rückenschmerz Sinn oder Unsinn? Adrian Forster, Klinik St. Katharinental, Diessenhofen

Medizinische Kinderschutzhotline

Facharbeit im Rahmen der VELB Seminarreihe zur Vorbereitung auf das Examen zur Still- und Laktationsberaterin

Vaterschaft. Von Veronika Haag

Komplementärmedizin beim Mammakarzinom: Vitamine und Supplemente

Philips AVENT Entspannungsstudie. Zusammenfassung der Studie. Philips AVENT. Für den besten Start ins Leben.

B.E.St. -Richtlinien für schwangere Frauen

THE RIGHT CHOICE. Dr. Béatrice Grabein Department Clinical Microbiology and Infection Prevention University Hospital Munich

Programm Elternschule. Helios Spital Überlingen.

Grundlegendes Konzept zur Entstehung von Übergewicht und Adipositas

Qualitätslabel «Baby Freundliches Spital»

Fakten zum Stillen in Deutschland

Titelformat zu bearbeiten

Erfolgreicher Stillbeginn Leipzig, 28. März Gitte Nicklisch, IBCLC Stillbeauftragte Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin

List of publications in the ViVA project

Musiktherapie mit Frühgeborenen und ihren Eltern. Friederike Haslbeck

Transkript:

Bonding gefühlter Mythos oder messbare Realität? St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof Chefarzt Dr. med. Michael Abou-Dakn IBCLC Michael Abou-Dakn Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe St. Joseph Krankenhaus Berlin Vorstand BFHI Deutschland Mitglied der Nationalen Stillkommission

Innocenti- Deklaration der WHO / UNICEF 1990

Standard Schritt 4 Es Müttern ermöglichen, ihr Kind innerhalb der ersten Lebensstunde nach der Geburt Hautkontakt zu haben und möglichst anzulegen.

OXYTOCIN MAY MEDIATE THE BENEFITS OF POSITIVE SOCIAL INTERACTION AND EMOTIONS Kerstin Uvnäs-Moberg 1998,Psychoneuroendocrinology, 23, 8, 819-35 Streßfaktoren reduziert RR gesenkt Cortison reduziert Insulin und Endorphine steigen Sedativer Effekt über zentrale 2- adrenoceptoren Stimulation Positiver sozialer Effekt evtl. über neuroendokrine Funktionen

L. Strathearn: Maternal Neglect: Oxytocin, Dopamine and the Neurobiology of attachment JoNeuroendocrinologie23,1-12, 2011

Prolaktin Brutpflegeverhalten http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/25/emperorpenguinchick.j pg/220px-emperorpenguinchick.jpg

Dodd L; 2005 Cochrane: Kangaroo care is safe for preterm infants and may have important benefits for growth and development. Suggestions are made for future research on effects of KC on preterm infants

Standard Schritt 7: 24 Std. Rooming-in fördern

Semmelweis1847

Dulon / Kersting Deutsche Gesell. F. Ernährung - Ernährungsbericht 2000 DGE Frkf am, 81-95

Waldenstrom 1991 rooming in at night in the postpartum ward (midwifery) 35 30 25 20 15 10 5 0 Schlaf des Kindes Rooming -In Kein R -I

Trennung Mutter Kind BAD NEWS Nils Bergmann 2002

24 Stunden - Rooming - in ermöglichen

Night Rooming-in: Who Decides? An Example of Staff Influence on Mother s Attitude Kristin Svensson, RNM, Ann-Sofi Matthiesen, BSc, and Ann-Marie Widstro m, RNMTD Birth 32, 2 Juni 2005

Nach Hüther 2006

A. Braun

Bessere Väter? Die Anwesenheit des Vaters bei der Geburt beeinflusst nicht alleine dessen spätere Interaktion zum Kind (Keller et al, 2004; Palkovitz, 1985, Wöckel, David, Kentenich, Abou-Dakn 2008 ).

Väterengagement long-term Frühes Engagement bleibt bestehen (UK statistics) Besseres Engagement in drei Jahren, in 14 Jahren Besseres Engagement mit den Enkelkindern.

Vermeidung der Kindswohlgefährdung

Tötung und Aussetzung von Neugeborenen (*) Erste Babyklappe in Deutschland; (**) Ende 2002: 60-70 Babyklappen in Dtl.; (***) >50 Babyklappen in Dtl. Quelle:. http://www.spiegel.de/flash/0,5532,16830,00.html

Fälle von Kindesmisshandlung 2006 nach Ländern Quelle:. http://www.spiegel.de/flash/0,5532,16830,00.html

Risikomarker für Kindeswohlgefährdung - junge, alleinstehende Mütter. - minderjährige Mütter. - Mehrlingsgeburten. - familienungünstige Wohnverhältnisse. - kinderreiche Familien. - Familien in sozialen Brennpunkten. - Suchtmittelmissbrauch in der Familie. - Kinder psychisch erkrankter Eltern. - Familien, bei denen bekannt ist, dass es schon beim ersten Kind Probleme gab Netzwerk Kinderschutz Berlin; Abou-Dakn et al. 2007

-> wenn alle Kinder in den USA gestillt würden, könnten 1,8/ 10.000 Geburten vor dem Tod im ersten LJ geschützt werden = 720 Kinder/Jahr

Lvoff NM, Lvoff V, Klaus MH. Effect of the BabyFriendly Initiative on infant abandonment in a Russian hospital. Arch Pediatr Adolesc Med 2000;154(5):474 7. Burnstein MH. Child abandonment: historical, sociological and psychological perspectives. Child Psychiatry Hum Dev. 1981;11:213-220 Mata L, Saenz P, Araya JR, et al. Promotion of breast feeding in Costa Rica: the Puriscal study. In: Programmes to Promote Breast Feeding. Oxford, England: Oxford University Press; 1988:55-69.

WHO/UNICEF-Initiative Babyfreundliches Krankenhaus

Bonding gefühlter Mythos oder messbare Realitiät? Danke für Ihr Interesse! michael.abou-dakn@sjk.de