Stadt Luzern. Leitsätze. Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Stadtrat

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Transkript:

Stadt Luzern Stadtrat Leitsätze Kinder-, Jugend- und Familienpolitik Juni 2014

Leitsätze der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik Die Stadt Luzern setzt sich mit ihrer Kinder-, Jugend- und Familienpolitik ein für eine Gesellschaft, die Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Zeit, Raum und Entwicklungschancen gibt. Dabei legt sie Wert auf eine aktive Teilhabe aller Generationen in den verschiedenen Lebensbereichen. Die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik fördert die Chancengerechtigkeit. Dabei geht die Stadt von folgender Definition von Familie aus: Definition Familie Familie in der Gegenwart wird als eine primär in den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern begründete soziale Gruppe eigener Art aufgefasst, die als solche gesellschaftlich anerkannt ist. Diese Definition knüpft weder an die Ehe noch an biologische Elternschaft an, setzt keinen gemeinsamen Haushalt voraus, verzichtet auf wertende Äusserungen und trägt der Vielfalt der Familienformen Rechnung. Sie beschränkt sich zudem nicht auf Familien mit unmündigen oder finanziell abhängigen Kindern, sondern umfasst familiäre Lebensformen über den ganzen Lebenszyklus. ( Familienbericht 2004: Strukturelle Anforderungen an eine bedürfnisgerechte Familienpolitik, Eidg. Departement des Innern, Bern, S. 89) Grundsätze Die Stadt Luzern ist eine kinder-, jugend- und familienfreundliche Stadt. Die Stadt verfolgt eine aktive, bedarfsgerechte und innovative Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Sie baut dabei auf den Ressourcen, Potenzialen und der Eigenverantwortung der Kinder, Jugendlichen und Familien auf und unterstützt sie wo nötig in Zusammenarbeit mit Partnern im privaten und kirchlichen Bereich. Die Eltern spielen für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen eine bedeutende Rolle und tragen die zentrale Verantwortung. Ihre Tätigkeiten koordiniert die Stadt mit den Angeboten von Bund und Kanton. Seite 2

Leitsätze Existenzsicherung Die Stadt unterstützt gezielt Familien in wirtschaftlich schwierigen Situationen, um ihnen ein Leben in grösstmöglicher Eigenverantwortung zu ermöglichen. Einkommensschwachen Familien hilft die Stadt mit Zusatzleistungen. Die Stadt berücksichtigt bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien, damit sie auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Bildung und Erziehung Die Stadt sorgt für umfassende Bildung als Grundlage für ein selbstverantwortliches Leben. Die Stadt sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche von Geburt an eine ihrer Entwicklung entsprechende Bildung, Förderung und Erziehung erhalten. Die Eltern spielen hierbei eine zentrale Rolle. Die Stadt unterstützt bedarfsorientierte und qualitativ gute Angebote, die Kinder und Jugendliche auch ausserhalb der eigenen Familie auf dem Weg in die Gesellschaft begleiten. Die Stadt gestaltet die Zusammenarbeit zwischen Schule und vor- und ausserschulischen Angeboten. Erwerbstätigkeit Die Stadt fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch mit dem Ziel, dass genügend Familienzeit zur Verfügung steht. Die Eltern werden in ihrer Erziehungs- und Betreuungsarbeit durch ein bedarfsgerechtes Angebot an familien- und schulergänzenden Einrichtungen unterstützt. Die Stadt organisiert die Volksschulen so, dass sie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht werden. Seite 3

Die Stadt engagiert sich dafür, dass Jugendlichen ihren Fähigkeiten entsprechend der Übergang von der Schule ins Berufsleben gelingt. Die Stadt unterstützt Jugendliche beim Start in ein Berufsleben mit Beratungsangeboten und arbeitsmarktlichen Massnahmen. Dabei arbeitet sie mit verschiedenen zuständigen Akteuren zusammen und nutzt die bestehenden Angebote. Die Stadt bietet selber zukunftsfähige Ausbildungen in verschiedenen Bereichen an. Partizipation Die Stadt fördert die Teilhabe der Kinder, Jugendlichen und Familien am öffentlichen Leben und ermöglicht ein bereicherndes Miteinander der Generationen. Die Stadt beteiligt Kinder und Jugendliche alters- und zielgruppengerecht an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen. Die Stadt sorgt dafür, dass Kinder, Jugendliche und Familien Zugang zu Einrichtungen des öffentlichen Lebens haben. Lebensraum Die Stadt setzt sich ein für kinder-, jugend- und familienfreundliche Quartiere. Die Stadt berücksichtigt bei der Stadtentwicklung die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien. Die Stadt sorgt dafür, dass familienfreundlicher und bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Die Stadt sorgt für kinder- und jugendfreundliche Verkehrswege. Die Stadt fördert den respektvollen Umgang zwischen den verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen als Basis jeder gesellschaftlichen Integration. Die Stadt fördert die soziale Durchmischung der Quartiere und schafft Rahmenbedingungen, die das Zusammenleben verschiedener Generationen und Kulturen ermöglichen. Die Stadt fördert die soziokulturelle Integration und schafft Spiel- und Begegnungsraum, den alle Generationen nutzen können. Seite 4

Gesundheit Die Stadt schützt und fördert die psychische und physische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien. Die Stadt fördert eine wirkungsvolle Prävention. Sie steuert, vernetzt und koordiniert die Angebote. Die Stadt nimmt in Schulen und anderen von ihr geführten Einrichtungen eine besondere Verantwortung für die psychische und physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wahr. Die Stadt setzt einen Schwerpunkt in der Frühen Förderung insbesondere von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Schutz von Kindern und Jugendlichen Die Stadt trägt Mitverantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jeglicher Form von Gewalt. Die Stadt lanciert und unterstützt Angebote, die Kinder und Jugendliche vor psychischer, physischer und sexueller Gewalt schützen. Die Stadt lanciert Massnahmen in der Früherfassung und Intervention, um einen umfassenden Kinder- und Jugendschutz zu gewährleisten. Die Stadt respektiert die Diversität von Lebensformen und engagiert sich gegen jegliche Diskriminierung und gegen Rassismus. Erlassen durch den Stadtrat am 25. Juni 2014 Seite 5