Paradigmenwechsel in der Prävention allergischer Erkrankungen

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Special Begutachtetes Original Beleg/Autorenexemplar! Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme. Peer-Review-Verfahren Eingereicht: 4. 9. 2009 Akzeptiert: 12. 11. 2009 Die weitere Zunahme allergischer Erkrankungen in westlichen Industrienationen macht eine evidenzbasierte Primärprävention wichtig. Die Empfehlungen der 2004 veröffentlichten S3 Leitlinie Allergieprävention wurden auf der Basis einer aktuellen systematischen Literatursuche überarbeitet und konsentiert. Die aktuelle Fassung wird in folgender Übersicht vorgestellt. Paradigmenwechsel in der Prävention allergischer Erkrankungen Aktuelle Empfehlungen aus der S3 Leitlinie Allergieprävention Dr. Imke Reese Ernährungsberatung und -therapie Schwerpunkt Allergologie Ansprengerstr. 19 80803 München E-Mail: reese @ernaehrungallergologie.de www.ernaehrungallergologie.de Interessenkonflikt Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Commitee of Medical Journal Editors besteht. Einleitung Allergische Erkrankungen haben in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Doch die therapeutischen Optionen sind begrenzt. Bei Lebensmittelallergien ist Meidung/Karenz die einzig wirkungsvolle Therapie zur Verhinderung von allergischen Reaktionen [1, 2]. Trotzdem ereignen sich auch schwerwiegendste Reaktionen häufig bei Patienten, die bezüglich Karenz gut aufgeklärt sind und aktive Meidung praktizieren [3]. Mit anderen Worten: Selbst diese einschneidende Maßnahme, die die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich beeinträchtigt, bietet keine vollständige Sicherheit vor versehentlichem Kontakt mit einem Allergen. Hinzu kommt, dass sich nicht jeder Auslöser angemessen meiden lässt. Ein Pollenallergiker hat während der Pollenflugsaison keine Chance, seinem Allergen hundertprozentig aus dem Weg zu gehen. Er kann Schadensbegrenzung betreiben, indem er den Kontakt möglichst niedrig hält und z. B. nicht gerade zur Saison joggen geht. Aber einen vollständigen Schutz aufgrund von Vermeidungsstrategien gibt es für ihn nicht. Tierhaarallergiker können zwar den direkten Kontakt mit dem Tier, gegen das sie allergisch sind, unterbinden, aber gegen z. B. die Katzenhaare auf dem Pullover des Nachbarn im Kino ist ein Katzenhaarallergiker machtlos. Auch die medikamentösen Optionen bewirken keine hundertprozentige Beschwerdefreiheit. Die regelmäßige Einnahme von Antihistaminika während der Pollenzeit kann Heuschnupfen-Beschwerden zwar lindern, aber nicht vollkommen beseitigen. Eine Bedarfsmedikation bei einem aktuten Asthmaanfall wirkt diesem entgegen, aber das Auftreten des Anfalls kann nicht immer verhindert werden. Und selbst Hyposensibilisierungs-Behandlungen, die zum Ziel haben, den Betroffenen tolerant gegenüber seinem Allergen zu machen, zeigen nicht immer die gewünschte Wirkung. Die Meidung der Auslöser als einzige Option der Therapie allergischer Erkrankungen beeinträchtigt die Lebensqualität z. T. erheblich und bietet trotzdem keinen völlig sicheren Schutz vor schwerwiegenden allergischen Reaktionen. Effektive und evidenzbasierte Strategien zur Allergieprävention Aufgrund der begrenzten therapeutischen Möglichkeiten kommt der Vorbeugung eine entscheidende Bedeutung 688 Ernährungs Umschau 12/09

Allergiker sind gezwungen, die sie betreffenden Allergene strikt zu meiden. In der Allergievorbeugung hat dagegen die Strategie der gezielten Konfrontation die Meidung abgelöst. zu. Wenn es gelänge, die Ausbildung von Allergien zu minimieren, wäre dem Anstieg allergischer Erkrankungen ein Ende gesetzt. Da bekannt ist, dass die Bereitschaft, Allergien zu entwickeln, vererbbar ist, richten sich die Präventionsempfehlungen insbesondere an Risikokinder. Als solche werden Kinder bezeichnet, in deren Kernfamilie (Vater, Mutter, Geschwister) allergische Erkrankungen vorhanden sind. Lange wurde davon ausgegangen, dass die wirkungsvollste Maßnahme, Allergien zu verhindern, die Karenz sei. Man bediente sich also der therapeutischen Strategie als Maßnahme zur Prävention. Das Ziel war nicht, die Symptome einer bestehenden Lebensmittelallergie zu verhindern (Ansatz der Therapie), sondern die Antikörperbildung, Sensibilisierung, zu unterbinden (Ansatz der Prävention). Doch der Preis war hoch. Denn Karenz heißt Verzicht üben. Das mag einem Allergiker noch vergleichsweise leicht fallen, da er mit Meidung seine möglicherweise lebensbedrohlichen Symptome verhindern kann. Außerdem vermeidet ein Allergiker nur die für ihn relevanten und weitgehend bekannten Allergene. Als Strategie zur Vorbeugung ist diese Maßnahme jedoch wegen der vielen Möglichkeiten uferlos und sehr einschneidend ohne dass ein Nutzen garantiert ist. Doch offenbar sind viele Eltern bereit, diesen Verlust an Lebensqualität hinzunehmen, in der Hoffnung, der Allergikerkarriere ihres Kindes Einhalt zu gebieten [4]. Besonders problematisch angesichts der vielen kursierenden Präventionsempfehlungen ist die Tatsache, dass der Nutzen der einzelnen Maßnahmen häufig nicht belegt ist. Viele Therapeuten und andere Multiplikatoren sprechen Empfehlungen aus, ohne die wissenschaftliche Beweislage der einzelnen Maßnahmen zu kennen. Die bisherige Präventionsstrategie, viele möglicherweise allergieauslösende Substanzen zu meiden, bedeutet große Einschränkungen in der Ernährung. Ihr Nutzen konnte aber nicht belegt werden. Die Leitlinie Allergieprävention 2009 Anfang des Jahres 2009 entstand das update zur ersten evidenzbasierten und konsentierten Leitlinie Allergieprävention aus dem Jahre 2004 [5, 6]. In einem interdisziplinär zusammengesetzten Gremium von Experten 1 wurden die Empfehlungen von 2004 im Hinblick auf die aktuelle wissenschaftliche Evidenz überprüft und in aktualisierter Form verabschiedet. Der Ansatz der Karenztherapie war leicht nachzuvollziehen: Wo kein Allergen da kein Antikörper dagegen und Wo kein Antikörper da keine Allergie. 1 Folgende Personen bzw. Institutionen waren an der Erstellung der Leitlinie beteiligt: Dr. med. Kirsten Beyer (Gesell. f. Pädiatrische Allergologie, GP, Dr. med. Frank Friedrichs (BV Kinder- und Jugendärzte), Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann (Gesell. f. Allergologie u. klin. Immunologie, DGAKI, Sektion Pädiatrie), Mechthild Hellermann (Schwelmer Modell), Dr. med. Johannes Huss-Marp (Zentrum Allergie und Umwelt d. TU München, ZAUM), Prof. Dr. med. Matthias Kopp (Deut. Gesell. f. Kinder- und Jugendmedizin, DGKJ), PD Dr. med. Susanne Lau (Präventions- und Informationsnetzwerk Allergie/Asthma, PIN, Dr. Cathleen Muche-Borowski (Universität Lübeck), Dr. Imke Reese (AK Diätetik in der Allergologie), Dr. med. Ernst Rietschel (GP, Prof. Dr. med. Torsten Schäfer (Deut. Dermatologische Gesell., DDG), Dr. med. Sabine Schmidt (Kinderumwelt GmbH), Sabine Schnadt (Deut. Allergie- und Asthmabund, DAA, Prof. Dr. med. Thomas Werfel (DGAKI). Entstehung einer allergischen Reaktion Für das Zustandekommen einer allergischen Reaktion bedarf es zwei Phasen: der Sensibilisierung und der Manifestation. Die Sensibilisierungsphase bezeichnet die Bildung von spezifischen IgE-Antikörpern nach Kontakt mit dem Allergen. Diese Antikörper heften sich an bestimmte Zellen im Blut und im Gewebe (z. B. Mastzellen) und können das Allergen bei erneutem Kontakt erkennen. Der Kontakt zwischen Allergen und spezifischen IgE-Antikörpern bewirkt, dass die Mastzelle gespeicherte Botenstoffe vor allem Histamin ausschüttet und damit verschiedenste Reaktionen, z. B. an Muskelzellen, Blutgefäßen, Nervenfasern und Schleimdrüsen, hervorruft. Die Sensibilisierung schafft demnach die Voraussetzung für eine allergische Reaktion. Trotzdem beweist das Vorhandensein von spezifischen IgE- Antikörpern nicht, dass eine manifeste Allergie vorliegt. Es sind auch stumme Sensibilisierungen bekannt, bei denen eine Allergengabe nicht zu Reaktionen führt. Ernährungs Umschau 12/09 689

Special Begutachtetes Original Für jede konkrete Empfehlung wurde eine Empfehlungsklasse (A, B, C) vergeben. Als Konsentierungsverfahren wurde wie schon 2004 der nominale Gruppenprozess gewählt. Das Update machte deutlich, dass in vielen Bereichen ein Umdenken dringend erforderlich ist. Aus heutiger Sicht wird durch den Meidungsansatz die Allergiebereitschaft eher noch gesteigert als abgemildert [7]. Offenbar braucht das Immunsystem bestimmte Stimuli, um eine normale Immunantwort auszubilden. Eine Auseinandersetzung mit Umweltfaktoren ist nach aktueller Einschätzung die Voraussetzung für eine Toleranzentwicklung. Vor allem im Bereich Diätetik hat das maßgebliche Änderungen der Empfehlungen zur Konsequenz ( Abbildung 1). Damit haben sich viele Präventionsstrategien weg von Karenz und hin zur gezielten Konfrontation entwickelt. Die einzelnen Empfehlungen werden im folgenden Text im Originalwortlaut zitiert und erläutert [6]. Stillen Während ein sechsmonatiges ausschließliches Stillen bisher fast ein Dogma der Allergieprävention war, können aktuelle Studien einen vorbeugenden Effekt lediglich für vier Monate belegen. Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften * Leitlinien: Def.: Systematisch entwickelte Feststellungen (statements) mit dem Ziel, die Entscheidungen von Ärzten und Patienten über eine angemessene Gesundheitsversorgung für spezifische klinische Situationen zu unterstützen. S1 S3: S1 Leitlinien sind die unterste Stufe, sie bezeichnet den informellen Konsens einer Expertengruppe als Grundlage für die Leitlinie. Bei S2 muss der Konsens durch einen formalen Prozess mit Diskussion und Beurteilung der Evidenz der gewählten Aussagen ergänzt werden. Für eine S3 Leitlinie müssen die Evidenzen durch eine systematische Recherche der vorhandenen Studien mit methodenkritischer Bewertung nach vorgegebenen Kriterien gestützt sowie ein formaler Konsensusprozess (s. u.) und weitere Vorgaben eingehalten werden. Evidenzgrad: Anhand der Qualität und Ergebnisse der recherchierten Studien werden für die daraus resultierenden Aussagen formale Evidenzgrade (1 4) vergeben. Evidenzgrad 1 bedeutet, dass ein systematischer Review von RCTs (randomized controlled trials) vorliegen muss, für Grad 2 muss ein systematischer Review von Kohortenstudien vorliegen, für Grad 3 und 4 sind die Anforderungen entsprechend niedriger. Nominaler Gruppenprozess: Bei einem Treffen der Konsensusgruppe (Gruppe der an der Auswertung der Studien beteiligten Experten) wird in einem vorgegebenen und genau strukturierten Diskussionsverfahren über die einzelnen Aussagen der Leitlinie und die dafür zu vergebenden Empfehlungsklassen entschieden (Verfahren, um zu einem sog. Konsens zu kommen). Empfehlungsklassen A C: Werden von den Experten im Zuge des Konsensusverfahrens in Anlehnung an den Evidenzgrad der vorhandenen Studienlage für die betroffene Aussage vergeben. Klasse A steht normalerweise für Evidenzgrad 1 und damit eine schlüssige Literatur guter Qualität mit mindestens einem RCT. Die Anforderungen für die Klassen B und C sind entsprechend den Evidenzgraden 2 4 niedriger. *Quelle: URL: www.leitlinien.net Zugriff: 18.11.09 Die vorliegenden Daten unterstützen überwiegend die Empfehlung zum ausschließlichen Stillen über 4 Monate zur Prävention atopischer Erkrankungen. (Empfehlungsklasse Vor allem diese Empfehlung hat seit Veröffentlichung der aktuellen S3 Leitlinie zu Diskussionen geführt, da Stillbefürworter die Vorteile des Stillens nicht ausreichend berücksichtigt sehen. Deshalb sei an dieser Stelle deutlich darauf hingewiesen, dass es nur um das Vollstillen, nicht aber um ein Teilstillen zusätzlich zur Beikost (in Anlehnung an das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund) geht. Die weit verbreitete Meinung, Stillvorteile ergäben sich durch ein langes ausschließliches Stillen, ist so nicht haltbar. Vielmehr ist es die Gesamtstilldauer unabhängig davon, ob Voll- oder Teilstillen -, die mit diversen längerfristigen Vorteilen assoziiert ist. Entsprechend kann nach dem vierten Monat wie auch bei Kindern ohne Allergierisiko mit der Beikost begonnen werden. Die Annahme, mit einer verzögerten Beikosteinführung den Organismus zu stärken und gefeiter gegen die Ausbildung allergischer Erkrankungen zu machen, hat sich nicht bewahrheitet. Für einen präventiven Effekt durch eine Verzögerung der Beikosteinführung über den vollendeten 4. Lebensmonat hinaus gibt es keine gesicherten Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden. (Empfehlungsklasse Säuglingsmilchnahrung Diätetisch unterscheiden sich die Präventionsempfehlungen für Risikound Nicht-Risikokinder demnach nur noch in einem Punkt: Kann oder möchte die Mutter nicht stillen, wird für Risikokinder eine allergenreduzierte (hypoallergene) Säuglingsnahrung empfohlen, während Nicht-Risi- 690 Ernährungs Umschau 12/09

kokinder mit einer normalen Säuglingsnahrung ernährt werden können. Eine Unterscheidung zwischen schwach und stark hydrolysierten Säuglingsnahrungen wird im Hinblick auf Prävention nicht mehr gemacht. Wenn Stillen nicht oder nicht ausreichend möglich ist, ist die Gabe von partiell oder extensiv hydrolysierter Säuglingsnahrung 2 bei Risikokindern bis zum vollendeten 4. Lebensmonat zu empfehlen. (Empfehlungsklasse Säuglingsnahrungen auf Sojabasis sind nicht zur Allergieprävention geeignet. Außerdem sollten sie aufgrund ihres Phytoöstrogengehalts im ersten Lebensjahr nur in Ausnahmesituationen gegeben werden. Soja-basierte Säuglingsnahrungen sind zum Zwecke der Allergieprävention nicht zu empfehlen. (Empfehlungsklasse 3, 4 Ernährung von Mutter und Kind Eine vorbeugende Meidung hochpotenter Allergene in Lebensmitteln seitens der Schwangeren, Stillenden und des Kindes wird nicht mehr empfohlen. Damit ist der Karenzgedanke komplett aus den diätetischen Präventionsempfehlungen gestrichen. Für eine Empfehlung zu diätetischen Restriktionen (Meidung potenter Nahrungsmittelallergene) während der Schwangerschaft oder Stillzeit gibt es keine Belege. (Empfehlungsklasse Für einen präventiven Effekt einer diätetischen Restriktion durch Meidung potenter Nahrungsmittelallergene im ersten Lebensjahr gibt es keine Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden. (Empfehlungsklasse Inzwischen mehren sich sogar die Hinweise in der Literatur, dass der mütterliche und kindliche Verzehr nein keine Risikoperson ausschließliches Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten normale Säuglingsnahrung Abb. 1: Algorithmus zur Primärprävention von Asthma, Heuschnupfen und atopischem Ekzem bei Risiko- und Nicht-Risikopersonen (Quelle: [19]) von Fisch sogar einen vorbeugenden Effekt auf die Entwicklung von Allergien hat. Damit wird einem der Lebensmittel, die bisher auf der Liste der zu meidenden Allergene standen und erst mit dem zweiten oder dritten Lebensjahr eingeführt werden sollten, jetzt eine potenziell schützende Wirkung zugesprochen. Es gibt Hinweise, dass Fisch in der mütterlichen Ernährung während der Schwangerschaft oder Stillzeit einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen beim Kind hat. (Empfehlungsklasse falls nicht möglich ja Risikoperson hypoallergene (H Nahrung (partiell oder extensiv hydrolisiert, keine soja-basierte Säuglingsnahrung) keine Beikost vor dem vollendeten 4. Lebensmonat In Schwangerschaft, Stillzeit und im 1. Lebensjahr eine ausgewogene und den Nährstoffbedarf deckende Ernährung beachten Fisch wird in der Schwangerschaft/Stillzeit und als Beikost empfohlen keine Einschränkungen bei der Haustierhaltung Familiäre Vorbelastung (mindestens ein Elternteil und/oder ein Geschwisterkind haben Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis) Vermeidung von Übergewicht Es gibt keine allgemeine (restriktive) Diät für Mutter und Kind zur Allergieprävention Vermeidung eines schimmelpilzfördernden Raumklimas (Leitfaden des Umweltbundesamtes) Aktiv- und Passivrauchexposition (besonders in der Schwangerschaft) vermeiden Exposition gegenüber Luftschadstoffen des Innen- und Außenraumes minimieren Impfung nach STIKO-Empfehlungen keine felltragenden Tiere, Katzenhaltung vermeiden Es gibt Hinweise darauf, dass Fischkonsum des Kindes im 1. Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat. (Empfehlungsklasse Spezielle Ernährungsempfehlungen im Sinne der Allergieprävention, die 2 Es ist zu beachten, dass nicht mehr alle in den berücksichtigten Studien getesteten Säuglingsnahrungen in Deutschland erhältlich sind. 3 Unabhängig davon wird die Indikation für Säuglingsanfangsnahrungen auf Sojabasis von ernährungswissenschaftlichen Gesellschaften aus teilweise gesundheitsbedenklichen Gründen sehr eng gestellt [8, 9]. 4 Es gibt derzeit keine Belege für eine allergiepräventive Wirkung anderer Tiermilchen, wie Ziegen-, Schafs- oder Stutenmilch. Ernährungs Umschau 12/09 691

Special Begutachtetes Original nach dem ersten Lebensjahr zum Tragen kommen, sind in der aktuellen Leitlinie nicht mehr zu finden. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass es im Hinblick auf die Vermeidung von Asthma sinnvoll ist, der Entstehung von Übergewicht vorzubeugen. Eine allgemeine Diät zur Allergieprävention kann nicht empfohlen werden. (Empfehlungsklasse Es gibt Belege, dass ein erhöhter Body Mass Index (BMI) insbesondere mit Asthma positiv assoziiert ist. Die Verhinderung von Übergewicht, insbesondere bei Kindern, wird auch aus Gründen der Allergieprävention empfohlen. (Empfehlungsklasse In diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung bemerkenswert, deren Autoren zeigen konnten, dass ein regelmäßiger Fast-Food-Konsum mit kindlichem Asthma assoziiert ist [10]. Einen schützenden Effekt einer längeren Vollstillzeit (> 12 Wochen) sahen die Autoren nur bei den Kindern, die nie oder nur selten Fast Food aßen. Dagegen hatten Kinder, die unter 12 Wochen voll gestillt wurden und regelmäßig Fast-Food verzehrten, ein doppelt so hohes Risiko, an Asthma zu erkranken, als Kinder, die länger als 12 Wochen voll gestillt wurden und nicht regelmäßig Fast- Food verzehrten. Die Autoren schlussfolgern, dass möglicherweise die positiven Effekte einer Vollstillzeit von über 12 Wochen durch einen regelmäßigen Fast-Food-Verzehr zunichte gemacht werden. Probiotika Aufgrund der Studienergebnisse einer finnischen Arbeitsgruppe wurde der gezielte Einsatz von Probiotika lange als sinnvolle Maßnahme zur Allergieprävention eingeschätzt [11]. Da diese Ergebnisse in anderen wissenschaftlichen Untersuchungen trotz nahezu identischer Studienbedingungen nicht bestätigt werden konnten und in einer deutschen Studie die Häufigkeit für Symptome allergischer Atemwegserkrankungen sogar erhöht war [12], wird der Einsatz von Probiotika widersprüchlich beurteilt. Folglich wurde davon abgesehen, konkrete Empfehlungen auszusprechen und das Thema im Algorithmus ( Abbildung 1) aufzugreifen. Es ist zwar unbestritten, dass Probiotika eine Vielzahl positiver gesundheitlicher Wirkungen haben können. Allerdings wird die Anreicherung von Säuglingsanfangsnahrungen aufgrund unzureichender Belege eines gesundheitlichen Vorteils kritisch betrachtet [13]. Vor allem, wenn es sich um Frühgeborene oder nicht gesunde Säuglinge handelt, wird von Nahrungen mit Probiotikazusatz abgeraten [14]. Die Datenlage zum Einfluss von Probiotika auf die Allergieentwicklung ist widersprüchlich. Es gibt derzeit nur aus skandinavischen Studien und nur bezüglich der Entwicklung eines atopischen Ekzems Hinweise, dass die Gabe von Probiotika präventive Effekte hat. Daher kann keine Empfehlung ausgesprochen werden. Ob dagegen ein Zusatz von Probiotika zur Beikost sinnvoll ist, muss sich noch herausstellen. Erste Ergebnisse einer schwedischen Studie [15] zeigen, dass das Ekzemrisiko von Kindern mit Probiotika in der Beikost gegenüber der Kontrollgruppe ohne Probiotika-Zusatz um die Hälfte reduziert war. Haustierhaltung Nicht nur diätetische Präventionsmaßnahmen, sondern auch das Thema Haustierhaltung wird mittlerweile anders beurteilt als noch vor fünf Jahren. Der strenge Karenzansatz wird nur noch bezüglich der Katzenhaltung weiter verfolgt. Für Personen ohne erhöhtes Allergierisiko besteht kein Grund, die Haustierhaltung aus Präventionsgründen einzuschränken. Bei Risikokindern gilt: Die Auswirkungen der Haustierhaltung auf die Allergieentwicklung bei Risikokindern sind derzeit nicht eindeutig abzuschätzen. Die Anschaffung von Felltieren als Präventionsmaßnahme ist nicht zu empfehlen. Bei der Katzenhaltung überwiegen die Studien, die in der Haltung einen Risikofaktor sehen, deshalb sollte bei Risikokindern die Katzenhaltung vermieden werden. Hundehaltung ist wahrscheinlich nicht mit einem höheren Allergierisiko verbunden. (Empfehlungsklasse. Prävention allergischer Atemwegserkrankungen Sinnvolle Vermeidungsstrategien fokussieren heute auf die Minimierung von Allergenen und Schadstoffen in der Atemluft, die vor allem hinsichtlich einer Vorbeugung vor allergischen Atemwegserkrankungen ratsam sind. Sie können durch ein effektives Lüftungsverhalten, eine bewusste Auswahl von Materialien im Wohnraum und wenn möglich - eine gezielte Wahl der Wohnumgebung beeinflusst werden. Ein Innenraumklima, dass Schimmelpilzwachstum begünstigt (hohe Luftfeuchtigkeit, mangelnde Ventilation) sollte zur Allergieprävention vermieden werden. (Empfehlungsklasse Es gibt Hinweise darauf, dass Innenraumluftschadstoffe das Risiko für atopische Erkrankungen und insbesondere Asthma erhöhen können (flüchtige organische Verbindungen, z. B. Formaldehyd, wie sie u. a. durch neue Möbel und bei Malerund Renovierungsarbeiten freigesetzt werden können). Es wird emp- 692 Ernährungs Umschau 12/09

fohlen, die Exposition gegenüber Innenraumluftschadstoffen gering zu halten. (Empfehlungsklasse Die Exposition gegenüber Stickoxiden und kleinen Partikeln (PM 2,5) insbesondere durch das Wohnen an einer viel befahrenen Straße ist mit einem erhöhten Risiko, besonders für Asthma verbunden. Es wird empfohlen, die Exposition gegenüber Kraftfahrzeug-bedingten Emissionen gering zu halten. (Empfehlungsklasse Die wichtigste präventive Maßnahme zur Verhinderung allergischer Atemwegserkrankungen ist allerdings die Umsetzung der Empfehlung zur Tabakrauch-Exposition. In den nicht abreißenden Diskussionen um das Nichtrauchergesetz sollte diese wichtige allergiepräventive Maßnahme stärker berücksichtigt werden: Aktive und passive Exposition gegenüber Tabakrauch erhöht das Allergierisiko (insbesondere das Asthmarisiko) und ist zu vermeiden. Dies gilt besonders während der Schwangerschaft. (Empfehlungsklasse Impfungen Impfungen werden aus Laiensicht immer noch mit einem erhöhten Allergierisiko in Verbindung gebracht. Nach Bewertung aller vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema zeigt sich aber weder ein vorbeugender noch ein risikobehafteter Zusammenhang zwischen Impfen und einer möglichen Allergieentwicklung, wobei die Tendenz eher in Richtung Prävention geht. Es gibt keine Belege, dass Impfungen das Allergierisiko erhöhen, aber Hinweise, dass Impfungen das Allergierisiko senken können. Es wird empfohlen, dass alle Kinder, auch Risikokinder, nach den STIKO- Empfehlungen geimpft werden sollen. (Empfehlungsklasse Fazit Im Laufe relativ kurzer Zeit haben sich die Ansätze zur Allergieprävention maßgeblich verändert. Vor allem im Bereich Ernährung hat eine Kehrtwende von aus heutiger Sicht unverantwortlich umfangreicher Meidung hin zu einer gelassenen Auseinandersetzung stattgefunden. Damit sind die Möglichkeiten, in den Prozess der Allergieentwicklung einzugreifen, sehr viel einfacher und praxisnäher geworden [16]. Dieses Wissen gilt es nun, möglichst schnell der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dazu können gerade auch die Ernährungsfachkräfte einen großen Beitrag leisten. Buchtipp: Reese I, Schäfer C. Allergien vorbeugen. Allergieprävention heute: Toleranzentwicklung fördern statt Allergene vermeiden. Systemed Verlag, Lünen (2009) Literatur 1. Lepp U, Reese I, Erdmann S et al. (2002) Therapiemöglichkeiten bei der IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie. Allergo Journal 11: 158 162 2. Reese I (2008) Ernährungstherapie bei Nahrungsmittelallergien. Allergologie 31: 281 285 3. Eigenmann PA, Zamora SA (2002) An internet-based survey on the circumstances of food-induced reactions following the diagnosis of IgE-mediated food allergy. Allergy 57: 449 453 4. Eggesbø M, Botten G, Stigum H (2001) Restricted diets in children with reactions to milk and egg perceived by their parents. J Pediatr 139: 583 587 5. Schäfer T, Borowski C, Diepgen T et al. (2004) Evidenz-basierte und konsentierte Leitlinie Allergieprävention. Allergo J 13: 252 260 6. Muche-Borowski C, Kopp M, Reese I et al. (2009) S3-Leitlinie Allergieprävention Update 2009. Allergo J 18: 332 341 7. Prescott SL, Smith P, Tang M et al. (2008) The importance of early complementary feeding in the development of oral tolerance: Concerns and controversies. Pediatric Allergy Immunol 19: 375 380 8. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (2006) Stellungnahme zur Verwendung von Säuglingsnahrungen auf Sojaeiweißbasis. Monatsschr Kinderheilkd 154: 913-916 9. ESPGHAN Committee on Nutrition (Agostoni C, Axelsson I, Goulet O et al.) 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