Förderung ab Geburt Schulung des Personals für ZEPPELIN 0-3. Schlussbericht für das Bundesamt für Migration vom 16. Nov. 2011

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Transkript:

Förderung ab Geburt Schulung des Personals für ZEPPELIN 0-3. Schlussbericht für das Bundesamt für Migration vom 16. Nov. 2011 Weiterbildung für Mütterberaterinnen als Elterntrainerinnen im Frühförderungs- und Integrationsprogramm PAT Mit Eltern Lernen im Rahmen des Schwerpunktprogramms 2008-2011 (BFM / EKM) INTEGRATIONS- FÖRDERUNG IM FRÜHBEREICH - Modellvorhaben IFB-3Q: Qualifizierung des Fachpersonals/Weiterbildung (Projekt-Nr. 31-09-0249) Inhaltsverzeichnis 1. Das Wichtigste in Kürze 2 2. Informationen zum Kontext 2 3. Schulung 3 4. Teilnehmende 5 5. Budget und effektive Kosten 6 6. Anhang I Einladung und Grobprogramm 7 7. Anhang II Detailprogramm der Schulungswoche 8 Verfasser: Prof. Dr. Andrea Lanfranchi Ausgabe: 16. November 2011 Zitationsvorschlag: Lanfranchi, A. (2011). Förderung ab Geburt Schulung des Personals für ZEPPELIN 0-3. Schlussbericht für das Bundesamt für Migration vom 16. Nov. 2011. Zürich: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (unveröff. Schlussbericht, abrufbar unter www.zeppelin-hfh.ch).

S. 2 von 11 1. Das Wichtigste in Kürze ZEPPELIN 0-3 (www.zeppelin-hfh.ch) und die darin enthaltene Implementierung des Elternbildungs- und Integrationsprogramms PAT Mit Eltern Lernen ist ein Modellvorhaben im Bereich der frühen Förderung, das bei sozial benachteiligten Familien und insbesondere bei solchen mit Migrationshintergrund ansetzt. Im Rahmen von Regelstrukturen (im Fachbereich Familie/Jugend des Amtes für Kinder und Berufsberatung des Kantons Zürich) arbeiten Fachpersonen der Kleinkindberatung (Mütterberaterinnen) mit den Eltern zusammen. Für diese ressourcenorientierte Unterstützungsaktivitäten müssen die Mütterberaterinnen in der Anwendung des Programms PAT Mit Eltern Lernen weitergebildet werden. Diese Weiterbildung dauert 5 Tage und wird zertifiziert. Beim BFM beantragt und bewilligt wurden Fr. 22'120 (49.9 % der Gesamtkosten) für 17 Teilnehmende: 9 Mütterberaterinnen, die rund 130 Kinder resp. Familien drei Jahre lang begleiten werden, sowie 1 Erziehungsberaterin/Supervisorin, 3 Leiterinnen der Kleinkindberatungsstelle und 4 Forschungsmitarbeitende. Aufgrund der gestaffelten Rekrutierung der Familien werden die letzten 5 für ZEPPE- LIN 0-3 nötigen Mütterberaterinnen in der ersten März-Woche 2012 ausgebildet (ausserhalb dieses Kredits, d.h. mit Eigenmitteln HfH). 2. Informationen zum Kontext Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH) hat In Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung des Kantons Zürich (AJB, Bildungsdirektion des Kantons Zürich) mit dem Projekt ZEPPELIN (Zürcher Equity Präventionsprojekt Elternbeteiligung und Integration) ein in der Schweiz bisher unbekanntes Förder- und Integrationsprogramm zur intensiven Unterstützung von Migrationsfamilien in psychosozialen Risikosituationen eingeführt: PAT Mit Eltern Lernen. Zu dessen Durchführung musste das Personal weitergebildet werden was Objekt dieses Berichts ist. Im Fokus stehen Kinder aus Familien in psychosozialen Risikokonstellationen, d.h. Kinder, die aufgrund ökonomischer, sozialer und psychischer Bedingungen in ihrer Umwelt Gefahr laufen, später deutliche Entwicklungsverzögerungen, Lernbehinderungen oder Verhaltensstörungen zu zeigen. Die Fördermassnahmen sollen so früh wie möglich angesetzt und die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt werden. Zuerst geht es um die Früherkennung von entwicklungsgefährdeten Kindern, dann um die frühe Förderung dieser Kinder mit dem Ziel, dass ihre Bildungschancen langfristig erhöht werden können. In der Wirkungsevaluation wird geprüft, inwiefern dies erreicht wird.

S. 3 von 11 Das Förder- und Integrationsprogramm PAT Mit Eltern Lernen will Eltern für die altersspezifischen Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisieren, sie auf eine gute Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen vorbereiten und die Kinder unter anderem in ihrer Sprachentwicklung optimal fördern. Dabei besucht eine Mütterberaterin der lokalen Kleinkindberatungsstelle zur PAT-Elterntrainerin weitergebildet die Familie zu Hause (je nach fallbezogenem Bedarf ein- bis viermal im Monat) und lädt sie monatlich zu Gruppentreffen im Familienzentrum ein. Die mit wissenschaftlichen Methoden überprüfte Wirksamkeit von PAT in den USA ist überzeugend. Das Programm wurde auf Deutsch übersetzt und auf europäische Verhältnisse adaptiert. In einem zweijährigen Pilotversuch in Dietikon/Zürich haben wir die Früherkennung, die frühe Förderung und die Evaluation in einer kleinen Stichprobe von insgesamt 15 Familien (10 in der Interventionsgruppe, 5 in der Kontrollgruppe) erprobt und die Projektziele erreicht, unter anderem: 1) den Zugang zu einem schwer erreichbaren Adressatenkreis dank Einsatz der lokalen Mütterberaterin, interkultureller Übersetzerinnen und der interdisziplinären Zusammenarbeit insbesondere mit den Sozialdiensten und Kinderarztpraxen; 2) die positive Wirkung des Programms auf die Entwicklung der Kinder und auf die Integrations- und Erziehungskompetenzen ihrer Eltern. Nach etwas mehr als einem Jahr Förderprogramm mit nur 15 Familien und nach der Erprobung der Forschungsinstrumente lassen sich bei den Kindern noch keine markanten Effekte erkennen. Dennoch werten wir die ersten Datenanalysen vorsichtig positiv: Die mit dem PAT- Programm unterstützten Mütter zeigen tendenziell günstigere Erziehungskompetenzen als die Mütter in der Kontrollgruppe. Bei den Kindern lassen sich in der Interventionsgruppe Anzeichen für eine bessere Sprachentwicklung erkennen. Hauptstudie ZEPPELIN 0-3: Am 1.9.11 haben wir mit der zufallsverteilten Rekrutierung von 132 Familien für die Interventionsgruppe (IG) und 120 Familien für die Kontrollgruppe (KG) begonnen. Die KG erhält alle üblichen Hilfen in der Wohngemeinde (Mütterberatung, Informationen, Elternbildung, etc.), allerding nicht das Programm PAT Mit Eltern Lernen. 3. Schulung Eine der Hauptdeterminanten erfolgreicher Projekte frühkindlicher Bildung ist die Professionalität des Personals (Neuhauser & Lanfranchi, 2009). ZEPPELIN arbeitete von Beginn an mit der Zusammenarbeit der lokalen Kleinkindberatung und der dort tätigen Mütterberaterinnen zusammen, die allerdings in der Anwendung und Durchführung von PAT Mit Eltern Lernen weitergebildet werden mussten. Deshalb haben wir am

S. 4 von 11 28.9.2009 dem Bundesamt für Migration (BFM) im Rahmen des Schwerpunktprogramms 2008-2011 ( Integrationsförderung im Frühbereich - Modellvorhaben IFB-3Q: Qualifizierung des Fachpersonals/Weiterbildung) einen Antrag zur Übernahme der reinen Kurskosten von 22 120.- Fr. für zwei Schulungen (Machbarkeitsstudie und erste Phase der Hauptstudie) gestellt. 1 Diesem Antrag (Projekt-Nr. 31-09-0249) wurde mit der Verfügung vom 17.12.09 positiv entsprochen. Die Weiterbildung zur zertifizierten PAT-Elterntrainerin war im deutschsprachigen Raum bei Beginn von ZEPPELIN/M (Machbarkeitstudie) einzig in Nürnberg möglich, wo die damals einzigen zwei vom PAT National Center (PATNC) St. Louis/USA für den europäische Raum ausgebildeten Schulungsleiterinnen tätig waren. Die zweite Schulung (ZEPPELIN 0-3, erste Phase der Hauptstudie) konnten wir in Zürich organisieren, weil inzwischen eine PAT-Trainerin aus der ersten Schulung zur Schulungsleiterin ausgebildet werden konnte (Barbara Steinegger, KKB Dietikon). Somit konnten wir in den zwei Schulungen zuerst sechs (Januar 2010), dann elf (September 2011) Teilnehmende (Mütterberaterinnen, Kleinkinderzieherinnen, Leiterinnen der Kleinkinderziehung und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen) in der Anwendung resp. Implementation von PAT Mit Eltern Lernen erfolgreich weiterbilden lassen (siehe Teilnehmerliste im nächsten Kapitel). Die Schulungen dauerten jeweils 5 Tage und waren nach einem bewährten Curriculum folgendermassen systematisch aufgebaut (detailliert im Anhang): Entstehung, Entwicklung, theoretische Hintergründe von PAT Mit Eltern Lernen, Programmelemente bei Hausbesuchen, Gruppenangeboten und Screenings (mit den Themen Elterliches Erziehungsverhalten, Eltern-Kind- Interaktion, Familien als System, Familien und Kultur, Kernkompetenzen von Elterntrainerinnen, Ethik und Grenzen, Implementierungsfragen, Anleitung und Supervision ). Wir haben die Schulungen jeweils schriftlich evaluiert, mit Fragen über Bedeutsamkeit der Inhalte, Klarheit der Rolle, Zufriedenheit mit den Lehrprozessen, etc. Die Analyse der selbstdeklarativen Einschätzung über den Erreichungsgrad der Ziele ergibt sehr positive Resultate, sodass die zwei Schulungen als gelungen zu werten sind. Eingesetzt wurden die ersten weitergebildeten Fachfrauen bereits in Februar 2010 in Dietikon (Kanton Zürich) im Rahmen von ZEPPELIN/M (Machbarkeitsstudie). Die zuletzt zertifizierten PAT-Elterntrainerinnen haben soeben (September 2011) ihre Arbeit im Rahmen der Hauptstudie ZEPPELIN 0-3 aufgenommen, und zwar in Dietikon, 1 Die Spesen sowie die Overhead-Kosten von insgesamt 23'176.- Fr. (50.1 % der Weiterbildungskosten) wurden durch Eigenmittel (HfH) gedeckt.

S. 5 von 11 Schlieren, Urdorf, Birmensdorf, Weiningen, Opfikon, Kloten, Bassersdorf, Dübendorf, Volketswil, Wangen-Brüttisellen und Uster. Die wissenschaftliche Evaluation der ZEPPELIN-Machbarkeitsstudie (siehe Schlussbericht vom 22.12.11: Lanfranchi, Neuhauser, Caflisch, Kubli, & Steinegger, 2011) ergibt, dass die bisherige Konzeption des Projekts für die Umsetzung in weiteren Gemeinden geeignet ist. Es hat sich vor allem gezeigt, dass die als PAT- Elterntrainerinnen weitergebildeten Mütterberaterinnen die geeigneten Personen für die Umsetzung der frühen Förderung sind. Bereits jetzt lässt sich sagen, dass die Kooperation mit der lokalen Kleinkindberatung (Amt für Jugend und Berufsberatung, Bildungsdirektion Zürich) ein Glücksfall ist, weil sie einen beinahe lückenlosen Zugang zu allen Familien mit Neugeborenen ermöglicht und mit den Akteuren aus dem psychosozialen und medizinischen Versorgungsfeld gut vernetzt ist. 4. Teilnehmende Erste Schulung (ZEPPELIN/M, Machbarkeitsstudie) Nürnberg, 25.-29.1.2010 1. Barbara Steinegger, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Dietikon, barbara.steinegger@ajb.zh.ch 2. Therese Keller, Mütterberaterin (Stellvertreterin Frau Steinegger), therese.keller@ajb.zh.ch 3. Brigitte Kubli, Leiterin Kleinkindberatung Dietikon, brigitte.kubli@ajb.zh.ch 4. Annina Brunold, Erziehungsberaterin Kleinkindberatung Dietikon, annina.brunold@ajb.zh.ch 5. Alex Neuhauser, wiss. Mitarbeiter Projekt ZEPPELIN, alex.neuhauser@hfh.ch 6. Andrea Lanfranchi, Leiter Projekt ZEPEPPELIN, andrea.lanfranchi@hfh.ch Schulungsleiterinnen: Renate Sindbert, AWO Nürnberg, renate.sindbert@pat-mitelternlernen.org Sue Sheehan, Senior Director Intern. Training, PATNC, sue.sheehan@parentsasteachers.org Assistenz: Hilde Naegele, AWO Nürnberg, hilde.naegele@awo-nbg.de Zweite Schulung (ZEPPELIN 0-3, Hauptstudie) Zürich, 5.-9.9.2011 7. Elisabeth Schneider, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Dietikon, elisabeth.schneider@ajb.zh.ch 8. Katja Rüegsegger, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Dietikon, katja.rueegsegger@ajb.zh.ch 9. Ursula Stucky, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Dietikon, ursula.stucky@ajb.zh.ch 10. Margrit Bachmann, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Bülach, margrit.bachmann@ajb.zh.ch 11. Christine Kramer, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Bülach, christine.kramer@ajb.zh.ch 12. Monika Van Berkum, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Uster, monika.vanberkum@ajb.zh.ch 13. Kathrin Grogg, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Uster, kathrin.grogg@ajb.zh.ch 14. Dorothea Hollender, Leiterin Kleinkindberatung Uster, dorothea.hollender@ajb.zh.ch 15. Silvia Wäger, Gemeinwesenarbeiterin KKB Bülach, silvia.waeger@ajb.zh.ch 16. Franziska Templer, wiss. Mitarbeiterin Projekt ZEPPELIN, franziska.templer@hfh.ch 17. Waltraud Sempert, wiss. Mitarbeiterin Projekt ZEPPELIN, waltraud.sempert@hfh.ch Schulungsleiterinnen: Renate Sindbert, AWO Nürnberg, renate.sindbert@pat-mitelternlernen.org Donna O'Brien, Mastertrainer PAT NC St. Louis/MO, donna.obrien@parentsasteachers.org Assistenz: Doris Zirkelbach, AWO Nürnberg, doris.zirkelbach@pat-mitelternlernen.org und Barbara Steinegger, Mütterberaterin, Kleinkindberatung Dietikon, barbara.steinegger@ajb.zh.ch

S. 6 von 11 5. Budget und effektive Kosten Die Kurskosten betrugen insgesamt 19'820 Fr. Die Spesen beliefen sich auf 4339 Fr. Total Fr. 24'159 (beantragt: Fr. 22 120.-) Somit konnten wir unser Budget bis auf ein Defizit von Fr. 2039 (8.4%) einhalten: siehe separaten Finanzierungsbericht. Jan. 2010 Nürnberg IST Sept. 2011 Zürich IST Total Total IST Budget x 6 TN BFM Betrag x 11 TN BFM Budget BFM Kurskosten 1580 9480 6580 2 1580 12640 13 240 3 22120 19 820 Reise 248 1488 HfH 15 120 HfH 1608 HfH Übernachtung à 140 700 4200 2553 4 - - 1786 5 4200 4339 Essen à 22.50 Fr. 225 2250 HfH 225 1800 HfH 4050 HfH Overhead-Kosten 6 (957) (5747) HfH (946) 7571 HfH 13318 HfH Total 3710 23165 9133 2766 22131 15 026 45296 24159 Literatur AWO Nürnberg (2009a). PAT Mit Eltern lernen. Internet: http://www.awonuernberg.de/fileadmin/filesnew/referat_kjf/ebp/pat_ein_einblick.pdf [26.10.09]. AWO Nürnberg (2009b). Elterbildungsprogramme. Sachbericht 2008. http://www.awonuernberg.de/fileadmin/filesnew/referat_kjf/ebp/jahresbericht_ebp_2008.pdf [26.10.09]. Lanfranchi, A. & Neuhauser, A. (2009). Zürcher Equity Präventionsprojekt Elternbeteiligung und Integration. Machbarkeitsstudie zur frühen Förderung bei Kindern aus Familien in Risikosituationen. Zürich: Hochschule für Heilpädagogik (unveröff. Forschungsgesuch). Internet: http://www.hfh.ch/projekte_detail-n70-i1295-sd.html [26.10.09]. Neuhauser, A. & Lanfranchi, A. (2009). Anforderungskriterien für wirksame Programme zur frühen selektiven Prävention. Unveröffentlichtes Arbeitspapier, Hochschule für Heilpädagogik, Zürich. Neuhauser, A., Lanfranchi, A., Caflisch, J., Kubli, B., & Steinegger, B. (2011). ZEPPELIN/M - Schlussbericht zur Machbarkeitsstudie 2009-2011. Zürich: Hochschule für Heilpädagogik und Amt für Jugend und Berufsberatung, unveröff. Typoskript. Parents as Teachers National Center (2003). Future Research Directions for the Parents as Teachers Program. Final Report of the Scientific Advisory Committee. Internet: http://www.parentsasteachers.org/atf/cf/%7b00812eca-a71b-4c2c-8ff3-8f16a5742eea%7d/finalsacreport1.pdf [26.10.09]. Parents as Teachers National Center (2008). Parents as Teachers. Research an Program Quality. Internet: http://www.awonuernberg.de/fileadmin/filesnew/referat_kjf/ebp/research_quality_booklet.pdf [26.10.09]. 2 Beleg 1: 6580 Fr. = 4 x Teilnehmergebühr von 750 Euro + 4 x Lehrplangebühr von 350 Euro (1400:4) = 1100 Euro. Hinzu kommen 300 Euro Teilnehmergebühr für Teilprojektleiterin Kubli und Forschungsprojektleiter Lanfranchi. Total = 4700 Euro x 1.4 Wechselkurs 21.1.10. 3 Beleg 2: 13 240 Fr = 11 x Teilnehmergebühr von 950 Euro + 250 Euro für Rezertifizierung einer Teilnehmerin (= 10'700 Euro x 1.237 Wechselkurs 11.11.11) 4 Beleg 3: 2553 Fr. = Kost und Logis TN im Tagungshaus Stein / Nürnberg, 1824 Euro x 1.4 Fr. Wechselkurs 1.2.10. 5 Beleg 4: 1786 Fr. = Kost und Logis Kursleiterinnen in Zürich. 6 Overheadkosten HfH bei Kurs in Deutschland 33%, Kurse im Zürich 52 % (Projektleitung, Administration, Infrastruktur und weitere versteckte Spesen). Beantragt wurde die Übernahme der reinen Kurskosten gemäss Rechnung AWO Nürnberg: 22 120.- Fr. Die HfH übernimmt alle Spesen und die Overhead-Kosten von insgesamt 23 176 Fr. (= 50.1 %)

S. 7 von 11 6. Anhang I Einladung und Grobprogramm Einladung zur Schulung als Elterntrainerin (PAT Mit Eltern Lernen) im Rahmen des Projekts ZEPPELIN Datum: Montag, 05.09. Freitag, 09.09.2011 Zeiten: 8:30 17:00 (Mittagspause 1 ½ Stunden) Ort: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Schaffhauserstrasse 239, 8050 Zürich, Raum 106 Themen Tag 1: Das Programm PAT Mit Eltern Lernen: Geschichte, Werte, theoretische Grundlagen, Programmelemente Theorie und Praxis der Hausbesuche Tag 2: Elterliches Erziehungsverhalten, Eltern-Kind-Interaktion Neurobiologische Grundlagen, Entwicklungsthemen Live-Demonstration eines Hausbesuchs Tag 3: Familie als System, Familie und Kultur Kernkompetenzen der Elterntrainerinnen Ethik und Grenzen Tag 4: Implementierung des Programms Anleitung und Supervision Gruppenangebote und Screenings Tag 5: ZEPPELIN Internas gem. separatem Programm Schulungsleitung Andrea Lanfranchi, Leiter von ZEPPELIN, Hochschule für Heilpädagogik, Renate Sindbert, Programmleitung von PAT Mit Eltern Lernen, Deutschland Barbara Steinegger, Mütterberaterin, PAT Elterntrainerin, Zürich Doris Zirkelbach, Wiss. Mitarbeiterin bei PAT Mit Eltern Lernen, Nürnberg Supervisiorin Donna O Bryan, Senior Master Trainer PAT National Center, S. Louis/USA.

S. 8 von 11 7. Anhang II Detailprogramm der Schulungswoche Hauptziele: Die TN kennen die theoretische Grundlagen von PAT-mit Eltern Lernen Die TN haben sich mit dem Ansatz für die Arbeit mit Familien auseinander gesetzt Die TN kennen die vier Programmelemente von PAT-mit Eltern Lernen TAG 1 Vormittag 8.00 8.30 Uhr Registrierung 8.30 8.50Uhr Einstieg Begrüßung Gespräch über Erwartungen und Programm 8.50-9.35 Uhr Einführung zu PAT Entwicklung des Programms PAT Methoden und Rollenverteilung bei der Schulung 9.35 10.15 Uhr Ansatz und Theorie der Veränderung von PAT Grundlegende Werte Theoretische Grundlage 10.15 10.30 Uhr Pause 10.30 11.35 Uhr Ansatz und Theorie der Veränderung von PAT Die drei Rollen der Elterntrainerin Drei Hauptschwerpunkte Kernkompetenzen Die Beziehung zwischen Elterntrainerin und Eltern 11.35 12.00 Uhr Überblick über den Basislehrplan 12.00 13.00 Uhr Mittagessen Tag 1 Nachmittag 13.00 13.45 Uhr Einführung zum Hausbesuch Warum Hausbesuche? Ziele des Hausbesuchs Struktur und Ablauf des Hausbesuchs Leitfaden Hausbesuch 13.45 14.15 Uhr Erster Besuch Absichten Informationen aus dem Umfeld Überblick über den Hausbesuch 14.15 14.30 Uhr Pause 14.30 15.00 Uhr Arbeit mit Familien vor der Geburt des Kindes 15.00 16.00 Uhr Eltern-Kind-Interaktion Der Rhythmus der Anleitung Beobachtung der kindlichen Entwicklung Kindliche Entwicklung 16.00 16.30 Uhr Abschluss Niveaus der Einbindung Rückmeldung über Tag 1

S. 9 von 11 Tag 2 Vormittag 8.30 8.45 Uhr Einstieg Rückblick Beratung Anruf vorab 8.45-10.15 Uhr Elterliches Erziehungsverhalten beobachten und unterstützen Eltern-Kind-Interaktion Meilensteine Entwicklung fördern 10.15 10.30 Pause 10.30 10.50 Einführung Ziele setzen 10.50 12.00 Uhr Gehirnentwicklung Grundlagen Diskussion Themen Neurowissenschaft Familien Neurowissenschaft vermitteln Aufgaben für den Abend 12.00 13.00 Uhr Mittagessen Tag 2 Nachmittag 13.00 13.45 Uhr Entwicklungsthemen Poster Entwicklungsthemen Attributionstheorie 13.45 14.15 Uhr Vorbereitung Demonstration Hausbesuch 14.15 14.45 Uhr Life-Demonstration Hausbesuch 14.45 15.00 Uhr Pause 15.00 16.00 Uhr Aufzeichnungen und Nachbesprechung Hausbesuch Annahmen und Interpretationen 16.00 16.30 Uhr Abschluss Kreise der Unterstützung Rückmeldung über Tag 2 Tag 3 Vormittag 8.30 8.45 Uhr Einstieg 8.45-9.30 Uhr Austausch über Entwicklungsthemen 9.30 10.15 Uhr Überzeugungen und Kultur der Familie Ungeschriebene Gesetze Perspektiven erkennen Interkulturelle Kompetenz 10.15 10.30 Uhr Pause 10.30 11.15 Uhr Als Partner planen Leitfaden Planung Hausbesuch Besuche mit mehreren Kindern 11.15 12.00 Uhr Kompetenzbasierter Test 12.00 13.00 Uhr Mittagessen

S. 10 von 11 Tag 3 Nachmittag 13.00 14.00 Uhr Familiensysteme Informationsfluss Wohl der Familie und Unterstützung Schutzfaktoren 14.00 15.15 Uhr Ethik und Grenzen Ethische Entscheidungen treffen Ungemütliche Situationen 15:30 16.00 Uhr Kernkompetenzen: Stärken, Lücken und Ziele 16.00 16.30 Uhr Das Gelernte darstellen Tag 4 Vormittag 8.30 8.50 Uhr Einstieg Rückblick Überblick über das Implementierungshandbuch 8.50-10.05 Uhr Programmtreue Das Logikmodell von PAT Erforderliche Voraussetzungen Richtlinien zur Qualitätssicherung Reflektive Supervision Programmelemente Kernkompetenzen der Elterntrainerin Ergebnisse 10.05 10.15 Uhr Laufzeit des Angebots 10.15 10.30 Uhr Pause 11.00 12.00 Uhr Supervision Rolle der Supervision Erforderliche Voraussetzungen Reflektive Supervision / Einzelanleitung / Coaching 12.00 13.00 Uhr Mittagessen Tag 4 Nachmittag 13.00-14.15 Uhr Hausbesuche Erforderliche Voraussetzungen und Logistik Pläne Hausbesuch Reflektive Supervision Das Ziel erreichen 14.15 14.30 Uhr Pause 14.30 16.15 Uhr Gruppenangebote Schutzfaktoren Erforderliche Voraussetzungen und Logistik Formen und Anleitung Ein Gruppenangebot entwerfen Reflektive Supervision Das Ziel erreichen 16.15 16.30 Uhr Abschluss und Rückmeldung

S. 11 von 11 Tag 5 Vormittag 8.30 8.45 Uhr Einstieg 8.45 10.15 Uhr Screening Erforderliche Voraussetzungen und Aktionsplan Alarmsignale Fragebogen Gesundheit Screening Hören 10.15 10.30 Uhr Pause 10.30 11.30 Uhr Screening Screening Sehen Screening Entwicklung Reflektive Supervision Das Ziel erreichen 11.30 12.00 Uhr Assessment zur Einschätzung der Bedarfe einer Familie 12.00 13.00 Uhr Mittagessen Tag 5 Nachmittag 12.30 13.00 Uhr Aufbau sozialer Netzwerke Zusammenarbeit vor Ort Elterntrainerin als Vermittlerin von Hilfsangeboten Reflektive Supervision Das Ziel erreichen 13.00 13.30 Uhr Ziele setzen Ziele festlegen Fortschritte bewerten 13.30 13.50 Uhr Anwerbung von Familien, Werbung, Interessenvertretung 13.50 14.05 Uhr Pause 1 4.05 15.10 Uhr Programm-Management Zeitmanagement Programm-Materialien Dokumentation der Dienstleistungen Daten benutzen und Auswerten Professionelle Weiterentwicklung /Rezertifizierung 15.10 15.30 Uhr Abschluss