Intelligente Finanzierungslösungen Fördertöpfe für Wiener Unternehmen Dr. Manfred Seyringer Wien, 14.6.2012
Wie Banken denken Seit Einführung von BASEL II gab es ein Abgehen von starren Risikogewichtungen durch Einteilung des Risikos in Risikoklassen (Ratingschema) Einführung einer risikoadäquaten Kreditkonditionierung, abhängig vom Kundenrisiko und dem einzusetzenden Bank-Eigenkapital (Unterlegungspflicht) Risikobeurteilung auf Basis von Planungen (geringere Bedeutung von historischen Daten und Entwicklungen) intensivere Kommunikation Bank - Kreditnehmer 2
Wie Banken denken Vor dem Hintergrund der Finanzkrise 2008/2009 müssen Schwachstellen im bisherigen gesetzlichen Umfeld (BASEL II) bereinigt werden. Die Einführung von BASEL III führt bei österreichischen Banken zu zusätzlichem Eigenkapitalbedarf von zumindest rd. EUR 10,0 Mrd., um wieder die Kapitalstärke vor BASEL III zu haben. führt zu einem höheren Gewinnanspruch, da Eigenkapitalpuffer gebildet werden müssen, um in schlechten Zeiten genügend Eigenkapital zu haben. führt zu höheren Kapitalkosten, da nahezu alle Banken Nachfrage nach zusätzlichem Eigenkapital haben werden; die Renditeanforderung der Investoren werden steigen, da Eigenkapital nicht in der notwendigen Höhe zu aktuell bestehenden Preisen verfügbar ist. 3
Wie Banken denken Kostenpositionen bei Kreditvergaben Risikokosten (kalkuliert auf Basis der Ausfallswahrscheinlichkeit, rating- und besicherungsabhängig) Nettokapitalkosten (Eigenkapitalunterlegungspflicht ratingabhängig) Liquiditätskosten (Kosten der Kapitalaufnahme im Markt) Stück und Gemeinkosten (bankinterne Kosten) ------------------------------------------- = Mindestaufschlag Dieser ist durch Betriebserlöse (Zins- u. Provisionserträge) zu decken! 4
Fördermöglichkeiten in Österreich In Österreich werden Fördermöglichkeiten für Investitionen an Standorten in Österreich Investitionen an Standorten im Ausland Exportgeschäfte angeboten. Welches Förderbündel gerade für Ihr Projekt passend ist, hängt u.a. vom Investitionsstandort und der Unternehmensgröße ab. 5
Investitionen im Inland WANN IST EINE INVESTITIONS-FÖRDERUNG DENKBAR? Handelt es sich um ein KMU? KMU-Definition: - weniger als 250 Beschäftigte und - Jahresumsatz max. EUR 50 Mio oder - Bilanzsumme max. EUR 43 Mio und - Bedingungen der Unabhängigkeit erfüllt? (Partner- und Verbundene Unternehmen) Liegt der Investitionsstandort im Nationalen Regionalförderungs-Gebiet? Betreffen die Investitionen Umweltschutzmaßnahmen? Handelt es sich um Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen? Ja Ja Ja Ja N N N N Sobald Sie eine Frage mit Ja beantworten können, sollte die Möglichkeit einer Förderung angesprochen werden! 6
Regionalfördergebiete Österreichs 2007 2013 gemäß EU-Beihilfenrecht EG-Vertrag, Art.87 (3) a vom statistischer Effekt betroffene Regionen EG-Vertrag, Art.87 (3) Regionen mit max. 75% des nationalen BIP-Durchschnitts 7 Quelle: ÖROK Atlas
Investitionen im Inland Varianten der Förderungsmöglichkeiten Verlorener Zuschuss Basisprämie der aws Innovationsförderung Unternehmensdynamik *) aws-jungunternehmer Zuschussförderung EFRE-Zuschuss *) AMFG-Zuschuss *) Zuschüsse Wirtschaftsagentur Wien Zuschüsse ÖHT *) Zuschüsse im Rahmen der betrieblichen Umweltförderung des Bundes (KPC) Zuschüsse der FFG für industrielle Forschung und vorwettbewerbliche Entwicklung *) Zinsgünstige Darlehen ERP-Fonds *) FFG-Darlehen *) Haftungen für Bankkredite / Beteiligungskapital (z.b. aws, WKBG) Vergabe von Beteiligungskapital (z.b. KABAG, aws Mezzaninfonds) *) Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft m.b.h. (aws) / Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) / Arbeitsmarktförderungsgesetz (AMFG) / Österreichische Hoteltreuhandbank (ÖHT) / Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC) / Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbh (FFG) / European Recovery Programm (ERP) 8
Risk Sharing Finance Facility (RSFF) des Europäischen Investitionsfonds (EIF) Die Bank Austria hat sich bei der Ausschreibung der EIF für eine Risikobeteiligung der EIF in Form einer Umbrella-Garantie für KMUs beworben. Wir erwarten eine Genehmigung im 3. Qu. 2012. Förderzweck: Risikobeteiligung der EIF an Projekten von innovations- und forschungsorientierten KMUs Haftungshöhe: 50 % an Krediten zwischen EUR 25.000,-- und EUR 7,5 Mio. Laufzeit: 2 bis 7 Jahre Haftungsentgelt für Kredite bis EUR 3 Mio. 0,25 % p.a.!! Für Kredite über EUR 3 Mio. 1 % p.a. Vorteil: Rasche Abwicklung, da die Entscheidung bei der BA liegt (Umbrella-Garantie) Sehr günstiges Haftungsentgelt bis EUR 3 Mio. 9
10 Exportgeschäfte und Investitionen im Ausland
Exportgeschäfte und Investitionen im Ausland Varianten der Fördermöglichkeiten Exportgeschäfte Auslandsinvestitionen Absicherung Exportgarantien (OeKB) OeKB Beteiligungsgarantie G4 (Investitionsgüter mit Risikodauer 24 Monate) (politisches Risiko und wahlweise Transferrisiko) Private Kreditversicherer (wie z.b. Atradius, Coface, Prisma, OeKB Versicherungen AG) (Konsumgüter mit Risikodauer 24 Monate) Austria Wirtschaftsservice (Finanzierungs-, Projektrisiko) Finanzierung Exportfondskredit*) OeKB Beteiligungsfinanzierung KRR der OeKB*) EFV/Rahmen I der OeKB**) ERP-KMU-Programm (vorrangig bei Investitionen außerhalb des EU-/EWR-Raumes) *) revolvierende Rahmenkredite **) Einmalkredite auf Einzelgeschäftsbasis 11
Revolvierende Exportfinanzierungen auf Basis einer Bundesgarantie/Wechselbürgschaft/Exportrisikopolizze Zielgruppe: KMU Großunternehmen Kreditart: Exportfondskredit KRR max. Finanzie- 30% 12% (15% angedacht) rungsquote: des Exportvolumens des Exportvolumens (max EUR 58,2 Mio) Zinssatz (II.Qu.12) 1,85 % p.a. vj. dek. 1,40 % p.a. vj. dek. Wechselbürg- - 0,4 % p.a. (Bundesobligo) schaftsentgelt 0,3 % p.a. (Bankhaftung) oder Garantie/ - - Versicherungsentgelt Unternehmensgröße gemäß EU-Wettbewerbsrecht? Exportumsatz des letzten GJ bzw. fundierte Prognose des laufenden GJ? Österreichische Wertschöpfung zumind. 25%? Finanzierungsbedarf (offene Exportforderungen und Exportaufträge)? Vorteil: bis zu 80% Bundesobligo möglich! *) Verwendung nunmehr auch für Investitionen in Produktionsanlagen, die dem Export dienen, möglich (vorstellbar bis 15 % des Exportumsatzes); Finanzierung zum revolvierenden EFV-Satz, Laufzeit bis 5 Jahre vorstellbar! 12
Fördermöglichkeiten in Österreich Warum gibt es diese überhaupt? Ziel der angebotenen Fördermaßnahmen ist es, Benachteiligungen durch Marktversagen in der Region auszugleichen Innovation zu ermöglichen Wirtschaftswachstum zu steigern Arbeitsplätze zu schaffen Wettbewerbsfähigkeit zu stärken Exporte zu steigern Entwicklung des Binnenmarktes zu fördern 13
Die wichtigsten Förderinstrumente und ihre Auswirkungen (1) Haftungen für Bankkredite für optimale Wirksamkeit müssen BASEL II feste Garantien vorliegen z.b. AWS Garantien nach Garantiegesetz bzw. KMU Förderungsgesetz seit dem 01.01.2007, Wechselbürgschaft der Republik Österreich über OeKB/EF Haftungen bewirken: Risikokosten: Reduktion durch Risikotransfer Risiko Republik Österreich Kapitalkosten: Reduktion, da Republik Österreich bevorzugter Schuldner Liquiditätskosten: alternative Refinanzierungsmöglichkeiten z.b. Nutzung des OeNB-Tender bei AWS-Haftungen nach Garantiegesetz 14
Die wichtigsten Förderinstrumente und ihre Auswirkungen (2) Zinsgünstige Darlehen wie z.b. ERP Kredite oder Landesdarlehen und Kredite im Rahmen der österreichischen Ausfuhrförderung (EF/OeKB) sowie EIB Globaldarlehen Zinsgünstige Darlehen bewirken: Liquiditätskosten: durch externe Refinanzierungsquellen entfallen bankeigene Liquiditätskosten geförderte Kredite haben entweder keine (z.b. ERP Kredit) oder geringere Liquiditätsaufschläge (z.b. Exportfonds, OeKB, EIB) 15
Die wichtigsten Förderinstrumente und ihre Auswirkungen (3) Verlorener Zuschuss: Nicht rückzahlbare Zuschüsse bewirken: Reduktion des effektiven Finanzierungsbedarfs des Projektes, aber - da Zuschüsse frühestens nach einer geprüften Teilabrechnung zur Auszahlung kommen - müssen diese vorfinanziert werden und führen kurzfristig entweder zu einer Erhöhung des Eigenmittelanteils oder einer Erhöhung der Fremdfinanzierung Einige Zuschüsse, z.b. der AMFG-Zuschuss, müssen seitens der Bank während des Zeitraums, in dem die Bestimmungen einzuhalten sind, behaftet werden. 16
17 Der Förderratgeber der Bank Austria
18 Förderratgeber der Bank Austria
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