Lösungen zur Abiturprüfung Physik - Leistungskurs

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Transkript:

Lösungen zur Abiturprüfung 2000 Physik - Leistungskurs Teil A Aufgabe A: Mechanik / Elektrizitätslehre 1. Im Rahmen einer Testserie an Raketentriebwerken wird eine einstufige Rakete von der Erdoberfläche aus vertikal nach oben gestartet. Die Gesamtmasse der Rakete beträgt 16,0 t. In dieser Gesamtmasse sind 13,5 t Treibstoff enthalten. Der Treibstoff verbrennt gleichmäßig und die Masse des Treibstoffs wurde so berechnet, dass die Brenndauer 75,0 s beträgt. 1. Erläutern Sie das physikalische Prinzip des Raketenantriebs. Es gilt die Beziehung Kraftstoß = Impulsänderung. Die ausströmenden Gase üben auf die Rakete einen Kraftstoß aus und erfahren dadurch eine Impulsänderung. Dabei gilt der Impulserhaltungssatz, so dass die Impulsänderung der Gase eine gleichgroße Impulsänderung der Rakete bewirkt. 2. Messungen der Beschleunigung der Rakete ergaben: Zeichnen Sie das a-t-diagramm. Begründen Sie den Verlauf des Graphen. t in s 0 15,0 30,0 45,0 60,0 75,0 a in ms -2 12,19 16,07 21,62 30,19 45,19 78,19 Erreichbare BE-Anzahl: 2 Parabelförmiger Verlauf läßt auf eine ungleichmäßig beschleunigte Bewegung schließen. Ursache ist die Abnahme der Gewichtskraft durch das Ausströmen der Gase bei gleichbleibender Schubkraft. Es gilt: für die Schubkraft gilt: für die Gewichtskraft gilt: 3. Ermitteln Sie die 50,0 s nach dem Start erreichte Geschwindigkeit der Rakete (z. B. durch grafische Integration). Eingabe der Wertepaare in die Listenfunktion des GTR, Regression nach x 4 kommt dem grafischen Verlauf am nächsten Es ist = 1031,632 m/s = 1,0 km/s Erreichbare BE-Anzahl: 2

4. Berechnen Sie: - die Masse des während des Brennvorganges pro Sekunde verbrannten Treibstoffes, - die Schubkraft des Triebwerks zum Zeitpunkt des Starts. Wenn in 75,0 s gerade 13,5 t Treibstoff verbrannt sind, so werden pro Sekunde 180 kg Treibstoff verbraucht. 2. Ein Kondensator der Kapazität 4,0. 10-6 F wird bis zur Spannung 150 V geladen, danach von der Spannungsquelle getrennt und zum Zeitpunkt 0 s mit einer Spule zu einem elektrischen Schwingkreis verbunden. Die Schwingung erfolgt ungedämpft. Die Spule hat die Länge 55,0 cm, die Querschnittsfläche 53,0 cm 2 und 1000 Windungen. Die Permeabilitätszahl des Stoffes im Innenraum der Spule beträgt 81. 1. Erklären Sie, dass es nach jeder Entladung des Kondensators zu dessen erneuter Aufladung mit entgegengesetztem Vorzeichen kommt. Erklärung über Abläufe im Schwingkreis, Selbstinduktion in der Spule bewirkt, dass der Strom gemäß LENZschem Gesetz auch nach vollständigem Entladen des Kondensators als Sebstinduktionsstrom in der ursprünglichen Richtung weiterfließt, Kondensator wird dadurch umgekehrt wieder aufgeladen, Vorgang wiederholt sich zeitlich periodisch. 2. Berechnen Sie die maximale Energie des elektrischen Feldes des Kondensators und den maximalen Wert der Stromstärke im Schwingkreis. Gehen Sie von der verlustfreien Umwandlung von elektrischer in magnetische Energie aus. 3. Berechnen Sie die Periodendauer des Schwingungsvorganges. Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf von Spannung und Stromstärke für mindestens eine Periode. Ermitteln Sie die Spannung am Kondensator für den Zeitpunkt 4,0 ms. Erreichbare BE-Anzahl: 4 Spannungskurve als Cosinuskurve, Stromstärke als Sinuskurve, mind. 1 Periode gezeichnet (beachten: Wenn der Schüler mit dem Rundungswert T = 0,012s weiterrechnet, ergibt sich U = -75V!) Erreichbare BE-Anzahl: 4 4. Erläutern Sie anhand der abgebildeten Schaltskizze oder einer anderen geeigneten Schaltung die Erzeugung ungedämpfter elektromagnetischer Schwingungen. Gehen Sie auch auf die Rückkopplung ein. Mittels induktiver Kopplung wird dem Schwingkreis eine Wechselspannung entnommen, deren Höhe mit dem Potentiometer eingestellt wird. Diese Spannung steuert als Basisvorspannung im Takt der Schwingung im Schwingkreis einen Transistor durch, so dass im selben Takt die Spannungsquelle Energie an den Schwingkreis abgeben kann. Das Zurückholen eines gewissen Betrages von Energie aus dem Schwingkreis zur Steuerung der taktgerechten Energiezufuhr von einer Quelle bezeichnet man als "Rückkopplung". Erreichbare BE-Anzahl: 4

Lösungen zur Abiturprüfung 2000 Physik - Leistungskurs Teil B: Aufgabe B: Physik der Atomhülle / Thermodynamik 1. Ein Laser emittiert Photonen der Frequenz 4,74. 10 14 s -1. 1. Erläutern Sie Aufbau und Wirkungsweise eines Lasers. Begründen Sie, dass nur Photonen einer bestimmten Frequenz emittiert werden. Aufbau: Glasrohr mit geeignetem Gasgemisch unter niedrigem Druck, Pumpgas (z.b. He) und Leuchtgas (z.b. Ne), ein Ende des Glasrohres vollverspiegelt, das andere für Lichtaustritt mit weniger als 100% verspiegelt, beide Enden angeschrägt im BREWSTERschen Winkel für polarisiertes Licht, Spannung von einigen KV angelegt. Wirkungsweise: Atome des Pumpgases durch Elektronenstöße in angeregten Zustand versetzt, ineleastische Stöße der Atome des Pumpgases mit den Atomen des Leuchtgases, dadurch Atome des Leuchtgases auf angeregte Zustände gehoben, Besetzungsinversion hergestellt, spontanes Zurückfallen einiger Atome in energetisch niedere Zustände unter Aussendung eines Lichtquantes der Größe E = hf, (spontane Emission) Lichtquanten, die ein Atom im angeregten Zustand treffen, veranlassen dieses zur Aussendung eines "Zwillingsphotones", welches dieselbe Frequenz und Phasenlage zeigt, durch wiederholte Reflexion im Glasrohr des LASERs wird diese induzierte Emission realisiert, jedes Atom sendet Quanten in für das Atom charakteristischen Größen aus (quantenhafte Emission), deshalb kein kontinuierliches Spektrum sondern monochromatisches Licht Atome fallen unter Abgabe meist thermischer Energie in die Ausgangszustände zurück (Rekombination) 2. Berechnen Sie Masse und Impuls eines emittierten Photons. Erreichbare BE -Anzahl: 4 3. Die Photonen treffen senkrecht auf einen kleinen Spiegel. Begründen Sie, dass ein Druck auf die bestrahlte Fläche ausgeübt wird. Senkrechtes Auftreffen auf den Spiegel bedeutet einen Kraftstoß der Größe durch die Impulsänderung der Photonen. Aufgrund der statistisch hohen Anzahl von Photonen wirkt damit eine permanente Kraft auf die Spiegelfläche und wegen damit auch ein Druck. 4. Die Leistung des Lasers beträgt 0,20 mw. Berechnen Sie die Anzahl der pro Sekunde emittierten Photonen. Für 1.2, 1.3 und 1.4 erreichbare BE-Anzahl: 5

2. Nach dem Bohr'schen Atommodell bewegen sich Elektronen auf Kreisbahnen um den Atomkern. 1. Nennen Sie zwei Erkenntnisse der Quantenphysik, die diese Annahme widerlegen. Unschärferelation von Heisenberg verbietet die Festlegung eines bestimmten Ortes für sich bewegende Mikroobjekte, Bahnbegriff ist damit verboten, Gemäß PAULIprinzip können nicht alle Hüllenelektronen eines Atomes auf denselben Kreisbahnen laufen,... Erreichbare BE -Anzahl: 2 2. Wird das Bohr'sche Atommodell auf das Wasserstoffatom oder auf wasserstoffähnliche Ionen angewendet, besteht gute Übereinstimmung mit experimentellen Ergebnissen. Für die Energieniveaus bei solchen Ionen gilt nach der Bohr' schen Theorie: Ions). (Z 2... Kemladungszahl des 1. Das Elektron eines He + -Ions geht vom Energieniveau E4 auf E2 über. Berechnen Sie die Frequenz des emittierten Photons. 2. Das Elektron eines He + -lons befindet sich auf dem Energieniveau E 2. Geben Sie die Energie an, die mindestens notwendig ist, um dieses Elektron abzulösen. Für 2.2.1 und 2.2.2 erreichbare BE-Anzahl: 3 3. In einem Labor wird Stickstoff bei der konstanten Temperatur von 20,0 o C in eine 100 -Liter Stahlflasche gedrückt. Dabei wächst der Druck von 100 kpa auf 22,1 MPa. Diese Flasche ist bis zu einem Maximaldruck von 28,0 MPa zugelassen. 1. Berechnen Sie die maximal zulässige Temperatur, bei der die gefüllte Flasche gelagert werden darf. V = konst., also gilt: 2. Berechnen Sie die Masse des eingefüllten Stickstoffs. Für 3.1 und 3.2 erreichbare BE -Anzahl: 3 4. Für Versuchszwecke wird der Flasche nach dem Füllvorgang 5,00 Stunden lang Stickstoffgas bei der konstanten Temperatur 20,0 o C entnommen. Dabei strömt in jeder Stunde gleichmäßig 1,00 kg Gas aus. Geben Sie für diesen Vorgang eine Gleichung an, die den funktionalen Zusammenhang zwischen dem Gasdruck in der Flasche und der Zeit beschreibt. Masse nimmt pro Stunde von 25,3 kg um jeweils 1 Kg ab, also ist Zeichnen Sie den zugehörigen Graphen im Intervall 0 t 5 h in einem geeigneten Diagramm.

Erreichbare BE -Anzahl: 3

Lösungen zur Abiturprüfung 2000 Physik - Leistungskurs Teil C1: Aufgabe C 1: Elektrizitätslehre Führen Sie Messungen und Berechnungen an zwei Blackboxes durch. In den zwei Blackboxes können sich ein ohmsches Bauelement, eine Spule (1000 Windungen ohne Eisenkern), zwei antiparallel geschaltete Halbleiterdioden oder eine Reihenschaltung aus einer Halbleiterdiode und einem ohmschen Widerstand befinden. Planen Sie die Experimente gemäß der folgenden Aufgabenstellungen und fordern Sie beim Aufsicht führenden Lehrer die erforderlichen Gerate und Hilfsmittel an. 1. Nehmen Sie im Gleichstromkreis die I-U-Kennlinie der vorgegebenen Blackboxes auf und stellen Sie diese grafisch dar. Informieren Sie sich beim Aufsicht führenden Lehrer über die einzuhaltenden Spannungsintervalle für die einzelnen Blackboxes. Anfordern geeigneter Geräte und Hilfsmittel: 1 BE Aufbau der Experimentieranordnung: 1 BE Erreichbare BE-Anzahl: 6 2. Führen Sie weitere Experimente durch um zu entscheiden, welche Bauelemente sich in den zwei Blackboxes befinden. Begründen Sie Ihre Aussagen. Gleichstromkreis: Blackbox a) zeigt einen/keinen Stromfluß, nach Umpolen zeigt a) keinen/einen Stromfluß Diode liegt vor, die in Sperrrichtung bzw. Durchlaßrichtung gepolt ist, Durchlaß: -Pol am n-gebiet, +Pol am p-gebiet Blackbox b) zeigt vor und nach dem Umpolen denselben Stromstärkewert, antiparallele Dioden, Spule oder Ohmscher Widerstand Wechselstromkreis: Stromstärke im Wechselstromkreis wesentlich geringer als bei derselben Spannung im Gleichstromkreis, zusätzlicher Widerstand, induktiver Blindwiderstand macht sich bemerkbar also liegt Spule vor! kein Ohmscher Widerstand, dann wären Stromstärken bei beiden Spannungen gleich groß, keine antiparallelen Dioden, Stromstärken müßten konstant bleiben, da jede Diode genau eine Halbwelle durchläßt. Erreichbare BE-Anzahl: 6

3. Aus einer Spule unbekannter Induktivitat und einem Kondensator unbekannter Kapazität wird ein Schwingkreis gebildet. Planen Sie ein Experiment zur Ermittlung der Eigenfrequenz des Schwingkreises. Bestimmen des Ohmschen Wirkwiderstandes der Spule im Gleichstromkreis, Bestimmen des Scheinwiderstandes Z RL im Wechselstromkreis bei einer bestimmten Frequenz f, Errechnen der Induktivität der Spule nach Umstellen der Gleichung Bestimmen des Scheinwiderstandes Z RC im Wechselstromkreis bei einer bestimmten Frequenz f, Errechnen der Kapazität des Kondensators nach Umstellen der Gleichung Berechnen der Eigenfrequenz über THOMSONsche Schwingungsgleichung Oder: Anlegen einer Wechselspannung mit variabler Frequenz, Untersuchen, bei welcher Frequenz die Stromstärke im Schwingkreis gerade maximal wird, bzw. die Stromstärke zwischen Frequenzgenerator und Schwingkreis minimal wird.

Lösungen zur Abiturprüfung 2000 Physik - Leistungskurs Teil C 2: Aufgabe C 2: Mechanik Führen Sie Messungen und Berechnungen beim waagerechten Wurf einer Kugel durch. Planen Sie die Experimente gemäß der folgenden Aufgabenstellungen und fordern Sie bei dem Aufsicht führenden Lehrer die erforderlichen Gerate und Hilfsmittel an. 1. Bauen Sie eine Anordnung auf, bei der eine Stahlkugel nach dem Abrollen von einer geneigten Ebene einen waagerechten Wurf bei stets gleichbleibender Abwurfhöhe h 0 ausführt. Lassen Sie die Stahlkugel aus vier verschiedenen Starthöhen h S (5,0cm < h S < 20,0cm ) mehrmals abrollen und bestimmen Sie jeweils die Wurfweite. Hinweis: Sie erhalten den Aufschlagort der Kugel, wenn Sie dort weißes Papier befestigen und mit Kohlepapier bedecken. 2. Geben Sie eine Gleichung zur Berechnung der Abwurfgeschwindigkeit aus der Wurfweite an. Ermitteln Sie aus den jeweils gemessenen Wurfweiten die Abwurfgeschwindigkeiten v o,w für die vier verschiedenen Starthöhen. Zeichnen Sie das v o,w - h S - Diagramm. Aus der Gleichung für die Wurfparabel folgt die Gleichung für die Abwurfgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Wurfweite: Abwurfhöhe h in cm 5,0 10,0 15,0 20,0 Wurfweite x in cm 17,0 24,5 29,5 33,0 Geschwindigkeit in m/s 0,75 1,09 1,31 1,47 Diagramm unter Aufgabe 3 3. Entwickeln Sie aus Energiebetrachtungen an der geneigten Ebene eine Gleichung für den Zusammenhang zwischen der Abwurfgeschwindigkeit v 0 der Stahlkugel und der Starthöhe h S. Reibungsfreiheit vorausgesetzt Berechnen Sie mit dieser Gleichung die Geschwindigkeiten v o,w für alle von Ihnen in Teilaufgabe 1 gewählten Starthöhen h S. Abwurfhöhe h in cm 5,0 10,0 15,0 20,0 Geschwindigkeit in cm/s 0,84 1,18 1,45 1,67

4. Zeichnen Sie den Graphen der Funktion v o,w (h S ) in das Diagramm von Teilaufgabe 2. Vergleichen Sie die Graphen und begründen Sie mögliche Unterschiede. Die v 0 -Werte aus Teilaufgabe 3 liegen höher. In die Gleichung aus Aufgabe 2 gehen die tatsächlichen Meßwerte ein. Es wird berücksichtigt, dass die Kugel durch Aufprall auf den waagerechten Teil und ihre Bewegung auf diesem Abschnitt Energie verliert. Beachten: Die Ergebnisse der Wurfweite hängen davon ab, wie weit bei den Schülern die Ablaufschiene vom Ende des Experimentiertisches entfernt war! Bei den großen Ablaufhöhen streuen die Werte stärker. Die Gleichung aus Aufgabe 3 geht von idealisierten Annahmen aus (Reibungsfreiheit, v 0 am Ende der Ablaufschiene bleibt unverändert.) Erreichbare BE-Anzahl: 6 5. Würden sich v 0 und die Wurfweite ändern, wenn im obigen Experiment an Stelle der Kugel ein Vollzylinder gleichen Durchmessers und gleicher Masse eingesetzt würde? Begründen Sie Ihre Aussage. Ja, denn. Damit hat ein Vollzylinder ein größeres Trägheitsmoment als eine Kugel gleicher Masse und gleichen Radius. Bei einer Kugel geht damit weniger potentielle Energie in die Rotationsenergie über, so dass die kinetische Energie und damit v 0 größer sind als bei einem Vollzylinder. Mit der Gleichung aus Aufgabe 2 folgt bei Konstanz aller anderen Größen, dass mit v 0 auch die Wurfweite veränderlich ist.