Richtlinien Dichte Schlitzwände und Bohrpfähle

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Transkript:

Richtlinien Dichte Schlitzwände und Bohrpfähle AUSFÜHRUNG Ing. Erwin GIRSCH Wien, 07.11.2013 Auf Wissen bauen 1

Agenda Was ist neu zu den bisherigen Ausgaben Vorarbeiten für die Planung Projektangaben Baugrunduntersuchung Erkundung benachbarter baulicher Anlagen Ausführung Grundlagen für die Ausführung Parameter zur Auswahl der Herstellverfahren Herstellverfahren Verfahrensspezifische Daten & Erfordernisse Auf Wissen bauen 2

Agenda Was ist neu zu den bisherigen Ausgaben Qualität Fachfirmen Bauteilprüfung Pfahlprüfungen Dokumentation Nachträgliche Abdichtungsmassnahmen Besondere Hinweise Auf Wissen bauen 3

Vorarbeiten für die Planung Projektangaben Pläne (Lage-, Höhen-, Entwurfs-) Stat. Konstruktive Angaben Bauphasen und Bauzustände Auf Wissen bauen 4

Vorarbeiten für die Planung Baugrunduntersuchung (1) Kornform, Rundungsgrad und Oberflächenbeschaffenheit Korngrößenverteilung Lagerungsdichte, Konsistenz Druckfestigkeit Angaben zum Langzeitverhalten Auf Wissen bauen 5

Vorarbeiten für die Planung Baugrunduntersuchung (2) Abrasivitätskennwerte (siehe ÖBV Merkblatt Abrasivitätsbestimmung von grobkörnigen Lockergestein) Spaltzugfestigkeit von Festgesteinen Grundwasserverhältnisse Auf Wissen bauen 6

Vorarbeiten für die Planung Erkundung benachbarter baulicher Anlagen Gründungstiefe Art, Zustand und Lage der benachbarten baulichen Anlagen Größe und Art der Belastung durch das Nachbarbauwerk Zulässige Verformungen und Erschütterungen Beweissicherungsverfahren Auf Wissen bauen 7

Ausführung Grundlagen für die Ausführung (müssen rechtzeitig zur Verfügung stehen) sämtliche geotechnische Informationen Baustellenverhältnisse (Lage, Zufahrt, Geländeneigung) Vorhandensein, Lage und Zustand angrenzender Bauwerke (z.b. Gebäude, Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen, etc.) Fundamente, unterirdische Bauten, Freileitungen Kontaminationen des Baugrunds Auf Wissen bauen 8

Ausführung Grundlagen für die Ausführung (müssen rechtzeitig zur Verfügung stehen) Gefahren, die sich auf das Ausführungsverfahren und die Arbeitssicherheit auswirken können Einschränkungen aus Umweltschutzgründen (z.b. Lärm, Emissionen) allfällige rechtliche oder gesetzliche Einschränkungen Ausführungspläne Leistungsbeschreibung Auf Wissen bauen 9

Ausführung Grundlagen für die Ausführung (müssen rechtzeitig zur Verfügung stehen) gleichzeitige Arbeiten, welche die Bauarbeiten beeinflussen können (z.b. tiefe Baugruben, Grundwasserhaltungen etc.) technische Anforderungen an die Wasserdichtheit der Fugen von Bohrpfahlwänden Angabe der Bau-Hauptachsen begleitendes Messprogramm, falls erforderlich Auf Wissen bauen 10

Ausführung Parameter zur Auswahl der Herstellverfahren Baugrund- und Grundwasserverhältnisse allfällige Kontaminationen im Baugrund frühere Erfahrungen mit Bohrpfählen, Schlitzwänden, anderen Tiefbaumaßnahmen oder Gründungsarten oder anderen geotechnischen Arbeiten im Nahbereich des Bauvorhabens Auf Wissen bauen 11

Ausführung Parameter zur Auswahl der Herstellverfahren Lasten benachbarter baulicher Anlagen Setzungsempfindlichkeit benachbarter Bauwerke Platzverhältnisse Umweltverträglichkeit Wirtschaftlichkeit Auf Wissen bauen 12

Richtlinie Dichte Schlitzwände Herstellverfahren: Schlitzwand im Greiferverfahren Auf Wissen bauen 13

Richtlinie Dichte Schlitzwände Herstellverfahren: Schlitzwand im Fräsverfahren Auf Wissen bauen 14

Richtlinie Dichte Schlitzwände Verfahrensspezifische Daten & Erfordernisse mit Flüssigkeits- (Bentonit-) - stützung ohne Stützung Aushubverfahren Seilgreifer Hydraulikgreifer Fräse Tieflöffel Seil- oder Hydraulikgreifer & Tieflöffel gängige Schlitzwanddicken [mm] 400 500 600 800 1000 1200 1500 500 600 800 1000 1200 1500 640 800 1000 1200 1500 1800 2000 typische Stichlängen [mm] 1) 2800 3200 3600 4200 2800 3200 3600 4200 2800 3200 Schlitzwanddicke plus 50 mm übliche Aushubtiefe [m] 10 bis 50 10 bis 50 30 bis 150 maximale Aushubtiefe [m] lichter Leitwandabstand Gerätegewicht [t] Mindestabstand zu Nachbargebäuden [mm] maximaler Korbaußendurchmesser [mm] Auf Wissen bauen 15 70 bis 100 75 180 bis 200 wird in dieser Richtlinie nicht behandelt werden in dieser Richtlinie nicht behandelt 50 bis 100 40 bis 100 100 bis 200 200 Schlitzwanddicke minus 150 mm und siehe Kapitel 4.4.5.1

Richtlinie Bohrpfähle Herstellverfahren Auf Wissen bauen 16

Richtlinie Dichte Schlitzwände & Bohrpfähle Qualität Fachfirmen Die Herstellung hat durch eine Fachfirma mit entsprechenden Referenzen und mit qualifiziertem Personal zu erfolgen, dessen Kenntnisstand durch Schulungsnachweise und Qualitätsaudits ständig zu überprüfen ist. Um die Sicherheit auf der Baustelle und eine optimale Ausführung zu gewährleisten, sind alle eingesetzten Geräte und Werkzeuge regelmäßig zu überprüfen. Auf Wissen bauen 17

Richtlinie Dichte Schlitzwände & Bohrpfähle Qualität Bauteilprüfung (Integritätsprüfung) Die Integrität des erhärteten Pfahlschaftes ist nach Erfordernis gemäß ÖNORM EN 1536 zu überprüfen. Pfahlprüfungen In der Ausschreibung ist die Anzahl der statischen und dynamischen Pfahlprüfungen und die Anzahl sowie die Methode der zerstörungsfreien Integritätsprüfungen festzulegen. Auf Wissen bauen 18

Qualität Dokumentation Die Herstellung der Pfähle ist gemäß ÖNORM EN 1536 und der Schlitzwände gemäß ÖNORM EN 1538 zu dokumentieren. Auf Wissen bauen 19

Qualität Dokumentation Bei der Herstellung von Schneckenortbetonpfählen (SOB) sowie von Pfählen im Doppelkopfsystem (DKS) sind die herstellungsrelevanten Parameter automatisch aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Bei erhöhten Anforderungen an die Vertikalität der Schlitzwände ist vor dem Betonieren der tatsächliche Verlauf der Schlitzwandlamellen mittels Vermessung festzustellen. Auf Wissen bauen 20

Nachträgliche Abdichtungsmassnahmen Abdichtungsinjektionen erfolgen durch Setzen von Packern und Verpressen von geeigneten, auf den Bedarfsfall abgestimmten Injektionsmaterialien. Abdichtungsmaßnahmen zweckmäßigerweise erst nach Erreichen des statischen Endzustandes ausführen. Auf Wissen bauen 21

Besondere Hinweise Fugen- und Anschlussdetails Dehnfugen: Sind durch die Planung des AG festzulegen Fugenausteilung der Elementfugen: Im Allgemeinen dem AN überlassen Anschlussdetails Die Ausschreibungsplanung hat für alle Anschlussdetails Lösungsvorschläge zu enthalten. Auf Wissen bauen 22

Besondere Hinweise Prüfung der Dichtheit Im Bauvertrag ist festzulegen, wann die Dichtheit der Schlitzwände im Einklang mit den Kriterien der Tabelle 3-1 zu prüfen und abzunehmen ist. Es ist zu berücksichtigen, dass zum Zeitpunkt der Abnahme der Bemessungswasserstand zumeist nicht gegeben ist, dass aber auch ungünstigere klimatische Verhältnisse innerhalb des Bauwerks als im Endzustand herrschen können, für den die Anforderungen definiert sind. Auf Wissen bauen 23

Vielen Dank Auf Wissen bauen 24