Radschulwegplanungen. Modellprojekt Radschulwegplan der Ellentalgymnasien Bietigheim-Bissingen. Geoinformation und Landentwicklung

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Transkript:

Geoinformation und Landentwicklung Radschulwegplanungen Modellprojekt Radschulwegplan der Ellentalgymnasien Bietigheim-Bissingen Karl-Heinz Holuba LGL Referat 62 Geoinformationssysteme

Die Bedeutung des Fahrrades als modernes Verkehrsmittel wird in Zukunft weiter zunehmen. Immer mehr Menschen erkennen die http://rheinland.b4bmittelstand.de Vorteile des Radfahrens auf dem WegJLU-Pressestelle zur / Franz Möller Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule oder in der Freizeit. Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg www.udv.de www.roehrnbach-bayerischer-wald.de

Kinder im Straßenverkehr Stuttgarter Nachrichten, 5.9.2012 Fast 20 Prozent mehr Schulwegunfälle in der Region Stuttgart Landesweit stieg die Zahl der Schulwegunfälle auf 640 Bildquelle: UK NRW Bildquelle: www.autobild.de/bilder/kinder-im-strassenverkehr Der ADAC Württemberg schlägt Alarm: Wir sind überrascht, dass es in Baden-Württemberg keine verbindliche Regelung für Schulwegpläne gibt Eine schöne Bäckerei kann für den Schulweg bedeutender sein als so mancher Plan Wir brauchen Radschulwegpläne für weiterführende Schulen Bildquelle: UK NRW http://www.rettungs-news.de

Kinder im Straßenverkehr Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr Öffentlicher Verkehr Schulbus PKW mot. Zweirad Zu Fuß Fahrrad? 0 5 000 10 000 15 000 20 000 25 000 30 000 Quelle: Unfallkasse NRW, 2008

Kinder im Straßenverkehr Unfälle Rad fahrender Kinder und Jugendlicher 2010 Quelle: Statistisches Bundesamt, 2011

Kinder im Straßenverkehr Bei Straßenunfällen verunglückte Kinder im Alter von 6 bis unter 14 Jahren als Fußgänger und Radfahrer nach Uhrzeiten 2009 Fußgänger Radfahrer Radelnde Schüler haben ein hohes Unfallrisiko! Quelle: Statistisches Bundesamt, 2009

Regelungen / Handlungsempfehlungen 1) Erlass des Innenministeriums in Baden-Württemberg - Aktion "Sicherer Schulweg" im Schuljahr 2012/2013 Schulwegpläne sind die dokumentierte Empfehlung überprüfter und geeigneter Schulwege und damit die Grundlage für eine wirkungsvolle Schulwegsicherung. Soweit solche noch nicht verfügbar sind, sollen die Grundschulen seitens der Straßenverkehrsbehörden gebeten werden, die Geh-Schulwegpläne bis Ende des Jahres 2012 in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei zu erstellen. Für die allgemein bildenden weiterführenden Schulen gilt dies entsprechend für die Erstellung der Geh- und der Rad-Schulwegpläne bis zum Ende des Schuljahres 2012/2013. 2) Runder Tisch Radverkehr Baden-Württemberg - Baden-Württemberg auf dem Weg zum Fahrradland Nr. 1 Handlungsempfehlungen (Gesamtausgabe - Dezember 2008) Kommunen und Schulen sorgen gemeinsam für sichere Schulwege auch für den Radverkehr. Ein geeignetes Instrument ist der Radschulwegplan als Teil des Schulwegplans. 3) Schulwegpläne leichtgemacht Der Leitfaden Leitfaden zum Forschungsprojekt Entwicklung, Verbreitung und Anwendung von Schulwegplänen, Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST), Oktober 2012

Regelungen/Handlungsempfehlungen Der Weg zum eigenen Schulwegplan Auszug aus Schulwegpläne leichtgemacht Der Leitfaden, BAST 2012 Der Prozess zur Erstellung von Schulwegplänen erfolgt in drei Phasen, ergänzt um eine optionale Wirkungskontrolle. In der ersten Phase (Startphase) ist sinnvoll eine Arbeitsgruppe zu gründen und mit geeigneten Projektpartnern zu besetzen. In der zweiten Phase (Bestandsaufnahmen und Analysen) bereiten Sie die notwendigen Bestandsaufnahmen und Analysen vor und führen diese durch. Hierzu können zum Beispiel Befragungen von Schülern oder Eltern zum Mobilitätsverhalten und zu Problemen auf den Schulwegen, Unfallanalysen sowie Begehungen der Schulwege und Überprüfungen auf Defizite mit Hilfe von dafür vorbereiteten Checklisten gehören. In der dritten Phase (Umsetzung) erstellen Sie den Schulwegplan. Sie zeichnen eine Karte und ergänzen diese mit hilfreichen Tipps für den Schulweg. Der Leitfaden gibt Ihnen Hinweise, wie Sie hochwertige Schulwegpläne mit frei verfügbarer Software ohne zusätzliche Kosten selbständig erstellen können.

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Projektinitiative Im Januar 2011 wurde an den Ellentalgymnasien Bietigheim-Bissingen die Arbeitsgemeinschaft Radschulwegplan (AG RSWP) gegründet, bestehend aus Eltern, Lehrer und Schulleitung.

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Zielsetzung Ziel der AG RSWP ist, mit Beteiligung der Schüler und gemeinsam mit der Stadt Bietigheim-Bissingen und weiteren Projektpartnern einen Radschulwegplan zu erstellen, der den Weg zur Schule mit dem Fahrrad sicherer und das Radfahren für die Schülerinnen und Schüler attraktiver gestalten soll. Das Projekt soll Antworten auf folgende Fragen liefern: 1. Wie kommen die Schüler/innen zur Schule? Initialisierung Zielsetzung Eltern- arbeit Projektpartner Gründung der AG Bestandsaufnahme und Analyse Mobilitätsbefragung Bestandsaufnahme und Analyse der Radschulwege und Problemstellen 2. Wo fahren die Schüler/innen tatsächlich? 3. Wo ist der empfehlenswerte (sicherste) Weg? Umsetzung Herleitung des Handlungsbedarfs Routenempfehlung Planerstellung

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Projektpartner Stadtplanungs- / Tiefbauamt Straßenverkehrsbehörde Schirmherr OB Kessing Aktion Sicherer Schulweg in Baden-Württemberg Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Innenministerium Allgemeiner Deutscher Fahrradclub AG RSWP / Elternbeirat Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, Projektleitung Verkehr und Mobilität Schulleitungen, Lehrer/innen und Schüler/innen

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Bestandsaufnahme und Analyse 1. Onlinebefragung zum Mobilitätsverhalten 2. Onlinebefragung zu den Radschulwegen mit WebGIS-Tool Schülerinnen / Schüler

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen GIS-technische Umsetzung Webbasiertes GIS-Erfassungstool (Open Source GIS) mit Zugang über Standard-Webbrowser Ohne GIS-Vorkenntnisse, intuitiv bedienbare schülergerechte Erfassungsoberfläche Reduktion der Erfassungsmerkmale auf die wesentlichen Objekte und Beschreibungen, die für eine aussagekräftige Situationsanalyse und für planungsrelevante Empfehlungen erforderlich sind Einfache Implementierung in IT-Infrastruktur der Schule (Dezentrale Intranetlösung als Client- Serverbetrieb) Aktuelle Geobasisdaten des LGL als Kartengrundlage für die Radwegeerfassung Datenanalyse, QS und Kartenherstellung mit Desktop- ( Experten-) GIS

GIS- Systemkonfiguration WebGIS-Tool Software / Hardware - Komponenten Desktop GIS Datenbankebene Applikationsebene Nutzerebene Schule WMS / WFS-T RK10 / DOP Geobasisdaten WebServer CMS WebGIS Framework Internet Map Server (IMS) Geodatenbank Radwegedaten Extranet / LAN Notebook Windows / Internetbrowser (IE) OpenSource Apache MoziloCMS MapBender UMN MapServer/GeoServer OpenSource PostgreSQL/ PostGIS LGL ESRI Lizenzprodukt Analyse und Präsentation Geobasis RSWP- shape Rohdaten RSWP- shape Ergebnisdaten Datensicherung Externe Festplatte oder USB-Stick

IS Workflow 1. Vorbereitungen 2. Analoge Vorerfassung 3. Digitale Datenerfassung 4. Datenauswertung Web-GIS Erfassungstool Desktop-GIS Analysetool Elternanschreiben Kartenauszüge Erfassungsanleitung Rohdaten Digitale Radwegedaten Auswertung und Visualisierung Qualifizierung / Sensibilisierung Lehrer, Eltern, Schüler Manuelle Radwegekartierung Beschreibung der Problemstellen Photos (optional) Radwege (polygon) Problemstellen (points) Bilder (Jpeg), Hinweise (Text) Kernkomponente Schüler- GIS

GIS Workflow: Analoge Kartierung Hausaufgaben Kartierung der Radwege und Problemstellen Katalogisierung der Problemstellen Bilder von Problemstellen auf USB Stick

GIS Workflow: Digitalisierung Geographiestunde Quelle: ce-sys EDV-Raum der Schule Schulnetz (Intranet) 44 Klassen mit ca. 900 Schüler/innen Erfassungsdauer: 1 Unterrichtsstunde (45min) Erfassungsumfang: 2 Wochen

WebGIS: CMS-Startseite

WebGIS: Online Hilfe

WebGIS: Erfassungsoberfläche Navigationsleiste Kartenfenster Übersichtskarte Erfassungswerkzeuge

WebGIS: Geodaten Digitales Orthophoto (DOP) für Detailansicht Digitale Rasterkarte 1:10 000 (RK10) - Topographie (Straßen,Wege) aus dem Digitalen Landschaftsmodell (DLM) - Gebäude, Hs.Nrn. und Straßennamen aus der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK)

WebGIS: Radwegedigitalisierung Zielvorgaben

WebGIS: Erfassung und Attributierung der Problemstellen

WebGIS: Bilder-Upload (optional) U:\Eigene Bilder\Gefahrenstelle

WebGIS: Verbesserungsvorschläge zum Radschulweg Mein Schulweg ist eigentlich sehr sicher. Einziges Problem: ich fahre durch die Fußgängerzone, was offiziell nicht erlaubt ist. Nicht die Hauptstraße zu nehmen, würde einen großen Umweg bedeuten, der darüberhinaus weit weniger sicher ist.

WebGIS: Verbesserungsvorschläge zum Radschulweg Sie könnten uns E-Bikes oder Quads zur Verfügung stellen weil es so anstrengend ist nach Sachsenheim zu fahren (den steilen Berg hoch)!!!!!!!!!!

Desktop GIS: Datenauswertung mit ArcGIS Geometriedaten (Radschulwege u. Problemstellen) + Attributdaten (Problemstellen) Koordinatenwerte: Punktelemente,Linienelemente 14 Attribut-Klassen bzw. Problemstellenarten Gesamtlänge Radschulwege: 1.728,55 km (Hin- und Rück 3.457 km, Nordkap = 3.352 km) Längster gefahrener Radschulweg: 9,49 km Erfasste Problemstellen: 1.226

Desktop GIS: Datenauswertung mit ArcGIS Rohdatenbereinigung - Plausibilisierung - Fehlerbeseitigung - DLM-Matching a) Bereiche mit hoher Erfassungsgenauigkeit in Bezug auf DLM-Referenzdaten b) Bereiche mit geringerer Erfassungsgenauigkeit bzw. Erfassungsfehlern in Bezug auf DLM-Referenzdaten

Desktop GIS: Datenauswertung mit ArcGIS Quantitative Repräsentation der Radwege a) Pufferbildung um Wege bzw. Straßenmittellinien b) Analyse der im Puffer befindlichen Radschulwege c) Visualisierung der Anzahl über Linienbreite Grundlage: Basis DLM (Straßen, Wege) an Kreuzungspunkten segmentiert Summe der im Puffer liegenden Radwege Symbolisierung der Linienbreite entsprechend Summen-Feld Ergebnis: -> Gesamtfrequentierung der Weg- Abschnitte (räumliche Analyse)

Desktop GIS: Datenauswertung mit ArcGIS Quantitative und Qualitative Repräsentation der Problemstellen: Punkt-Streuungs- Karte: Problemstellen-Art Punkt-Dichte Karte: Gefahrenbereiche Ergebnis: -> Gesamtgefahrenpotential der Problemstellen (räumliche Analyse) Häufigste Nennungen: a) Autofahrer-Radfahrer Konflikt: 311 b) Fußgänger-Radfahrer Konflikt: 213 c) Unübersichtliche Stelle: 172

Umsetzung Ergebnisinterpretation und Sollradwegekonzeption durch die Arbeitsgruppe Entwurf des Radschulwegeplans unter Berücksichtigung der Analyseergebnisse Erstellung eines Problemstellenkatalogs

Umsetzung Radschulwegeplan (Detail)

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Und das sagt die Presse: Besonders angetan hat es dem Minister ein Computerprogramm, das die Arbeitsgruppe zusammen mit dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) entwickelt hat. Die Schüler hatten den Radwegplaner benutzt, um den Radschulwegplan im Erdkunde-Unterricht mit Daten über die Strecken zu füttern, auf denen sie jeden Tag zur Schule kommen,

Modellprojekt Bietigheim-Bissingen Die Jury meint: Dieses Projekt zeichnet sich durch eine hervorragende Grundlagenarbeit, ehrenamtliches und nachhaltiges Engagement, Vernetzung und Einbindung aller Beteiligten, Nutzung und Weiterentwicklung von Webanwendungen und moderner Geoinformationssysteme sowie Einbindung in den Geographieunterricht in besonderer Weise aus und ist wegweisend für andere Kommunen zur Entwicklung sicherer Schulwege. Im Rahmen der aktuellen Maßnahmen zur Entwicklung von Schulwegplänen wird der Radschulwegplan Bietigheim-Bissingen als Modellprojekt empfohlen.

Zusammenfassung und Bewertung Der GIS-gestützte Radschulwegplan schafft Transparenz über benutzte Wege und vorhandene Gefahrenstellen Die Daten sind für die Verkehrs-und Stadtplanung sowie für weitere staatliche und kommunale Stellen interessant ( z.b. Unfallkassen), da sie eine reale Einschätzung des Radverkehrsaufkommens liefern und mit weiteren (Geo-) Fachdaten in Beziehung gesetzt werden können ( z.b. Unfallstatistik, Straßenplanung, Baustellenmanagement). Die Schüler können mit Hilfe des WebGIS-Erfassungstools ihre Radwege selbst erfassen und damit die entscheidenden Hinweise zur Verbesserung ihrer Schulwegsicherheit liefern. Durch den partizipativen Ansatz der Schüler, Eltern und Schulen aktiv in die Entwicklung der Pläne mit einbezieht wird erreicht, dass das Thema Radverkehr bei den einbezogenen Zielgruppen zum wichtigen Thema und die Akzeptanz zur Nutzung empfohlener Radwege bei den Schülern erhöht wird. Die Schüler werden motiviert, ihren Schulweg selbständig mit dem Fahrrad zu bewältigen und lernen das Rad als modernes und umweltfreundliches Verkehrsmittel für eine eigenständige Alltagsmobilität kennen. Das in Bietigheim-Bissingen eingesetzte GIS-Verfahren stellt eine methodische Unterstützung bei der Bestandserfassung und Analyse dar. Es ersetzt nicht die Herleitung des Handlungsbedarfs und die Erarbeitung von Routenempfehlung durch sachkundige Einzelfallentscheidungen unter Einbeziehung planerischer Detailaspekte.Es ist kein Verfahren für die automatisierte Erstellung von Schulwegplänen!

Ausblick Erweiterter Pilotversuch Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung eines Rad-Schulwegplaners zur multiplen Anwendung mit den technischen Komponenten WebGIS-Erfassungstool (für Schüler/ Schulen) und Desktop- GIS (für Experten) sowie dem erforderlichen Begleitprogramm bestehend aus Schulungen, Workshops, Fachtagung, Projektdokumentation, Evaluation und Öffentlichkeitsarbeit In einem ersten Schritt soll die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e.v. (AGFK-BW) das entwickelte System in einem erweiterten Pilotversuch testen und erstmals in 10 Kommunen mit mehreren Schulen anwenden. Die landesweite Einführung des Rad-Schulwegplaners ist im nächsten Schritt geplant, sofern der erweiterte Pilotversuch mit der AGFK-BW erfolgreich verläuft.

Geoinformation und Landentwicklung Vielen Dank! Weitere Informationen: www.lgl-bw.de http://elternbeirat.ellentalgymnasien.de/agrswp/