WÄRMEMANAGEMENT IN DER ANÄSTHESIE

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Transkript:

CAMPUS GROSSHADERN CAMPUS INNENSTADT ANAESTHESIE WÄRMEMANAGEMENT IN DER ANÄSTHESIE Etwas Wärme braucht der Mensch - aber was können wir uns leisten? Renate Neitzert 16. März 2012

Agenda Update Stand heute Folgen der perioperativ entwickelten Hypothermie Ursachen / Prädiktoren Anforderungen an ein effektives Wärmemanagement Methoden und Mittel im Vergleich Perioperatives Vorgehen 2

Viele Veröffentlichungen zum Thema Unterschiedliche Materialien und Möglichkeiten stehen zur Verfügung Kaum Konzepte zu wenig flächendeckendes Wissen Häufig liegt der einseitig, kausale Blick auf Kosteneinsparungen (Material, MA) und Verbesserung der OP-Zeiten FAKTEN UND DISKUSSION Einsatz protektiver Wärmemaßnahmen nur bei bestimmten, meist langen OP-Eingriffen 3

FAKTEN UND DISKUSSION Es leiden noch viele Patienten unter den Folgen einer perioperativ aufgetretenen Hypothermie Viele Risiken für den Patienten Enorme Folgekosten 4

Kardiovaskuläre Risiken Herzrhythmusstörungen Myokardischämien -1,3 verdreifacht Risiko häufigste Todesursache Postoperative Probleme Verlängerte Aufwachphase Verlängerte Intensivzeit Verlängerte Aufenthaltstage Klinische Problematik der Hypothermie Einfluss auf Pharmakokinetik- und dynamik Verlängerte Wirkdauer Reduzierte Ansprechbarkeit auf Katecholamine Einfluss auf Wundheilung Erhöhte Wundinfektionsrate (Immunsuppression) Vermehrte Wundheilungsstörungen Gerinnungsstörung Blutungsneigung Erhöhte Blutverluste Erhöhter Transfusionsbedarf Postoperative Katabolie Sympathoadrenerge Aktivierung Einfluss auf ph-wert Einfluss auf Respiration 5

Kurz A, Sessler DI et al. 1996 Können wir uns das leisten? 6 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

AUFTRAG & ZIELE Was genau wollen wir erreichen und weshalb? Wirtschaftlichkeit / Ökonomie / Qualitätssicherung Gesundung / Homoöstase des Patienten Was benötigen wir (noch) für eine gute Umsetzung? 7

Erfordernisse eines effektiven Wärmemanagements Interesse Gemeinsam Lösungsorientiert Bewusstsein Zusammen-arbeit Kooperation Fort-bildungen Physio-logische Grundlagen Sinn verstehen Festlegung: Wann Was, phasen-übergreifend Temperaturmanagement Konzept- Entwicklung Wirtschaft-lichkeit Ökonomie Ein-sparungen Investitionen Kosten-Nutzen 8

FORTBILDUNGEN - Physikalische Gesetzmäßigkeiten + physiologische Grundlagen - Thermoregulation unter Anästhesie - Einflüsse / Prädiktoren der Hypothermie - Schwerwiegende Folgen eine Hypothermie - Prophylaktische und therapeutische Möglichkeiten erklärt, wann welche Maßnahmen sinnvoll sind Wer im KH ist zuständig, dies regelmäßig zu organisieren und durchzuführen? 9

PERIOPERATIVE HYPOTHERMIE = Absinken der Körperkerntemperatur unter 36,0 C milde Hypothermie: 35,9-34,0 C mäßige Hypothermie: 33,9-32,0 C schwere Hypothermie: unter 32,0 C Verursachende Faktoren: Störung der thermoregulatorischen Mechanismen und Wärmeumverteilung durch die Anästhesie Körpereigene Wärmeproduktion sinkt Wärmeverluste steigen

EINFLUSSFAKTOREN DER PERIOPERATIVEN HYPOTHERMIE Präoperative Körperkerntemperatur = Schutzfaktor liegt im Mittel präoperativ unter 36,4 C, also deutlich niedriger als erwartet (Stress!) (Mitchell et al.) Ausmaß des operativen Eingriffs Intraoperativer Flüssigkeitsumsatz Postoperativer Krankheitsschweregrad (SAPS-II-Score) (Abelha et al.) Vormedikation, Alter, Vorerkrankungen, Anästhesieverfahren, Isolations-Wärmefläche 11

PHASEN DES TEMPERATURVERLUSTES Phase I: Redistribution bis 60 Min. nach Einleitung Phase II: Plateauphase 2-3 h negative Wärmebilanz Phase III: Vasokonstriktion ab 3h (nicht bei Regionalverfahren) 12 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

1. PHASE - WÄRMEUMVERTEILUNG In den ersten 60 Minuten Anästhesie kann ein nicht gewärmter Patient bis 1,6 C verlieren Treibende Kraft ist der Temperaturgradient zwischen Körperkern und Körperperipherie! 13 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

WÄRMEÜBERTRAGUNG UND WÄRMEAUSTAUSCH Konvektion (Luftströmung), Konduktion (Wärmeleitung), Radiation (Körperstrahlung), Evaporation (Verdunstung) Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

WÄRMEBILANZ + 68 bis 71W - 3 bis - 5 W - 134 bis 160 W - 4 bis - 10 W Wärmebilanz in 1h ca. - 90 Watt bis - 10 W bis 50 W - 2 bis - 32 W 15 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

Wärmeproduktion AUSGEGLICHENE GESAMTWÄRMEBILANZ Verhinderung von Verlusten Wärmezuführende Maßnahmen Wärmezuführende Maßnahmen sind dann sinnvoll, wenn gleichzeitig Verluste verringert werden 16

HAUSANGEPASSTES WÄRMEMANAGEMENT- KONZEPT (STRUKTUREN UND ABLÄUFE) 1. Temperaturmanagement festlegen 2. Materialauswahl treffen: Effektivität, Praktikabilität, Kostenvergleiche, Folgekosten, Risiken, Kompatibilität, Sicherstellung der Anwendbarkeit für jeden Patienten 3. Phasenweise übergreifende Konzept wärmeprotektiver Maßnahmen und Richtlinien für Eingriffe erstellen Sicherheit in der Durchführung Orientierung bieten Qualitätssicherung 4. Für Umsetzung sorgen 17

KONSEQUENTES TEMPERATURMANAGEMENT Temperaturmessung und Erfragen des Kälte-Wärme-Empfinden Monitoring (abhängig von Messmethode) Bewusstsein zu schärfen und Effizienz zu überprüfen Sinnvolle Festlegungen: Wann und Wie oft? Bei wem? (Alter, OP-Verfahren, Vorerkrankung, Konstitution) Mit welchen Methoden? 18

KONSEQUENTE TEMPERATURÜBERWACHUNG 19 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

Überblick wärmeprotektiver Maßnahmen Wärme-protektion Effizienz Voraussetzungen Kosten Besonderheiten Erhöhung der Raumtemperatur Aminosäure Infusionswärmer Low/ Minimalflow-Anästhesie Effektiv bei über 22 C Wahrschein-lich effektiv Effektiv bei hohen Mengen > 1000 ml Diskussionen Kompromisse Präoperative Gabe Planungssicherheit Wärmung bis Venenzugang hoch Hoch 12-71 (Trauma) Kompromiss 22 C weniger Verluste Steigerung der Wärmeproduktion verhindert Verluste Cave: Luft Gering effektiv keine Wärmung verhindert Verluste Atemgas-klimatisierung Gering effektiv keine Wärmung 1,04 /St. verhindert Verluste bis 80% Infrarotstrahler Radiatoren Heizmatten im Rücken Heizmatten am Körper 20 Effektiv wenig praktikabel ideal für das Pre-Warming Gering effektiv Kaum Verluste über Rücken Effektiv, aber wenig praktikabel Guter Kontakt zur Oberfläche notwenig

WÄRMEPROTEKTIVE MAßNAHMEN Isolation: einfach, tw. kostengünstig und sehr effektiv reduziert radiative und konvektive Wärmeverluste abhängig : verfügbare Isolationsfläche + Isolationswert des Materials Beginn: sofort - ohne lange Unterbrechungen 21 Mod. Nach Weyland et al. 1998

ISOLIER - MATERIALIEN Bettdecken + Bettbezug (Microfaser) gut isolierend Mehrweg - Wärmevliesdecken gut isolierend Microfiber Polyester mit Carbonfaden, 90 C waschbar, trocknergeeignet Anschaffungspreis: + Aufbereitungskosten Einwegdecken (Alternative zu Baumwolltücher) wenig isolierend, aus unterschiedlichen Materialien Aktivwärmedecke Einweg - Wärmevliesdecken gut isolierend in versch. Stärken: 350-700g, Polyester + Watte + Vlies Silberbeschichtete Materialien (Beine, Kopf) isolierend (tw. umstritten), teuer 22 Preisangaben ohne Gewähr

PRE-WARMING Präoperative Erhöhung der Wärmemenge in der Peripherie (niedriger Gradient zw. Körperkern und Peripherie) Reduktion der Wärmeumverteilungsverluste Halbierung des Temperaturabfalls bzw. Erhaltung der KK >36 Hynson et al. 1993 23 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Schachtner

WÄRMEPROTEKTIVE MAßNAHMEN Pre-Warming (aktiv) sehr effektiv bei 30-60 Minuten Vorwärmzeit benötigt sicheres OP-Programm / Management benötigt gute Zusammenarbeit Wärmedecke, die weiter verwendet wird - ansonsten teuer 24

WÄRMEPROTEKTIVE MAßNAHMEN Konvektive Luftwärmer sehr effektives Verfahren kosteneffektiv Große Körperoberfläche erforderlich Einmalprodukte oder Mehrwegdecken Einmaldecken: - Oberkörper - Unterlegedecke (Kinder / Erwachsene) - Steinschnittlage 25 Preisangaben ohne Gewähr

MEHRWEGWÄRMEDECKEN Leasingpreis (abhängig von Verbrauchzahlen, Sondergrößen, Sonderleistungen z.b. Ersatz für schmutzige, zerrissene Decken) + Aufbereitungskosten (Externer oder interner Dienstleister oder durch Anbieter selbst) 26

PRÄOPERATIVE VERFAHREN Temperatur / Empfinden erfassen & Risiken erkennen Raumtemperatur beachten Sofortige und stetige Isolierung der Körperoberflächen und Reduzierung der Zeiten, in denen der Patient abgedeckt ist (z.b. OP-Hemd belassen; zum Lagern kaum abdecken) Angewärmte Tücher, Decken Angewärmte Infusionen Ggf. Pre-Warming Ggf. Gabe von Aminosäuren 27

INTRAOPERATIVE VERFAHREN Aktive, großflächige Wärmung mit konvektiven und / oder konduktiven Verfahren Alle anderen Körperoberflächen stetig isolieren In manchen Disziplinen / OP-Eingriffen reicht Isolierung aus z.b. HNO, Struma, Schulter, Knie Atemgasklimatisierung Infusionswärmer Warme Spüllösungen 28

POSTOPERATIVE MÖGLICHKEITEN Bei Hypothermie, mit einer Körperkerntemperatur unter 35 C: Narkose verlängern Patient nachbeatmen Patienten wärmen bis Normothermiebereich erreicht wird Shivering: Medikamentöse Veränderung der Temperturregulationsschwelle (Clonidin, Pethidin) 29

INTERESSE UND KOOPERATION ALLER BETEILIGTEN Anästhesiepflege, Anästhesist, OP-Pflege, Lagerungspflege, Operateur, OP-Management, Stationen Werden alte Abläufe hinterfragt? Werden miteinander die gemeinsamen sinnhafte Ziele, Interessen und Verbesserungsvorschläge regelmäßig definiert und umgesetzt? 30

BEWUSSTSEIN, dass ökonomisch- wirtschaftlich gesehen, Investitionen in eine qualitativ gute Versorgung und ein kooperatives Vorgehen aller Mitarbeiter, letztendlich Gewinne generieren, dass alle prophylaktischen Maßnahmen für jeden Patienten sinnvoll und wichtig sind erhöhte Sicherheit & Wohlbefinden & Genesung Der Mensch im Mittelpunkt 31

ETWAS WARMES BRAUCHT DER MENSCH Wärme ist ein elementares und existenzielles Bedürfnis eines jeden Menschen Wärme schenkt Geborgenheit, Sicherheit, Umsorgt sein Wärme hemmt Angstgefühle, wirkt entspannend und tonusmindernd (Gabriele Depenbusch, 2002) 32

Sonnig warme Grüße und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 33