E-City-Logistik in Baden-Württemberg Dr. Wolfgang Fischer, e-mobil BW GmbH Elektromobilität vor Ort Fachkonferenz des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Aachen, 09. März 2016 Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016
Motivation der Politik Der wachsende Personen- und Güterverkehr, der zugleich effizienter, zuverlässiger und sicherer sein muss, muss intelligent bewältigt werden. Mobilität muss umwelt- und klimaverträglich gestaltet werden, verbunden mit einer dauerhaft sicheren und bezahlbaren Energieversorgung. Sich verändernde Mobilitätsbedürfnisse beispielsweise durch den demografischen Wandel - müssen auch in Zukunft bedient werden können. 40iger 50iger 60iger Vision 2050 Quelle: Dr. Ramsauer, MDB, ATZ agenda Okt. 2012; Bilder: www.format.at/mobil-jahr-2050 und www.retro-futurismus.de Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 2
Themenschwerpunkte der e-mobil BW Aufbau eines effizienten Netzwerk- und Clustermanagements Bündelung von Kräften und Nutzung von Synergien Gezielte Einbindung von KMUs in den Innovationsprozess Unterstützung und aktive Mitgestaltung geeigneter Rahmenbedingungen bei Infrastruktur, Aus- und Weiterbildungsangeboten sowie Nachwuchsförderung Aus- und Weiterbildung Verkehrliche Aspekte Auf- und Ausbau der Forschungsinfrastruktur Projektförderung Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 3
Elektromobilität in Baden-Württemberg ist vielfältig Wir betrachten die Vielfalt der elektromobilen Antriebs- und Fahrzeugkonzepte. Zweiräder PKW Nutzfahrzeuge Arbeitsmaschine Öffentlicher Verkehr Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 4
Elektromobilität funktioniert Herausforderung Wirtschaftlichkeit Intermodalität Kommunikation und Partizipation Flotten und gewerbliche Verkehre Ausbildung und Qualifizierung Energie, Infrastruktur und IKT Wohnen und Elektromobilität Stadt- und Verkehrsplanung Fahrzeugtechnologie Projektübergreifende Forschung Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 5
Projekt Urbaner Logistischer Wirtschaftsverkehr Fördermittelgeber: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Projektlaufzeit: 11.2012 06.2016 Partner: 28 elektrische Lieferfahrzeuge verteilt auf 3 Flotten in 3 Städten Baden- Württembergs Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 6
Projektziele Ermittlung der Anforderungen an elektrische Lieferfahrzeuge und Ladeinfrastruktur im täglichen Betrieb Entwicklung eines Tools zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit elektrischer Lieferfahrzeuge in KEP-Flotten Entwicklung/ Erprobung unterschiedlicher auf Elektromobilität angepasster Logistikkonzeptionen Entwicklung/ Umsetzung von Anreizmaßnahmen zur effizienteren Belieferung der Innenstädte (mit Städten) Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 7
Aktuelle Eckdaten Eingesetzte Fahrzeuge: 5 x MB Vito E-Cell 1 x EleNA 2 Sprinter Elektrisch gefahrene km: 95.000 km Ø Tourenlänge: ca. 60 km pro Tag Ø Energieverbrauch: 30 kwh / 100 km Eingesetzte Fahrzeuge: 10 x MB Vito E-Cell 5 x Street Scooter Elektrisch gefahrene km: 215.000 km Ø Tourenlänge: 30,5 km pro Tag Ø Energieverbrauch: 32,5 kwh / 100 km Eingesetzte Fahrzeuge: 7 x P80 Elektro 7,5t Elektrisch gefahrene km: 152.000 km Ø Tourenlänge: ca. 67 km pro Tag Ø Energieverbrauch: 55 kwh / 100 km Insgesamt wurden im Projekt bisher ca. 462.000 km elektrisch zurückgelegt! Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 8
Wirtschaftlichkeit - LCC-Analyse In Nutzfahrzeugklassen < 3,5 t kommt es bereits heute zu einer Annäherung der Kostenstruktur, wenn man Großflottenrabatte herausrechnet Bei Nutzfahrzeugen zgg 3,5 7,5 t sind elektrische Fahrzeuge im Vergleich zu Dieselfahrzeugen noch wesentlich teurer (bis zu 30% Mehrkosten), zudem sind hier kaum E-Fahrzeuge verfügbar Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 9
Potenzial rechtlicher Anreizmaßnahmen Lieferzeitfenster Bsp.: Deutsche Post DHL DP DHL benötigt heute 60 Lieferfahrzeuge pro Woche um den PLZ-Bereich 70173 zu beliefern Heute beliefern auf Grund des Lieferzeitfensters zunächst alle 60 Fahrzeuge die Fußgängerzone Auf die Lieferzeit-relevanten Zustellgebiete entfallen ca. 70% der Pakete, die restlichen 30 % sind nicht betroffen Bei einer Aufhebung (oder Verlängerung) des Lieferzeitfensters (für elektrische Lieferfahrzeuge) müssten nur noch 42 Fahrzeuge pro Woche in die Fußgängerzone fahren Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 10
Potenzial rechtlicher Anreizmaßnahmen Führerschein Bsp.: Deutsche Post DHL Vorbild Holland: Elektrische Lieferfahrzeuge dürfen bis zu einem zgg von 7,5 t mit einem Führerschein Klasse B gefahren werden Durch die Nutzung von 7,5t-Fahrzeugen würde sich die Gesamtzahl der eingesetzten Fahrzeuge im PLZ-Bereich 70173 von 60 auf 46 reduzieren Trotz der höheren Lebenszykluskosten der Elektrofahrzeuge würden sich die Betriebskosten der Flotte im PLZ-Bereich 70173 auf Grund der geringeren Fahrzeuganzahl sowie der geringeren Fahrerkosten von 10.483 /Woche auf 9.863 /Woche reduzieren Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 11
Fazit und Ausblick Projekt Urbaner Logistischer Wirtschaftsverkehr Die im Projekt eingesetzten Fahrzeugtypen haben sich als praxistauglich erwiesen. Neben dem Thema Wirtschaftlichkeit liegt der Fokus nun auf der Entwicklung weitergreifender elektromobiler Zustellkonzepte, v.a. mit Kleinstfahrzeugen (Zustellkonzept, Umschlagpunkte, Infrastruktur) Elektrischen Lieferfahrzeugen > 3,5 t (Fahrzeugentwicklung) Im Kontext des Projektes wurde zu diesen Themen bereits eine Kurzstudie für den Arbeitskreis Innenstadtlogistik Stuttgart durchgeführt. Aktuell wird ein Pilotprojekt zu alternativen Zustellmethoden in der Stuttgarter Innenstadt diskutiert (geplant für Sommer 2016). Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 12
Ausblick: Mobilitätsanwendungen und Branchenbeispiele Dienstfahrzeug Servicefahrzeug Lieferfahrzeug Kurierfahrzeug Regionaler Fahrdienst Soziale Dienste Ambulante Pflege Essen auf Rädern Schülertransport Handwerk Kaminfeger, Elektriker Citylogistik Paketdienste Restaurant Essensauslieferung Sicherheitsdienste Wachfahrzeug Gesundheit Handel Apotheken Lieferungen B2C/B2B Transfusionstransport Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 13
Nächste Schritte e-mobil BW Markteinführung in verschiedenen Anwendungsbereichen unterstützen, z. B. 100-Stromer-Initiative der Modellkommunen Ludwigsburg, Offenburg und Schwäbisch Gmünd gemeinsam mit e- mobil BW Technologieentwicklung im Nutzfahrzeugbereich unterstützen, u. a. durch Einrichtung der gemeinsamen Arbeitsgruppe Nutzfahrzeuge ( Heavy Duty ) des Clusters Elektromobilität Süd-West und des Clusters Brennstoffzelle BW Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 14
Informationen zum LivingLab BW e mobil Publikation Das Schaufenster Elektromobilität Baden-Württemberg elektrisiert Erkenntnisse. Ergebnisse. Ausblick (Download auf http://www.e-mobilbw.de/de/service/publikationen.html) Film Das Schaufenster Elektromobilität Baden-Württemberg elektrisiert Erkenntnisse. Ergebnisse. Ausblick (http://www.emobilbw.de/de/service/mediathek.html) Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 15
Highlights to come: EVS 30 Stuttgart 9.-11.10.2017 Pre-Event: EVS 29 in Montreal 19.-22.06.2016: German Pavillon in Planung Call for Papers EVS 30: voraussichtlich September 2016, Einreichungsfrist Dezember 2016 EVS 30 in Stuttgart 09.-11.10.2017: mögliche Beteiligungen Länderstände/Deutschlandstand Länderabende/-empfang Kommunikative Unterstützung der Veranstaltung (Call for Papers, Konferenz, Ausstellung) Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016 16
VIELEN DANK Dr. Wolfgang Fischer, e-mobil BW GmbH wolfgang.fischer@e-mobilbw.de Dr. Wolfgang Fischer, 09. März 2016