VB-SV 2013 HLFS Gliederung des Vortrages Löschwasserrückhaltung VB-SV 2013 Rechtsgrundlagen Allgemeine Anforderungen Technische Baubestimmung (LöRüRL) HE-Hessen zur Löschwasserrückhaltung (HE-LW-Hessen) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 1
Rechtsgrundlagen 62 (1) WHG: Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (Besorgnisgrundsatz) Quelle: HE-LW-Hessen Anlagenverordnung VAwS Hessische Bauordnung - HBO 3 Grundsatzanforderungen 3 Allgemeine Anforderungen 3 Nr. 4: Rückhaltegebot für Löschwasser 3 Abs. 1: Allg. Vorsorgegrundsatz: Gefährdung der öff. Sicherheit und Ordnung ist auszuschließen Anh. 1 Nr. 9.4 Ausführung nach Maßgabe der im Staats-anzeiger durch die oberste Bauaufsichtsbehörde oder oberste Wasserbehörde bekannt gemachten Anforderungen 3 Abs. 3 Die durch öff. Bekanntmachung durch die oberste Bauaufsichtsbehörde eingeführten technischen Baubestimmungen sind zu beachten Sonstige Anlagen nach 62 WHG (A-, U-, R-, HBV-Anlagen) LAGER-Anlagen Einzelfallentscheidung, da noch keine technische Regel eingeführt. Orientierung an HE-LW-Hessen empfohlen. Löschwasser-Rückhalte-Richtlinie In der derzeit gültigen Fassung mit Erlass vom 27.6.2003 (StAnz. 2003, S. 3019) durch die oberste Bauaufsichtsbehörde in Abstimmung mit der obersten Wasserbehörde als Technische Baubestimmung eingeführt. VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 2
Allgemeine Anforderungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen Anordnung - den Anlagen unmittelbar räumlich zugeordnet (dezentral) - räumliche Trennung ist zulässig, wenn Zuleitung sichergestellt (dezentral) - in Ausnahmefällen können Rückhaltemöglichkeiten in Abwasseranlagen genutzt werden (zentral) (Genehmigung Wasserbehörde) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 3
Allgemeine Anforderungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen Dimensionierung Auffangvolumen und Hydraulik (Berücksichtigung von Leckagen, Löschwasser/Schaumhöhe und ggf. Niederschlagwasser) - für Lageranlagen gemäß dem technischen Regelwerk -LöRüRL- - für Nicht-Lageranlagen gemäß der HE-LW-Hessen - bei zentraler Rückhaltung Einzelfallprüfung durch die Wasserbehörde (TRwS 134) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 4
LöRüRL Richtlinie zur Bemessung von Löschwasser-Rückhalteanlagen beim Lagern wassergefährdender Stoffe VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 5
LöRüRL Geltungsbereich (Ziffer 2.1 LöRüRL) WGK 1 > 100 t je Lagerabschnitt WGK 2 > 10 t je Lagerabschnitt WGK 3 > 1 t je Lagerabschnitt VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 6
WGK 1 Beispiele: Essigsäure Schwefelsäure Silicone Natronlauge Polyesterharze VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 7
WGK 2 Beispiele: Chlorbenzol Heizöl Formaldehyd Mehrbereichsschaummittel VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 8
WGK 3 Beispiele: Ottokraftstoffe Benzol Schwermetallverbindungen VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 9
LöRüRL Allgemeine Regelungen Wann ist eine Löschwasserrückhaltung nicht erforderlich (Ziffer 1.4 LöRüRL) Lagerung nicht brennbarer Stoffe ohne Verpackung oder in nicht brennbaren Verpackungen und Bauteile des Objektes nicht brennbar oder keine Löschmittel Wasser / Schaum VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 10
LöRüRL Allgemeine Regelungen Wann ist die LöRüRL nicht anzuwenden (Ziffer 2.2 / 2.3 LöRüRL) Bereitstellung < 24 Stunden Transportbedingtes Zwischenlager Stoffe in der Produktion Explosive Stoffe Druckgase Radioaktive Stoffe VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 11
LöRüRL Allgemeine Regelungen Regelungsbereiche - Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse 3000 l im Gebäude (Ziffer 5 LöRüRL) - Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse 3000 l im Freien (Ziffer 6 LöRüRL) - Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse > 3000 l und ortsfeste Behältnisse (Ziffer 7 LöRüRL) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 12
LöRüRL Allgemeine Regelungen Bauliche Ausführung (Ziffer 4.2.4 LöRüRL) WU-Beton nach DIN 1045, mind. 20 cm Stahlauskleidung Dicht bis zur Entsorgung (TRwS 786) Stationäre Löschwasserbarrieren (Orientierung an VdS 2564-1) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 13
LöRüRL Allgemeine Regelungen Wie sind Lagerabschnitte voneinander zu trennen (Ziffer 5.2 LöRüRL) Innerhalb von Gebäuden durch Wände und Decken in F90- A Bauweise (Lagerabschnitte > 1.600 m 2 Brandwände) Außerhalb von Gebäuden durch Wände oder Abstände (i.d.r. 10 m, in besonderen Fällen 5 m siehe Nr. 6.2.3 LöRüRL) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 14
Allgemeine Regelungen Mischlagerung Lagern von Stoffen unterschiedlicher WGK (Ziffer 4.3 LöRüRL) Bestimmung der zulässigen Lagermenge Fläche des Lagerabschnittes Volumen der Rückhalteanlage nach der höchsten WGK < 1% WGK 3 in Lagern der WGK 2 < 5 % WGK 2 in Lagern der WGK 1 bleiben unberücksichtigt VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 15
LöRüRL Maßgebliche Parameter Wassergefährdungsklasse (VwVwS) schwach wassergefährdend WGK 1 wassergefährdend WGK 2 stark wassergefährdend WGK 3 Sicherheitskategorie K1 - K4 (Ziffer 3.13 LöRüRL) K1 öffentliche Feuerwehr K2 öffentliche Feuerwehr und BMA K3 Werkfeuerwehr und BMA K4 Feuerwehr und BMA und autom. Löschanlage VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 16
LöRüRL Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse im Gebäude - Zulässige Lagerhöhe (Ziffer 5.3.1 LöRüRL) - Zulässige Lagermenge / Lagerfläche (Ziffer 5.3.6 LöRüRL) - Erforderliches Rückhaltevolumen (Ziffer 5.3.6 LöRüRL) < 12 m Oberkante Lagergut (Tabelle 2) > 12 m Oberkante Lagergut (Tabelle 3) VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 17
LöRüRL Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse im Gebäude Zulässige Lagerhöhe Ziff. 5.3.1 Blocklager bis 4 m Blocklager mit Sprinkler bis 5 m Regallager bis 5 m Block- und Regallager bis 6 m, wenn jede Lagerguteinheit von mindesten einer Seite für den Löschangriff der Feuerwehr zugänglich ist und eine Lagerguttiefe von 1,5 m je Lagerguteinheit nicht überschritten wird Regallager (Hochregallager) mit Sprinkler bis 40 m VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 18
LöRüRL Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse im Gebäude - Zulässige Lagermenge bzw. -fläche Tab. 1 K 1 K 2 K 3 1 Sicherheitskategorie K 3 (2 Staffeln) K 3 (Zug) 2 WGK 1 WGK 2 WGK 3 in t bzw. m 2 in t bzw. m 2 in t bzw. m 2 200 800 1200 1600 2000 1000 1200 1000 K 4 4000 3000 2400 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 19 3 Zulässige Lagermenge sowie zulässige Fläche des Lagerabschnitts bei Lagerdichten von 0,7 bis 1,2 t/m 2 für 50 400 800 4 50 200 600 800
LöRüRL Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse im Gebäude - Zulässige Lagermenge Tab. 1 1 Sicherheitskategorie 2 3 Zulässige Lagermenge 4 WGK 1 WGK 2 WGK 3 in t in t in t K 1 200 50 50 K 2 800 400 200 K 3 1200 800 600 K 3 (2 Staffeln) 1600 1000 800 K 3 (Zug) 2000 1200 1000 K 4 4000 3000 2400 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 20
K 1 K 2 K 3 K 3 (Zug) K 4 Löschwasserrückhaltung LöRüRL Regelungen für ortsbewegliche Behältnisse im Gebäude - Zulässige Lagerfläche Tab. 1 1 Sicherheitskategorie K 3 (2 Staffeln) 2 200 800 1200 1600 2000 4000 3 Zulässige Fläche des Lagerabschnitts bei Lagerdichten von 0,7 bis 1,2 t/m 2 für WGK 1 WGK 2 WGK 3 in m 2 in t m 2 in m 2 50 400 800 1000 1200 3000 1000 2400 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 21 4 50 200 600 800 Korrekturfaktor: < 0,7 t/m 2 1,3 > 1,2 t/m 2 0,5
Erforderliches Rückhaltevolumen < 12 m Tab. 2 1 Fläche des Lagerabschnitts 25 50 75 100 150 200 250 300 400 500 600 700 800 900 1000 2 Erforderliches Volumen der Löschwasser-Rückhalteanlage für WGK 1 in den Sicherheitskategorien K 1/K 2 K 3/K 4 in m 2 in m 3 in m 3 6 12 18 25 45 70 100 135 200 250 300 350 400 450 500 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 22 3 6 12 18 25 40 55 70 90 125 150 150 150 150 150 150
LöRüRL - Erforderliches Rückhaltevolumen > 12 m Tab. 3 Lagerguthöhe in m 12 < h < 18 18 < h 24 24 < h 32 32 < h 40 Erforderliches Volumen der Löschwasser-Rückhalteanlage für WGK 1 in m 3 175 225 275 325 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 23
Erforderliches Rückhaltevolumen nach Tab. 2 (<12 m) oder Tab. 3 (>12 m) wird mit dem Faktor der Referenz-WGK multipliziert Wassergefährdungsklasse WGK 1 Faktor 1,0 WGK 2 Faktor 1,5 WGK 3 Faktor 2,0 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 24
Bemessungsvorschläge gemäß der Hessischen Handlungsempfehlungen HE-LW-Hessen http://www.hmulv.hessen.de/ VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 25
HE-LW-Hessen Für nicht Lageranlagen (HBV / AU) keine Löschwasserrückhaltung erforderlich, wenn 100 t WGK 1 oder 10 t WGK 2 oder 1t WGK 3 DWA-A 779 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 26
HE-LW-Hessen Abfüll- und Umschlaganlagen Keine Löschwasserrückhaltung erforderlich, wenn die Bagatellregelung nach Anhang 1 Nr. 9.4 Buchstabe f) VAwS eingehalten ist der zu erwartende Anfall von Löschwasser und wassergefährdenden Stoffen im Brandfall so gering ist, dass er mit den vorhandenen Rückhaltevorrichtungen schadlos aufgenommen werden kann Regelfall bei Abfüll- und Umschlaganlagen wenn die wasserrechtlichen Anforderungen eingehalten werden und geeignete Kleinlöschgeräte (Feuerlöscher) vorhanden sind VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 27
HE-LW-Hessen HBV-Anlagen Möglichkeiten zur Bemessung des Löschwasserrückhaltevolumen im Einzelfall: Analogieschluss zur LöRüRL Bemessung nach der Brandlast Bemessung bei Sprinkleranlagen Bemessung bei Werkfeuerwehr VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 28
HE-LW-Hessen Analogieschluss zur LöRüRL HBV-Anlagen mit vergleichbaren Randbedingungen wie Lageranlagen können in Analogie zur LöRüRL bemessen werden. z.b. Batch-Anlagen mit fest definierten Mengen an wassergefährdenden Stoffen innerhalb eines Brandabschnittes VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 29
HE-LW-Hessen Bemessung mit zu berücksichtigender Brandlast (Q ges ) Q ges [GJ] = Q m [GJ] + Q i [GJ] Q m = Mobile Brandlasten (Produkte, Verpackungen, Einrichtungen) Q i = Immobile Brandlasten (Gebäude, Dämmung, Verkleidungen) R LW [m 3 ] = Q ges [GJ] / 2,6 [GJ / m 3 ] R LW = Erforderliches Löschwasserrückhaltevolumen Sicherheitsfaktoren WGK 1 1 / WGK 2 1,5 / WGK 3 2 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 30
HE-LW-Hessen Bemessung bei Sprinkleranlagen Bemessung nach brandlastabhängiger Methode Kappung bei 400 m 2 Sicherheitsfaktoren WGK 1 1 / WGK 2 1,5 / WGK 3 2 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 31
HE-LW-Hessen Bemessung bei Werkfeuerwehr (Hilfsfrist 5 min) Nicht bei Explosionsgefahr Brandfrüherkennung! Bemessung nach brandlastabhängiger Methode Kappung bei 400 m 2 Sicherheitsfaktoren WGK 1 1 / WGK 2 1,5 / WGK 3 2 VB-SV 2013 2013 VR Dipl.-Ing.(FH) Andreas Koppe 32