OTTO KLEIN & CO. Die Firma Otto Klein in Hanau ist wegen der Herstellung der offiziellen Version des Eichenlaubs mit Schwerter und Diamanten und des extrem seltenen Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Diamanten bekannt. Das geschickt gemachte Firmenlogo zeigt das K von Klein in einem Kreis, der sowohl das C von Co. als auch das O von Otto darstellt. Die Firma Klein bekam nie eine LDO-Nummer, erhielt aber die Präsidialkanzleinummer 134, die die vorletzte Zahl dieser Liste ist. Interessanterweise hat diese Firma diese PKZ Nummer niemals zur Kennzeichnung der Diamanten verwendet. Otto Klein war, soweit man das heute weiß, der letzte Hersteller des Deutschen Kreuz in Gold. Der Autor konnte keine Silberausführung dieses Herstellers nachweisen und man kann eigentlich davon ausgehen, dass keine hergestellt wurden. Die Mehrzahl der Deutsche Kreuze von Klein sind in sehr gutem, wenn nicht sogar neuwertigem Zustand. Es ist offensichtlich, dass Otto Klein einige Teile des Deutschen Kreuz von der Firma Zimmermann in Pforzheim erhalten hat. Die identischen Teile sind die Strahlenplatte, der Kranz, das Hakenkreuz und - höchstwahrscheinlich - die silberne Platte hinter dem Hakenkreuz. Das Datum ist wie auf einem typische Zimmermannkranz und es zeigt den Fehler auf der rechten Seite der 9. Ein Fortschreiten dieses Fehlers kann man auf allen Varianten der Firma Otto Klein feststellen. 224
OTTO KLEIN & CO. Abmaße Variante Höhe [mm] Breite [mm] Gewicht [g] Gold, leicht (Cupal), 134 62,9 62,9 45,4 Maße und Gewichte sollten nur als allgemeine Richtlinie betrachtet werden da sie mit Toleranzen behaftet sind. 225
Otto Klein & Co., Leicht (Cupal), 134 Variante Höhe [mm] Breite [mm] Gewicht [g] Leicht (Cupal), 134 62,9 62,9 45,4 Nur anhand der Vorderseite allein kann man nicht bestimmen ob ein Kreuz von Zimmermann oder Otto Klein hergestellt wurde. Alle erkennbaren Teile sind identisch und es ist klar, dass Otto Klein die Teile von Zimmermann erhielt, und nicht umgekehrt. 226
Die Rückseite jedoch ist eine andere Geschichte, es gibt mehrere Unterschiede zu den Deutschen Kreuzen von Zimmermann. Die Rückseite des Kreuzes zeigt eine typische Otto Klein & Co. Anordnung: Die vier Hohlnieten an den 12, 3, 6 und 9 Uhr Positionen schließen bündig mit der Oberfläche der Cupalrückenplatte ab. Sowohl das Scharnier als auch der Haken sitzen auf rechteckigen Platten mit gerundeten Ecken, die wiederum in der Rückenplatte versenkt sind. Jedes Kreuz ist in der Mitte der Rückenplatte mit der Präsidialkanzleinummer von Otto Klein mit 134 vertieft/erhaben gestempelt. Auf der Rückenplatte 227
Die Zahl 9 des Datums 1941 zeigt ganz klar den späteren rechteckigen Fehler, der ein Erkennungszeichen des Zimmermannkranzes ist. Jedes Deutsches Kreuz von Otto Klein zeigt denselben Strahlenfehler wie bei den Zimmermann Kreuzen. 228 Auch der Kranz ist derselbe wie bei Zimmermann und man kann auch manchmal einen Eindruck der oberen Niete finden, die genau an der Kreuzung der beiden Bänder angebracht ist.
Der Betrachter dieses Bildes hat keinerlei Hinweis darauf ob dieses ein leichtes Zimmermann Deutsches Kreuz in Gold ist oder eines von der Firma Otto Klein. 229
Obwohl der Nadelhaken aus demselben Tombakdraht mit halbrundem Querschnitt gebogen ist, sieht der Haken von Klein deutlich anders aus. Der Teil, der an das Plättchen gelötet ist, ist sehr kurz und der ganze Haken ist wie eine spiegelverkehrte 9 oder wie ein kleines e geformt. Der Haken steht auch eher aufrecht, statt nach rechts zu lehnen. Die Hakenplatte hat dieselben Maße wie die bei Zimmermann. Von oben betrachtet, sieht das Scharnier genauso aus, wie das von einem Zimmermann Kreuz. 230 Die Seitenansicht lässt jedoch die Unterschiede erkennen. Dieses Scharnier ist aus einem einzigen Stück Blech geformt und beinhaltet die Scharnierplatte. Diese Platte ist in der Mitte für das bewegliche Scharnierteil ausgeschnitten und sitzt in der Rückenplatte. Der Durchmesser der Achse des Scharniers ist kleiner als bei einem Zimmermann Kreuz.
Diese Ansicht verrät einen weiteren Unterschied zum Zimmermann Kreuz, vom offensichtlichen Stempel in der Mitte der Rückenplatte abgesehen, und zwar die vier in der Oberfläche versenkten Nieten. 231
Ein weiteres schönes Exemplar eines Deutschen Kreuzes in Gold von Otto Klein & Co. Man beachte die schöne Patina auf der Platte hinter dem Hakenkreuz und auf der Rückseite. 232 Das Scharnier dieses Kreuzes wurde nicht sehr sauber in die Vertiefung eingelötet, was eine leichte Schrägstellung verursachte. Der Grund hierfür ist unbekannt, anhand der originalen und unbeschädigten Silberbeschichtung kann man jedoch zweifelsfrei feststellen, dass es in der Fabrik gemacht wurde.
Oben: Die Pfeile weisen auf die typischen rauen Kanten, der Cupal Rückenplatte hin. Links: Ein weiteres schönes und fast makelloses Deutsches Kreuz in Gold von Klein. Die abgeschabte Silberbeschichtung legt die obere Kupferschicht des Cupals frei. 233
Die Vergrößerung der Präsidialkanzleinummer zeigt ein typisches Merkmal auf: die Verbindung der unteren rechten Seite der 3 mit dem linken Abwärtsstrich der 4. Ein seltenes Farbfoto - einem originalen Dia entnommen - zeigt zwei in der Sonne stehende deutsche Soldaten. Der Oberleutnant der Panzertruppe (links) trägt ein Deutsches Kreuz in Gold, ein Eisernes Kreuz I. Klasse und ein nicht identifizierbares Abzeichen auf seiner linken Jackenseite. Das am Hals baumelnde Fernglas hat sicherlich oft das empfindliche Emaille des Hakenkreuzes getroffen, eine der vielen Gründe warum das Emaille so vieler Deutschen Kreuze beschädigt ist. 234