1. Definitionen Kontetangemessenes Verhalten ("Gutes Benehmen") Kontetangemessenes Verhalten bedeutet, sich auf unterschiedliche Personen und Situationen angemessen einstellen zu können. Daher spricht man beim kontetangemessenen Verhalten oft auch von gutem Benehmen. Dazu gehören verschiedene Verhaltenseigenschaften, die man einer Situation anpassen kann, wie z.b. Sprache, Stimme, Wortwahl, Kleidung, Körperhaltung, Art und Weise der Kontaktaufnahme. Um sich in einer Situation angemessen verhalten zu können ist es notwendig: die Situation zu erkennen über Wissen zu "gutem Benehmen" zu verfügen fähig zu sein, dieses Wissen anzuwenden bereit sein, dieses Wissen anzuwenden sich selbst wahrnehmen und einschätzen zu können andere wahrnehmen und einschätzen können Kontetangemessenes Verhalten ist in der Öffentlichkeit oft von großer Bedeutung, z.b. bei Theaterbesuchen, Restaurantbesuchen, Bewerbungsgesprächen, etc.. Stand 27.03.2009 Seite 1 von 10
2. Die Übung Nachgestellter Kindergeburtstag Beschreibung/Anweisung Eine Einladung zum Essen wie beispielsweise bei einem Kindergeburtstag soll geübt werden, entweder im Hauswirtschaftsraum der jeweiligen Schule, in einem Gemeinderaum oder im Jugendzentrum. Das Essen könnte von den jeweiligen Hauswirtschaftskursen der Schule gekocht werden. Die Bedienung soll durch 3-4 Eltern der Parallelklasse erfolgen. Die Beobachtung erfolgt durch geschulte Beobachter, z. B. Eltern der Parallelklasse oder/und durch eine Videokamera. Zur Vereinfachung der Beobachtung, sitzen die Kinder zu fünft oder sechst an einem Tisch. Menü: Brot auf den Tischen 2 Suppen zur Auswahl 1 Hauptgericht mit Salat (hier 2 Dressings zur Auswahl) Obstsalat oder Schokopudding zur Auswahl Die Beobachtungskriterien - Kleidung: lochfrei, sauber, ordentlich, gekämmt, gewaschen (z.b. Hände) - Verhalten während des Hereinkommens: nacheinander oder zu zweit, ruhig, geordnet, leise unterhaltend - Verhalten während der Essenswahl: höflich (siezen, Bitte/Danke), respektvoll, geregelt, nacheinander, Lautstärke angemessen - Verhalten während der Wartezeit: bleiben sie auf ihren Plätzen?, Kontaktaufnahme untereinander, Umgang mit Dingen, die schon auf dem Tisch stehen, "bunkern" sie Essen?, Lautstärke - Benehmen während des Essens: warten bis alle am Tisch etwas haben, ranrücken an den Tisch, gerade Haltung, Umgang mit Messer und Gabel - Tischgespräche: gemäßigt und in angemessener Lautstärke, andere ausreden lassen - Benehmen während des Abräumens: Teller werden angereicht, zusammengeräumt, höflich = Bitte und Danke - Nach dem Essen: am Tisch sitzen bleiben, gemäßigte und angemessene Lautstärke - Verlassen des Raumes: geordnet, ruhig, nacheinander Stand 27.03.2009 Seite 2 von 10
Die Voraussetzungen - Vorinformation für Schüler/innen und Eltern - Einladung für die Schüler/innen - Entsprechende Räumlichkeiten mit Küche - 3-4 Personen, die das Essen servieren - Viele kleine Tische für 5-6 Schüler/innen - Pro Tisch 2-3 Beobachter/innen - Tischschmuck/Deko - Genügend und angemessenes Geschirr - Evtl. Videokamera Die benötigte Zahl an Beobachtern hängt von der Klassenstärke ab. Jedes Kind soll von mindestens 2 Personen beobachtet werden. Jeder Beobachter kann 2 bis maimal 3 Kinder beobachten. Wenn an einem Tisch 6 Kinder essen, müssen pro Tisch 4 Beobachter eingeplant werden. Damit ergibt sich folgende Planung: Anzahl Kinder pro Tisch je Tisch Anzahl Beobachter/innen bei Klassenstärke 18 19-24 25-30 5-6 4 12 16 20 1 Übungsleiter/in Weitere Personen 3-4 Pers., die das Essen servieren Hinweis: Im Rahmen der Finanzierung entscheiden die Schulen, ob sie von den Kindern z.b. 30 oder 50 Cent einsammeln. Informationen, die Schüler und Eltern vor der Übung benötigen - Termin - Kosten - Kurze Hintergrundinformation über die Aktion Was ist noch von Bedeutung? - Servierende Eltern einweisen - Beobachter/innen einweisen bzw. schulen Stand 27.03.2009 Seite 3 von 10
Schülerin/Schüler: Bogen Teil A: Beobachtung In welcher Ausprägung kann das beschriebene Verhalten beobachtet werden? (Bitte ankreuzen) A. Kleidung klkhttps://echopoll.com/inde.php?sidke Lochfrei, sauber, ordentlich, gekämmt, gewaschen (saubere Hände) B. Hereinkommen teilweise in Ordnung Löcher, fleckig, schmutzig, dreckige Hände, evtl. Körpergeruch, ungekämmt Nacheinander oder zu zweit, geordnet, langsam, ruhig C. Wahl des Essens teilweise abgelenkt Drängeln, schubsen, grölen, schreien, rennen Höflich (siezen, Bitte und Danke), geregelt, nacheinander, ruhig teilweise ungeduldig Laut, schreien, vordrängeln, durcheinander, unhöflich (duzen, kein Bitte und Danke) Stand 27.03.2009 Seite 4 von 10
In welcher Ausprägung kann das beschriebene Verhalten beobachtet werden? (Bitte ankreuzen) D. Warteverhalten Bleibt auf dem Platz sitzen, führt ruhige Gespräche, lässt die Dinge auf dem Tisch unberührt, bietet Brot auch anderen an E. Verhalten während des Essens Leichte Unruhe, Stuhlwackeln, Hin- und Herrutschen, spielt am Tisch, z.b. mit der Deko, lautere Gespräche Sehr laute Gespräche, spielt mit Dingen auf dem Tisch, "bunkert" schon mal Brot, steht auf, läuft herum, schreit oder streitet Wartet bis alle am Tisch etwas haben, rückt an den Tisch, benutzt Serviette (z.b. um Mund od. Hände zu säubern), isst mit Messer und Gabel, ist ruhig, sitzt gerade F. Tischgespräche insgesamt Benutzt die Finger zur Unterstützung mit; die Lautstärke bei Gesprächen ist hin und wieder laut; fängt an, sobald etwas zu essen da ist Schmatzt laut, spricht mit vollem Mund, spielt mit dem Essen, isst mit den Fingern, wischt Hände an Hose oder Tischdecke ab, ist sehr laut (schreit rum) wippt auf dem Stuhl, sitzt krumm Angemessene Lautstärke, lässt andere ausreden teilweise lautere Gespräche Laut, unterbricht andere, streitet Stand 27.03.2009 Seite 5 von 10
In welcher Ausprägung kann das beschriebene Verhalten beobachtet werden? (Bitte ankreuzen) G. Verhalten während des Abräumens Reicht Teller an, ist höflich (Bitte-Danke) H. Nach dem Essen Lässt Teller unaufgeräumt stehen (z.b. Besteck und Serviette neben dem Teller), ist unhöflich (nimmt keine Rücksicht auf Abräumende, sagt nicht Danke), reicht Teller auch dann nicht an, wenn jemand darum bittet Bleibt am Tisch sitzen, gemäßigte Unterhaltung in angemessener Lautstärke Unterhält sich lauter Sehr laute Gespräche, steht auf, läuft herum, schreit oder streitet I. Verlassen des Raumes Geordnet, ruhig, nacheinander oder zu zweit Teilweise lauter, teilweise ungeduldig Drängelnd, schubsend, rennend, schreiend Stand 27.03.2009 Seite 6 von 10
Bogen Teil B: Beurteilung Schülerin/Schüler: In welcher Ausprägung kann das beschriebene Verhalten beobachtet werden? (Bitte ankreuzen) Beobachtbares, konkretes Verhalten stark Ausprägungsgrad schwach Anmerkungen A Kleidung - lochfrei, sauber, ordentlich - gekämmt, gewaschen (saubere Hände) B Hereinkommen - nacheinander oder zu zweit, geordnet - langsam, ruhig C Wahl des Essens - höflich (siezen, Bitte und Danke) - geregelt, nacheinander, ruhig D Warteverhalten - bleibt auf dem Platz sitzen - führt ruhige Gespräche - lässt die Dinge auf dem Tisch unberührt - bietet Brot auch anderen an Stand 27.03.2009 Seite 7 von 10
Bogen Teil B: Beurteilung Schülerin/Schüler: In welcher Ausprägung kann das beschriebene Verhalten beobachtet werden? (Bitte ankreuzen) Beobachtbares, konkretes Verhalten Ausprägungsgrad Anmerkungen stark schwach E Verhalten während des Essens - wartet bis alle etwas haben - rückt an den Tisch - benutzt Serviette, Messer und Gabel - sitzt gerade - ist ruhig F Tischgespräche insgesamt - angemessene Lautstärke - lässt andere ausreden G Verhalten während des Abräumens - reicht Teller an - ist höflich (Bitte-Danke) H Nach dem Essen - bleibt am Tisch sitzen - gemäßigte und angemessene Lautstärke I Verlassen des Raumes - geordnet, ruhig, nacheinander Stand 27.03.2009 Seite 8 von 10
3. Der Vorschlag Zur Förderung der Schülerin/des Schülers: schlage ich vor: z. B. Elterngespräch, Benimmtraining/Seminar, Wiederholung der Übung Ort, Datum Unterschrift Stand 27.03.2009 Seite 9 von 10
4. Die Auswertung Zur Förderung der Schülerin/des Schülers: 1. Wenn der Punktwert, den eine Schülerin oder ein Schüler insgesamt erreicht, sehr hoch liegt, sollte die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer einen Vorschlag an die Eltern richten, um die Fähigkeit weiter zu fördern. Die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer hält nach, ob die Vorschläge umgesetzt wurden. 2. Wenn der Punktwert, den eine Schülerin oder ein Schüler insgesamt erreicht, im mittleren Bereich mit absteigender Tendenz liegt, sollte die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer mit den Eltern einfache Förderungen vereinbaren. Die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer hält nach, ob die Vorschläge umgesetzt wurden. 3. Wenn der Punktwert im unteren Bereich liegt, werden Übungsmöglichkeiten und/oder das Aufsuchen einer Beratungsstelle angeregt. Die Klassenlehrerin/der Klassenlehrer hält nach, ob die Vorschläge umgesetzt wurden. 5. Die Überprüfung Umsetzung der Maßnahmen nachhalten Kompetenz in Schulsituationen beobachten Kompetenz-Check in der Klasse 7 Stand 27.03.2009 Seite 10 von 10