Terminologie im Gerätturnen Ein Überblick

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Terminologie im Gerätturnen Ein Überblick 1. Bewegungsarten Translation: geradlinige fortschreitende Bewegungen mit parallelen Bahnen aller Teilschwerpunkte Rotation: Kreisbahnen der Teilschwerpunkte um - feste Drehachsen (z.b. Reck: Riesenfelgumschwung) - momentane Drehachsen (z.b. Boden: Rolle vw.) - freie Drehachsen (z.b. Körperschwerpunkt beim Salto vw.) 2. Bewegungsrichtungen vorwärts rückwärts seitwärts (links, rechts) aufwärts abwärts 3. Position / Verhalten zum Gerät 3.1 Verhaltensweisen das Liegen: der Sitz: der Stand: der Hang: der Sturzhang: der Stütz: Auflage ist die jeweilige Rumpfseite Auflage ist das Gesäß bzw. die Oberschenkelrückseite Auflage verschieden, Schulterachse mindestens gleich oder höher als Auflagefläche Auflage ist die Handinnenfläche, Schulterachse unterhalb der Griffstelle Auflage s.o., Schulterachse s.o., KSP oberhalb der Stützfläche Auflage s.o., Schulterachse oberhalb Hände, KSP gleich oder unterhalb Stützfläche gemischte Verhaltensweisen: (z.b. Liegehang, Hangstand, Liegestütz vorlings/rücklings) Stand: SS 2006 1

3.2 Verhalten zum Gerät bezogen auf die Körperseite: (...lings ) vorlings: rücklings: seitlings: Körpervorderseite dem Gerät zugewandt Körperrückseite dem Gerät zugewandt Körperseite dem Gerät zugewandt bezogen auf die Körperbreitenachse: seit: quer: schräg: Körperbreitenachse (Schulter) parallel zur Geräteachse Körperbreitenachse (Schulter) rechtwinkelig zur Geräteachse Körperbreitenachse (Schulter) i. d. R. ca. 45 zur Geräteachse hauptsächlich am Barren: innen: außen: innerhalb des Gerätes außerhalb des Gerätes Beispiele: Stände am Barren (die rechtwinkelige Ecke des Dreiecks bezeichnet die Blickrichtung des Turners) Außenquerstand rücklings Innenquerstand Außenseitstand rücklings Außenseitstand vorlings Innenseitstand Außenquerstand seitlings Außenquerstand vorlings Stand: SS 2006 2

4. Körperbezogene Terminologie 4.1. Körperverhalten gestreckt / lang: gebeugt: gehockt: gewinkelt / gebückt: i.d.r. alle Körperwinkel geöffnet Arme beugen Beine anhocken (Knie- und Hüftgelenk) Hüfte angewinkelt / gebückt (Kniegelenk gestreckt) Beispiele: Hangarten an den Ringen 1. Streckhang / Langhang 2. Beugehang (gestreckt) 3. Hockhang 4. Beugehang gehockt 5. Strecksturzhang / Sturzhang gestreckt 6. Sturzhang gehockt / Hocksturzhang 7. Sturzhang gewinkelt / Kipphang Stand: SS 2006 3

4.2. Griffarten Ristgriff: Kammgriff: Zwiegriff: Kreuzgriff: Hände umschließen die Stange Daumen zeigen zueinander, Kleinfinger nach außen, Handrücken sichtbar Hände umschließen die Stange Kleinfinger zeigen zueinander, Daumen nach Außen, Fingerkuppen sichtbar eine Hand im Ristgriff, die andere im Kammgriff Unterarme / Hände überkreuzt Speichgriff: am Barren Handrücken zeigen nach außen (siehe Zeichnung) Ellgriff: am Barren / am Reck Handrücken zeigen nach innen (siehe Zeichnung) 5. Besondere Beispiele 1. Liegehang rücklings 2. Stütz vorlings 3. Liegestütz vorlings 4. Kniehang 5. Hangstand 6. Beugestütz 7. Oberarmstütz Stand: SS 2006 4

Literatur: FRIEDRICH, E.; NILSON, M.: Gerätturnen 1. Grundlagen, Training, Technik, Taktik. Reinbek 1979. GERLING, I.: Basisbuch - Gerätturnen für alle, Aachen 1999. MARTIN, K.; BANTZ, H.: Vielseitigkeitsschulung für Kinder an Geräten. Schriftenreihe zur Praxis der Leibeserziehung und des Sports, Bd. 1999, Schorndorf 1992. SPIES, P.: Terminologie Gerätturnen, Skript des Inst. f. Leichtathletik und Turnen, DSHS Köln 1990? Stand: SS 2006 5