Digitalisierung der Verschreibung und Landesrezeptblock Pressekonferenz

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Transkript:

Digitalisierung der Verschreibung und Landesrezeptblock 23.03.2016 Pressekonferenz

Ablauf Michael Mayr, Direktor Gesundheitsressort Thomas Schael, Generaldirektor SABES Martin Matscher, Abteilungsdirektor Leistungen SABES Johannes Ortler, Projektleiter Digitale Verschreibung Ressort

Überblick 1. Ausgangssituation 2. Einführung des grünen Landesrezeptblockes 3. Digitalisierung der Verschreibung 4. Nächste Schritte

Notsituation Die Lieferung der Rezeptblöcke über die Staatsdruckerei in Foggia stockt seit Monaten. Der Sanitätsbetrieb war bereits gezwungen die Ausgabe der Rezeptblöcke stark zu reduzieren. Gleichzeitig Vorgabe auf staatlicher und lokaler Ebene: die digitale Verschreibung einzuführen. Aktionsplan für die nächsten Monate erarbeitet!

Beschluss der Landesregierung vom 22.3.2016

Ausgangssituation (1) Pro Jahr rund 6 Mio. Rezepte bei 500.000 EinwohnerInnen Leistungen 7.7 Mio. Facharztleistungen 3 Mio. Rezepte für Medikamente 8 Leistungen pro Verschreibung möglich

Ausgangssituation (2) Begriff digitales Rezept (ricettadematerializzata) = Informationen über Medikamente oder fachärztliche Leistungen werden in Echtzeit an Apotheken, Facharzt/Fachärztin weitergeleitet, ebenso an das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen. Das setzt voraus, dass sowohl interne wie externe Verschreiber und Leistungserbringer in ein System eingebunden sind bzw. über Schnittstellen kommunizieren.

Zeitplan der digitalen Verschreibung Interne Verschreibungen: Annahme von Leistungen und Direktverteilung von Arzneimitteln Gesundheitsbezirk Brixen und Bruneck: 1. Mai 2016 Gesundheitsbezirk Meran und Bozen: 1. Juni 2016 Anbindung der Apotheken: 1. Juni 2016 Verschreibungen durch Ärzte/Ärztinnen für Allgemeinmedizin und Kinderärzte/Kinderärztinnen: 1. August 2016

Aktionsplan Einführung grüner Landesrezeptblock Beschluss Landesregierung 22.03.2016 Dringende Umsetzung der digitalen Verschreibung in den Krankenhäusern (interne Verschreibung) und für die Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin und Apotheken enger Zeitplan: innerhalb Mai/ Juni 2016

Verschreibung von Gesundheitsleistungen Verschreibung von pharmazeutischen, ambulanten und stationären Leistungen zu Lasten des öffentlichen Gesundheitsdienstes müssen auf rotem Rezeptblock des gesamtstaatlichen Gesundheitsdienstes verschrieben werden.

Hintergrund Das Wirtschafts- und Finanzministerium sorgt über die Staatsdruckerei in Foggia für den Druck und die Verteilung der ärztlichen Rezeptblöcke des gesamtstaatlichen Gesundheitsdienstes an die Sanitätsbetriebe (Gesetz vom 24. November 2003, Nr. 326). Die Bestellung der Rezeptblöcke muss innerhalb 30. September des vorhergehenden Jahres über das Portal www.agenorea.it gemacht werden.

Bestellungen Für Südtirol wurden innerhalb der vorgesehenen Frist folgende Rezeptblöcke zu je 100 Rezepte bestellt: Gesundheitsbezirk Bedarf 2016 Bozen 36.000 Meran 21.200 Brixen 10.400 Bruneck 12.000 Insgesamt 79.600

Lieferung offen Diese Mengen und die Liefertermine ab 02.02.2016 wurden am 27.11.2015 von der Staatsdruckerei bestätigt. Bis heute wurden aber keine Rezeptblöcke geliefert. Auch wenn die Zuteilungen an die Ärzte/Ärztinnen auf ein Mindestmaß reduziert wurden, gehen die Vorräte an Rezeptblöcken in den Lagern des Südtiroler Sanitätsbetriebes langsam zu Ende.

Grüner Landesrezeptblock Zur Sicherstellung der ordentlichen Abwicklung der notwendigen Verschreibung der pharmazeutischen, ambulanten und stationären Leistungen zu Lasten des öffentlichen Gesundheitsdienstes wurde beschlossen neben der beschleunigten Einführung der digitalen Verschreibung einen eigenen, ausschließlich in Südtirol gültigen Rezeptblöcken (Landesrezeptblöcke) einzuführen.

Grüner Landesrezeptblock Enthältalle für das rote gesamtstaatliche Rezept geltenden Informationen Gilt für die Verschreibung durch bedienstete Ärztinnen und Ärzte des Sanitätsbetriebes, Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin und Kinderärztinnen und Kinderärzte freier Wahl Alle öffentlichen Gesundheitseinrichtungen, die vertragsgebundenen Apotheken und privaten vertragsgebundenen Kliniken und Einrichtungen nehmen das grüne Landesrezept entgegen Bis 31.03.2016 werden 500.000 grüne Rezepte gedruckt.

Grüner Landesrezeptblock Der Landesrezeptblock ist nur für die Verschreibung zu Gunsten von Personen, die in Südtirol ansässig und im Landesgesundheitsdienst eingetragen sind, verwendbar. Leistungen für nicht ansässige Personen müssen auf weißem Verschreibungsvordruck/Papier verschrieben werden, damit diese dann auf einen Verschreibungsvordruck des gesamtstaatlichen Gesundheitsdienstes umgeschrieben werden können. Die Verwendung des Landesrezeptblockes für die Verschreibung von fachärztliche Leistungen und Medikamente, Thermalkuren u.a. ist begrenzt - auf drei Monate für die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte - auf sechs Monate für die Bürgerinnen und Bürger zur Inanspruchnahme der Leistung.

Programmierte Transporte, Diätprodukte und Heilbehelfe 4.4.2016 Start grünes Rezept Zeitplan Ausschließlich grünes Rezept Verschreibung für fachärztliche Leistungen und Medikamente, Thermalkuren Solange verfügbar Ersetzt durch grünes Rezept Bei neuer Lieferung Digitalisierung Start Digitalisierung

Was bedeutet Digitalisierung der ärztlichen Verschreibungen?

Akteure und Prozesse SAC SOGEI Verschreiber Übermittelt in Echtzeit die Daten SAP Sistema di Accoglienza Provinciale System der Datensammlung der Provinz Übernimmt die Dtaen der Verschriebung Erbringt die Leistung Schließt das Rezept in Echtzeit Leistungserbringer Arzt für Allgemeinmedizin Kinderarzt freier Wahl Facharzt Übergibt dem Bürger das Promemoria Facharzt Apotheker Wendet sich an die Einrichtung Bürger

Umsetzung der Digitalisierung - Landesverwaltung: Abteilung Gesundheit Abteilung Europa Abteilung Informationstechnik - Südtiroler Sanitätsbetrieb (SABES) - Südtiroler Informatik AG - Softwarehersteller und Vertreiber der ÄAM/KFW + Apotheken

Ist-Stand Alle organisatorischen und technischen Voraussetzungen sind geschaffen. Das SAP ist installiert und funktioniert. Stand roll-out: 346 ÄAM/KFW, von denen 95% (330) an SIS-ACCESS angebunden 346 ÄAM/KFW, von denen 65% (220) aktiv DPCM 2008 131 Apotheken/Apothekenverteilerstellen, von denen 91% (119) an SIS-ACCESS angebunden

Nächste Schritte Die Anpassung der verschiedenen Software-Lösungen und der optischen Lesegeräte für die Leistungsverschreibung und Erbringung wird vorangetrieben Software der Apotheken innerhalb 2 Monaten Software der ÄAM/KFW schrittweise Aktivierung in Zusammenhang mit der Anbindung der Apotheken Verschreibungsmodule in den Krankenhäusern schrittweise Aktivierung

Nächste Schritte Informationsabende 4 Abende mit den Apotheken in den nächsten 3 Wochen Individuelle Schulung in den Apotheken Bereitstellung eigenes Help-Desk