Grundlagen Praxis Perspektiven Geschichte Erste Effektivitätsstudie im deutschsprachigen Raum Sprache ist Bewegung Sprach- und Bewegungsförderung sprachauffälliger Kinder Förderung stotternder Kinder 1888 Handmotorik und Sprachentwicklung im Kindergarten 1911 Logopädische Bewegungserziehung 1978 Thesen Bewegung unterstützt die Sprachentwicklung (1962, 1975) Sprachförderung wirkt sich positiv auf Bewegungshandlungen aus (1972) Feinmotorische Förderung fördert die Sprachentwicklung (1975) Es gibt keinen funktionalen Zusammenhang zwischen Sprachentwicklung und Bewegung (1972) Subjektiv sinnvolles Handeln im Dialog unterstützt Sprachentwicklung (1974) Freude, Bewegung und Miteinander unterstützen Sprachentwicklung (1975) Sprache ist Bewegung ist Sprache 1
Reflexiver Zeitleib Schöpferischer Expressiver Sprachleib Gelebter Einheit der Vielfalt Rollenleib Arbeitsleib Perzeptiver Traumleib Verlust von Halt, Unüberschaubarkeit Orientierung und Komplexität tiefem Spüren/Erleben Widersprüche, z. Autonomie u. Fremdbestimmung, Selbstoptimierung u. Selbstsorge Entscheidungsdruck Wissen als Macht Wissen als Halbbildung Mediensozialisation Mediensozialisation Kindheit hat sich verändert Medienkonsum Interaktiver Mediengebrauch Gesellschaftliche Strukturen Umwelt Digitale Kluft: passiver Medienkonsum korrelliert mit schlechten Schulleistungen in Unterschichten (S. Aufenanger, K. Hurrelmann) Zwischenmenschliche Beziehungen 2
Zwischenmenschliche Beziehungen Beziehungen werden diffus dem herrschenden Zeittakt untergeordnet Zunehmend virtuell Qualität von Beziehungen leidet Besonders Primärbeziehungen sind betroffen: Kinder finden nicht genügend Halt (Winnicott) und containing (Bion) - Kind erfährt immer seltener sich selbst als Urheber seiner Handlungen und Dialoge - Bindungsqualität leidet und damit Selbstssicherheit und Selbstbewusstsein von Kindern Wenn Zeit fehlt und Lebens-Prioritäten sich verändert haben, bleibt die intuitive elterliche Didaktik häufig auf der Strecke Es bleibt keine Zeit, auf Eigenaktivitäten des Kindes zu warten und zu antworten. Statt dessen wird das Kind oftmals zu viel animiert. Die Affektabstimmung stimmt nicht mehr. und manchmal läuft alles völlig aus dem Ruder Ca. 1% aller Eltern sind alkohol-, drogenabhängig, psychisch krank, d.h. 80000 hochgefährdete 0 10jährige bundesweit (K. Hurrelmann 2007) Funktionen von Sprache Dialoge Zweitspracherwerb Psychomotorische Sprachförderung 3
Gelungener Dialog Nicht gelungener Dialog Halten, Gefühle containen Präsenz, Aufmerksamkeit Nicht-Verstehen aushalten Hilflosigkeit/Ungewissheit Bekämpfen durch Aktionen. Präsenz vermeiden Verstehen und Verstanden werden Ausdruck auf beiden Seiten isoliert (Kolonko 1998) Gesprochene Sprache bedeutsam als differenzierter Dialog, lustvolles Spiel, entdeckendes Miteinander, Rückversicherung, Repräsentation Gesprochene Sprache als Mittel von Repräsentation Und Kommunikation wenig bedeutsam Zweitspracherwerbstheorien Pädagogisch-therapeutische Interventionen Zuhören Hinhören Sprecher Hörer Wechsel Symmetrische Kommunikation Parallelspiel Kommentierung des eigenen Spiels Kommentierung des Kinderspiels Zusammenspiel Führen und Folgen, Frage -Antwort Schwellenniveauhypothese - zwei Schwellen müssen überwunden werden: 1. Native speaker (Familiensprache beherrschen) 2. Bestimmtes Minimum an Kompetenz in der Zweitsprache beherrschen - Daraus sind positive Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung zu erwarten. Interdependenzhypothese ZS entwickelt sich auf der Grundlage einer intakten ES Zweitspracherwerbstheorien Interdependez- und Schwellenniveauhypothese Ist die ES schlecht ausgebildet, kann auch die ZS nicht richtig gelernt werden Möglche Folge: Halbsprachigkeit / Semilingualismus Zweitsprache und Handlungskonzepte Interdependenz- u. Schwellenniveauhypothese, gestützt durch Neurowissenschaften und Spracherwerbsforschung. Time-on-task-Hypothese: Gebrauch der Erstsprache verzögert die Aneignung der Zweitsprache, Submission als lerntheoretische Machbarkeitsstrategie (von Bildungspolitik und Verwaltung bevorzugt) -postmoderne Widersprüche in pädagogischen Arbeitsfeldern als Herausforderung für Kinder und Erwachsene 4
Abkehr von funktionaler Förderung Sprachlernen über thematische Zusammenhänge im Kiga Sprachförderung über biografisch orientientiertes Symbol- und Rollenspiel Dialog Halt und Containing Freiräume Urheberschaft Bedeutung Gute Erfahrungen in Spiel- und Dialogräumen Autonomie: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinnhaftigkeit Kohärenzgefühl, Kohärenzsinn innerer Zusammenhang u. äusserer Zusammenhalt Gesundheit (Antonovsky) Fähigkeit, die eigenen authentischen Gefühle zu spüren und zu leben (A. Gruen 1984) 5
Postmoderne Identitätsentwicklung (H.v. Lüpke) Probehandeln im Netz versus Patchwork- Identität, (Annahme eines Wesenskerns) Die fortwährende Veränderung, das ständige Durchspielen neuer Varianten in jeweils neuen Umweltsituationen als wesentliches Charakteristikum der lebenslangen Identitätsarbeit tsarbeit ist die individuelle Verbindung von Erfahrung und Wissen (G.Schäfer) Entbettung und Vielfalt als Herausforderung nutzen Beginn: Sobald Urheberschaft (Stern) zu beobachten ist führen entweder von der Erfahrung zum Wissen oder vom übernommenen Wissen zur Erfahrung (G. Schäfer) Expedition und Basislager (R. Kahl) Der Körper bildet den Körper bilden( G. Schäfer) Embodied knowledge (Wilkering) Der Mensch bedarf Formen sinnlich-ästhetischer innerer Verarbeitung. Ohne diese Grundlage bleibt Wissen tot und ist nicht geeignet, die Probleme einer gobalisierten Gesellschaft zu lösen. (G. Schäfer 2006) 6