Valerie Hammerbacher / Anja Krämer Verlag Kunst+Reise Rubner+Würtele GbR Zehntgasse 10 61352 Homburg Tel.: 06172-457148 verlag@kunst-und-reise.de Weitere Informationen zur Weißenhofsiedlung und unseren Hörführern: www.kunst-und-reise.de Fotonachweiß: Alle Fotos: Matthias Würtele Vorderseite: Valerie Hammerbacher Seiten 11 und 19: Fotograf unbekannt Die WEISSENHOF SIEDLUNG 5 Ein gebautes Manifest der Moderne Ein kunsthistorischer Hörführer
Chronologie 29.07.1926 Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart beschließt das Werkbund-Projekt Weißenhofsiedlung und genehmigt die vorläufige Architektenliste. 27.08.1926 Festlegung der Ausstellung auf das Jahr 1927. Die Stadtverwaltung beauftragt Mies van der Rohe mit der Gesamtplanung und Richard Döcker mit der Bauleitung. 01.03.1927 Beginn der Bauarbeiten. Es entstehen 33 Häuser von 17 ausgewählten, renomierten Architekten. 23.07.1927 Eröffnung der Werkbund-Ausstellung Die Wohnung 1927. 09.10.1927 Ausstellungsende. Ca. 500.000 Personen haben die Schau besucht. Nach dem Willen des Gemeinderates sollen die Ausstellungsbauten dem allgemeinen Wohnungsmarkt überlassen werden. 1927 1933 Die lebhafte Diskussion und Kritik während und nach der Ausstellung gilt vor allem den kubischen Baukörpern, den flachen Dächern und den funktionalen Möbeln. Eine veröffentlichte Fotocollage zeigt die Siedlung verunglimpfend als Araberdorf. 01.07.1939 Alle Bewohner müssen ausziehen. Grundstücke und Wohngebäude gehen in das Eigentum des Deutschen Reiches über. Das Projekt, an Stelle der Weißenhofsiedlung einen Militärverwaltungsbau zu errichten, wird durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges verhindert. 1939 1945 Durch den 2. Weltkrieg wird ein erheblicher Teil der Siedlung zerstört. 1945 Die Bundesrepublik Deutschland wird Eigentümerin der Weißenhofsiedlung. 1958 Nach weiteren Abbrüchen wird die Siedlung schließlich unter Denkmalschutz gestellt. 23.07.1977 50-jähriger Jahrestag der Werkbund-Ausstellung. Daraufhin Gründung des Vereins Freunde der Weißenhofsiedlung e. V. mit einem Aufruf zur Sanierung. 1981 1987 Denkmalgerechte Instandsetzung der Siedlung. 2002 Die Stadt Stuttgart erwirbt das Doppelhaus von Le Corbusier. Die Wüstenrot Stiftung übernimmt die denkmalgerechte Sanierung. 26. 10. 2006 Eröffnung des Weissenhofmuseums im Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret. Das Kunst+Reise Team wünscht Ihnen viel Vergnügen! Unsere Literaturempfehlung: Valerie Hammerbacher / Dorothee Keuerleber Weißenhofsiedlung Stuttgart 2002 Karin Kirsch Werkbund- Ausstellung Die Wohnung Stuttgart 1927. Die Weißenhofsiedlung Stuttgart 1993 Ludwig Hilberseimer Neues Bauen International 1927/2002 Berlin 2002
Rundgang 1 Herzlich willkommen 2 Entstehung der Weißenhofsiedlung 10 3 Ludwig Mies van der Rohe 4 Mart Stam und Peter Behrens 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Peter Behrens und Friedrich-Ebert-Anlage Hans Scharoun Josef Frank und Mart Stam Adolf Rading, Max Taut und Richard Döcker Bruno Taut und Walter Gropius Jacobus Johannes Pieter Oud J.J.P. Oud und Adolf G. Schneck Le Corbusier, Einfamilienhaus Le Corbusier, Doppelhaus Ludwig Hilberseimer und Hans Poelzig 11 5 6 7 8 12 9 16 13 17 14 15 18 1 19 2 3 4 21 23 22 20 24 25 26 31 28 29 30 32 27 33
Ludwig Mies van der Rohe Mart Stam + Peter Behrens Flexible Trennwände WC WC WC Einraumwohnung 3 Mehrfamilienhaus von Ludwig Mies van der Rohe. 4 Haus 1 bis 4, Grundriss Obergeschoss. Reihenhaus von Mart Stam. Haus 28 bis 30, Grundriss Erdgeschoss.
Hans Scharoun Josef Frank Eingang Flur Flur Garten Terrasse Terrasse Terrasse 6 Einfamilienhaus von Hans Scharoun. 7 Doppelhaus von Josef Frank. Haus 33, Grundriss Erdgeschoss. Haus 26 und 27, Grundriss Obergeschoss.
Adolf Rading Max Taut + Richard Döcker 8 Rekonstruktion des zerstörten Einfamilienhauses von Adolf Rading. 8 Vorne Haus 25, Bild oben: Panorama-Ansicht der Ausstellung 1927. Rekonstruktionen der zerstörten Einfamilienhäuser. Oben Haus 23 und 24 von Max Taut, unten Haus 21 und 22 von Richard Döcker.
Bruno Taut + Walter Gropius Jacobus Johannes Pieter Oud Waschen Hof 9 Rekonstruktionen der zerstörten Einfamilienhäuser. 10 Vorne links Haus 19 von Bruno Taut, Hinten Haus 16 und 17 von Walter Gropius. Reihenhäuser von Jacobus Johannes Pieter Oud. Haus 5 bis 9, Grundriss Erdgeschoss.
Le Corbusier + Jeanneret Le Corbusier + Jeanneret Essen Galerie Schrank Bett Schrank Bett Bett Schrank WC Küche Luftraum Boudoir / Arbeitsraum Eltern 12 Einfamilienhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret. 13 Haus 13, Grundriss Zwischengeschoss. Doppelhaus von Le Corbusier und Pierre Jeanneret. Haus 14 und 15, Grundriss Obergeschoss.
Ludwig Hilberseimer + Hans Poelzig Exkurse 15 Beamtengelände 16 17 18 hofsiedlung Brenzkirche von Alfred Daiber Siedlung Viergiebelweg 16 17 15 14 Rekonstruktion der zerstörten Einfamilienhäuser. In der Mitte Haus 18 von Ludwig Hilberseimer, rechts Haus 20 von Hans Poelzig. 18
Brenzkirche Glossar Bauhaus: CIAM: De Stijl: Das Bauhaus war eine Kunstschule, an der prägende bildende Künstler der klassischen Moderne lehrten. Durch die Organisation der Schule hat sich das Bauhaus als bedeutendste Ausbildungsstätte des 20. Jh. herausgebildet. Zahlreiche Reformideen beeinflussten die Entwicklung weiterer Kunst-, Design- und Architekturschulen. Die Abkürzung steht für Congrès Internationaux d Architecture Moderne. Die internationale Vereinigung von Architekten wurde 1928 gegründet. Ihr Hauptanliegen war, Architektur und Städtebau jenseits historisierender Tendenzen zu errichten. Der CIAM veranstaltete regelmäßig Kongresse, in denen Grundsätze des neuen Bauens formuliert wurden so beispielsweise die»charta von Athen«1933 für den Städtebau. 1917 schlossen sich niederländische Architekten und Maler zur Künstlergruppe De Stijl zusammen. Neben J.J.P. Oud gehörten ihr Theo van Doesburg, Gerrit Riedveld und Piet Mondrian an. International Syle: Im Nachklang der Weißenhofsiedlung durch Henry-Russell Hitchcock sowie Phillip Johnson geprägter Begriff für moderne Architektur, die in einer Ausstellung von 1932 im Museum of Modern Art in New York gefeiert wurde. 14 Die Brenzkirche von Alfred Daiber. Zustand vor der Umgestaltung 1939. Werkbund: Der Deutsche Werkbund wurde 1907 gegründet. Das Ziel war die Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Künstlern, Industrie und Handwerk, vom Sofakissen bis zum Städtebau. In zahlreichen Ausstellungen wurden Beispiele zu Fabrik-, Wohn- und Theaterbauten gezeigt.