E D I T I O N //// 2/ 2 0 15 ASTHMA Dank der Lungenliga hat Aaron die Krankheit im Griff Schlafapnoe Ein langer Leidensweg bis zur Diagnose COPD Leben mit der heim tückischen Lungenkrankheit
ASTHMA Bei vier Kindern mit Asthma herrscht manchmal Ausnahmezustand «Hast du deinen Inhaler dabei?» Dies ist eine alltägliche Frage bei Familie Bless, denn alle vier Geschwister leiden an Asthma. Das Thema ist stets präsent und die Angst vor einem Notfall immer da. Doch dank umfassender Hilfe durch die Ärzte und die Lungenliga haben die Kinder die Krankheit im Griff und die Eltern gewinnen Sicherheit. Immer dabei: die Notfallsäckli. bei. In der Asthma-Patientenschulung der Lungenliga wurde ihnen der richtige Gebrauch des Asthmainhalers gezeigt und sie lernten, wie man ein Asthmatagebuch führt. Oft erkältet, müde und kraftlos Sarah, Manuel und Rahel waren bereits als Kleinkinder häufig erkältet, husteten und kämpften mit Atemnot. Alle Kinder sind anfällig auf Infektionen der Atemwege und selten einmal sind alle gleichzeitig gesund. Der 9-jährige Aaron ist der Jüngste und kam als Frühchen zur Welt. «Die Lungenliga hat immer ein offenes Ohr für mich.» Nach der dritten Asthmadiagnose bei ihren Kindern war Suleika Bless verzweifelt. Sie fragte sich mit der Zeit, ob sie irgendetwas falsch macht. Schliesslich wandte sie sich an die Lungenliga. «Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und niemand machte mir Vorwürfe», erinnert sie sich dankbar. Den Schritt hat sie niemals bereut, im Gegenteil. Sport tut gut und kräftigt die Atemmuskulatur Die Kinder probieren am jährlich stattfindenden Sportplauschtag der Lungenliga in Magglingen gerne verschiedene Sportarten aus. Rahel profitierte zudem von einem Kurs, bei dem sie spezielle Atem- und Entspannungsübungen trainierte. Ganz besonders froh ist die Familie mit ihren vier Kindern, dass viele Dienstleistungen der Lungenliga sehr günstig oder sogar gratis sind. Fakten zu Asthma Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Ausgelöst wird Asthma u.a. durch Allergien, Atemwegsinfekte, Passivrauchen und sonstige Luftverschmutzung. Asthma ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Weitere Informationen unter: www.lungenliga.ch/asthma Für den Notfall immer ein Täschchen dabei Jedes der Kinder hat stets ein individuelles Notfall-Medikamententäschchen mit Asthmainhaler, antiallergischen Medikamenten und je nachdem Kortisontabletten da
SCHLAFAPNOE «Ich war erleichtert, endlich hatte ich eine Diagnose.» Hildi Becker ist eine lebensfrohe Frau. Das war nicht immer so, denn zehn Jahre lang litt sie unter enormer Müdigkeit und Erschöpfungszuständen. Lange wusste die 54-Jährige nicht, woran sie leidet. Dann kam endlich die erlösende Diagnose: Schlafapnoe. Dauernd müde und erschöpft «Ich war immer müde und wusste nicht, warum», erinnert sich Hildi Becker. Tagsüber musste sie sich immer wieder hinlegen. Nicht nur ihre dauernde Müdigkeit, auch ihr Schnarchen belastete das Familienleben sehr. Ihr Mann musste stets vor ihr zu Bett gehen, um einschlafen zu können. Zehn Jahre lang gingen die Ärzte von einer Erschöpfungsdepression aus. Medikamente sollten ihr helfen, ihre Müdigkeit blieb. «Ich war erleichtert, endlich hatte ich eine Diagnose.» Wegen eines starken Hustenanfalls musste sie erneut zum Arzt. Nach verschiedenen Untersuchungen stellte dieser endlich die klare Diagnose: Hildi Becker leidet unter Schlafapnoe. Sie schnarcht und hat während des Schlafs längere Atemaussetzer, die den Schlaf unterbrechen. Dadurch steht ihr Körper unter Dauerstress und kann sich nicht erholen. Wieder fit dank richtiger Therapie und der Lungenliga Heute trägt Hildi Becker nachts eine Maske, über die ein sanfter Luftstrom vom sogenannten CPAP-Gerät in die Atemwege geleitet wird. So bleiben ihre Atemwege frei, sie schnarcht nicht mehr, kann durchschlafen und ist morgens ausgeruht. Das CPAP-Gerät mietet Hildi Becker von der Lungenliga. Dort wurde ihr auch gezeigt, wie es richtig bedient und die Therapie erfolgreich angewendet wird. «Ich war immer müde und wusste nicht, warum.» In Austauschgruppen andere Betroffene treffen Alle drei Monate nimmt Hildi Becker an einer Erfahrungsaustauschgruppe von Schlafapnoepatienten teil. Auch diese Dienstleistung der Lungenliga schätzt sie sehr. «Ohne Hilfe von allen Seiten hätte ich das nie geschafft», sagt sie dankbar. Fakten zu Schlafapnoe In der Schweiz leiden ca. 150 000 Personen an Schlafapnoe. Die häufigsten Symptome sind: Schnarchen, Atemaussetzer im Schlaf, Tagesmüdigkeit mit Konzentrations mangel und Kopfschmerzen. Eine unbehandelte Schlafapnoe kann zu schwerwiegenden Herz-Kreislauf- Erkrankungen oder zu lebensgefährlichen Unfällen führen. Weitere Informationen unter: www.lungenliga.ch/schlafapnoe
COPD Jede Treppenstufe ein grosser Kraftakt Sepp Wietlisbach erfuhr im Alter von 59 Jahren, dass er an COPD leidet. Die Auswirkungen sind eine eingeschränkte Lungenfunktion und starke Atemnot. Rund um die Uhr ist er auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen. Nicht zuletzt dank den Angeboten der Lungenliga hat er die Freude am Leben nicht verloren. Das Sauerstoffgerät ist ein lebenswichtiger Begleiter Betritt man die Wohnung von Sepp Wietlisbach, sticht zuerst einmal ein grosses Gerät ins Auge. Für den 74-jährigen Rentner gehört es zum Alltag wie das Essen und Trinken. Denn das Gerät versorgt ihn mit Sauerstoff, und nur dank dieser Massnahme kann er sich ohne Atemnot unbeschwert in der Wohnung bewegen. «Für uns war es ein grosser Schock.» Als Sepp Wietlisbach vor 15 Jahren vom Lungenspezialisten erfuhr, dass er an COPD leidet, war dies für ihn sehr belastend. Denn der Arzt sagte ihm, dass seine Atemwege und Bronchien für immer verengt bleiben und die Verengung weiter fortschreiten wird. Glücklicherweise konnte er in dieser Situation auf den Beistand seiner Frau Gisela zählen. Unterstützung durch die Lungenliga Seit der Diagnose benötigt Sepp Wietlisbach eine Sauerstofftherapie. Zu Hause versorgt ihn ein stationäres Gerät über einen langen, dünnen Schlauch und eine Nasenbrille mit Sauerstoff. Für unterwegs hat er einen mobilen Sauerstofftank. Eine Mitarbeiterin der Lungenliga-Beratungsstelle instruierte ihn über die korrekte Bedienung der Geräte. Sie überwacht auch den Therapieerfolg. An Luftholtagen Kraft schöpfen Für Menschen wie Sepp Wietlisbach organisiert die Lungenliga Luftholtage: ärztlich begleitete Ferien, in denen sie für einige Zeit dem beschwerlichen Alltag entfliehen können. Oft ist es Betroffenen nicht mehr möglich, alleine zu verreisen, da sie dauernd auf ein Sauerstoffgerät angewiesen sind. Während der Reise und am Ferienort stellen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sauerstoffversorgung sicher und organisieren abwechslungsreiche Aktivitäten. «Ich bin gespannt, wo die nächsten Luftholtage hinführen», freut sich Sepp Wietlisbach. Was ist COPD? In der Schweiz leiden über 400 000 Menschen an COPD. In 9 von 10 Fällen wird die Krankheit durch Rauchen verursacht. COPD ist nicht heilbar. Die weitere Zerstörung der Lunge kann aber durch einen Rauchstopp und eine Therapie meistens verhindert und die Krankheit stabilisiert werden. Weitere Informationen unter: www.lungenliga.ch/copd
Umfassende Beratung schafft Lebensqualität Wer mit einer schweren, meist chronischen Krankheit der Lunge oder der Atemwege leben muss, erlebt hautnah, wie seine Lebensqualität abnimmt. Die Lungenliga berät und betreut Betroffene, damit sie möglichst beschwerdefrei und selbstständig leben können: Asthma COPD Schlafapnoe Psychosoziale Beratung Zu den körperlichen Beschwerden kommen oft soziale und finanzielle Schwierigkeiten: am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft oder der Familie. Die Lungenliga unterstützt die Betroffenen umfassend, um ihre Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Erfahrungsaustauschgruppen In Erfahrungsaustauschgruppen können sich Betroffene treffen. Die Gespräche und das gesellige Bei sammensein tun vielen gut, denn oft erschwert eine Atemwegserkrankung die Teilnahme am sozialen Leben. Luftholtage An den Reisen dürfen Betroffene und ihre Angehörigen neue Energie tanken und unbeschwerte Tage geniessen. Dabei übernehmen wir die Betreuung und die lebenswichtige Sauerstoffversorgung. Auch für ein vielfältiges Rahmenprogramm ist gesorgt. CPAP-Therapie Wir vermitteln die Sauerstoffgeräte, kontrollieren diese jährlich und schulen den korrekten Gebrauch. Patientinnen- und Patientenschulung In unseren Schulungen lernen Betroffene, wie sie Asthma anfälle vermeiden und die Leis tungsfähigkeit bewahren können. Schwimmkurse Wir bieten sportliche Aktivitäten an, damit die Muskulatur gestärkt und die Haltung und Atmung verbessert wird. Sauerstofftherapie Wir vermitteln die passenden Geräte, schulen den richtigen Gebrauch und übernehmen die jährliche Wartung. Atemtherapie Einzel- und Gruppenkurse verbessern die Atemtechnik und verringern die Beschwerden im Alltag spürbar. Alle unsere Dienstleistungen finden Sie unter www.lungenliga.ch/de/beratung-betreuung Impressum Vivo erscheint viermal pro Jahr für Patientinnen und Patienten, Mitglieder, Spenderinnen und Spender der Lungenliga Schweiz. Abo-Beitrag (pro Jahr CHF 5. ) im Mitglieder- und Spendenbeitrag inbegriffen. Verlag und Redaktion: Lungenliga Schweiz, Chutzenstrasse 10, 3007 Bern Text: Walter Külling // Fotos: Roland Blattner
Die Lungenliga bewegt schweizweit in d n i s r i W r N ä he I hre SH TG BS BL JU ZH AG SO SG BE AR AI ZG LU NE.c nliga e g n.lu e w w w k a nto n SZ OW GL NW UR GR FR VD TI GE VS Telefonische Beratung 0800 404 800 (gratis), dienstags, 17.00 19.00 Uhr Online-Beratung www.lungenliga.ch/online-arzt Lungenliga Schweiz Chutzenstrasse 10 3007 Bern Tel. 031 378 20 50 Fax 031 378 20 51 info@lung.ch www.lungenliga.ch Spendenkonto PK 30-882-0 h/