Technische Universität Berlin Wintersemester 2012/2013

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F E R N U N I V E R S I T Ä T

Transkript:

Prof. Dr. Frank Heinemann Technische Universität Berlin Wintersemester 2012/2013 Allgemeine Volkswirtschaftslehre 2 - Makroökonomie Klausur 1. Termin Bitte deutlich ausfüllen: Vom Prüfer auszufüllen: Name: Punkte Hausaufgaben: Vorname: Punkte Klausur: Matr.Nr.: Gesamtpunktzahl: Studiengang: Note: HA-punkte: (Semester angeben) Hinweise zur Bearbeitung: Die Klausur dauert 75 Minuten. Insgesamt können bis zu 40 Punkte erreicht werden. Sie müssen Aufgabe 1 und zwei der restlichen drei Aufgaben beantworten. Sollten Sie alle Aufgaben beantworten, werden, entsprechend der Reihenfolge auf Ihrem Lösungsblatt, nur die ersten beiden dieser drei Aufgaben gewertet. Bitte nummerieren Sie die Seiten Ihrer Lösungsbögen und vermerken Sie auf dem ersten Lösungsblatt Ihren Namen, Ihr Studienfach und Ihre Matrikelnummer. Antworten Sie in der Regel in ganzen Sätzen! Wenn Sie in der Aufgabenstellung dazu angehalten werden, zu erläutern, zu begründen, zu erklären oder Gründe anzugeben etc., dann folgen Sie diesen Anweisungen. Eine bloße Aufzählung von Tatsachen ohne weitere Begründung ist in diesen Fällen nicht ausreichend, um die volle Punktzahl zu erreichen. Nur wenn Sie explizit aufgefordert werden, etwas zu nennen, anzugeben oder zu zu berechnen etc., können Sie auf eine weitergehende verbale Begründung verzichten. Rechnungen und Zeichnungen sind so aufzuschreiben bzw. darzustellen, dass sie ohne größeren Aufwand nachvollzogen werden können. Zugelassene Hilfsmittel: Taschenrechner und Schreibzeug. Viel Erfolg!

Frage 1: Allgemeine Fragen................................................................ 10 Punkte Die folgenden Teilaufgaben enthalten je vier Aussagen. Mindestens eine dieser Aussagen ist wahr. Sie dürfen maximal eine Aussage ankreuzen. Sie erhalten 1 Punkt, wenn Sie eine wahre Aussage ankreuzen. Wenn Sie eine falsche Aussage ankreuzen, oder wenn Sie mehr als eine Aussage ankreuzen, dann erhalten Sie 0 Punkte. i) Die Staatsschuldenquote...ist eine dimensionslose Größe....wird in Geldeinheiten gemessen....wird in Zeiteinheiten gemessen....ist eine Bestandsgröße. ii) Die Defizitquote...ist eine Stromgröße....wird in Geldeinheiten gemessen....wird in Zeiteinheiten gemessen....ist eine dimensionslose Größe. iii) In einer Liquiditätsfalle...führt expansive Geldpolitik zu Inflation....hat Geldpolitik einen besonders großen Einfluss auf das Outputniveau....hat Fiskalpolitik einen besonders großen Einfluss auf das Outputniveau....ist der Staatsausgabenmultiplikator gleich Eins. iv) Antizyklische Fiskalpolitik...erhöht die Schwankungen des Staatsdefizits....ist in einer offenen Volkswirtschaft besonders wirksam....senkt die Schwankungen des Staatsdefizits....führt zu starken Schwankungen der Inflationsrate. v) Die Differenz zwischen Nettonationaleinkommen (= Nettosozialprodukt) und Volkseinkommen besteht aus...den Abschreibungen....dem Saldo aus indirekten Steuern und Subventionen....dem Saldo aus Primäreinkommen von In- und Ausländern....dem Saldo der Leistungsbilanz.

vi) Um die Wirkung von Güter- und Geldnachfrageschocks auf das Produktionsniveau zu stabilisieren, sollte die Zentralbank...die Zinsen konstant halten....die Inflationsrate konstant halten....die Geldmenge konstant halten....das Preisniveau konstant halten. vii) Die Phillipskurve...beschreibt einen negativen Zusammenhang zwischen Beschäftigungsquote und Inflation....beschreibt einen kurzfristigen Trade-Off zwischen Arbeitslosenrate und Inflation....ist langfristig stabil....ist unabhängig von den Inflationserwartungen. viii) Gemäß der permanenten Einkommenshypothese...hängt der Konsum nur vom transitorischen Einkommen ab....beträgt die marginale Konsumquote 1/2....hängt der Konsum in einer Periode nur vom verfügbaren Einkommen dieser Periode ab....werden unerwartete vorübergehende Einkommensschocks auf den Konsum in mehreren Perioden verteilt. ix) Im keynesianischen Konsummodell ist der Multiplikatoreffekt am größten bei...kreditfinanzierten Staatsausgaben....steuerfinanzierten Staatsausgaben....kreditfinanzierten Steuersenkungen....Zinssenkungen. x) Die Vernachlässigung von Substitutionseffekten und Qualitätsverbesserungen führt bei der Inflationsmessung zu einer...überschätzung der realen Wachstumsrate....Überschätzung der Rate des technischen Fortschritts....Überschätzung der Inflationsrate....Überschätzung des Realzinses.

Frage 2: Wachstum......................................................................... 15 Punkte Betrachten Sie eine Volkswirtschaft, deren Produktion durch die Produktionsfunktion Y t = K t Nt, beschrieben wird, wobei t die Periode indexiert, Y t die reale Produktion, N t die Erwerbsbevölkerung und K t den Kapitalstock bezeichnen. Die Abschreibungsrate sei δ = 1 und die Wachstumsrate 10 der Bevölkerung sei n = 1. Die Sparquote wird mit s [0, 1] bezeichnet. 15 (a) 1 Punkt Stellen Sie die Intensitätsform der Produktionsfunktion auf. (b) 3 Punkte Berechnen Sie den Kapitalstock, den Output und den Konsum pro Kopf im Steady State in Abhängigkeit von der Sparquote s. (c) 1 Punkt Bestimmen Sie die Sparquote s max, die den Konsum pro Kopf im Steady State maximiert. (d) 2 Punkte Die Regierung möchte die aktuelle Sparquote s = 1 3 zu smax verändern um den Konsum zu erhöhen. In der Regierungserklärung heißt es, dass dies eine Verbesserung der dynamischen Effizienz darstellen würde. Ist diese Aussage richtig? Begründen Sie. (e) 2 Punkte Die Gewerkschaft ist sich unsicher, ob sie den Vorschlag der Regierung unterstützen soll. Der wirtschaftspolitische Berater der Gewerkschaft weist darauf hin, dass die Löhne im neuen Steady State höher seien. Berechnen Sie den Reallohn in Abhängigkeit der Sparquote s und erläutern Sie kurz, ob der Berater Recht hat. (f) 2 Punkte Der Berater führt weiter aus, dass durch die höheren Löhne im neuen Steady State die Lohnquote ansteigen würde. Hat der Berater Recht? Begründen Sie. (g) 4 Punkte Unterstellen Sie, dass der Kapitalstock durch technischen Fortschritt verbessert wird. Die Produktionsfunktion ist nun gegeben durch Y t = A t K t Nt. Die Gewerkschaft argumentiert, dass es sich um Hicks-arbeitssparenden technischen Fortschritt handeln würde und dadurch der Reallohn sinken würde. Ist die Aussage richtig, dass es sich um Hicks-arbeitssparenden technischen Fortschritt handelt? Begründen Sie Ihre Antwort formal. Stimmt es ferner, dass die Reallöhne bei Auftreten von Hicks-arbeitssparendem technischen Fortschritt immer sinken? Begründen Sie.

Frage 3: IS LM Modell..................................................................... 15 Punkte Betrachten Sie eine offene Volkswirtschaft deren private Konsumnachfrage durch C = 50 + 2 3 Y gegeben ist. Die Investitionen der Unternehmen werden durch I = 50 1 3 i beschrieben, wobei i den Nominalzins bezeichnet. Das nominale Geldangebot wird mit M bezeichnet, das Preisniveau wird auf P = 1 gesetzt. Die reale Geldnachfrage wird durch die Funktion L(Y, i) = Y 1 b i mit b > 0 beschrieben. Die Staatsausgaben werden mit G und die Nettoexporte werden mit N X bezeichnet. (a) 2 Punkte Unterstellen Sie zunächst, dass die Nettoexporte exogen sind und stellen Sie die Gleichungen für die IS- und die LM-Kurve auf. (b) 2 Punkte Berechnen Sie das Einkommen in Abhängigkeit des Parameters b im IS-LM-Gleichgewicht unter der Annahme, dass M = 300, G = 100 und N X = 200 betragen. (c) 2 Punkte Aufgrund einer Wirtschaftskrise sinkt das Einkommen im Ausland und die Exporte brechen ein, so dass N X um 100 sinkt. Berechnen Sie das neue gleichgewichtige Einkommen in Abhängigkeit von b und stellen Sie die Veränderung von Einkommen und Zins im IS-LM- Diagramm dar. Hinweis: Ihre Zeichnung soll ausführlich beschriftet sein. Sie muss nicht maßstabsgetreu sein. (d) 1 Punkt Die Regierung möchte das Produktionsniveau stabilisieren. Um das Staatsdefizit nicht zu stark zu erhöhen, wird auf Staatsausgabenerhöhungen verzichtet und beschlossen, dass die Zentralbank die Geldmenge erhöhen soll. Zeigen Sie graphisch, wie die Zentralbank die nominale Geldmenge verändern muss, damit die Produktion wieder das Niveau vor dem Rückgang der Exporte erreicht. (e) 4 Punkte Erläutern Sie formal, wie die Reaktion der Zentralbank von b abhängt? Geben Sie eine kurze ökonomische Erklärung für den Zusammenhang an. Sie weisen die Regierung darauf hin, dass das obige Modell unzureichend spezifiziert ist. Insbesondere seien die Nettoexporte nicht exogen, sondern müssten durch die folgende allgemeine Funktion N X = N X (Y, Y, ε) beschrieben werden, wobei Y das ausländische Einkommen und ε den realen Wechselkurs in Preisnotierung bezeichnen. (f) 3 Punkte Der Regierungschef erkundigt sich, wie die Nettoexporte von den Variablen Y, Y und ε abhängen. Geben Sie eine ökonomische Begründung für die jeweiligen Abhängigkeiten und erläutern Sie insbesondere, von welchen Annahmen der Einfluss des realen Wechselkurses abhängt. (g) 1 Punkt Erläutern Sie kurz, inwieweit die Möglichkeit der Zentralbank, den Output mittels Veränderungen der nominalen Geldmenge zu stabilisieren, vom vorherrschenden Wechselkursregime (fest oder flexibel) abhängt.

Frage 4: AD AS Modell.................................................................... 15 Punkte Betrachten Sie eine geschlossene Volkswirtschaft die ihren Output Y mit der Produktionsfunktion Y = AKN produziert, wobei N die eingesetzte Arbeitsmenge, K den Kapitalstock und A die Produktivität bezeichnen. (a) 2 Punkte Unterstellen Sie, dass der Kapitalstock konstant ist und leiten Sie die Arbeitsnachfrage eines repräsentativen Unternehmens her. Unterstellen Sie dabei, dass auf sämtlichen Märkten vollständiger Wettbewerb herrscht und bezeichnen Sie den Nominallohn mit w und das Preisniveau mit P. (b) 2 Punkte Benutzen Sie Ihr Ergebnis aus der letzten Teilaufgabe, um die mittelfristige AS-Kurve abzuleiten. Zeichnen Sie die AS-Kurve in ein P Y Diagramm ein. (c) 1 Punkt Der Kapitalstock der Volkswirtschaft beträgt K = 10.000. Gehen Sie davon aus, dass A = 1 und dass das langfristige Produktionsniveau bei dieser Produktivität genau Y = 1.000 beträgt. Berechnen Sie den Reallohn im langfristigen Gleichgewicht. (d) 2 Punkte Die IS-Kurve ist gegeben durch Y = 750 3 4 i, die LM-Kurve ist gegeben durch Y = M P + 3 2 i. Nehmen Sie zunächst an, dass die nominale Geldmenge M = 6.000 beträgt. Stellen Sie die AD-Kurve auf. (e) 1 Punkt Berechnen Sie nun das gleichgewichtige Preisniveau P und den Nominallohn w im langfristigen Gleichgewicht. (f) 2 Punkte Unterstellen Sie, dass die Produktivität aufgrund von technischem Fortschritt auf A = 2, 25 ansteigt. Dadurch erhöht sich auch das langfristige Produktionsniveau auf Y = 1.500. Berechnen Sie den Reallohn, das Preisniveau und den Nominallohn im neuen langfristigen Gleichgewicht. (g) 3 Punkte Erläutern Sie anhand eines AD AS Diagramms den Anpassungsprozess vom alten langfristigen Gleichgewicht mit A = 1 zum neuen langfristigen Gleichgewicht mit A = 2, 25 über die 3 Phasen hinweg. (h) 2 Punkte Unterstellen Sie, dass die Geldpolitik dem Ziel der Preisstabilität verpflichtet ist und das Preisniveau auf dem Niveau vor Auftreten des technischen Fortschritts halten möchte. Um welchen Betrag müsste die Zentralbank die Geldmenge im neuen langfristigen Gleichgewicht verändern, um das Preisniveau stabil zu halten? Berechnen Sie den Nominal- und den Reallohn, die sich in Folge der geldpolitischen Stabilisierung im neuen langfristigen Gleichgewicht einstellen.