Abschlussbericht Susanne Artelt 07/13/2007



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Adobe InDesign im Übersetzungsprozesss Abschlussbericht Susanne Artelt 07/ /13/2007 Sprachen & Dolmetscher Institut München

Inhaltsverzeichnis 1. Abkürzungen... 1 2. Danksagung... 2 3. Der ORT Medienverbund... 3 4. Ausgangssituation... 4 5. Übersetzungsprozess mit SDL TeamWorks... 5 6. Leere Translation Memories... 7 7. Adobe InDesign im Übersetzungsprozess... 8 1. Über Adobe InDesign... 8 2. Export der InDesign-Dateien für den Übersetzungsprozess... 8 2.1. InDesign CS 1-StoryCollector... 8 2.2. InDesign CS 2... 10 2.3. Ergebnis... 11 3. Translation Memory-Export... 12 4. Lösungsansätze innerhalb Translator s Workbench... 13 4.1. Heruntersetzen des Minimalen Match-Werts... 13 4.2. Heruntersetzen der Penalty-Werte (Abzüge)... 14 5. Lösungsansätze außerhalb Translator s Workbench... 15 5.1. Automatische Vorbereitung von InDesign-Dateien... 15 5.1.1. JavaScripts für InDesign... 15 5.1.2. Automatisierter Clean-Up nach TM-Export... 18 5.2. Manuelle Vorbereitung von InDesign-Dateien... 19 5.2.1. Stilvorlagen im InDesign-Dokument... 19 5.2.2. Suchen & Ersetzen... 19 6. Re-Import nach InDesign... 21 8. Conclusio: XLIFF - Lösung für die Zukunft?... 23 1. Was ist XLIFF?... 23 2. Vereinfachtes Beispiel einer bilingualen XLIFF-Datei... 24 3. Verwendung eines CMS-basierten Redaktionssystems... 25 4. Schlussfolgerung: Vorteile von XLIFF... 25 9. Erstellung des Abschlussberichts in DocBook... 27 10. Verwendete Tools... 28 Bibliography... 29 ii

Chapter 1. Abkürzungen Table 1.1. Abkürzungen ORT Studios München GmbH Translation Memory.rtf.tmx.inx.isc.ttx XLIFF XML ORT TM Rich Text Format Translation Memory exchange (format) Information exchange (format) InDesign Story Collector TRADOStag XML XML Localisation Interchange File Format extensible Markup Language 1

Chapter 2. Danksagung An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die durch ihre fachliche und persönliche Unterstützung zum Gelingen dieser Abschlussarbeit beigetragen haben. Besonderer Dank gebührt meinen Eltern, die mir dieses Studium durch ihre Unterstützung ermöglicht haben. Des Weiteren bedanke ich mich bei den ORT Studios München GmbH und Udo Rehmann für die Bereitstellung vieler Tools und Ressourcen, ohne die die Erstellung dieser Abschlussarbeit nicht möglich gewesen wäre. Ebenso für die Erlaubnis, Screenshots der verschiedenen Tools und Prozesse machen zu dürfen. Meiner Kollegin Gabriela Peraza danke ich für ihre hilfreiche Unterstützung und ihre große Geduld. Ich möchte Herrn Michel Décombe vom Sprachen- und Dolmetscher Institut München für die Förderung dieser Abschlussarbeit danken. Er zeigte stets großes Interesse an meiner Arbeit. Herrn Wolfgang Zenk danke ich für die zahlreichen Ratschläge, welche stets zur Verbesserung dieser Arbeit beigetragen haben. Daniel Sibilski möchte ich für seine Unterstützung und geduldige Beantwortung unzähliger Fragen danken. 2

Chapter 3. Der ORT Medienverbund Der ORT Medienverbund ist seit über 30 Jahren am Markt aktiv und versteht sich als Fulfillment-Mediendienstleister. Mit ca. 180 Mitarbeitern ist er an den Standorten Krefeld, Frankfurt, Berlin und München vertreten, wobei der Hauptsitz in Krefeld liegt. Die Hauptaktivitäten liegen in der lithografischen Erstellung von Broschüren, Plakaten, Katalogen, Geschäftsberichten sowie individualisierten Werbemitteln. Neben Offset-Druck bietet ORT auch Digitaldruck an und entwickelt kontinuierlich neue Techniken, um die Prozesse ihrer Kunden effizienter gestalten zu können. Dies wird Intelligent Publishing (IP) genannt also Prozessoptimierung durch Standardisierung, Automation und Web-Plattformen. Für die Erstellung und Bearbeitung ihrer Werbemittel arbeitet der ORT Medienverbund hauptsächlich mit Adobe InDesign CS 1 und CS 2. Zu der breit gefächerten Angebotspalette des Medienverbundes gehört u. a. die Sprachadaption von Werbemitteln. Deshalb nahm der Medienverbund Terminology Management und Translation Management mit in sein Programm auf, um dem Kunden Dienstleistung auf professionellster Ebene bieten zu können. Oberstes Ziel ist es, basierend auf existierenden TM s, enge Deadlines einhalten zu können und gleichzeitig Übersetzungskosten so gering wie möglich zu halten. 3

Chapter 4. Ausgangssituation Der Kunde, der in dieser Arbeit als Fallbeispiel dienen soll, wird nachfolgend "Kunde A" genannt werden. Die Werbemittel des Kunden A werden in 13 Sprachen übersetzt: 1. Englisch 2. Spanisch 3. Französisch 4. Italienisch 5. Deutsch 6. Tschechisch 7. Russisch 8. Polnisch 9. Schwedisch 10. Finnisch 11. Norwegisch 12. Ungarisch 13. Türkisch Zur Unterstützung in diesem Prozess verwendet ORT das Translation Management-Tool SDL TeamWorks (Build 3.0.0.743). 4

Chapter 5. Übersetzungsprozess mit SDL TeamWorks Jeder Übersetzer hat unterschiedliche Präferenzen was die Verwendung eines Übersetzungsprogramms angeht. Sei es nun STAR Transit, Passolo oder Across. Nachdem jedoch SDL International im Jahre 2005 verkündete, Trados Inc. zu kaufen, hat sich der Marktanteil der Software von SDL Trados nun auf geschätzte 85% erhöht. Bei SDL TeamWorks handelt es sich um eine Lösung für globales Informationsmanagement, die Globalisierungsprozesse für alle Beteiligten der Lokalisierungskette optimiert, von Autoren über Projektmanager und Übersetzer bis hin zu Lektoren. Important Eine zwingende Voraussetzung für die Zusammenarbeit zwischen ORT und den Übersetzungsdienstleistern sind fundierte Kenntnisse im Umgang mit Trados. Diese Tatsache ist von großer Bedeutung für die weitere Erörterung der Problematiken die aus InDesign im Übersetzungsprozess resultieren. Mit dem TeamWorks Client, der vom Auftraggeber kostenlos zur Verfügung gestellt wird, bekommt der Übersetzungdienstleister die mit TeamWorks kompatible Trados-Version 2006. Note Außerhalb von TeamWorks läuft Trados nur im Demo-Modus. Wird innerhalb des Clients übersetzt, steht Trados als Vollversion zu Verfügung. Mit dem Übersetzungsauftrag, der dem Übersetzungsdienstleister durch TeamWorks erteilt wird, erhält dieser eine automatisch vom System erstellte Projekt-TM, die dazugehörige MultiTerm-Datenbank und optional Referenzmaterial wie PDF's oder Style Guides. Nur innerhalb dieses Clients können die Übersetzungsaufträge dieses Auftraggebers bearbeitet werden, denn nur so kann der Auftraggeber Konsistenz in Übersetzung und Terminologie wahren. 5

Übersetzungsprozess mit SDL TeamWorks Caution TeamWorks 2.0 ist nicht kompatibel zu der neuen Version 3.0, die nach er Übernahme von Trados durch SDL International erschien. Übersetzungsdienstleister, die mit Version 2.0 arbeiten, sind somit gezwungen, beide Client-Applikationen zu installieren, um Aufträge von zwei verschiedenen Kunden zu bearbeiten. Die Synchronisierung der finalen Übersetzungen mit dem Server erfolgt über das Internet und die Translation Memories auf dem Server werden mit den neuen Übersetzungen aktualisiert. Figure 5.1. TeamWorks Architektur 6

Chapter 6. Leere Translation Memories Nachdem wir schon mehrere Übersetzungsaufträge erteilt hatten und die Memories somit gefüllt hätten sein sollen, erhielten wir erste Rückmeldungen sowohl von Übersetzern als auch von Agenturen. Sie sagten aus, die mitgelieferten TM s wären z. T. fast leer, obwohl die Übersetzer sich sicher waren, ganze Textabschnitte schon einmal übersetzt zu haben. Zudem wurden immer wiederkehrende Übersetzungseinheiten, wie z. B. eine Copyright- Information, nicht angezeigt. Diese sollten eigentlich als 100%-Matches im Memory angezeigt werden. Wir prüften dies sofort nach, indem wir die Projekt-Translation Memories mit unseren Mother-Translation Memories auf dem Server verglichen. Über die Konkordanzsuche in der Translator s Workbench konnten jedoch auch wir keine ausreichende Trefferquote erlangen. Im Verlauf dieser Testphase kristallisierte sich heraus, dass in den InDesign-Dateien, die wir zur Übersetzung verschickten, unzählige unwichtige Tags (klassifizierende Informationen, gekennzeichnet mit <Klammern>) vorkamen. Es stellte sich heraus, dass diese Tags automatisch von InDesign mit exportiert werden und Informationen wie z. B. Schriftart, Schriftgröße oder farbe enthalten. Important Diese Tags sind für den reinen Übersetzungsprozess völlig unbedeutend! Im folgenden Teil meines Berichtes möchte ich daher auf den Prozessablauf eingehen - vom Export und Import der InDesign-Datei bis hin zu möglichen Ansätzen zur Lösung der Tag- Problematik. 7

Chapter 7. Adobe InDesign im Übersetzungsprozess 1. Über Adobe InDesign InDesign ist ein Desktop-Publishing-Programm von Adobe Systems und gehört mit QuarkXPress und Adobe FrameMaker zu den marktführenden DTP-Layoutprogrammen. Mit InDesign ist es möglich, visuell ein- oder mehrseitige Layouts in beliebigen Seitenformaten zu erstellen. Das Programm unterstützt den Layouter bei der Aufteilung und Verwaltung der Seiten und Bögen. 2. Export der InDesign-Dateien für den Übersetzungsprozess 2.1. InDesign CS 1-StoryCollector Für InDesign CS 1 gibt es ein Trados Plug-In, den sogenannten Story Collector. Ein InDesign-Dokument besteht aus mehreren sogenannten Stories. Diese werden in das InDesign CS 1-Exportformat.isc exportiert, welches dann später in TagEditor geöffnet und übersetzt werden kann. 8

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Figure 7.1. InDesign CS 1 - StoryCollector Plug-In Figure 7.2. In Design CS1 StoryCollector - Export 9

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess 2.2. InDesign CS 2 Wird ein InDesign CS 2-Dokument exportiert, entsteht ein XML-basiertes Austauschformat.inx (Information exchange (format)). Diese Datei kann ebenfalls in TagEditor übersetzt werden. Figure 7.3. InDesign CS 2 - Export 10

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess 2.3. Ergebnis In der TagEditor-Ansicht wird nun deutlich, wie viele Tags aus InDesign mit in das jeweilige Austauschformat exportiert wurden. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob aus InDesign CS 1 oder CS 2 exportiert wurde. Figure 7.4. TagEditor-Ansicht des Exports aus CS 1 und CS 2 Somit kann man ausschließen, dass die entstandenen Tags abhängig von der InDesign- Version sind. 11

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess 3. Translation Memory-Export Um die Aussagen der Übersetzer und Agenturen nachzuprüfen, exportierten wir sowohl die kleinen Projekt- als auch die großen Mother-TM s. Nach dem Export der Memorys ins.txt- Format öffneten wir die Dateien im Text-Editor, um zu vermeiden, dass die Applikation selbst Tags hinzufügt. Tip Es empfiehlt sich,.txt-exporte nicht in Word zu öffnen, da Word selbst unnötige Tags hinzufügt. Das Ergebnis möchte ich hier an einer einzigen (!!) Übersetzungseinheit veranschaulichen. Der eigentliche Text (grün) selbst war auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen: Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Quisque ut quam. Praesent volutpat velit in massa. Nulla enim. Mauris quis ligula sed eros bibendum tempor. Figure 7.5. Exportierte TM im.txt-format mit InDesign Tags 12

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Da beinahe jedes InDesign-Dokument individuelle Informationen beinhaltet, sind ganze Satzsegmente, ja sogar Buchstabenfolgen innerhalb eines Wortes, mit unterschiedlichsten Tags versehen, die natürlich auch mit ins Memory aufgenommen werden. Figure 7.6. Tag umschließt einen Buchstaben - Ansicht Translator's Workbench Wenn ein Satz immer denselben Inhalt hat, wie z. B. eine Copyright-Information, im InDesign-Layout jedoch komplett verschieden dargestellt wird, so kann er über die Konkordanzsuche nicht gefunden werden, denn mit den verschiedenen Tag-Informationen ist jeder Satz individuell. Des Weiteren hätte dies zur Folge, dass diese Sätze jedes Mal neu übersetzt werden müssten und in jedem Analyse-Report als No Matches aufgeführt werden würden. 4. Lösungsansätze innerhalb Translator s Workbench 4.1. Heruntersetzen des Minimalen Match-Werts Durch die Einstellung Minimaler Match-Wert in der Registerkarte Konkordanz des Dialogfelds Translation Memory-Optionen wird festgelegt, in welchem Maße das Ausgangssegment und das im Translation Memory gefundene Segment mindestens übereinstimmen müssen, um als Match erkannt zu werden. Liegt ein Fuzzy Match unter diesem Wert, wird er nicht angezeigt. Als Standardwert ist 70% vorgegeben. Je geringer dieser Wert gewählt wird, desto mehr Segmente schlägt Translator s Workbench als Matches vor. Ab einem bestimmten Punkt sind die Unterschiede allerdings so groß, dass es kaum sinnvoll ist, einen solchen Übersetzungsvorschlag anzuzeigen. 13

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Ein Heruntersetzen des Minimalen Match-Werts auf beispielsweise 55% oder 60% würde diese Situation also nicht verbessern, da viele Übersetzungsagenturen die Matches, die in den Analyse-Reporten zu der Kategorie 50-74% zählen, als No Matches werten und somit trotzdem als neu zu übersetzende Segmente in Rechnung stellen würden. Figure 7.7. Minimaler Match-Wert in Translator's Workbench 4.2. Heruntersetzen der Penalty-Werte (Abzüge) In der Registerkarte Abzüge des Dialogfelds Translation Memory-Optionen können für den Match-Wert der Übersetzungseinheiten Abzüge vergeben werden. Solche Abzüge sind möglich für unterschiedliche Formatierungen, Attribute oder Placeables (platzierbare Elemente). Die Tags im Zielsegment unterscheiden sich von den Tags im Ausgangssegment der entsprechenden Übersetzungseinheit des Translation Memory. Beispielsweise enthält das Zielsegment im Translation Memory mehr, weniger oder anders formatierte Tags als das Ausgangssegment. Translator s Workbench erkennt diese Elemente und behandelt sie als nicht übersetzbare oder platzierbare Elemente, die direkt in das Zieldokument übertragen werden können. Das Verringern der Placeables auf 0 in den Penalty-Werten der Translation Memory- Optionen erbrachte ebenfalls nicht den erwünschten Erfolg. Die Trefferquote in der Konkordanzsuche wurde nicht erhöht. 14

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Figure 7.8. Penalty-Werte in Translator's Workbench 5. Lösungsansätze außerhalb Translator s Workbench Um der Verunreinigung der Translation Memories wenigstens partiell entgegenzuwirken, sollten die InDesign-Dateien für den Übersetzungsprozess vorbereitet werden. Dies kann sowohl automatisch als auch manuell geschehen. Für beide Vorgänge möchte ich nun unterschiedliche Lösungsansätze aufführen. 5.1. Automatische Vorbereitung von InDesign-Dateien 5.1.1. JavaScripts für InDesign Sowohl für InDesign CS 1 als auch für InDesign CS 2 gibt es die Möglichkeit, mit einem JavaScript Layoutinformationen global herauszulöschen und danach zu exportieren. Es muss jedoch separat ein JavaScript für CS 1 und CS 2 geschrieben werden. Hier ein Beispiel eines InDesign-Dokuments vor der Anwendung des JavaScripts: 15

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Figure 7.9. InDesign CS 2-Datei vor Anwendung des JavaScripts Und hier zum Vergleich dasselbe InDesign-Dokument, nachdem es den Übersetzungsprozess durchlaufen hat und wieder in InDesign zurück importiert wurde. 16

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Figure 7.10. InDesign CS 2-Datei nach Anwendung des JavaScripts Leider ist es in unserem Fall nicht möglich, dieses JavaScript anzuwenden, da die Reproduktion des ursprünglichen InDesign-Layouts in den verschiedenen Sprachen viel zu zeitaufwändig und somit wirtschaftlich nicht rentabel wäre. In einer laufenden Kampagne mit extrem kurzen Deadlines wäre der Dienstleister ORT nicht in der Lage, z. B. die zuvor genauestens abgestimmten Drucktermine einzuhalten und die gesamte Kampagne würde in Verzug geraten. Somit entstünden sowohl für den Dienstleister ORT immense Zusatzkosten, da er für den Verzug im Druckprozess selbst aufkommen müsste. Der Kunde A aber wäre mit seiner kompletten Kampagne im Verzug und es entstünden für ihn zusätzliche Kosten, für die er wiederum nicht verantwortlich wäre und die er an den Dienstleister verweisen würde, der den Verzug verursacht hatte. Aus urheberrechtlichen Gründen ist es mir nicht erlaubt, das von der ORT entwickelte JavaScript hier darzustellen. Es gibt jedoch eine Funktion namens Clear all Overrides innerhalb von InDesign, die, ausgedrückt mit einem JavaScript-Befehl, das gewünschte Ergebnis erzielt. Für die Erstellung von Skripten bietet Adobe InDesign das mitgelieferte ExtendScript-Toolkit an, 17

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess das einen Editor und einen Debugger beinhaltet. Die InDesign Skriptsprachen basieren auf einem objektorientierten Klassenmodell, wobei alle Objekte von der Basisklasse Application oder kurz app abgeleitet sind. Eigens hierzu bietet Adobe auf seiner Website die InDesign Scripting Reference (in englischer Sprache) als PDF zum freien Download an. CS 1: http://www.adobe.com/products/indesign/pdfs/indesign_cs_scripting_guide.pdf CS 2: http://www.adobe.com/products/indesign/pdfs/indesign_scripting_reference.pdf Note Auch Mac-User können anhand dieses Reference Guides Scripte für die Verwendung von InDesign auf einem Mac erstellen. 5.1.2. Automatisierter Clean-Up nach TM-Export Ein TM kann aus Translator s Workbench heraus in verschiedene Formate, wie z. B..txt oder.tmx exportiert werden..tmx ist ein XML-basiertes Austauschformat, mit dem TM s innerhalb verschiedener Tools geöffnet werden können. Ein aus Trados Workbench exportiertes.tmx kann z. B. wieder in Across importiert werden, wenn der Übersetzer Trados, der Auftraggeber aber nur Across verwendet. Arbeitet man weiterhin mit den unbearbeiteten und unvorbereiteten InDesign-Dokumenten, bestünde nun die Möglichkeit, die TM's im Rahmen der Wartung ins.tmx-format zu exportieren. Zuvor müsste mit einem Mediengestalter anhand eines repräsentativen InDesign- Dokuments genau analysiert werden, welche Layoutinformationen für die Weiterverarbeitung des Dokuments zwingend erforderlich sind. So könnten im Vorfeld bereits unnötige Tags eliminiert werden. Die noch verbleibenden und für das finale Layout erforderlichen Tags könnten definiert werden, und, basierend auf diesen vordefinierten Tags, eine XML- Transformation erstellt werden. Die XML-Transformation würde dann alle noch vorhandenen Tags global herauslöschen. Nach dem Export bestünde die Möglichkeit, mit Hilfe dieser XML-Transformation das komplette TM auf einmal zu bereinigen. 18

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Dieser Vorgang wäre extrem zeitsparend, könnte von den vorhandenen Ressourcen durchgeführt werden und würde nur noch eine kurze Qualitätsprüfung erforderlich machen. Dieser Lösungsansatz besteht bisher nur in der Theorie und befindet sich gerade in der Testphase. 5.2. Manuelle Vorbereitung von InDesign-Dateien 5.2.1. Stilvorlagen im InDesign-Dokument Ein wichtiger Verbesserungsansatz für zukünftige Kampagnen besteht in der klaren Strukturierung der InDesign-Dokumente. Schon bei der Erstellung durch die Kreativagentur, nicht erst bei Satz und Bildbearbeitung, müssten klare Stilvorlagen (z. B. Absatzformate, Zeichenformate) innerhalb der Layoutstruktur eines Dokuments definiert werden. Diese Stilvorlagen in InDesign verhalten sich ähnlich wie HTML-Codes, so gibt es z. B. die Elemente Headline (<h1>, <h2>, <h3>) oder Body (<body>). Diese Stilvorlagen bleiben bei der Anwendung des JavaScripts gänzlich unbeachtet. Somit gingen diese essentiellen Layoutinformationen innerhalb des Dokuments nicht verloren, würden aber auch den Übersetzungsprozess nicht beeinflussen. Ebenso würde dies zusätzlich dazu beitragen, die TM s sauberer zu halten und die Dauer der Weiterverarbeitung der InDesign-Dokumente deutlich zu verkürzen, da die übersetzten Dokumente nicht mehr komplett neu gelayoutet werden müssten. 5.2.2. Suchen & Ersetzen Im Rahmen meiner Arbeit mit der TM-Problematik stellte sich heraus, dass sogar einfache Hard- und Softreturns (harte und weiche Zeilenschaltungen) Probleme im Translation Memory verursachen. Ein Hardreturn im Layoutdokument reißt ein Satzsegment ohne jeglichen syntaktischen Zusammenhang auseinander. Dies hat zur Folge, dass Satzsegmente gänzlich unnachvollziehbar werden. Zwischen Ausgangs- und Zielsegment besteht nicht mehr der geringste Zusammenhang. 19

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Figure 7.11. Übersetzungseinheit auseinandergerissen von einem Hardreturn - Translator's Workbench-Ansicht Example 7.1. Übersetzungseinheit auseinandergerissen von einem Hardreturn - Editor- Ansicht So sieht diese Übersetzungseinheit im.rtf-format aus: <TrU> <CrD>21111006, 14:30:54 <CrU>XXX <Seg L=EN-GB>When the system is overloaded, moisture accumulates inside and discomfort often results. <Seg L=IT-IT>Quando il sistema <hardreturn> </TrU> Hard- und Softreturns sind für ein Layout jedoch unumgänglich und dürfen auch nicht von vorneherein durch das JavaScript global gelöscht werden. Es ist auf jeden Fall ratsam, Hardreturns als Layoutmittel wirklich nur am tatsächlichen Satzende anzusetzen, auch wenn z. B. ein Flattersatz als Layout vorgesehen ist. Innerhalb eines Satzes sollten nur Softreturns zur Darstellung eines Flattersatzes verwendet werden. Note In den Standardsegmentierungsregelungen der Translator s Workbench ist u. a. definiert, dass ein Hardreturn das Ende eines Satzes signalisiert. Optional hierzu können nur andere Satzzeichen wie z. B. ein Punkt gefolgt von einem Leerzeichen das Segmentende signalisieren. Diese Einstellung sollte auch beibehalten werden, denn angenommen man befindet sich in der Bearbeitung eines türkischen Layouts und man nicht gerade türkischer Muttersprachler ist und keine türkisch Kenntnisse vorweisen kann, nicht mehr ersichtlich ist, ob die Segmente nun vollständige Sätze darstellen oder sinnentstellt sind. Natürlich werden alle fremdsprachlichen Dokumente im Rahmen der Qualitätssicherung noch einmal im finalen 20

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess Layout beim Endkunden geprüft, bevor sie in den Druck gehen. Je mehr Ungereimtheiten jedoch im Vorfeld eliminiert werden können, desto zeit- und kostensparender ist der Folgeprozess. Es kam allerdings auch schon vor, dass sogar Softreturns ein Segment auseinander gerissen haben. Die Ursache hierfür konnte ich bisher nicht ermitteln. Im Falle der manuellen Vorbereitung der InDesign-Dokumente für den Übersetzungsprozess kann man jedoch mit Suchen & Ersetzen im InDesign-Dokument selbst manuell alle Hardund Softreturns heraus löschen und somit vorbeugend gegen auseinandergerissene und sinnentstellte Satzsegmente vorgehen. Important Diese Methode ist wiederum sehr zeitaufwändig, betrachtet man die Tatsache, dass es sich nicht nur um ein einziges Dokument pro Sprache handelt, sondern um hunderte von Dokumenten in 13 Sprachen! 6. Re-Import nach InDesign Um einen reibungslosen Re-Import der übersetzten Dateien aus den Austauschformaten zurück ins InDesign-Dokument gewährleisten zu können, müssen von den Übersetzern zwei wichtige Punkte beachtet werden. Note Dies gilt nicht nur für den Übersetzungsprozess innerhalb von TeamWorks, sondern generell für den Übersetzungsprozess mit InDesign-Dateien. Jedoch muss beachtet werden, in wie weit die InDesign-Dokumente vor dem Übersetzungsprozess manuell oder automatisch bearbeitet wurden. 1. Während der Übersetzung sollten die Übersetzer die Tags, die sich im Ausgangssegment befinden, ins Zielsegment übernehmen. Dieser Vorgang ist sehr zeitaufwändig, aber für den Re-Import in InDesign essentiell. Important Werden diese Tags nicht übernommen, ist keine Rückkonvertierung ins InDesign- Format möglich, da sämtliche Layoutinformationen nicht vorhanden sind. 21

Adobe InDesign im Übersetzungsprozess 2. Zusätzlich sollte der Übersetzer nach der Übersetzung im TagEditor den Generic Tag Verifier anwenden. Dieser befindet sich unter Plug-Ins im TagEditor. Der Generic Tag Verifier listet dem Übersetzer z. B. ganz genau auf, an welcher Stelle Tags fehlen und zeigt deren Priorität an. Der Übersetzer kann so das ganze Dokument Schritt für Schritt noch einmal durchgehen und so nach und nach die Änderungen verifizieren, die er am Zielsegment vorgenommen hat. Erst dann speichert er die finale Version seiner Übersetzung, welche er an den Auftraggeber zurückschickt. Figure 7.12. Generic Tag Verifier in TagEditor Figure 7.13. Tag Verification in TagEditor Note Plug-Ins können nicht in der Demo-Version angewendet werden. 22

Chapter 8. Conclusio: XLIFF - Lösung für die Zukunft? Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind die aufgeführten Lösungsansätze z. T. sehr zeit- und somit auch kostenaufwändig. Der Wunsch nach einer Ideallösung steht somit noch immer im Raum. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 machte in der Lokalisierungsbranche in jüngster Vergangenheit immer öfter ein Acronym von sich reden: XLIFF. In wie fern XLIFF zur Lösung unseres Problems beitragen könnte, möchte ich nun im letzten Abschnitt meiner Arbeit erörtern. 1. Was ist XLIFF? XLIFF steht für XML Localisation Interchange File Format. Das Ziel einer XLIFF-Datei ist es, den Softwareherstellern ein einziges Dateiformat zu liefern, das von allen Lokalisierungsdienstleistern verwendet werden kann. Dieses Format ist standardisiert und plattform- und toolunabhängig, um so den Lokalisierungsprozess zu unterstützen. Viele namhafte Firmen sehen in XLIFF einen Standard für zukünftige Lokalisierungsprozesse und fördern die Weiterentwicklung von XLIFF, so z. B.: SDL International (mit Trados und Pass Engineering) Lionbridge Alchemy Software Oracle 23

Conclusio: XLIFF - Lösung für die Zukunft? 2. Vereinfachtes Beispiel einer bilingualen XLIFF- Datei So würde eine bilinguale XLIFF-Datei aussehen (Darstellung stark vereinfacht): Example 8.1. Vereinfachte XLIFF-Struktur <xliff version= 1.1 > <file original= myfile.ext datatype= plaintext Source-language= en-us target-language= fr-fr > <body> <trans-unit id='#1'> <source>der Text.</source> <target>le texte.</target> </trans-unit> </body> </file> </xliff> Example 8.2. Direkter Vergleich.txt zu XLIFF Hier zum direkten Vergleich noch einmal die Ansicht der exportierten InDesign-Datei im.txt- Format. Die Unterschiede sind deutlich sichtbar! 24

Conclusio: XLIFF - Lösung für die Zukunft? 3. Verwendung eines CMS-basierten Redaktionssystems Ein Redaktionssystem, z. B. censhare (von CoWare AG), wird zur Koordination und Steuerung von Publikationen sowie Erstellung und Verwaltung von Beiträgen/Artikeln (Content), Bildern, Seiten und Seitenstrecken verwendet. Voll integriert sind Adobe InDesign, InCopy und Quark XPress. Dateien aus Microsoft Word und Excel können in InDesign platziert und editiert werden. Es ist webbasiert und/oder als Client-Lösung für PCs und MACs verfügbar. Das Asset-Management garantiert gleichzeitige, workflowgesteuerte Bearbeitung von Bildern, Artikeln und Texten einer Seite/Ausgabe. 4. Schlussfolgerung: Vorteile von XLIFF Abschließend möchte ich drei wesentliche Vorteile von XLIFF in Zusammenhang mit unserer bestehenden Problematik aufführen. Geringere Prduktionsverzögerungen Aus dem Redaktionssystem heraus kann reiner Text in XLIFF exportiert werden, Layoutinformationen bleiben dabei völlig unbeachtet und die TM's sauber. Noch während Bildbearbeitung und Sprachadaption durch die Mediengestalter kann der Übersetzer an dem Text arbeiten und somit entstehen keine oder nur minimale Produktionsverzögerungen, da alle Vorgänge parallel ablaufen können. Tool-Unabhängigkeit Es ist nicht von Bedeutung welches Übersetzungstool der Übersetzer verwendet, da XLIFF ein einheitliches Dateiformat ist. Zeitkonsumierende Konvertierungsprozesse, sowie Ex- und Importe aus verschiedenen Dateiformaten wären somit überflüssig. Der Auftraggeber wäre auch nicht mehr gezwungen, sich seinen Dienstleister nach dessen technischem Know-How im Umgang mit Übersetzungstools auszusuchen, sondern nach dessen linguistischem Fachgebiet. Dies würde wiederum die Dauer der Qualitätsprüfung durch den Auftraggeber verringern, wäre also kosten- und zeitsparender. 25

Conclusio: XLIFF - Lösung für die Zukunft? Nicht nur Text-Segmente, sondern auch Grafiken können lokalisiert werden Bisher werden beschreibende Texte einer Grafik von uns u. a. in einem PDF geschickt und die Übersetzer fügen ihre Übersetzung in Form eines Kommentars im PDF ein. Diese Methode ist jedoch für die Translation Memory-Verwaltung gänzlich ungeeignet. Die Übersetzung muss später mühsam mit Copy & Paste in ein Word-Dokument eingefügt werden, um das TM zu aktualisieren. Somit schließt sich der Kreis vom Übersetzungsprozess mit Teamworks, über die Schwierigkeiten von InDesign innerhalb des Übersetzungsprozesses, bis hin zu einem möglichen Lösungsweg für die Zukunft. 26

Chapter 9. Erstellung des Abschlussberichts in DocBook Diese Arbeit wurde basierend auf dem Single-Source-Prinzip in DocBook erstellt. DocBook bietet mir die Möglichkeit, aus einem einzigen XML-Dokument ("Single Source") mehrere Ausgabeformate zu erstellen. Dafür habe ich den XMLMind XML Editor (Professional Edition) verwendet. XMLMind gibt es auch als Freeware, die aber nicht in die verschiedenen Ausgabeformate konvertiert. Leider erfüllt auch die Professional Edition nur die Mindestanforderungen an einen DocBook-Editor. Möchte man sich eingehender mit dem Thema DocBook und XSL-FO (XSL Formating Outputs) beschäftigen, genügt dieser Editor nicht mehr. Für die Erlernung der DocBook-Grundlagen und den sicheren Umgang mit DocBook ist er jedoch vollkommen ausreichend. Nach der Erstellung des Berichts in der DocBook-XML-Struktur, habe ich meine Abschlussarbeit in PDF und XHTML umgewandelt. Das von XMLMind XML Editor generierte Cascading Stylesheet (CSS) habe ich bearbeitet, um es optisch an meine Website anzupassen. Auf www.susanne-artelt.de kann diese Arbeit als PDF heruntergeladen oder direkt auf der Website gelesen werden. Der XML-Quellcode befindet sich im Anhang A) dieses Berichts oder steht zum Download auf meiner Website bereit. 27

Chapter 10. Verwendete Tools Folgende Tools habe ich für die Erstellung dieser Arbeit verwendet: SDL TeamWorks 2006 SDL Trados 2006 Adobe Photoshop CS 1 + CS 2 Adobe InDesign CS 1 + CS 2 Adobe Professional Edition 7.0 XMLMind XML Editor Professional Edition Diese o.g. Tools wurden mir mit freundlicher Unterstützung der ORT Studios München GmbH zu Verfügung gestellt. DocBook XSL Configurator (Freeware) Download from http://sourceforge.net/projects/db-xsl-cfg/ Altova XML Spy Enterprise Edition MS Office 2007 Macromedia DreamWeaver 8 28

Bibliography Schraitle. Thomas. Medienneutrales und plattformunabhängiges Publizieren. 3-89990-078-2. Suse Press. Copyright 2004 Suse Press. Shafie. Hussein. Support of Cascading Stylesheets (W3C CSS), XMLmind XML Editor User's Guide. http://www.xmlmind.com/xmleditor/documentation.shtml. Münz/Nefzger. HTML Handbuch-Studienausgabe. 3-7723-7006-3. FRANZIS. SDL TeamWorks 2006 Administrator's Guide. SDL TeamWorks 2006 User Guide. Translator s Workbench User Guide. http://www.translationzone.com/de/downloads/. SDL Trados File Formats Reference Guide. http://www.translationzone.com/de/downloads/. InDesign Scripting Reference. http://www.adobe.com/products/indesign/pdfs/indesign_scripting_reference.pdf. SDL International - Offizielle Website. http://www.sdl.com/de/home.htm. ProZ - Das Übersetzerportal - Translators & translator resources. http://www.proz.com. SelfHTML.org. http://de.selfhtml.org/. The DocBook Project. http://docbook.sourceforge.net. DocBook FAQ. http://docbook.sourceforge.net/. DocBook Wiki. http://wiki.docbook.org/topic/startseite. DocBook XSL - The Complete Guide. http://wiki.docbook.org/topic/startseite. DocBook - The Definitive Guide. http://docbook.org. OASIS - Organization for the Advancement of Structured Information Standards. http://www.oasisopen.org/home/index.php. XLIFF - Cover Pages hosted by OASIS. http://xml.coverpages.org/. 29