Angebote der Präventionsabteilung von Sucht Schweiz: Beispiele laufender Projekte und neuer Projektideen Stand Juli 2013

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Transkript:

Angebote der Präventionsabteilung von Sucht Schweiz: Beispiele laufender Projekte und neuer Projektideen Stand Juli 2013 LAUFENDE PROJEKTE Kinder aus suchtbelasteten Familien Multiplikatorenschulung Ziel dieses neuen, im Rahmen des Nationalen Programms Alkohol des BAG (NPA) finanzierten Projekts ist die Entwicklung von Materialien und die Schulung von Multiplikatoren und Mulitplikatorinnen, d. h. der kantonalen Partner, damit diese ihrerseits Personen ausbilden/sensibilisieren können, die beruflich mit suchtbelasteten Kindern und Jugendlichen zu tun haben (Sozialdienst, Jugendgericht usw.) Mit diesem Schulungsangebot knüpft Sucht Schweiz an ein ähnliches Programm in Deutschland an, das nach positiven Evaluationsergebnissen mittlerweile von verschiedenen Bundesländern übernommen wurde. Seit anfangs 2013 konnten nun die ersten Schulungen in der deutsch- und in der französischsprachigen Schweiz durchgeführt werden. In der zweiten Jahreshälfte werden je eine weitere Schulung in der Deutschschweiz und der Romandie angeboten. Die Zielgruppe der Schulungsangebote soll gegebenenfalls ab 2014 auf Berufsgruppen ausserhalb des Suchtbereichs erweitert werden (z.b. Schulung von verschiedenen Berufsverbänden auf nationaler Ebene). Sehen sie hier eventuelle Synergien mit Schulungen und Veranstaltungen, die Sie zu verwandten Themen planen? (Bsp. Gewaltprävention, Frühintervention allgemein und andere). Falls ja, freuen wir uns, wenn Sie mit uns in Kontakt treten! Nationale Austausch- und Weiterbildungsplattform für Fachleute, die sich für Kinder aus suchtbelasteten Familien engagieren Am 16. Januar 2014 ist die vierte Durchführung der nationalen Austausch- und Weiterbildungsplattform geplant. Ziel sind der Austausch und die Weiterentwicklung bisherigen Wissens und Erfahrungen. Die Plattform richtet sich an Fachleute, die sich für Kinder aus suchtbelasteten Familien engagieren oder engagieren wollen. Das nächste Treffen widmet sich dem Thema Unterstützung von suchtkranken Eltern". Sollten Sie interessiert sein und noch keine Einladung für das Treffen 2014 erhalten haben, melden Sie sich bei uns! 1

Umfassende Überarbeitung des Leitfadens Der von Sucht Schweiz 2006 entwickelte Leitfaden Kinder aus alkoholbelasten Familien: Hinschauen und Reagieren. Eine Wegleitung zur Frühintervention für Fachleute wird auf der Basis des revidierten Kindes- und Erwachsenenschutzrechts bis Ende 2013 umfassend überarbeitet. Familienbasierte Suchtprävention Entwicklung von regionalen Modellprojekten im Bereich der familienbezogenen Suchtprävention, mit einem besonderen Fokus auf benachteiligte Familien Dank finanzieller Unterstützung des Nationalen Programms Alkohol konnte Sucht Schweiz einen neuen Schwerpunkt in der familienbasierten Suchtprävention setzen: Mittels einer Literaturrecherche wurden im Jahr 2012 international etablierte Best Practice Ansätze suchtpräventiver Elternprojekte identifiziert. Gleichzeitig erfolgte eine Bestandsaufnahme der Projekte und Erfahrungen, die diesbezüglich in der Schweiz bereits vorliegen. Seit Ende 2012 liegt nun ein wissenschaftsbasierter Massnahmen- und Empfehlungskatalog für Fachleute vor. (www.suchtschweiz.ch/no_cache/themen/zielpublikum/eltern/projekt-eltern) Die gewonnen Erkenntnisse sollen nun 2013 und 2014 in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern in die Entwicklung von regionalen wissenschaftlich-begleiteten Modellprojekten einfliessen. Dabei schliesst die Projektentwicklung auch die Projektzielgruppe selber ein: Die Bedürfnisse, Anliegen sowie Bedenken insbesondere von schwer erreichbaren und/oder vulnerablen Eltern gegenüber familienbezogenen suchtpräventiven Angeboten werden erfasst und in die Entwicklung von Modellprojekten integriert. Für die Deutschschweiz konnte die Berner Gesundheit als Projektpartnerin gewonnen werden: Ende Juni werden die Resultate einer Bedürfnisumfrage bei alleinerziehenden Müttern und Vätern vorliegen, um auf deren Basis bis Ende Jahr ein suchtpräventives Angebot zu konzipieren. In der Romandie wird die Projektentwicklung 2014 erfolgen. Fortsetzung der Elternnewsletter Ergänzend zu den acht vorliegenden Elternbriefen werden seit anfangs 2012 vier Mal jährlich Elternnewsletter verschickt. Sie bieten Rat in Erziehungsfragen rund um den Suchtmittelkonsum und sollten Eltern von 12-16-jährigen Jugendlichen unterstützten.dieses Angebot soll auch 2014 fortgeführt werden. Sie können den Elternnewsletter unter folgendem Link abonnieren: http://www.suchtschweiz.ch/no_cache/themen/zielpublikum/eltern/ Zur Zeit prüfen wir die Idee eines internetbasierten Angebots für Eltern zu Fragen rund um Sucht und Suchtprävention. Wie schätzen Sie die Wichtigkeit eines solchen Angebots ein? Würde es zu Synergien und / oder Überschneidungen zu ähnlichen Angeboten Ihrer Fachstelle führen? Haben Sie andere Bedürfnisse betreffend Dienstleistungen / Unterstützung durch Sucht Schweiz im Bereich familienbasierte Suchtprävention? Alkohol und Schwangerschaft Im Rahmen einer Delphiumfrage plant Sucht Schweiz gemeinsam mit der FMH, die Thematik Alkohol und Schwangerschaft aus verschiedenen, interdisziplinären Blickwinkeln zu beleuchten. Ziel ist die Erarbeitung von Kommunikationsbotschaften, einerseits für die Allgemeinbevölkerung, andererseits für Fachleute, die mit schwangeren Frauen und den Angehörigen im Kontakt sind. 2

Prävention von Glückspielsucht Erweiterung des Interkantonalen Programms zur Prävention von Glückspielsucht 2009 wurde Sucht Schweiz von zehn Deutschschweizer Kantonen (AG, BE, BL, BS, LU, OW, NW, SO, UR, ZG) beauftragt, bis 2012 kantonsübergreifende Massnahmen zur Prävention von Glückspielsucht zu entwickeln und umzusetzen. Bei verschiedenen Massnahmen konnte zudem die interkantonale Zusammenarbeit mit einem Zusammenschluss mit zusätzlichen 6 Kantonen aus der Ostschweiz (AR, AI, GL, GR, SG, TG) erweitert werden. 2013 konnten nun erneut 3- Jahresverträge mit den zehn Deutschschweizerkantonen abgeschlossen werden. Ziel ist, bereits umgesetzte Massnahmen wie die Website www.sos-spielsucht.ch, die Onlineberatung, die Helpline sowie die Kampagne weiterzuentwickeln sowie spezifische Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund im Bereich Glückspielsucht zu sensibilisieren. Folgende Massnahmen sind geplant: - Teilübersetzung der Webseite in fünf Sprachen - Erstellen eines Info-Materials für Teile der Migrationsbevölkerung (z.b. Übersetzung des Flyers in 5 Sprachen). - Zugänglich machen von speziell für diese Gruppen geeigneten Vertriebskanälen (kulturspezifische Organisationen, Vereine, Zeitungen, Internetseiten, MultiplikatorInnen etc.) Zudem wird die zweite Welle der Kampagne Spielen ohne Sucht geplant. Erneut werden die Plakate mit den diversen Slogans zum Einsatz kommen, diesmal ergänzt durch Kartonhänger und Fenstertransparente im öffentlichen Verkehr, jeweils angepasst an kantonale Möglichkeiten. Die Kampagne startet am 2. September 2013 in den beteiligten 10 Kantonen und dauert 2-5 Wochen (Plakate 2 Wochen und ÖV 3-5 Wochen). Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung Erarbeitung von Empfehlungen und eines Massnahmenkatalogs In den letzten Jahren haben verschiedene regionale Fachstellen Unterstützungsangebote entwickelt für Jugendliche und/oder Erwachsene, die mit einer Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden. Ziel ist, mittels einer Kurzintervention am Krankenbett gefährdete Personen frühzeitig zu erfassen und ihnen bei Bedarf weiterführende Unterstützung anzubieten. Betroffene sollen bei einer Alkoholvergiftung nicht nur medizinisch versorgt sondern auch motiviert werden, sich mit dem riskanten Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Dabei wurden insbesondere die Projekte in der Deutschschweiz durch das mittlerweile in verschiedenen deutschen Bundesländern implementierte Programm HaLT (Hart am Limit) inspiriert (vgl. http://www.haltprojekt.de/). Während die Projekte in Deutschland jedoch überregional koordiniert und wissenschaftlich begleitet werden, zeichnen sich die Angebote in der Schweiz unter anderem aufgrund unterschiedlicher Versorgungsstrukturen durch eine grosse Heterogenität aus. Es liegen zurzeit noch wenig systematisierte Handlungsansätze vor, was unter anderem auch eine wissenschaftliche Begleitung der Projekte erschwert. Eine weitere Schwierigkeit besteht in der Zusammenarbeit mit den Spitälern: Schichtwechsel bei dem Spitalpersonal, kurze Spitalaufenthalte, Ressourcenknappheit der Spitäler, Unklarheiten im Zusammenhang mit dem Datenschutz etc. behindern zum Teil die erfolgreiche Umsetzung der Projekte. Sucht Schweiz hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, mittels einer Aufbereitung des nationalen und internationalen Wissensstandes Empfehlungen sowie einen Massnahmenkatalog zu erarbeiten, der es Fachleuten ermöglicht, ihre Projekte im Bereich Alkoholintoxikationen mit Spitaleinweisung evidenzbasiert auszurichten. Zudem sollen die wissenschaftsbasierten Handlungsanweisungen die Fachleute in ihrer Überzeugungs- und Lobbyarbeit gegenüber 3

politischen Entscheidungsträgern und Geldgebern unterstützen. Ab 2014 sollen dann im Rahmen von interdisziplinären Expert/innengruppen - mit Vertretungen von Suchtpräventions- und Suchtberatungsstellen sowie der Ärzteschaft - regionale Modellprojekte erarbeitet werden, die die Erkenntnisse aus der ersten Phase integrieren. Belegt die Vorprojektphase die Machbarkeit, ist ab 2015 die Umsetzung von Pilotprojekten in der Romandie und in der Deutschschweiz geplant. Prävention und Gesundheitsförderung im Vorschulbereich Erweiterung des Projekts Tina und Toni (www.tinatoni.ch) Tina und Toni ist ein umfassendes Präventionsprogramm für Einrichtungen, die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren betreuen. Mit Hörspielen von Szenen aus dem Alltag und spielerischen Aktivitäten trägt das Programm dazu bei, die psychosozialen Kompetenzen der Kinder zu stärken. Das seit 2012 in drei Landessprachen vorliegende Projekt wird bis Ende 2013 für die Zielgruppe der Eltern erweitert: Ein Spiel, das die Themen von Tina und Toni aufgreift und den Eltern abgegeben werden kann, soll dazu beitragen, dass der in den Kindertagesstätten und Kindergärten erlebte Austausch zu Tina und Toni zu Hause fortgesetzt werden kann. Die Förderung der psychosozialen Gesundheit von Kindern in Tagesstrukturen, z.b. durch Stärkung von Lebenskompetenzen, erlangt immer mehr an Bedeutung, auch in der Suchtprävention. Sucht Schweiz ist mit den beiden Angeboten Tina Toni und Clever Club schon lange in diesem Bereich aktiv. Ist diese Thematik grundsätzlich für Sie von Interesse? Sehen Sie einen Handlungsbedarf für Sucht Schweiz, um in diesem Bereich noch stärker aktiv zu werden und zusätzliche Unterstützungsleistungen / Angebote zu entwickeln? Präventionsangebote für Betriebe Aktualisierung der Website www.alkoholamarbeitsplatz.ch sowie Erweiterung auf Italienisch Nebst der Weiterführung der langjährigen Dienstleistungen in der Romandie im Bereich Schulung von Mitarbeitenden und Kader zur betrieblichen Suchtprävention ist geplant, die Website www.alkoholamarbeitsplatz bis Ende 2013 zu aktualisieren, graphisch neu zu gestalten und auf Italienisch zu adaptieren. Suchtprävention bei jungen Erwachsenen in der Berufsbildung Das Projekt erhebt in einer ersten Phase (2013-2014) mittels einer repräsentativen Umfrage auf nationaler Ebene die Bedürfnisse im Bereich der Suchtprävention in der betrieblichen Berufsausbildung. Die Resultate dieser Befragung bilden eine evidenzbasierte Grundlage für die zukünftige Entwicklung von bedürfnisgerechten Präventionsprogrammen und Instrumenten. In einer zweiten Projektphase sollen die Instrumente und Programme realisiert und implementiert werden. Sollten Sie über konkrete Erfahrungen und Angebote in der Suchtprävention mit Auszubildenden verfügen, freuen wir uns, wenn Sie mit uns darüber ins Gespräch kommen! 4

Präventionsprojekte für bisher unterversorgte Bevölkerungsgruppen Bis Mitte 2013 werden zwei einfach verständliche, in knapper Form verfasste Infoflyer in elf Sprachen vorliegen: - "Was soll ich über Alkohol wissen? Ein Faltblatt für Personen, die sich zu ihrem Alkoholkonsum Fragen stellen und gegebenenfalls Veränderung suchen. - "Nahestehende von Menschen mit einem Alkoholproblem: was tun? Ein Faltblatt für Personen, die sich zum Suchtverhalten von Nahestehenden Fragen stellen. Es werden Personen mit folgender Muttersprache bedient werden: Deutsch, Französisch, Italienisch, Türkisch, Albanisch, Tamilisch, Englisch, Serbokroatisch, Russisch, Portugiesisch, Spanisch, Italienisch. Die Auswahl der Sprachen und Zielsetzungen erfolgte auf der Basis der im Bericht von migesplus erfassten Angebotslücken sowie auf einer Bedürfnisumfrage bei verschiedenen migrationsspezifischen Fachstellen. Das Projekt wird von migesplus finanziell unterstützt. WEITERE IDEEN ZU NEUEN THEMENSCHWERPUNKTEN Gendergerechte Suchtprävention Der Einbezug von Gender wird in der Suchtprävention zwar immer wieder gefordert, es liegen aber diesbezüglich wenig Materialien und Angebote vor. Vor diesem Hintergrund überlegt sich Sucht Schweiz, ein Projekt / Angebot zur gendergerechten Suchtprävention zu entwickeln. Ist diese Thematik grundsätzlich für Sie von Interesse? Bietet Ihre Fachstelle diesbezügliche Angebote, Projekte an? Falls Sie die Thematik als wichtig erachten, wo sehen Sie den grössten Handlungsbedarf? (z.b. Entwicklung eines Leitfadens, Erarbeitung eines Lehrmittels, Aufbereitung von Best Practices, oder?) Suchtmittelübergreifende (didaktische) Grundlagen Viele der Materialien von Sucht Schweiz sind spezifischen Themen- bzw. Suchtmittel gewidmet. Stellen Sie in Ihrer Arbeit mit Schulen ein Bedürfnis nach einem suchtmittelübergreifenden Lehrmittel (oder anderen Angeboten) fest? (Thematisierung von Sucht allgemein sowie von Konsum- und Risikokompetenz) Fänden Sie es hilfreich, wenn solche Lehrmittel vermehrt auch in audiovisueller Form vorliegen würden? 5