LEITFADEN ZUR FÖRDERUNG DER EINBÜRGERUNG : WARUM IST FÖRDERUNG NOTWENDIG UND WAS KÖNNEN WIR TUN? Claudia Vortmann Schneider Organisationsberatung Fachtagung der Einbürgerungskampagne Rheinland-Pfalz am 7. Oktober 2015
Einbürgerungsfördernde Maßnahmen Was bringt s? 2 Einbürgerung hat integrative Wirkung und kann Identifikation mit Deutschland stärken Förderung des gesellschaftliches Engagement Erweiterung der beruflichen Perspektiven Abbau des bestehenden Demokratiedefizits Maßnahmen zur Förderung der Einbürgerungsmotivation wirken: Signifikante Steigerung der Einbürgerungsanträge durch kommunale Einbürgerungskampagnen
Wichtigste Gründe für eine Einbürgerung 1 2 Wunsch nach rechtlicher Gleichstellung (88%) das Gefühl, in Deutschland verwurzelt zu sein (79,9%) Erwerb der Privilegien eines EU-Bürgers (nur Drittstaatsangehörige, 77,8%) Rechtliche Gleichstellung für Drittstaatsangehörige wichtiger Verwurzelung in Deutschland für Personen aus EU-Staaten wichtiger 1 Quelle: BAMF-Einbürgerungsstudie 2015, Gruppe der Nicht-Eingebürgerten
Wichtigste Gründe gegen eine Einbürgerung 1 4 Aufenthalt ist ohnehin gesichert (68,1%) Wunsch nach Beibehaltung der derzeitigen Staatsangehörigkeit (67,1%) Kosten im Zusammenhang mit der Einbürgerung (45,8%) Als aufwändig befürchtetes Verfahren (44%) Erwartung, Sprach- und Einbürgerungstests seien zu schwer (je über 30%) 1 Quelle: BAMF-Einbürgerungsstudie 2015 Gruppe der Nicht-Eingebürgerten
5 Einflussfaktoren auf die Einbürgerungsmotivation: Wissen Wissen über Einbürgerungsvoraussetzungen Nicht-Eingebürgerte kennen wesentliche Einbürgerungsvoraussetzungen nicht (52%) Italiener und Griechen wussten nicht, dass sie als Angehörige eines EU- Staates zwei Staatsangehörigkeiten besitzen können (57%) Hohes Maß an Unsicherheit bzw. Unwissenheit bei Afghanen, Iranern und Irakern, deren Einbürgerung unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit erfolgt Überschätzung der Schwierigkeit von Sprach- und Einbürgerungstest Quelle: BAMF-Einbürgerungsstudie 2015
Überschätzung der Schwierigkeit von Sprach- und Einbürgerungstest 6 Quelle: BAMF-Einbürgerungsstudie 2015
7 Einflussfaktoren auf die Einbürgerungsmotivation: Zugang und Anerkennung Zugang zu Informationen Gefühl der Anerkennung keine Informationsquellen zu Einbürgerungsfragen bekannt (20%) Nicht-Eingebürgerte fühlen sich schlecht bis sehr schlecht über die Einbürgerung informiert (fast 40%) Auffassung, dass Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland auch mit deutscher Staatsangehörigkeit nicht als gleichberechtigte Deutsche anerkannt würden (50%) Gefühl, ein Fremder zu sein (39%) Personen ohne Diskriminierungserfahrungen sind eher geneigt, sich einbürgern zu lassen Quelle: BAMF-Einbürgerungsstudie 2015, Gruppe der Nicht-Eingebürgerten
8 Einbürgerung fördern: Information und Beratung intensivieren Wunsch nach mehr Beratung/Austausch in nicht-deutscher Sprache (47%) sowie nach mehr Informationen über Beratungsangebote (50%) Wichtigste Informationsquellen: Kommunalverwaltung (75%), Internet (66%), Integrationsbeauftragte und Interessenvertretungen von Migrant_innen (60%) Informationskampagne seitens der Kommune Internetauftritt der Einbürgerungsbehörde optimieren Informationen breit streuen Informationsveranstaltungen durchführen Herkunftssprachliche Angebote nutzen/ausbauen Grundsätzlich: Rechtliche Spielräume transparenter machen
8 Einbürgerung fördern: Information und Beratung intensivieren Wunsch nach mehr Beratung/Austausch in nichtdeutscher Sprache (47%) sowie nach mehr Informationen über Beratungsangebote (50%) Wichtigste Informationsquellen: Kommunalverwaltung (75%), Internet (66%), Integrationsbeauftragte und Interessenvertretungen von Migrant_innen (60%) Informationskampagne seitens der Kommune Internetauftritt der Einbürgerungsbehörde optimieren Informationen breit streuen Informationsveranstaltungen durchführen Herkunftssprachliche Angebote nutzen/ausbauen Grundsätzlich: Rechtliche Spielräume transparenter machen
9 Einbürgerung fördern: Verfahrensabläufe in der Verwaltung verbessern Kooperation von Ausländer- und Einbürgerungsbehörden stärken Umfassende Beratung Verfahrensdauer und Personaleinsatz prüfen Verfahren auf Vereinfachung prüfen Möglichkeiten der Gebührenerleichterung prüfen
Einbürgerung fördern: Kooperation in der Kommune stärken 10 Integration von Informationen über Einbürgerung in Sprach- und Orientierungskurse Gemeinsame Informations- und Beratungsaktivitäten von Kommunalverwaltung und Migrantenorganisationen Kenntnisse und Zugänge der Migrationsdienste nutzen
Einbürgerung fördern: Anerkennung vermitteln 11 Persönliche Ansprache durch Anschreiben der Verwaltungsspitze Migrationsfreundliche und diversity-orientierte Kommunalpolitik Einbürgerungsfeier, Stadt Kaiserslautern, 10.9.2015
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Schneider Organisationsberatung Claudia Vortmann, vortmann@schneider-beratung.de, 06131/28 76 7-15