Institut für Wirtschaftswissenschaftliche orschung und Weiterbildung GmbH Institut an der ernuniversität in Hagen IWW-Studienprogramm Grundlagenstudium Teil A: Buchhaltung, Investition und inanzierung Lösungshinweise zur 2. Musterklausur
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 2 Aufgabe 1 24 Punkte Die MONA-LISA-GmbH beschäftigt sich mit Herstellung und Vertrieb von Blusen und Oberhemden sowie dem Handel mit neuwertigen Nähmaschinen. Im olgenden finden Sie Angaben zu zehn Geschäftsvorfällen der GmbH. Verdeutlichen Sie die zugehörigen Buchungssätze, soweit sie sich auf das laufende Geschäftsjahr beziehen, indem Sie auf dem beigefügten Lösungsbogen jeweils eintragen, welche SOLL- und HABEN-Buchungen vorzunehmen sind, sowie mit welchem Betrag (Zahlungsangaben in 1.000 Euro ohne Währungsbezeichnung) die einzelnen Buchungen zu erfolgen haben! Orientieren Sie sich dabei an dem unter (0) verdeutlichten Beispiel. Beispiel: (0) An fälligen Löhnen, Gehältern und Betriebsrenten werden 36.000 Euro durch Banküberweisung gezahlt; in diesem Zusammenhang werden die Pensionsrückstellungen um 3.000 Euro herabgesetzt. Beachten Sie dabei folgende Vorgaben: Sämtliche Buchungen erfolgen jeweils unmittelbar nach den angegebenen Geschäftsvorfällen. echnungsabgrenzungsposten werden sofort gebucht. Der laufende Umsatz wird brutto gebucht. Sofern Sie der Meinung sind, dass ein Geschäftsvorfall gar nicht verbucht wird, begründen Sie dies stichwortartig! Geschäftsvorfälle: (1) Die GmbH beliefert den Herrenausstatter ALPHA in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit Oberhemden im echnungswert von 36.000 Euro, zahlbar in 6 Monaten. Die ausgelieferten Oberhemden standen im Vorratsbestand der GmbH bislang mit 24.000 Euro zu Buche. (2) Der Kunde BETA überweist der GmbH auf eine schon seit dem Vorjahr offene echnung von 30.000 Euro zunächst nur 17.000 Euro; mit der Zahlung des estbetrages wird zunächst aber noch gerechnet. (3) Kurz vor Ende des Geschäftsjahres, etliche Monate nach der Zahlung gemäß (2), stellt sich heraus, dass die noch bestehende estforderung von 13.000 Euro definitiv als uneinbringlich anzusehen ist.
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 3 (4) Einen Monat vor Ende des Geschäftsjahres bestellt Kunde GAMMA bei der GmbH zur Lieferung im nachfolgenden Geschäftsjahr einen Posten Seidenblusen und überweist den vereinbarten Kaufpreis von 44.000 Euro umgehend. (5) Die GmbH hat ihr gesamtes Vorratslager bei der SECUA AG gegen diverse Gefahren versichert. Genau drei Monate vor Ende des Geschäftsjahres überweist die GmbH 28.000 Euro als fällige Versicherungsprämie für die kommenden 12 Monate. (6) In der Mitte des Geschäftsjahres bezieht die GmbH einen Posten zur Weiterverarbeitung bestimmter Stoffe zum echnungsbetrag von 16.000 Euro. Auf diese Lieferung hatte die GmbH im Vorjahr schon 12.000 Euro angezahlt; der restliche echnungsbetrag bleibt zunächst offen. (7) Zum Ende des Geschäftsjahres stellt sich heraus, dass der Marktwert der immer noch auf dem Lager befindlichen Lieferung gemäß (6) auf 17.400 Euro gestiegen ist. (8) Der GmbH werden zur Eigennutzung bestimmte Nähmaschinen im echnungswert von 80.000 Euro angeliefert und umgehend durch Banküberweisung beglichen. Verwenden Sie für Ihre Buchungen ausschließlich Konten aus der folgenden Liste oder begründen Sie im Einzelfall stichwortartig, warum zwingend ein anderes Konto verwendet werden muss! (Achtung: Es werden nicht unbedingt alle Konten dieser Liste benötigt.) Bestandskonten Grundstücke und Gebäude Maschinelle Anlagen uhrpark Wertpapiere Vorräte orderungen aus L. u. L. Geleistete Anzahlungen Bank Akt. AP Gezeichn. Kapital Gewinnrücklagen Kapitalrücklage ückstellungen Erhaltene Anzahlungen Verbindlichkeiten aus L.u.L. So. Verbindlichkeiten Pass. AP
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 4 Ertrags- und Aufwandskonten Umsatz Mietertrag So. betr. Erträge Zuschreibungen Personalaufwand Materialaufwand Wareneinsatz Mietaufwand Abschreibungen Zinsaufwand Steueraufwand So. betr. Aufwand Geschäfts- SOLL-Buchung HABEN-Buchung vorfall Konto Betrag Konto Betrag 0 1 2 Personalaufwand 33 Bank 36 ückstellungen 3 orderungen LuL 36 Umsatz 36 Wareneinsatz 24 Vorräte 24 Bank 17 orderungen LuL 17 3 Abschreibungen 13 orderungen LuL 13 4 Bank 44 Erhaltene Anzahlungen 44 5 6 So. betr. Aufw. 7 Bank 28 Akt. AP 21 Vorräte 16 Geleist. Anzahlungen 12 Verbindl. LuL 4 7 Keine Buchung nicht realisierter Gewinne! 8 Maschin. Anlagen 80 Bank 80
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 5 Aufgabe 2 12 Punkte Betrachten Sie die aus Aufgabe 1 bekannte MONA-LISA-GmbH und markieren Sie die in den folgenden Teilaufgaben zur Beurteilung gestellten Aussagen jeweils mit, wenn Sie sie für zutreffend halten,, wenn Sie sie für unzutreffend halten bzw.?, wenn Sie der Meinung sind, dass die jeweilige Aussage je nach den weiteren, hier nicht bekannten Gegebenheiten zutreffen kann, aber nicht zwingend muss! a) Gehen sie davon aus, dass die GmbH seit Jahrzehnten tätig ist, umfangreiches Anlage- und Vorratsvermögen unterhält, Verbindlichkeiten in etwa in Höhe des Eigenkapitals hat und alle Gesellschafter ihre Einlagen schon vor Jahren erbracht haben. Dann beschränkt sich die Haftung der GmbH gegenüber ihren Gläubigern (6 P.) auf ihr Eigenkapital. auf ihr Stammkapital. auf ihr Anlagevermögen. auf den Überschuss ihres Vermögens über ihre Schulden. auf die von den Gesellschaftern erbrachten Einlagen. auf ihr gesamtes Vermögen. Eine GmbH haftet ihren Gläubigern zwangsläufig mit ihrem gesamten Vermögen.
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 6 b) Die GmbH-Gesellschafterin MONA hat ihrer eigenen Gesellschaft vor etlichen Jahren parallel zu ihrer Stellung als Gesellschafterin ein festverzinsliches Darlehen über 22 Mio. Euro zu seinerzeit marktüblichen Konditionen überlassen. Auf dieses Darlehen erhält MONA von der GmbH im laufenden Geschäftsjahr eine Zahlung von 260.000 Euro. (6 P.) Nach der im Studientext vorgestellten Einteilung zählt diese Zahlung aus Sicht der GmbH im Volumen von 60.000 Euro zur Negativkomponente der Innenfinanzierung. im Volumen von 210.000 Euro zur Mittelverwendung. nicht zur Eigenfinanzierung. nicht zur remdfinanzierung. im Volumen von 240.000 Euro zur Ausschüttung. als gesellschaftsinterne Leistung weder zur Mittelherkunft noch zur Mittelverwendung.?? Die Zahlung der Darlehenssumme stellte seinerzeit eine remdfinanzierung dar. Die hier betrachtete Zahlung der GmbH an die Geldgeberin hingegen stellt in Höhe des darin enthaltenen Tilgungsbetrages eine Mittelverwendung dar, während der darin enthaltene Zinsanteil der Negativkomponente des Innenfinanzierungssaldos zuzurechnen ist. Da jedoch weder Laufzeit noch Zinssatz bekannt sind, liegen die beiden erstgenannten Konstellationen innerhalb des Möglichkeitsspektrums.
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 7 Aufgabe 3: 12 Punkte Markieren Sie die folgenden Aussagen in der aus Aufgabe 2 bekannten Weise mit, oder?. Benutzen Sie für Ihre Berechnungen, soweit erforderlich, die beigefügten finanzmathematischen Tabellen. unden Sie die Endergebnisse auf glatte Euro-Beträge (ohne Währungsangabe) ab oder auf, sofern nicht im Einzelfall etwas anderes verlangt wird! Die MONA-LISA-GmbH benötigt aktuell 10.000 Euro, die durch ein am 01.01. des Jahres 01 zu 100% auszahlbares Darlehen beschafft werden sollen. Das Darlehen soll am Ende des Jahres 05 in einer Summe zu 100% getilgt werden. Außerdem werden die Zinsen zum Ende der Jahre 01 bis 05 jeweils dem Konto belastet, in die zu verzinsende Summe einbezogen und ebenfalls erst am Ende des Jahres 05 zusammen mit der Tilgung in einem Betrag gezahlt. a) Wenn der Zinssatz für die gesamte Laufzeit auf 6% pro Jahr fixiert ist, beträgt die am Ende des Jahres 05 insgesamt zu zahlende Summe (3 P.) 13.000 Euro. 13.382 Euro. 13.401 Euro. ür die gesamte ückzahlungssumme gilt 10.000 1,06 5 = 13.382. b) Wenn der Zinssatz für die gesamte Laufzeit auf 5% pro Jahr fixiert ist, beträgt die am Ende des Jahres 02 erfolgende Zinsbelastung (4 P.) genau 500 Euro. mehr als 500 Euro. genau 525 Euro. genau 550 Euro. Die am Ende des Jahres 01 nach Belastung der Zinsen für dieses Jahr bestehende Schuldsumme beträgt 10.500 Euro. Zum Ende des Jahres 02 werden darauf weitere 0,05 10.500 = 525 Euro an Zinsen belastet.
Teil A: Buchhaltung, inanzierung und Investition 8 c) Wenn der Zinssatz nur für das Jahr 01 auf 6% fixiert ist, in jedem der olgejahre jedoch variabel an die jeweilige Marktlage angepasst wird, allerdings für alle 4 Jahre eine Untergrenze von 5% und eine Obergrenze von 7% vereinbart ist, beträgt die am Ende des Jahres 05 insgesamt zu zahlende Summe (5 P.) 14.250 Euro. 13.500 Euro. 12.750 Euro. mehr als 13.500 Euro. mehr als 12.750 Euro.?? Die gesamte ückzahlungssumme beträgt mindestens 4 10.000 1,06 1,05 = 10.000 1,06 1,2155 = 12.884 und maximal 4 10.000 1,06 1,07 = 10.000 1,06 1,3108 = 13.894. Alle dazwischen liegenden Werte kommen als Möglichkeit in Betracht.