Welcher Patient profitiert von der Hypophysenoperation: Optimale neurochirurgische Behandlung und postoperative Betreuung Dr. Walter Rachinger
Anatomie der Hypophyse p y 2
Hormonaktive Hypophysenadenome p y - M. Cushing - Akromegalie - TSH-prod. Adenom - LH/FSH-prod. Adenom - Prolaktinom 3
Hormoninaktive Hypophysenadenome p y Klinisch stumm oder symptomatisch 4
Mikroadenome 5
Makroadenome 6
Symptome - Hormonmangel - Hormonüberproduktion - Sehstörungen 7
Sehstörungen - Gesichtsfeldeinschränkung - Störung der Sehschärfe - Doppelbilder 8
Wer profitiert von einer Operation Kommt es allein auf die Größe an? 9
Primäre Operationsindikationen - Hormonaktive Hypophysenadenome Ausnahme: Prolaktinom - Hypophyseninsuffizienz - Sehstörungen 10
Weitere Operationsindikationen - Größenprogredienz im Verlauf - Versagen medikamentöser Therapie - Unverträglichkeit medikamentöser Therapie 11
- Prolaktinome Keine OP-Indikation - hormoninaktive Hypophysenadenome p y - ohne Symptome - ohne Hormonmangel - ohne Wachstumstendenz Nutzen-Risiko-Abwägung g 12
Endokrinologie Augenarzt Kernspintomographie Computertomographie t Präoperative Diagnostik 13
- Transcraniell (5%) Zugangswege g g - Transssphenoidal (95%) Entscheidung abhängig von der Tumorkonfiguration 14
Transkranielle Resektion -- Asymmetrisches Wachstum - Großer suprasellärer Anteil - Taillierung durch Hirnhaut 15
Transsphenoidale Resektion - Mikroadenom - Keine seitliche Ausdehnung oberhalb der Sella - keine Taillierung durch das Diaphragma 16
Warum Nachsorge - viele Komplikationsmöglichkeiten nach Hypophysenoperationen - Verlaufskontrolle von Resttumoren - Möglichkeit eines erneuten Tumorwachstums (Rezidivs) auch nach totaler Tumorentfernung 17
Mögliche Komplikationen I Hypophyseninsuffizienz - partiell 1-25 % - komplett < 2 % Diabetes insipidus - temporär 10-20 % - permanent 0,5-15 % Sehverschlechterung 06-1 0,6-1 % Augenmuskellähmung (Doppelbilder) 0,4-1,9 % 18
Mögliche Komplikationen II Schlaganfall/massiver Blutverlust < 0,5 % Liquorfistel 1-2 % Meningitis (Hirnhautentzündung) 0,5-1 % Mukozele, Störung der Nasenatmung, Riechstörung (HNO) 8,5% 19
Perioperative Phase - tägliche Elektrolytkontrolle, Bilanz - bei Cushing oder Akromegalie: Untersuchung von ACTH oder Wachstumshormon am 1. postoperativen Tag - Hydrocortisonsubstitution - Augenuntersuchung (Gesichtsfeld und Visus) - Computertomographie - bei lumbaler Nervenwasserdrainage: regelmäßige Nervenwasseruntersuchung - Thromboseprophylaxe 20
Frühe Nachsorge - Endokrinologie (nach 6 Wochen) - Augenarzt (nach 3 Monaten) - Kernspintomographie (nach 3 Monaten) 21
Späte Nachsorge - Endokrinologie (lebenslang) - Augenarzt (alle 6 12 Monate) - Kernspintomographie (die ersten 5 Jahre jährlich, später alle 2-3 Jahre abhängig vom Befund) 22
Zusammenfassung I Nicht jeder Patient mit Hypophysenadenom darf/soll einer Operation zugeführt werden. Zugangsweg ist von der Tumorkonfiguration abhängig gg Regelmäßige Nachsorge ist wichtig um frühzeitig Tumorrezidive oder mögliche Komplikationen zu entdecken, damit adäquat reagiert werden kann 23
Zusammenfassung II Für die optimale Nachsorge ist ein gutes Zusammenspiel zwischen Endokrinologen, Neurochirurgen, Radiologen, Augenärzten und Hausarzt wichtig 24