Betriebsabrechnung und Kalkulation. Von Frank Hüppe

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12,00 15% 13,80. Normalleistung je Stunde = 60 Minuten : 0,6 Min./Stück. Stückgeld = Akkordrichtsatz : Normalleistung/Std. 0,138

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Transkript:

Betriebsabrechnung und Kalkulation Von Frank Hüppe

Einordnung Rechnungswesen Buchführung Kosten-und Leistungsrechnung Planung und Controlling Statistik extern intern intern intern Für: Finanzamt Banken Ermittlungdes Betriebsergebnis Kalkulation Prüfung der Wirtschaftlichkeit Betriebswirtschaf tliche Steuerung des Unternehmens Vergleichsrechnu ng

Aufgaben und Ziele der KLR Kontrolle der Wirtschaftlichkeit Kalkulation (Preisermittlung, Preiskontrolle) Planungsgrundlage Ermittlung der Wertansätze Leistungen > Kosten (sollte immer > 1 sein) Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung für Investitionsentscheidungen Steuerung des Unternehmens für den bilanziellen Ansatz

Kosten-und Leistungsrechnung

Begriffe der KLR Auszahlung Einzahlung Ausgabe Einnahme Aufwand Ertrag Kosten Leistungen

Auszahlung Ausgabe Anzahlungen Steuerzahlungen Zahlungen von Verbindl. Privatentnahme Auszahlung 1 2 3 Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Auszahlung = Ausgabe Bareinkauf von RHB Bareinkauf von Maschinen Auszahlung 1 2 3 Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Ausgabe Auszahlung Zieleinkauf von RHB Zieleinkauf von Maschinen Auszahlung 1 2 3 Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Auszahlung Ausgabe Aufwand Einkauf von RHB auf Lager 1 2 3 Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Auszahlung Ausgabe = Aufwand Kauf und Verbrauch 1 von 2 RHB in der 3 gleichen Periode Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Auszahlung 1 2 3 Ausgabe 4 5 6 Aufwand 7 8 9 Kosten Aufwand Ausgabe Abschreibungen Entnahme von Lagerbeständen Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Auszahlung 1 2 3 Aufwand Kosten (neutraler Aufwand) Ausgabe Betriebsfremd 4 Periodenfremd 5 6 Außerordentlich Aufwand 7 8 9 Kosten Auszahlung Ausgabe Aufwand -Kosten

Einzahlung 1 2 3 Einnahme Ertrag = Leistungen (Zweckertrag = Grundleistung) 4 5 6 Verkauf und Lieferung von Produkten und Dienstleistungen Ertrag 7 8 9 Leistungen Einzahlung Einnahme Ertrag -Leistung

Einzahlung 1 2 3 Einnahme 4 5 6 Ertrag 7 8 9 Leistungen Leistungen Ertrag (kalkulatorischer Ertrag) Zusatzleistungen Andersleistungen Einzahlung Einnahme Ertrag -Leistung

Kalkulatorische Kosten Kalkulatorische Wagnisse Kalkulatorische Abschreibungen Kalkulatorische Zinsen Kalkulatorische Miete Kalkulatorischer Unternehmerlohn

Kalkulatorische Wagnisse Beständewagnis Schwund, Veralten, Bruch, Diebstahl Gewährleistungswagnis Garantien, Nacharbeiten, Preisnachlässe Entwicklungswagnis fehlgeschlagene Entwicklungen

Kalkulatorische Wagnisse Vertriebswagnis Forderungsausfälle, Währungsverluste Anlagewagnis Ausfälle, Wertminderungen Herstellungswagnis Material-, Produktions- und Konstruktionsfehler

Kalkulatorische Abschreibungen Werden immer vom Wiederbeschaffungswert (Anschaffungskosten x (1 + Preisindex) n ) gerechnet. Restwert ist zu berücksichtigen Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ist anzusetzen. Lineare Abschreibungsmethode

Kalkulatorische Abschreibungen Beispiel: Maschine Anschaffungskosten 10.000,00 Preisindex 2,5% Restwert 2.000,00 betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer 5 Jahre = (..), kalkulatorische Abschreibungen = 1.810,25

Kalkulatorische Zinsen Berechnung auf das bilanzierte Eigenkapital Zinssatz für langjährige Kapitalanlagen wird zugrunde gelegt wird angegeben Zusammen mit den Fremdkapitalzinsen = Gesamtzinsbelastung Sind Anderskosten

Kalkulatorische Zinsen Beispiel: Fremdkapitalzinsen (GuV) 12.500 Eigenkapital (Bilanz) 50.000 Zinssatz p.a. 7% =12.500 +3.500 =16.000

Kalkulatorische Miete für betrieblich genutzte eigene Grundstücke und Gebäude, für die keine Mieten gezahlt werden. ortsübliche Miete ist anzunehmen Doppelbelastung bei kalkulatorischen Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen sind zu berücksichtigen

kalkulatorischer Unternehmerlohn in Betrieben die als Personengesellschaft oder Einzelfirma geführt werden. Gehalt einer vergleichbaren Position in einem anderen Betrieb, der gleichen Branche, der gleichen Betriebsgröße Fremdvergleich Sozialversicherungskosten (ca. 22%) Zuschlag für Unternehmertätigkeit mithelfende Familienangehörige

Ergebnisse der Abgrenzungsrechnung Umsatz - Kosten = Betriebsergebnis - kalkulatorische Kosten = betriebswirtschaftliches Ergebnis

Formularwesen zur Kostenerfassung Mitarbeiter tägliche Aufzeichnungen möglichst einfache Eingabe möglichst tägliche (spätestens wöchentliche) Kontrolle je kürzer der Zeitraum umso schneller die Prüfung BDE (betriebliche Datenerfassung)

Formularwesen zur Kostenerfassung Mitarbeiter Mindestanforderung an die Erfassung Mitarbeitername oder Personalnummer Datum Auftragsnummer oder Kostenstelle Art der Arbeit gebrauchte Zeit

Formularwesen zur Kostenerfassung Material Materialkarte zur Disposition im Lager als Stückliste Grundlage für die Vorkalkulation für die Nachkalkulation

Formularwesen zur Kostenerfassung

Kostenstellenrechnung in der Kostenstellenrechnung erfolgt die Zuordnung wo im Betrieb sind die Kosten entstanden. Grundlage sind die Zahlen aus der Abgrenzungsrechnung Aufteilung nach Einzel- und Gemeinkosten mit dem BAB (Betriebsabrechnungsbogen) werden die Gemeinkostenzuschläge für die Kostenstellen ermittelt.

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Aufbau nach Kostenstellen gerechte Verteilung der Kosten auf die Kostenstellen durch Kostenschlüssel Kostenschlüssel werden definiert über: qm Mieten Lohnlisten Lohnnebenkosten Umsatzanteile Bürokosten, Werbung kwh Energie

Betriebsabrechnungsbogen (BAB) Kosten der Hilfskostenstellen werden auf die Hauptkostenstellen verteilt (Sekundärkosten) Hauptkostenstellen haben immer einen Ausgangswert den Zuschlagssatz