TIERZUCHTREPORT Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz. Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung

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Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung TIERZUCHTREPORT 2008 Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung

Impressum Herausgeber: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUV) Presse und Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam Tel.: 0331/866-7016 oder -/866-7017 Fax: 0331/866-7018 E-mail: pressestelle@mluv.brandenburg.de Internet: www.mluv.brandenburg.de Erarbeitet vom Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung auf der Basis der bereitgestellten Daten durch die Verbände und in Zusammenarbeit mit dem Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eg, dem Landeskontrollverband Brandenburg e.v., dem Schweinezucht- und -produktionsverband Berlin-Brandenburg eg, dem Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.v., dem Pferdezuchtverband Brandenburg - Anhalt e.v., dem Geflügelwirtschaftsverband Brandenburg e.v., dem Landesverband der Rassegeflügelzüchter Berlin-Brandenburg e.v., dem Landesverband der Rassekaninchenzüchter Berlin-Mark Brandenburg e.v., dem Landesverband Brandenburgischer Imker e.v., dem Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, dem Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.v., der Brandenburgischen Schweineleistungskontrolle und -spezialberatung e.v. Autoren: Dr. M. Jurkschat, Dr. Gudrun Kretschmer, Dr. H. Lau, Kathleen Münch, Antje Sadau, Dr. J. Trilk Satz u. Layout: LVLF, Referat Tierzucht, Tierhaltung und Fischerei, Fachgebiet Tierzuchtrecht und Kontrolle Druck: Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung Am Halbleiterwerk 1 15236 Frankfurt (Oder) TZ... Titelbild: Elli (2. Laktation), von Eminem (Eminenz x Maloy) Zü. & Bes.: Agrarproduktion "Oderbruch" GmbH & Co. AP KG Neulewin Foto: Wolfhard Schulze Eber der Rasse Hampshire Zü.: Cord-Kruse, Lübzow Sir Lausitz, Deutsches Sportpferd Sieger der Hauptkörung 2008 Zü.: Volkmar & Heike Schadock, Wehnsdorf Bes.: Stiftung "Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse)" Foto: Björn Schröder Honigbiene auf einer Blüte der Gattung Minzen Foto: Prof. Dr. Pritsch Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Brandenburg unentgeltlich herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern verwendet werden. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, April 2009

Tierzuchtreport 2008 Bestände Leistungen Zuchtwerte Qualität

Vorwort Das Jahr 2008 kann als markantes Beispiel für den zunehmenden Einfluss globaler Entwicklungen auf die heimische Agrarproduktion herangezogen werden. Davon waren auch die Tierzucht und Tierhaltung in Brandenburg betroffen, sei es durch die erheblichen Marktschwankungen bei Agrarrohstoffen, die Entwicklung bei den Erzeugerpreisen und deren hoher Variabilität oder durch Handelsbeschränkungen aufgrund tierseuchenrechtlicher Restriktionen. Gegenüber den bisher bekannten konjunkturellen Schwankungen fallen die Amplituden der Wirtschaftlichkeit wesentlich größer aus und belasten die Betriebe erheblich. Das noch vergleichsweise junge aktuelle Tierzuchtsrecht in Deutschland zeigt zunehmend praktische Konsequenzen. Sie machen sich vor allem in der Ausdehnung der Tätigkeitsbereiche von Zuchtorganisationen und -verbänden bei den Tierarten Rind, Schwein und Pferd auf ganz Deutschland und dem damit verbundenen Wettbewerbsdruck im züchterischen Bereich bemerkbar. Die Rinder- und Schafhaltung stand 2008 vor der Herausforderung zum Schutz der Bestände vor der Blauzungenkrankheit durch flächendeckende Impfung. Diese erhebliche Belastung wurde durch das gute Zusammenwirken von Tierhaltern, Veterinärverwaltung und praktischer Tierärzteschaft erfolgreich bewältigt. In beiden Tierarten werden weitere Zuchtfortschritte bei den Leistungsmerkmalen als Basis wirtschaftlicher Haltung angestrebt. Das betrifft in der Milcherzeugung die Milchleistung und -qualität, bei der Schlachtvieherzeugung die Mastleistung und die Schlachtkörpermerkmale. Für beide Tierarten bleibt aber auch die Verbesserung der Fitnessmerkmale wie Fruchtbarkeit, Gesundheit und Nutzungsdauer eine anhaltende züchterische Herausforderung. Die Schweinehaltung in Deutschland durchlebte 2008 eine der schwierigsten wirtschaftlichen Phasen des letzten Jahrzehnts. Als Folge verringerte sich in Brandenburg der Bestand insgesamt auf den geringsten Wert seit 1996, bei Zuchtsauen fiel die gehaltene Zahl auf einen historischen Tiefststand. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage gerät die Würdigung der erreichten Zucht- und Produktivitätsfortschritte fast zur Nebensächlichkeit. Pferdezucht und Pferdesport entwickelten sich von den ökonomischen Rahmenbedingungen nahezu unberührt. Der größere Verband konnte neue züchterische Impulse setzen. Gerade im hart umkämpften Pferdemarkt sind eine schlagkräftige Zuchtorganisation, exzellente Zuchtprodukte und ein offensives Marketing ein wichtiges Rückrat der regionalen Pferdezucht. Im Bereich der Legehennenhaltung war die Entwicklung durch die Umstellung der konventionellen Käfighaltung geprägt. Der sich dabei wieder abzeichnende Bestandszuwachs macht Hoffnung, dass die Branche diese Herausforderung bewältigt. Im Geflügelfleischsektor setzte sich der Produktionszuwachs der letzten Jahre 2008 nicht fort. Insgesamt besitzt das aktuelle Produktionsvolumen aber einen großen wirtschaftlichen Stellenwert für den Brandenburger Veredelungssektor. Die Informationen zur Imkerei, zum Rassegeflügel und zur Rassekaninchenhaltung in diesem Bericht runden das Bild zur Tierzucht und Tierhaltung in Brandenburg ab. Ich wünsche allen Nutzern und Lesern des vorliegenden Tierzuchtreportes 2008 eine interessante Lektüre. Allen Brandenburger Züchtern und Tierhaltern wünsche ich weiterhin Glück und Erfolg bei ihrer Arbeit. Dirk Ilgenstein Präsident des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung

1 Inhaltsverzeichnis Seite 2 Rinderzucht und haltung 7 2.1 Bestandsentwicklung und struktur 7 2.2 Besamung und Embryotransfer 9 2.3 Milchrindzucht und haltung 11 2.4 Fleischrindzucht und haltung 22 2.5 Milcherzeugerberatung und Qualitätsmanagementsysteme in der Milchproduktion 33 2.6 Erzeugergemeinschaften (EZG) 34 2.7 Tierschauen 2008 35 2.8 Jungzüchterwettbewerbe 37 2.9 Übertragungsstelle Ost 39 3 Schweinezucht und haltung 40 3.1 Bestandsentwicklung und -struktur 40 3.2 Künstliche Besamung beim Schwein 41 3.3 Anerkannte Zuchtorganisationen in der Schweinezucht 43 3.4 Schweinezucht- und Produktionsverband Berlin-Brandenburg e.g. (SZPV) 43 3.5 Mitteldeutscher Schweinezuchtverband e.v. (MSZV) 64 3.6 PIC Deutschland GmbH 65 3.7 Züchtungszentrale Deutsches Hybridschwein GmbH 66 3.8 Leistungskontrolle und Spezialberatung 67 3.9 Tierschauen 70 4 Pferdezucht, -haltung und sport 71 4.1 Bestandsentwicklung und struktur 71 4.2 Pferdezucht 72 4.3 Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung 76 4.4 Turniersport 84 4.5 Tierschauen und Championate 87 4.6 Jungzüchterwettbewerbe 89 5 Schaf- und Ziegenzucht 90 5.1 Bestandsentwicklung und -struktur 90 5.2 Herdbuchzucht 92 5.3 Leistungs- und Qualitätsprüfung 94 5.4 Arbeit des Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.v. 102 5.5 Genotypisierung auf Scrapieresistenz 105 5.6 Landschafts- und Deichpflege mit Schafen und Ziegen 105 6 Wirtschaftsgeflügel 107 6.1 Tierbestandsentwicklung 107 6.2 Legehennenhaltung und Eiererzeugung 107 6.3 Geflügelmast 108 7 Rassegeflügelzucht 111

Seite 8 Rassekaninchenzucht 112 9 Bienenzucht und -haltung 114 9.1 Bienenhaltung 114 9.2 Bienenzucht (Carnica) 114 9.3 Honigerzeugung und qualität 118 10 Preisträger 119 10.1 Tierzuchtpreis des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt 119 und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg 2008 11 Adressenverzeichnis 120

7 2 Rinderzucht und -haltung 2.1 Bestandsentwicklung und -struktur Der Rinderbestand wird seit Mai 2008 durch die Auswertung der Daten des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT) ermittelt. Dadurch entstehen zu den Vorjahren methodische Brüche (Erfassungsgrenzen, Definitionsunterschiede Betrieb/Halter, Nutzungsrichtungen der Tiere), die eine Vergleichbarkeit der Daten ab 2008 mit den Vorjahren einschränken. Aufgrund dieser veränderten Erhebungsmethodik wird nachfolgend auf Bewertungen und Vergleiche zur Vorperiode, welche auf Angaben der landwirtschaftlichen Betriebe beruhten, verzichtet. Tabelle 2.1: Entwicklung der Rinderbestände im Land Brandenburg in 1.000 Stück (Stichtag 03.11.) 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 1 Kälber < 6 Mon. 95,9 92,2 92,6 89,5 88,0 87,8 85,9 83,6 88,7 86,2 Jungrinder 6-12 M. 86,1 80,7 83,5 81,3 79,3 78,6 79,3 75,4 76,6 82,6 dar.: männl. 29,3 26,2 28,4 28,3 26,5 26,4 26,1 23,4 24,8 26,1 weibl. 56,8 54,5 55,1 53,1 52,8 52,2 53,2 52,0 51,8 56,5 Rinder 12-24 M. 139,3 128,3 127,0 122,6 119,6 113,4 113,4 114,1 113,9 120,3 dar.: männl. zur Schlachtung 42,6 35,9 35,2 34,5 31,8 29,4 28,3 28,7 28,4 29,7 weibl. zur Schlachtung 4,3 3,8 3,7 2,9 2,2 2,8 3,1 2,4 4,5 6,7 weibl. zur Nutzung 92,4 88,6 88,1 85,2 85,6 81,3 82,0 83,0 81,0 83,9 Rinder > 24 Mon. 53,5 47,9 44,1 43,9 41,9 38,4 34,9 33,7 32,8 35,3 dar.: Bullen u. Ochsen 5,6 4,8 5,4 5,2 4,6 4,4 4,0 4,3 4,6 5,3 Schlachtfärsen 1,1 1,0 0,9 0,9 0,7 0,7 0,6 0,5 0,4 1,1 Zucht- u. Nutzfärsen 46,8 42,1 37,8 37,8 36,6 33,4 30,3 29,0 27,8 28,9 Kühe 300,5 292,6 284,1 275,7 272,4 267,8 261,6 254,1 261,1 263,0 dar.: Milchkühe 198,8 191 182,4 178,7 178,6 174,0 170,2 162,0 165,1 167,0 Ammen- u. Mutterkühe 99,7 99,8 99,9 95,3 92,6 92,2 90,6 91,4 95,0 Schlacht- u. Mastkühe 2,0 1,8 1,8 1,7 1,2 1,5 0,8 0,7 0,9 96,1 Rinder gesamt 675,3 641,7 631,3 613,0 601,2 586,1 575,1 561,0 573,1 587,5 relativ zu 1999 100,0 95,0 93,9 90,8 89,0 86,8 85,2 83,1 84,9 87,0 Quelle: AfS; 1 ab 2008 Auswertung des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT), daher geänderte Methodik und keine getrennte Ausweisung der Ammen- und Mutterkühe und der Schlacht- und Mastkühe Mit 44,4 Tieren je 100 ha LF hat der Rinderbestand gegenüber dem Vorjahr zugenommen (Tab. 2.2). Tabelle 2.2: Rinder in ausgewählten Kategorien je 100 ha landwirtschaftlicher Fläche Jahr LF (Tha) Rinder Milchkühe Mutterkühe 1999 1.356,1 49,8 14,7 7,4 2000 1.356,1 47,3 14,1 7,4 2001 1.347,4 46,8 13,5 7,5 2002 1.339,1 45,8 13,3 7,1 2003 1.328,5 45,3 13,4 7,0 2004 1338,8 43,8 13,0 6,9 2005 1346,8 42,7 12,6 6,7 2006 1336,4 42,0 12,1 6,8 2007 1328,1 43,2 12,4 7,2 2008 1 1323,6 44,4 12,6 7,3 Quelle: AfS; 1 ab 2008 Auswertung des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT), daher geänderte Methodik und keine getrennte Ausweisung der Ammen- und Mutterkühe und der Schlacht- und Mastkühe

8 Angaben zur Struktur der Rinderhaltung nach Betrieben und nach Bestandsgrößenklassen sind nachfolgend aufgeführt (Tab. 2.3). Tabelle 2.3 Struktur der Rinderhaltung nach Betrieben (Stand 03.05.) 2001 2003 2005 2007 2008 1 Rinder gesamt Halter 3.376 3.084 3.101 2.913 4801 Tiere 649.389 614.337 580.892 566.399 588.965 Tiere/Betrieb 2 192,4 199,2 187,3 194,4 122,7 Milchkühe Halter 969 899 831 736 827 Tiere 189.597 181.472 174.553 163.674 166.959 Tiere/Betrieb 2 195,6 201,9 210,0 222,4 201,9 Andere Kühe Halter 2.028 1.894 1.923 1.911 2626 Tiere 102.506 93.374 91.852 92.820 96.540 Tiere/Betrieb 2 50,6 49,3 47,8 48,6 36,8 Quelle: AfS; 1 ab Mai 2008 Auswertung des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT), daher geänderte Methodik, die Halterzahl/Tierzahl ist mit der der Vorjahre inhaltlich nicht gleichzusetzen; 2 ab Mai 2008 Tiere /Haltung In Tabelle 2.4 ist die prozentuale Verteilung der in Tabelle 2.3 ausgewiesenen Tierhalter und Tierbestände auf Betriebe mit unterschiedlichen Bestandsgrößen wiedergegeben. Tabelle 2.4: Struktur der Rinderhaltung nach Bestandsgrößenklassen 1 Größenklasse Halter Tierbestand 2001 2003 2005 2007 2008 2 2001 2003 2005 2007 2008 2 Anz. Tiere % % % % % % % % % % Rinder gesamt 1-9 26,5 24,5 25,2 24,7 47,1 0,6 0,6 0,6 0,6 1,2 10-29 21,3 20,2 20,3 20,5 14,1 1,9 1,7 1,7 1,9 2,0 30-49 7,5 8,0 9,6 8,1 5,7 1,5 1,6 2,0 1,6 1,8 50-99 9,0 10,0 8,9 10,5 7,0 3,4 3,6 3,5 3,9 4,1 100-199 10,9 11,1 11,2 10,7 8,4 8,0 8,0 8,6 7,9 9,9 200-299 6,1 6,6 5,9 6,2 4,5 7,6 8,1 7,7 7,9 9,0 300-499 6,8 7,2 6,8 6,6 5,6 14,0 14,1 14,3 13,2 17,9 500 11,9 12,4 11,8 12,7 7,5 62,9 62,3 61,6 63,1 54,1 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Milchkühe 1-9 14,6 12,8 10,0 10,7 19,2 0,2 0,1 0,2 0,1 0,2 10-29 4,7 3,6 3,5 4,1 4,1 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 30-49 5,5 6,1 8,1 5,4 4,6 1,1 1,2 1,6 1,0 0,9 50-99 16,9 18,9 19,3 16,8 14,4 6,3 7,0 6,9 5,6 5,4 100-199 22,2 22,0 21,3 21,7 19,5 16,1 15,8 14,5 13,6 13,7 200-299 15,0 14,5 13,4 16,3 14,8 18,7 17,6 15,8 18,2 17,9 300 21,2 22,1 24,3 24,9 23,5 57,1 57,9 60,8 61,1 61,4 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Andere Kühe 1-9 44,7 42,7 44,2 41,3 54,9 3,8 3,8 3,9 3,6 4,7 10-29 22,7 24,3 23,8 25,0 18,2 7,6 8,5 9,1 9,1 8,5 30-49 8,1 7,8 7,1 8,2 7,2 6,2 6,2 5,8 6,5 7,5 50-99 9,9 10,8 11,0 11,1 9,3 13,7 15,3 16,5 16,2 18,1 100 14,6 14,4 13,9 14,4 10,4 68,7 66,2 64,6 64,6 61,1 gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100 00,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Quelle: AfS; 1 Abweichungen der Summe der Einzelwerte zu 100 % erklären sich aus Rundungen ; 2 ab Mai 2008 Auswertung des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT), daher geänderte Methodik, die Halterzahl/Tierzahl ist mit der der Vorjahre inhaltlich nicht gleichzusetzen

9 2.2 Besamung und Embryotransfer 2.2.1 Besamung Die Anzahl der Erstbesamungen (EB) ist im Vergleich zum Vorjahr um 3.833 EB auf 179.983 EB angestiegen (Tab. 2.5). Bei Milch- und Zweinutzungsrindern stieg sie um 5.030 EB, darunter beim Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind (DSN) um 8 Erstbesamungen. Die Anzahl Erstbesamungen bei Fleischrindern verringerte sich um 1.197 EB auf 2.676 EB. Tabelle 2.5: Erstbesamungen im Besamungszeitraum 1998/99 bis 2007/08 Jahr, Rasse Milch- und Zweinutzungsrinder Fleischrinder Gesamt n % n % n % 1998/1999 204.937 96,3 7.861 3,7 212.798 100 1999/2000 203.445 96,0 8.394 4,0 211.839 100 2000/2001 189.964 96,5 6.882 3,5 196.846 100 2001/2002 185.769 97,4 4.907 2,6 190.676 100 2002/2003 184.307 98,1 3.606 1,9 187.913 100 2003/2004 179.262 98,3 3.018 1,7 182.280 100 2004/2005 176.733 98,3 3.139 1,7 179.872 100 2005/2006 173.560 97,8 3.967 2,2 177.527 100 2006/2007 172.277 97,8 3.873 2,2 176.150 100 2007/2008 177.307 98,5 2.676 1,5 179.983 100 nach Rassen 2007/2008 Deutsche Holstein Holstein Sbt 165.134 91,7 Holstein Rbt 5.688 3,2 DSN 1.884 1,0 Fleckvieh 2.153 1,2 sonstige 2.448 1,4 Uckermärker 1.026 0,6 Fleischfleckvieh 347 0,2 Charolais 235 0,1 sonstige 1.068 0,7 Insgesamt waren 2008 300 Besamungsbullen im Bestand (Tab. 2.6). 20,9 % aller EB wurden mit Sperma der fünf am häufigsten eingesetzten Bullen durchgeführt. Unter ihnen steht mit 11.246 EB Laudan 10.810695 an der Spitze (Tab. 2.7.) Tabelle 2.6: Besamungsbullenbestand der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB) Rasse Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Deutsche Holsteins 291 264 269 270 282 252 265 278 292 292 Deutsche Schwarzbunte (DSN) 3 1 2 1-1 2 1 3 1 Charolais 1 2 1 1 - - - 1 1 2 Fleischfleckvieh 2 4 2 2 1 1 2 2 4 3 Uckermärker - 3 3 2 2 - - - 3 2 Gesamt 297 274 277 276 285 254 269 282 303 300

10 Tabelle 2.7: Bullen mit der höchsten Anzahl Erstbesamungen nach Jahren Jahr 1. 2. 3. 4. 5. EB 1. bis 5. Gesamt abs. % Pachto Maloy Bips Phillipp Bonatus 1999 Name 395369 810146 392006 810190 393038 212.798 44.148 20,7 EB 16.935 8.079 3.771 6.365 5.998 Propst Pachto Thorben Todor Lentini Name 2000 810217 395369 396554 810314 135508 211.839 42.910 20,3 EB 12.136 10.628 8165 6.210 5.771 Thorben Ciso Severin Todor Pedant Name 2001 ET396554 810342 810368 810314 399475 196.846 36.505 18.5 EB 10.114 10.072 6.905 4.738 4.676 Eminenz Carsten Marino Ciso Ticket Name 2002 810471 810487 810503 810342 810477 190.676 52.215 27,4 EB 15.679 15.227 7.877 6..914 6.518 Marino Ticket Carsten Eminenz Ciso Name 2003 810503 810477 810487 810471 810342 187.913 40.942 21,8 EB 11.920 9.081 8.657 5.787 5.497 Laudan Blackman Maat Amaros Ticket Name 2004 810695 810567 810697 668335 810477 182.280 36.984 20,3 EB 13.501 7.337 5.918 5.285 4.943 Laudan Leroy Mandolin Maat Sudan Name 2005 810695 810679 810752 810697 810678 179.872 41.652 23.2 EB 10.677 9.008 7.396 7.365 7.206 Junker Janosch Ticket Laudan Leroy Name 2006 810821 810815 810477 810695 810679 177.527 46.751 26,3 EB 13.909 9.918 8.820 7.421 6.683 Jurus Junker Janosch Jefferson Laudan Name 2007 810868 810821 810815 810833 810695 176.150 46.013 26.1 EB 10.437 10.391 9.398 8.872 6.915 Laudan Jurus Sudan Jefferson Gibor Name 2008 810695 810868 810678 810833 667908 179.983 37.650 20,9 EB 11.246 7.757 6.586 6.568 5493 2.2.2 Embryotransfer In Brandenburg gibt es zwei anerkannte Embryo-Entnahmeeinheiten. Im Jahr 2008 wurden jedoch nur durch die BIOS Biotechnologie Schönow GmbH Embryonen gewonnen, und auch nur sie führte Transfers durch. Der Leistungsumfang ist in Tabelle 2.8 ausgewiesen. Tabelle 2.8: Übersicht der gemeldeten Embryotransfers in den Jahren 1999 bis 2008 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Spendertiere n 126 202 88 61 50 51 55 46 49 64 Spülungen n 106 171 76 47 37 51 53 42 45 54 gewonnene Eizellen/Embryonen gesamt n 937 1.544 711 358 297 517 554 437 433 493 je Spülung n 8,8 9,2 9,4 7,6 8,1 10,1 10,5 10,4 9,6 9,1 transfertaugliche Embryonen gesamt n 604 1.032 393 188 189 298 366 273 313 297 je Spülung n 5,7 6,0 5,2 4,0 5,1 5,8 6,9 6,5 7,0 5,5 Übertragung Frisch n 433 454 253 136 106 235 244 228 223 256 Tiefgefroren n 162 260 94 186 278 304 398 307 361 480 IVP-Embryonen n 49 134 154 151 120 113 Trächtigkeitsrate Frischtransfer % 59,4 55,0 54,2 58,8 60,4 60,0 66,0 62,3 70,9 69,5 Tiefgefroren % 50,4 61,3 47,6 52,1 57,6 58,2 53,3 57,6 61,2 62,1 IVP-Embryonen % 30,8 26,1 43,5 47,7 36,7 39,8

11 2.3 Milchrindzucht und -haltung 2.3.1 Milchrindhaltung Ergebnisse der Milchleistungsprüfung Der Landeskontrollverband hat 950 Mitglieder. Davon sind 874 Milcherzeuger und Rinderhalter und 43 Schaf- und Ziegenzüchter. Der Kuhbestand in den Mitgliedsbetrieben ist 2008 um 1.568 Stück bzw. 1,0 % auf 162.674 Stück angestiegen. Im Mittel werden je Prüfbetrieb 264 Kühe gehalten. Die Anzahl der geprüften Betriebe ist gegenüber dem Vorjahr um 26 gefallen, die Anzahl der geprüften Kühe zum Stand 30.09.2008 um 3.255 auf 156.561 Stück hingegen gestiegen (Tab. 2.9). Es wurde eine Prüfdichte von 98 % erreicht. Tabelle 2.9: Geprüfte Kühe nach Bestandsgrößen und Jahren (Stand 30.09.2008) Bestands- Anzahl Kühe größe 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 (Anz. Kühe) n % bis 40 1.284 1.317 1.095 1.163 993 805 721 596 648 635 41 100 13.536 12.618 12.484 12.016 11.870 11.303 10.450 9.207 8.748 7.338 5,1 101-500 123.787 116.286 110.464 109.618 105.076 103.340 98.599 93.153 91.703 91.860 58,7 501-1.000 38.464 38.379 38.692 36.405 38.280 37.582 39.845 38.098 36.632 31.941 20,4 über 1.000 16.085 15.430 16.164 14.942 15.096 15.316 15.210 14.300 15.575 24.700 15,8 gesamt 193.156 184.030 178.899 174.144 171.315 168.346 164.824 155.354 153.306 156.561 100,0 Per 31.12.2008 wurden 50,5 % der Kühe durch Prüfbeauftragte des LKV geprüft (Prüfverfahren A4); der Anteil der betrieblichen Prüfung (Prüfverfahren B4) ist gegenüber 2007 um 0,2 %-Punkte auf 49,5 % gesunken. Dreimal und mehr gemolken werden 30.446 Kühe in 85 Betrieben, von denen 49 den Gesamtbestand (20.937 Kühe) und 36 nur Teilbestände (9.509 Kühe) dreimal und mehr melken. Die durchschnittliche Milchleistung aller A- und B-Kühe stieg gegenüber dem Vorjahr um 192 kg auf 8.800 kg, die durchschnittliche Leistung in Fett-/Eiweiß-kg um 12 kg auf 655 kg (Tab. 2.10). Tabelle 2.10: Ergebnisse der Milchleistungsprüfung Jahr A+B-Kühe Milchmenge Fett Eiweiß Fett/Eiw. n kg/kuh/jahr % kg/kuh/jahr % kg/kuh/jahr kg/kuh/jahr A- und B-Kühe gesamt 1999 193.831 6.797 4,27 290 3,49 237 527 2000 184.604 7.293 4,24 309 3,47 253 561 2001 179.254 7.616 4,15 316 3,47 264 580 2002 174.600 7.796 4,12 321 3,44 268 589 2003 172.695 7.966 4,10 327 3,45 275 602 2004 170.622 7.942 4,16 330 3,46 275 605 2005 166.844 8.347 4,07 340 3,44 287 627 2006 158.653 8.546 4,01 343 3,39 290 633 2007 155.694 8.608 4,08 351 3,39 292 643 2008 158.637 8.800 4,05 365 3,40 299 355 Herdbuch A- und B-Kühe 1999 150.815 6.958 4,25 296 3,48 242 538 2000 145.825 7.472 4,23 316 3,47 259 575 2001 142.435 7.795 4,14 323 3,46 270 593 2002 137.207 7.991 4,10 328 3,44 275 603 2003 137.244 8.171 4,09 334 3,45 282 616 2004 136.661 8.131 4,16 338 3,46 281 619 2005 135.415 8.520 4,07 347 3,43 292 639 2006 130.104 8.709 4,01 349 3,39 295 644 2007 128.108 8.766 4,07 357 3,39 297 654 2008 130.298 8.969 4,02 361 3,39 304 665 Im Vergleich mit den anderen Bundesländern rangieren die Brandenburger MLP-Betriebe in Bezug auf die Milchmengen- und FEK-Leistung inzwischen auf einem Spitzenplatz.

12 Tabelle 2.11: Durchschnittsleistungen aller MLP-Kühe 2008 nach Bundesländern bzw. MLP- Organisationen Land bzw. A+B- Milch- Fett Eiweiß FEK Organisation Kühe kg % kg % kg Sachsen 183.863 8.814 4,11 362 3,43 302 664 Brandenburg 158.637 8.800 4,05 356 3,40 299 655 Mecklenb.-Vorpommern 172.903 8.749 4,06 355 3,38 296 651 Sachsen-Anhalt 121.986 8.739 4,02 351 3,39 296 647 Niedersachsen/Bremen 319.959 8.568 4,13 354 3,41 292 646 Thüringen 114.315 8.646 4,07 352 3,38 292 644 Weser-Ems 317.432 8.500 4,12 350 3,40 289 639 Schleswig-Holstein 300.559 8.190 4,20 344 3,42 280 624 Nordrhein-Westfalen 316.792 8.117 4,16 337 3,41 277 614 Hessen 125.906 7.669 4,17 320 3,39 260 580 Saarland 11.482 7.389 4,18 308 3,37 249 557 Rheinland-Pfalz 100.605 7.221 4,19 303 3,37 243 546 Baden-Württemberg 281.974 7.003 4,18 293 3,43 240 533 Bayern 971.219 6.946 4,15 288 3,49 242 530 Deutschland 2008 3.497.632 7.878 4,13 326 3,42 270 595 gegenüber Vorjahr +74.863 +11 ±0,00 +1 ±0,00 +1 +1 Deutschland 2007 3.422.769 7.867 4,13 325 3,42 269 594 Quelle: ADR Bonn Die 305-Tage-Leistung der Jungkühe konnte 2008 um 31 kg auf 7.953 kg Milch bzw. um 5 kg auf 584 Fett-/Eiweiß-kg je Kuh und Jahr gesteigert werden (Tab. 2.12). Das Erstkalbealter wurde gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Monate auf 26,8 Monate gesenkt. Tabelle 2.12: Leistungen je Kuh und Jahr in der ersten Laktation Jahr Kühe EKA Laktations- MM Fett Eiweiß Fett/Eiw. n Mon. tage kg % kg % kg kg 1999 57.094 29,6 298 6.270 4,19 263 3,46 217 480 2000 56.314 29,4 298 6.719 4,12 277 3,44 231 508 2001 55.604 28,9 299 7.061 4,09 289 3,44 243 542 2002 54.086 28,3 300 7.240 4,05 293 3,43 248 541 2003 53.450 28,1 300 7.265 4,05 294 3,43 249 543 2004 53.377 27,8 300 7.442 4,03 300 3,44 256 556 2005 50.950 27,5 300 7.569 4,02 304 3,41 258 562 2006 48.999 27,1 300 7.878 3,91 308 3,38 266 574 2007 47.147 26,9 300 7.922 3,95 313 3,36 266 579 2008 48.526 26,8 300 7.953 3,99 317 3,36 267 584 Im Jahr 2008 schlossen 113.021 A-Kühe mit einer Jahresleistung von durchschnittlich 8.943 kg das Kontrolljahr ab. Der Anteil der Kühe mit einer Jahresleistung von < 7.000 kg verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,0 %-Punkte auf 18,7 %; der Anteil Kühe mit einer Jahresleistung von 9.000 kg stieg um 4,3 %-Punkte auf 48,8 % (Tab. 2.13). Tabelle 2.13: A-Kühe nach Leistungsniveauklassen (%) Jahr Milch-kg bis 3.999 4.000-4.999 5.000-5.999 6.000-6.999 7.000-8.999 9.000 1999 5,1 9,4 17,3 22,7 34,2 11,3 2000 3,6 7,0 13,6 20,2 37,2 18,4 2001 3,3 5,4 11,0 17,1 37,8 25,4 2002 3,0 4,9 9,7 15,8 37,6 29,1 2003 2,8 4,4 8,9 15,1 37,2 31,6 2004 2,7 4,6 9,0 14,6 37,5 31,6 2005 2,1 3,3 6,9 12,2 36,6 38,9 2006 1,7 2,8 6,1 10,8 34,9 43,7 2007 1,7 2,7 5,9 10,4 34,8 44,5 2008 1,7 2,4 5,0 9,6 33,1 48,8

13 Insgesamt erreichten 58.424 A+B-Kühe Jahresleistungen von über 9.000 kg, darunter 16.888 Kühe Leistungen von über 10.000 bis 11.000 kg, 10.500 Kühe von über 11.000 bis 12.000 kg und 8.600 Kühe von über 12.000 kg. In den 50 Betrieben mit den höchsten Leistungen in der Fett/Eiweißmenge (FEM) mit Werten von 727 bis 834 kg wurden Milchleistungen von 9.539 bis 11.621 kg erreicht (Tab. 2.14). An der Spitze steht die Agrargenossenschaft Golßen, mit einer Leistung von durchschnittlich 834 Fett-/ Eiweiß-kg. Unter den Betrieben mit Produktion nach Richtlinien des ökologischen Landbaus erreichte im Jahr 2008 die Dubrower Agrargesellschaft mbh mit einer Leistung von durchschnittlich 8.274 kg Milch bzw. 609 Fett-/Eiweiß-kg je Kuh und Jahr den ersten Platz. Die Fettgehaltswerte differierten innerhalb der 50 besten Betriebe von 3,54 bis 4,50 %, die Eiweißgehaltswerte von 3,22 bis 3,52 %. Tabelle 2.14: Die 50 besten Betriebe* 2008 nach Fett-/Eiweiß-kg Jahresleistung lfd. Betrieb Kreis A+B- FEK Milch Fett- Eiweiß- EKA Kalbe- ZKZ** Nr. Kurzanschrift Kühe kg % % rate** 1 Agrargen. Golßen LDS 818 834 11.621 3,85 3,33 25,4 83,2 418 2 LBG Wolfshagen UM 238 820 11.409 3,66 3,52 26,9 76,4 424 3 Agrar GmbH Manker OPR 395 816 11.333 3,90 3,30 24,3 93,9 403 4 Gut Kerkow UM 169 806 11.545 3,60 3,38 26,6 86,4 417 5 Paries GbR, Klein-Mutz OHV 92 805 11.237 3,91 3,26 29,2 72,9 412 6 Bauernges. Wiesenau LOS 1.234 793 10.831 3,93 3,39 25,5 89,0 397 7 Agrogen. Neuküstrinchen MOL 129 793 10.827 3,97 3,35 25,6 100,0 387 8 Roitsch, Werenzhain EE 106 775 10.196 4,09 3,51 27,7 84,0 421 9 Paulsen, Röpersdorf UM 283 772 10.287 4,04 3,46 25,3 86,1 406 10 Agrarges. Potzlow UM 569 769 10.516 3,99 3,32 24,0 84,4 417 11 Gut Rüdow, Kyritz OPR 467 768 10.505 3,93 3,38 25,6 90,3 394 12 Jeßnigker Agrar GmbH EE 368 768 10.168 4,09 3,46 27,2 81,2 430 13 Guhl, Düpow PM 128 766 11.068 3,54 3,38 27,0 75,3 397 14 Agrargen. Uckro LDS 479 766 10.472 3,99 3,32 26,2 92,1 403 15 Agrargen. Werenzhain EE 383 765 10.326 4,09 3,32 24,3 85,6 406 16 LSV GmbH Vehlefanz OHV 188 763 10.867 3,71 3,31 28,6 88,1 401 17 GRÜPA-HOF GbR, Klein-Mutz OHV 249 759 10.431 3,99 3,29 27,3 81,0 414 18 Agrargen. Giesensdorf LOS 468 759 9.891 4,27 3,41 25,9 92,1 398 19 Lübbinchener Milch & Mast SPN 1.013 758 10.417 3,90 3,38 23,1 79,5 413 20 Bauern AG Neißetal SPN 489 756 10.705 3,81 3,25 26,9 84,6 401 21 Agrar GmbH Fehrbellin OPR 1.801 755 10.214 4,08 3,31 25,1 88,4 400 22 Beckmann, Buchholz PR 73 754 9.539 4,50 3,41 26,1 90,2 398 23 Gellert, Neureetz MOL 42 752 9.793 4,25 3,43 26,0 92,9 399 24 GbR Frenzel/Schmidt, Wittb. PM 710 751 10.570 3,63 3,47 24,1 83,5 401 25 Menke GbR, Kutzerow UM 441 751 10.038 4,23 3,25 24,9 84,2 408 26 Krüger, Trebbus EE 90 750 10.291 3,96 3,32 29,2 82,3 397 27 Finke, Neugaul MOL 37 749 9.845 4,20 3,41 27,7 96,2 396 28 Agrar GmbH Langengrassau LDS 414 748 9.882 4,12 3,45 26,3 88,4 401 29 Agrarprod. Sauen LOS 117 747 9.830 4,18 3,42 27,8 83,0 392 30 Schemel, Goßmar LDS 57 744 9.987 4,17 3,28 25,3 81,0 416 31 Milchhof Hardenbeck UM 355 742 10.113 3,94 3,40 25,7 90,1 387 32 Lenzener Wische, Kietz PR 818 738 10.301 3,93 3,23 28,7 89,1 394 33 Agrargen. Frauendorf OSL 459 738 9.862 4,10 3,39 26,1 83,3 406 34 Agrarbetrieb Rehfeld OPR 282 738 9.752 4,09 3,48 25,7 85,8 391 35 Havellandhof Ribbeck GbR HVL 139 738 9.717 4,13 3,47 27,0 89,1 408 36 Liebenwalder Agrar GmbH OHV 438 737 9.674 4,23 3,39 25,7 88,5 413 37 Agrarges. Lichtenberg mbh FF 1.095 736 10.279 3,91 3,25 26,3 78,5 438 38 Agrargen. Oppelhain EE 401 736 9.903 4,09 3,34 26,0 91,0 383 39 Agrargen. Wusterwitz PM 331 735 10.065 3,99 3,31 27,1 89,0 410 40 Agrargen. Frankena EE 323 734 10.617 3,66 3,25 26,6 90,9 418 41 GWL Wachow HVL 404 734 9.655 4,32 3,28 24,6 84,6 425 42 Bagemühler Agrar e.g. UM 184 732 9.870 3,94 3,48 25,0 89,3 407 43 GbR Jähne/Marquardt, Wittst. UM 292 731 10.469 3,60 3,38 25,1 72,6 431 44 Agrargen. Ranzig LOS 635 731 9.955 3,94 3,41 25,9 84,2 402 45 Milchgut Görlsdorf LDS 1.427 731 9.673 4,15 3,41 24,7 91,2 394 46 Gut Wansdorf HVL 352 730 10.235 3,75 3,38 27,9 90,4 405 47 AG Kahren/Branitz CB 239 728 10.551 3,68 3,22 24,1 83,9 401 48 AEG Funkenhagen UM 317 728 10.026 3,83 3,43 27,4 87,9 406 49 BPG Gebersdorf-Mehlsdorf TF 268 728 9.840 4,03 3,36 24,8 85,3 412 50 Agrargen. Sieversdorf OPR 287 727 10.192 3,77 3,37 26,4 91,6 389 * nur Betriebe mit komplettem Prüfjahr und A-Kühen im Bestand ** A-Kühe

14 Die 50 nach FEM-Jahresleistung besten ganzjährig geprüften Kühe erreichten Milchleistungen von 13.541 bis 18.950 kg bei Gehaltswerten für Fett von 2,94 bis 5,27 % und für Eiweiß von 2,99 bis 4,13 %. Die Fett/Eiweiß-Leistung dieser Kühe liegt zwischen 1.145 und 1.678 kg (Tab. 2.15). Unter diesen 50 Kühen sind u. a. 10 aus der Agrargenossenschaft Golßen. Die höchste Milchleistung erreichte eine Kuh aus der Agrar GbR Jähne/Marquardt, Wittstock, die höchste Fett/Eiweißmenge eine Kuh aus der Agrogenossenschaft Neuküstrinchen. Tabelle 2.15: Die 50 besten A-Kühe nach Fett-/Eiweiß-kg Jahresleistung 2008 lfd. Betrieb Kreis Ohrmarken- MT FEK Milch- Fett- Eiweiß- Nr. Kurzanschrift nummer kg % kg % kg 1 Agrogen. Neuküstrinchen MOL 12640 98725 342 1.678 17.861 5,27 941 4,13 737 2 Agrargen. Golßen LDS 12612 01093 354 1.290 18.950 3,52 667 3,29 623 3 Agrar GmbH Manker OPR 12682 16694 357 1.266 18.127 3,94 715 3,04 551 4 Bauernges. Wiesenau LOS 12671 47630 366 1.265 16.205 4,28 693 3,53 572 5 Agrargen. Oppelhain EE 12622 12565 353 1.258 16.203 4,32 700 3,44 558 6 Agrargen. Golßen LDS 12611 74479 349 1.229 17.423 3,67 640 3,38 589 7 LBG Wolfshagen UM 12732 75059 366 1.219 16.354 3,76 615 3,69 604 8 Agrarges. Lichtenberg mbh FF 12671 77906 366 1.210 14.994 4,57 685 3,50 525 9 Bauern AG Neißetal SPN 12711 04193 350 1.209 15.848 4,39 696 3,24 513 10 Milchgut Kolochau EE 12622 15192 366 1.205 17.816 3,56 634 3,20 571 11 Lenzener Wische, Kietz PR 12703 21931 354 1.200 15.419 4,27 659 3,51 541 12 Neumann, Bamme HVL 03468 19394 349 1.199 14.799 4,64 686 3,47 513 13 BPG Gebersdorf-Mehlsdorf TF 12721 77373 311 1.195 15.826 4,27 675 3,29 520 14 Agrargen. Golßen LDS 12611 52790 341 1.195 15.607 4,26 665 3,40 530 15 Agrar GmbH Manker OPR 12682 84443 332 1.194 17.623 3,65 643 3,13 551 16 Bauernges. Wiesenau LOS 12631 65650 349 1.194 16.847 3,84 647 3,25 547 17 Agrargen. Golßen LDS 12612 01114 366 1.191 14.134 4,76 673 3,66 518 18 Agrargen. Gahry SPN 12711 08034 366 1.188 15.653 4,22 661 3,37 527 19 Agrargen. Golßen LDS 12612 01809 355 1.188 15.349 4,35 667 3,39 521 20 GWL Wachow HVL 12631 85577 366 1.188 14.026 4,95 694 3,52 494 21 Agrargen. Stölln HVL 12631 79069 353 1.187 18.800 3,21 604 3,10 583 22 Agrar GmbH Manker OPR 12682 84550 333 1.187 15.331 4,25 652 3,49 535 23 Agrarprod. GmbH Dedelow UM 03464 62841 366 1.186 14.187 4,57 649 3,79 537 24 Agrargen. Stölln HVL 12631 90191 366 1.184 18.452 3,43 633 2,99 551 25 Agrargen. Stölln HVL 12631 43768 311 1.184 15.816 4,20 665 3,28 519 26 Agrar GmbH Manker OPR 12682 84512 366 1.184 14.432 4,66 673 3,54 511 27 Agrar GmbH Manker OPR 12682 84620 338 1.181 14.740 4,34 639 3,68 542 28 GbR Frenzel/Schmidt, Wittb. PM 12692 02563 366 1.179 16.082 3,82 615 3,51 564 29 Agrargen. Golßen LDS 12612 01160 337 1.179 13.970 4,76 665 3,68 514 30 Gut Rüdow, Kyritz OPR 12683 27503 366 1.178 16.142 3,94 636 3,36 542 31 Agrargen. Golßen LDS 12611 74442 325 1.178 14.601 4,43 647 3,64 531 32 Wentowsee GmbH Altlüdersdorf OHV 12651 45913 358 1.176 14.314 4,55 651 3,67 525 33 Agrargen. Giesensdorf LOS 12671 53389 330 1.172 14.565 4,57 666 3,47 506 34 Schemel, Goßmar LDS 12611 36833 366 1.170 14.719 4,60 677 3,35 493 35 Bauernges. Wiesenau LOS 12671 66476 328 1.166 14.342 4,64 666 3,49 500 36 LBG Wolfshagen UM 12732 74954 366 1.164 18.105 2,94 533 3,49 631 37 JAG - Jüterboger Agrargen. TF 12721 84782 366 1.162 13.541 4,82 653 3,76 509 38 Gut Rüdow, Kyritz OPR 12682 60212 360 1.158 14.194 4,66 662 3,49 496 39 Agrargen. Meinsdorf TF 12721 67413 358 1.157 14.446 4,56 659 3,45 498 40 LBG Wolfshagen UM 12732 75010 353 1.156 15.366 3,81 586 3,71 570 41 Gut Wansdorf HVL 12630 91956 339 1.156 14.664 4,44 651 3,44 505 42 Bauern AG Neißetal SPN 12711 04523 344 1.155 15.657 4,14 648 3,24 507 43 Liebenwalder Agrar GmbH OHV 12651 56046 366 1.155 13.922 4,76 663 3,53 492 44 Agrargen. Golßen LDS 12611 74042 366 1.154 16.858 3,59 605 3,26 549 45 Gut Kerkow UM 12732 77213 366 1.153 18.367 3,03 557 3,24 596 46 Agrargen. Golßen LDS 12611 52878 349 1.152 15.538 4,11 638 3,31 514 47 Agrar GmbH Manker OPR 12683 72210 366 1.152 14.909 4,36 650 3,37 502 48 Lübbinchener Milch & Mast SPN 12711 13424 366 1.148 14.635 4,33 633 3,52 515 49 Agrargen. Golßen LDS 12611 52988 366 1.147 14.859 4,21 626 3,51 521 50 Jeßnigker Agrar GmbH EE 12621 60435 366 1.145 14.636 4,58 670 3,25 475 Der Zellgehalt veränderte sich im Zeitraum 1999 bis 2008 kaum. Auf einen tabellarischen Vergleich zu den Vorjahren muss verzichtet werden, da die ausgewiesenen Zellgehaltsklassen verändert wurden. Im Jahr 2008 wurden bei 46,0 % der Proben Zellgehaltswerte unter 100.000 Zellen/cm3 und nur 17,4 % der Proben mit mehr als 400.000 Zellen/cm3 festgestellt (Tab. 2.16).

15 Tabelle 2.16: Anteil der Proben aus der Milchleistungsprüfung nach Zellgehaltsklassen Zellgehalt/cm 3 2008 bis 50.000 24,0 50.000 bis 100.000 22,0 100.001-250.000 27,1 250.001-400.000 9,3 400.001-600.000 5,7 600.001-800.000 3,0 800.001-1.000.000 1,8 >1.000.000 6,9 2.3.2 Milchgüteprüfung Die Güteprüfung der Milch erfolgt in der Sammelmilch nach Betriebseinheiten. Im Rahmen der Milchgüteprüfung wurden durch den LKV ca. 102.000 Untersuchungen auf Fett-, Eiweiß-, Zell- und Keimgehalt sowie auf Gefrierpunkt und Hemmstoffe durchgeführt (Tab. 2.17). Die Ergebnisse dienten der Qualitätsbewertung von ca. 916.000 Tonnen Milch. Tabelle 2.17: Ergebnisse der Milchgüteprüfung Jahr Fett % Eiweiß % Zellgehalt 1.000/cm 3 Keimgehalt 1.000/cm 3 Gefrierpunkt C Hemmstoff Anteil positiv % 1999 4,24 3,47 237 18-0,526 0,24 2000 4,22 3,46 238 16-0,525 0,17 2001 4,20 3,46 245 16-0,524 0,12 2002 4,17 3,45 249 15-0,524 0,10 2003 4,17 3,47 241 15-0,526 0,08 2004 4,22 3,45 229 16-0,524 0,06 2005 4,15 3,43 230 15-0,525 0,05 2006 4,10 3,40 236 16-0,525 0,04 2007 4,15 3,42 234 15-0,525 0,09 2008 4,08 3,40 239 15-0,524 0,05 Der Fettgehalt verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,07 %-Punkte und der Eiweißgehalt um 0,02 %-Punkte. Der mittlere Zellgehalt liegt mit 239.000 Zellen/cm3 nach wie vor auf zu hohem Niveau. Der Anteil der Milcherzeuger mit weniger als 300.000 Zellen/cm3 ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und erreichte 83,2 %. Der Anteil der Milcherzeuger mit Geldabzug sank leicht und liegt bei 1,4 %. Der durchschnittliche Keimgehalt lag 2008 bei 15.000 Keimen je cm3. Damit gehören die Milchlieferanten Brandenburgs weiterhin zu den besten im Bundesgebiet. Der durchschnittliche Anteil der Milcherzeuger, die Milch der Güteklasse 1 lieferten, liegt bei 99,7 %. 6 Proben oder 0,05 %, wiesen Hemmstoffe auf. 3,8 % aller Proben (im Vorjahr 2,6 %) wiesen Werte auf, die auf einen Fremdwasseranteil schließen lassen. 2.3.3 Fruchtbarkeit und Nutzungsdauer Neben dem Erstkalbealter, das um 0,1 auf 26,8 Monate gesenkt wurde, sind einige Kennziffern der reproduktiven Leistungen ebenfalls verbessert geworden (Tab. 2.18). Die Abkalberate der A-Kühe ist im Vergleich zu 2007 um 0,3 %-Punkte angestiegen. Die NR 90 bei Kühen hat mit 45,5 (-0,5 % zum Vorjahr) weiter abgenommen, während das Niveau der ZTZ bei 130 Tagen und der Rastzeit von 84 Tagen konstant blieb. Der Besamungsindex bei Kühen liegt unverändert bei 2,3. Bei den Färsen werden sinkende EBA und FKA erreicht, die Kennziffer für die NR 90 entwickelte sich ungünstig auf 66,5 % (-1,9 zum Vorjahr). Beim Besamungsindex für Färsen wurde mit 1,6 (+0,1 zum Vorjahr) das Niveau annähernd gehalten. Das durchschnittliche Alter der lebenden Kühe ist 2008 mit 4,3 Jahre konstant geblieben. Das durchschnittliche Alter der gemerzten Kühe erhöhte sich um 0,1 Monate auf 5,0 Jahre, ebenso wie die Nutzungsdauer um 1,0 Monate auf 32,3 Monate.

16 Tabelle 2.18: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsmerkmale 1 Merkmal Kategorie ME 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Abkalberate A - Kühe % 88,8 87,5 85,7 84,3 84,0 84,6 84,8 84,5 83,7 84,0 Abkalberate A + B Kühe % 109,6 76,9 2 78,0 75,7 76,5 76,5 77,1 75,4 75,7 77,0 Alter lebende Kühe Jahre 4,6 4,5 4,4 4,4 4,4 4,4 4,4 4,3 4,3 4,3 Alter gemerzte Kühe Jahre 5,3 5,1 4,9 5,0 5,1 5,0 5,0 4,9 4,9 5,0 ZKZ A - Kühe Tage 391 392 393 396 397 398 406 407 410 411 EKA Färsen Monate 29,6 29,4 28,8 28,3 28,1 27,8 27,5 27,1 26,9 26,8 RZ Kühe Tage 85 86 86 87 87 84 85 85 84 84 ZTZ Kühe Tage 123 125 126 129 129 130 127 128 130 130 NR 90 Kühe % 58 55 54,7 52 50 50 50 48,0 46,0 45,5 BI Kühe 1,9 1,9 1,9 2,0 2,1 2,1 2,1 2,2 2,3 2,3 EBA Färsen Tage 589 560 548 544 534 523 517 513 511 507 FKA Färsen Tage 610 587 572 569 559 547 540 534 531 528 NR 90 Färsen % 74 72 59,4 70 69 69 69 68,6 68,4 66,5 BI Färsen 1,4 1,5 1,8 1,5 1,5 1,5 1,6 1,6 1,5 1,6 1 ZKZ Zwischenkalbezeit, EKA Erstkalbealter, RZ Rastzeit, ZTZ Zwischentragezeit, NR 90 Non-Return-Rate 90 Tage, BI Besamungsindex, EBA Erstbesamungsalter, FKA Färsenkonzeptionsalter 2 Berechnungsgrundlage von Futtertagen auf Anzahl Tiere gemäß Verfahrensweise der ADR geändert 2.3.4 Milchrindzucht 2.3.4.1 Zuchtrinderbestand Ende September 2008 waren in 410 Mitgliedsbetrieben des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eg (RZB) 122.466 Herdbuchkühe in 8 Milch- und Zweinutzungsrassen registriert. Damit stieg die Zahl der Kühe erneut an (+873), während sich die Anzahl der Betriebe verringerte (-15). Es werden durchschnittlich 299 Herdbuchkühe je Betrieb gehalten. Der Bestand der Genreserve Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN) konnte gegenüber dem Vorjahresniveau leicht zulegen (+50). Es sind 1.530 Herdbuchkühe dieser Rasse registriert. Aus der Milchleistungsprüfung im Prüfjahr 2007/08 liegen 121.545 Abschlüsse vor. Die durchschnittliche Milchleistung stieg 2008 um 201 kg auf 9.004 kg, die Fett/Eiweißmenge um 12 kg auf 668 kg (Tab. 2.19 und Abb. 2.1). Tabelle 2.19: Prüfabschlüsse per 30.09. und Leistungen der A+B-Herdbuchkühe (Mitglieder des RZB, gesamt und nach Rassen) Jahr, Bestand MM FG FM EG EM FEM Rasse Stück kg % kg % kg kg Zuchtkühe und Leistungen der A+B-Kühe gesamt 1999 144.801 6.997 4,24 297 3,49 244 541 2000 139.855 7.512 4,22 317 3,47 261 578 2001 136.065 7.833 4,15 325 3,47 272 597 2002 130.213 8.028 4,11 330 3,44 276 606 2003 130.310 8.200 4,10 336 3,45 283 619 2004 129.332 8.178 4,16 340 3,46 283 623 2005 128.338 8.563 4,08 349 3,43 294 643 2006 121.260 8.747 4,01 351 3,38 296 647 2007 119.536 8.803 4,07 358 3,39 298 656 2008 121.545 9.004 4,03 363 3,39 305 668 2008 +/- z. Vorjahr +2.009 +201-0,04 +5 +/-0,00 +7 +12 Zuchtkühe und Leistungen von A+B-Herdbuchkühen ausgewählter Rassen 2008 Deutsche Holsteins-sbt 118.561 9.040 4,03 364 3,38 306 670 +/- z. Vorj. +2.099 +207-0,05 +4-0,01 +7 +11 Deutsche Holsteins-rbt 1.281 8.197 4,09 335 3,40 279 614 +/- z. Vorj. +70 +40-0,02 +/-0 +0,02 +3 +3 DSN-Genreserve 1.501 7.151 4,27 305 3,48 249 554 +/- z. Vorj. +16-365 +0,12-7 -0,01-13 -20 Fleckvieh 149 7.574 4,16 315 3,50 265 580 +/- z. Vorj. -9 +39 +0,26 +21 +/-0,00 +1 +22 Rotvieh Angler 2 5.216 5,04 263 4,06 212 475 +/- z. Vorj. -95-1.325 +0,39-41 -0,36-30 -71 Jersey 10 5.566 5,87 327 4,15 231 558 +/- z. Vorj. -59-579 +0,04-31 -0,05-27 -58 Braunvieh 30 3.368 4,25 143 3,50 118 261 +/- z. Vorj. -6 +299 +0,08 +15-0,15 +6 +21

17 Darstellung 2.1: Entwicklung der Milchleistung der Zuchtkühe des RZB Milch-kg 9.000 8.500 8.000 7.500 7.000 6.500 6.000 5.500 5.000 4.500 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Mi lch- kg Eiweiß -% Fett-% 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 Prozent In der Tabelle 2.20 sind die Kühe ab zweiter Laktation mit der höchsten Fett-/Eiweißmenge nach Rassen ausgewiesen. Die 27 besten Kühe der Rasse Deutsche Holsteins-sbt haben Leistungen von 1.149 bis 1.563 Fett-/Eiweiß-kg erreicht; ihre Milchmengenleistung differiert von 12.544 bis 18.356 kg. 16 Kühe erreichten Leistungen von über 15.000 M-kg. Vorrangig ist der Betrieb Seydaland Rinderzucht GmbH & Co. KG, Seyda in dieser Spitze mit 22 Tieren vertreten. Die zehn besten Kühe der Rasse DSN erreichten Spitzenleistungen von 11.306 bis 13.838 kg Milch bzw. von 858 bis 930 Fett-/Eiweiß-kg. Die Inhaltsstoffe differieren beim Fettgehalt von 3,39 bis 4,55 % und beim Eiweißgehalt von 2,98 bis 3,70 %. Diese Ergebnisse verdeutlichen das hohe Leistungsniveau dieser alten Kulturrasse. Zur Leistung der 10 besten Kühe der Rasse DH-sbt besteht allerdings eine beachtliche Differenz. Außer dem Spitzentier dieser Gruppe aus der Agrar-GmbH Lebusa, stammen die weiteren 9 besten Kühe der Rasse DSN aus der Agrargenossenschaft Gräfendorf e.g. Tabelle 2.20: Kühe ausgewählter Rassen ab 2. Laktation mit höchster Fett-/Eiweißmenge im RZB 2008 ON Name Vater LA M-kg F-% F-kg E-% E-kg FEK Betrieb DH-sbt DE 1264098725 Prisca Prinzipal 5 16.765 5,23 876 4,10 687 1.563 Agrogen. Neuküstrinchen eg DE 1500118118 SL Nana Manat 3 18.356 4,03 739 3,15 579 1.318 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118774 SL Elster 35 Juote 3 17.581 4,25 747 3,14 552 1.299 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118828 SL Sigrun Lee 3 16.556 4,17 690 3,35 554 1.244 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118363 SL Manuela Manat 4 14.342 4,63 664 3,87 555 1.219 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1265124383 Ticka Ticket 2 14.995 5,03 754 3,08 462 1.216 LSV LW GmbH Vehlefanz DE 1500119757 SL Morlee Lee 2 14.386 4,57 657 3,86 556 1.213 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118388 SL Orinoko Rubens 4 14.439 3,83 697 3,45 498 1.195 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118981 SL Wucke 13 Outside 2 14.941 4,50 673 3,45 516 1.189 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500117280 SL Elster 8 Laertes 6 15.686 4,13 648 3,42 537 1.185 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118132 Sl Minna Manat 4 16.447 3,95 649 3,25 535 1.184 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500117009 SL Pagode Pasja 5 13.639 4,80 655 3,88 529 1.184 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118761 SL Lucinda+ Eminenz 3 17.271 3,47 600 3,36 580 1.180 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118864 SL Elster 26 Eminenz 3 15.956 3,89 620 3,48 555 1.175 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118593 SL Falz + Mtoto 3 15.901 4,01 638 3,37 536 1.174 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500119492 SL M Lheros+ Lheros 2 15.724 3,97 625 3,49 549 1.174 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500119718 SL Costa Roy 2 15.210 4,12 626 3,60 547 1.173 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118710 SL Elster 24 Inquirer 4 14.971 4,40 659 3,40 509 1.168 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1263143768 Brunhild NOG Boston 4 15.614 4,19 654 3,27 511 1.165 Agrargenossenschaft Stölln eg DE 1500118874 SL Maxa Starleader 3 14.252 4,49 640 3,65 520 1.160 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500117335 SL Elster 29 Starleader 5 15.149 4,20 636 3,45 522 1.158 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500119738 SL Ordnung Finley 2 16.630 3,67 610 3,28 546 1.156 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1500118803 SL Oldie + Manat 2 15.244 4,22 644 3,36 512 1.156 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1273214136 GK Kati + Junker 4 15.010 4,10 615 3,60 540 1.155 Gut Kerkow DE 1500119463 SL Wucke 21 Zecher 2 13.633 4,73 645 3,74 510 1.155 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda DE 1401735109 Paula Patterson 4 12.544 5,55 696 3,66 459 1.155 Leonhard Stemmer, Beilrode DE 1500118258 SL Wucke 20 Pilatus 4 13.651 4,88 666 3,54 483 1.149 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda

18 Fortsetzung Tabelle 2.20: ON Name Vater LA M-kg F-% F-kg E-% E-kg FEK Betrieb DH-rbt DE 1500106750 Hanna Faber 4 14.329 3,98 570 3,13 448 1.018 Agrarbetr. Grüne Aue eg, Battin DE 1500144114 Caja Cadon 2 15.920 3,33 530 3,05 486 1.016 Landgut Dreikirchen eg, Lebien JER NL 0350767974 Margaret Unbekannt 3 8.615 4,83 416 4,04 348 764 MILSANA GmbH Heinersdorf DE 0346179901 Anna Jans Byg 5 5.887 6,71 395 3,74 220 615 Albrecht Beckmann, Buchholz BV DE 1263004353 Sinja Simcol 5 4.211 4,42 186 3,56 150 336 LW- GbR Barthels/Erb, Garlitz DE 1263004255 Thalia Simcol 4 3.983 4,62 184 3,41 136 320 LW- GbR Barthels/Erb, Garlitz RVA DE 1263151561 Uta Unna 2 6.696 4,97 333 3,79 254 587 Agrar-GmbH Kienberg DSN DE 1262093313 Primel Nero 5 11.604 4,55 528 3,46 402 930 Agrar-GmbH Lebusa DE 1262204037 Helena Hakan 3 11.986 4,01 481 3,70 443 924 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262204834 Lore Laki 2 11.708 4,45 521 3,36 393 914 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262206279 Neil Neckar 4 13.838 3,39 469 3,10 429 898 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262204089 Samia Soko 3 11.355 4,24 482 3,55 403 885 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262075380 Regine Renegat 6 13.078 3,71 485 2,98 390 875 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262204299 Ruth + Ralf 3 11.553 4,10 474 3,38 391 865 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262127584 Berta + Bedo 4 11.306 4,24 479 3,39 383 862 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262127934 Judit Relachs 5 12.046 4,03 486 3,11 375 861 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg DE 1262204396 Helga Hakan 2 11.798 3,77 445 3,50 413 858 Agrargenossenschaft Gräfendorf eg FL DE 1271034229 Herinarand Regio 3 12.278 4,12 506 3,39 416 922 Agrargenossenschaft eg Heinersbrück DE 1271034236 Kirschehor Poldi 2 12.621 3,70 467 3,35 423 890 Agrargenossenschaft eg Heinersbrück + Abgang Die zehn besten Jungkühe erreichten eine durchschnittliche Leistung von 13.438 kg Milch bzw. 982 kg FEM (Tab. 2.21). Tabelle 2.21: Jungkühe mit höchster Fett-Eiweißleistung der Rasse DH-sbt im RZB 2008 ON ON M-kg F-% F-kg E-% E-kg FEK Betrieb Name Vater DE 1500126753 10.505394 15.062 3,86 582 3,21 483 1.065 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda SL Heideline 2 + Vitus DE 1500120501 10.505361 14.270 3,77 538 3,38 482 1.020 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda SL Fakt Banderas DE 1261221751 10.458832 12.828 4,30 551 3,40 436 987 Agrargenossenschaft Golßen eg Lilie G Mercedes DE 1500120185 10.810695 13.543 3,86 523 3,34 452 975 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda SL Gada 13 Laudan DE 1500109938 10.810695 12.614 4,37 551 3,32 419 970 Glücksburg Agrar eg Dixförda GHD Wicki Laudan DE 0662449049 10.810695 12.998 4,00 520 3,45 448 968 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda RZB Tarina Laudan DE 1500120058 10.505318 13.690 3,73 510 3,31 453 963 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda SL Elster 27 Finley DE 1261221688 10.667908 13.695 3,69 506 3,32 454 960 Agrargenossenschaft Golßen eg Gibara G Gibor DE 1500120318 10.814519 12.242 4,40 539 3,43 420 959 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Seyda SL Esther Fabian DE 1500137857 10.810695 13.438 3,82 513 3,28 441 954 Landgut Heideland eg, Groß Naundorf Laurena Laudan + Abgang Die zehn besten Dauerleistungskühe der Rasse DH-sbt erreichten eine mittlere Lebensleistung von 118.132 kg Milch. Alle haben die 100.000 kg-grenze überschritten (Tab. 2.22). Angeführt wird diese Auflistung von der Edmund-Tochter Editha aus der Bauerngesellschaft Ziltendorfer Niederung in Wiesenau, die bereits über 130.000 kg Milch produziert hat und aktuell in der 12. Laktation steht.

19 Tabelle 2.22: Dauerleistungskühe der Rasse DH-sbt nach der Milchmengenleistung im RZB 2008 ON ON Anz. MM FG FM EG EM Betrieb Name Vater Kalbg. kg % kg % kg DE 1267095409 10.382167 12 132.027 4,33 5.718 3,27 4.317 BG Ziltendorger Niederung GbR, Editha Edmund Wiesenau DE 1270193889 10.949638 10 122.391 4,13 5.054 3,24 3.966 Gut Rüdow GmbH & Co KG, Camilla Cook Kyritz DE 1267096783 10.321455 12 122.386 3,79 4.635 3,33 4.077 Tierzuchtgut Heinersdorf GbR Victoria + Varel DE 2241447064 10.389016 11 117454 3,54 4.160 3,13 3.675 Agrargenossenschaft Holzdorf eg, Nadin Nassau Mönchenhöfe DE 1270200588 10.388035 9 117.124 3,36 3.938 3,36 3.931 Püttjer/Zerbin GbR, Schönhagen Alexia Mendel DE 2241421952 10.949640 11 114.791 3,99 4.583 3,31 3.799 Seydaland RZ GmbH & Co KG, SL Christa Christoph Seyda DE 1267032179 10.504365 7 114.617 3,09 3.543 3,09 3.537 BG Ziltendorger Niederung GbR, Emilia Emperor Wiesenau DE 1500116501 10.504641 6 114.251 3,49 3.984 2,99 3.419 Seydaland RZ GmbH & Co KG, Theresa Terry Seyda DE 1261040664 10.810009 8 113.685 3,66 4.159 2,95 3.357 Agrargenosenschaft Uckro eg Liane Lupo DE 1269037719 10.815405 8 112.592 3,66 4.125 3,34 3.764 Agrar GbR Frenzel & Schmidt, Ramona Rocki Beelitz + Abgang 2.3.4.2 Leistungs- und Zuchtwertprüfung Das Tierzuchtgesetz mit seinen Verordnungen und den Rahmenrichtlinien ist die Grundlage für die Durchführung der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung. Mit der Wahrnehmung der diesbezüglichen Aufgaben in der Rinderzucht sind die folgenden Einrichtungen beauftragt (vgl. Übersicht): Mit der Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung für Rinder beauftragte Einrichtungen Durchführung der Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung bei Milch-, Fleisch- und Zweinutzungsrindern Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eg Milchleistungsprüfung Landeskontrollverband Brandenburg e. V. Fleischleistungsprüfung (Feldprüfung) Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eg Beurteilung der äußeren Erscheinung von Bullen Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eg Zuchtleistungsprüfung Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eg Fleischleistungsprüfung (Prüfung auf Mast- und Schlachtleistung auf Station) Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e. V. Feststellung der Zuchtwerte Fleischleistung auf Basis der Ergebnisse aus der Stationsprüfung Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg Die zuständige Behörde bestätigt die Zuchtprogramme der Zuchtverbände und legt im Rahmen der Zuständigkeit die Grundsätze für die Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung fest. Ihr obliegt auch die Kontrolle der Einhaltung. Mit dieser Verfahrensweise wird im Sinne des Verbraucherschutzes die erforderliche Qualität der Zuchtprodukte gewährleistet. a) Individuelle Anpaarung Im vergangenen Zuchtjahr hat der Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg 106 Anpaarungsverträge abgeschlossen. Die mittlere Leistung der Anpaarungskühe liegt mit 11.327 kg Milch bei 4,09 % Fett und 3,46 % Eiweiß auf einem züchterisch hohen Niveau. Auch die überdurchschnittlichen Exterieurbewertungen der Anpaarungskühe belegen eine intensive Selektion im Rahmen des Zuchtprogramms (Tab. 2.23).

20 Tabelle 2.23: Leistungen und Körperformbewertung der Bullenmütter der Rasse DH-sbt 2007/2008 M-kg F-% F-kg E-% E-kg Einstufung 1. La 11.163 4,09 457 3,46 386 1.+2.LA 86,2-86,4-85,8-86,6/86,4 HL 13.227 4,04 536 3,41 453 >= 3.LA 90,0-89,7-90,0-89,7/89,7 Ø 1,4 11.327 4,06 460 3,45 391 Die 41 Anpaarungsbullen erreichten einen mittleren Relativzuchtwert Gesamt (RZG) von 127 und einen mittleren Relativzuchtwert Milch (RZM) von 119 (Tab. 2.24). Die Vielzahl der Väter gewährleistet die angestrebte genetische Vielfalt. Der Variationsbereich des RZG reicht von 113 bis 147, der des RZM von 107 bis 135. Die Zuchtwerte für die Milchleistungsmerkmale differieren mit Werten für die Milchmenge von + 466 bis + 2.485 kg, für den Fett- und Eiweißgehalt von -0,69 bis +0,18 bzw. von - 0,30 bis +0,19 % sowie für die Fett- und Eiweißmenge von +7 bis +62 bzw. von +32 bis +71 kg in einem breiten Bereich. Tabelle 2.24: Zuchtwerte der Anpaarungsbullen und Anzahl Verträge für das Zuchtjahr 2007/2008 Name ZB-Nr. Anz. M-kg F-% F-kg E-% E-kg RZM RZG Eleve 10.142245 7 +2009-0,44 +37-0,10 +58 123 134 Stol Joc 10.505973 6 +1808-0,35 +39 +0,03 +65 128 130 Virzil 10.505888 5 +1326-0,34 +21 +0,01 +46 115 122 Stylist 10.632644 4 +1344 +0,02 +58 +0,19 +64 131 132 Jelto 10.632915 4 +1805-0,44 +30-0,07 +44 121 123 Baxter 2 10.505854 4 +1819-0,23 +51-0,30 +32 109 123 Gibor 10.667908 3 +1784-0,31 +42-0,06 +55 123 147 Jango 10.831082 3 +2046-0,21 +62-0,02 +68 133 140 Juwel 10.632734 3 +2393-0,69 +25-0,22 +58 121 131 Pagewire 10.503915 3 +1714-0,32 +39-0,06 +52 120 130 Billion 3 10.505834 3 +1688-0,43 +26-0,14 +44 114 124 Laurin 10.505906 3 +1697-0,26 +43-0,17 +40 114 124 Bolton 10.505807 2 +2054-0,25 +58-0,18 +52 122 130 Roumare 10.505811 2 +1138-0,01 +46 +0,08 +47 119 129 Onward 10.506048 2 +2321-0,23 +71-0,27 +50 123 128 -wie 10.503942 2 +1943-0,40 +39-0,24 +42 114 121 Fortune 3 10.505715 2 +466-0,13 +7 +0,21 +34 107 120 Shottle 10.505534 1 +2112-0,12 +74-0,14 +58 128 144 Janosch 10.810815 1 +2485-0,44 +54-0,13 +70 133 137 Ebro 10.141456 1 +2300-0,29 +63-0,07 +71 135 135 Eminem 10.810944 1 +1086 +0,03 +47 +0,18 +54 124 134 Emil II 10.140098 1 +1078 +0,18 +61 +0,14 +50 124 132 Gavor 10.505962 1 +2095-0,56 +28-0,07 +64 126 131 Vachim 10.565756 1 +1571-0,08 +56-0,07 +46 120 131 Jet Stream 43.558361 1 +1472-0,29 +33-0,04 +46 116 129 Donato 10.810918 1 +1004-0,05 +37 +0,18 +51 121 128 Mr. Burns 10.503914 1 +1460-0,27 +34 +0,03 +52 120 128 Zesty 10.505755 1 +1627-0,37 +30-0,06 +50 118 128 Lightning 10.506081 1 +1096 +0,09 +53 +0,00 +37 115 128 Moscow 10.505912 1 +1937-0,55 +23-0,29 +37 108 128 Jurus 10.810868 1 +1222 +0,05 +55 +0,03 +45 119 127 Woody 10.297950 1 +1173 +0,02 +51 +0,05 +44 120 126 Folleto 10.671148 1 +1880-0,47 +29-0,17 +47 116 123 Support 10.500360 1 +1360-0,21 +35 +0,03 +49 119 120 Elayo 10.297865 1 +1495-0,26 +41 +0,07 +44 118 120 Watha 10.500329 1 +1259-0,35 +18 +0,02 +44 114 120 Bonair 10.503927 1 +1445-0,31 +29-0,06 +43 114 120 Manassa 10.503891 1 +1637-0,33 +34-0,12 +44 115 119 Emir 10.141469 1 +1184-0,07 +42 +0,05 +45 117 116 Calypso 10.505887 1 +1161-0,07 +41-0,05 +35 111 115 Artic 10.505765 1 +1570-0,52 +13-0,16 +38 108 113 41 Bullen 119 127 b) Testeinsatz Im Zuchtjahr 2007/2008 wurden 62 Bullen im Zuchtgebiet getestet, darunter 7 in Brandenburg gezogene. 19 dieser Bullen gehören der Nord-Ost-Genetik. Diese Prüfbullen werden im Rahmen einer gemeinsamen Prüfung in Brandenburg und in Niedersachsen eingesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden führt zu einer breiteren und sichereren Zuchtwertschätzung.