Reales Marketing vs. Klassisches Marketing



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Transkript:

Reales Marketing vs. Klassisches Marketing DVR: 0438804 März 2015 Reales Marketing ist erforderlich, da es sich auf das tatsächliche Kundenverhalten stützt. Interne Marketing- und Vertriebsprozesse im Unternehmen sind erst effektiv und effizient, wenn sie sich an den Kundenprozessen ausrichten. Der Begriff Reales Marketing wurde von M. Rutschmann Lektor an der Universität St. Gallen, Schweiz geprägt und stützt sich auf 200 Verhaltensanalysen von Käufern in den verschiedensten Wirtschaftszweigen und auf praktische Anwendungen. Oft ist Marketing wenig wirksam, weil es bei den Kunden nicht genügt, nur gute Gedanken und Gefühle auszulösen. Dafür ist der Weg von einer Absicht des Kunden bis zur Kaufhandlung zu weit. Zu viele seiner Absichten konkurrieren miteinander, und für einen Kauf braucht es meistens viele Zwischenschritte. Der Kunde kümmert sich nicht, er wechselt, er unterbricht oder er bricht ab. Deshalb stützt sich das reale und wirksame Marketing auf Kundenprozesse, bewirkt Handlungen des Kunden an wichtigen Stellen in diesem Prozess und nutzt eingespielte Mechanismen des menschlichen Verhaltens. Kernaufgabe des Marketings und des Vertriebs ist es daher, den Kunden zum Kauf zu führen. Die reale Kundenwelt Marketing in der realen Kundenwelt ist nicht selbstverständlich. Der Multioptionskunde bewegt sich in einer vielfältigen Welt von Information und Konsum. Vieles gefällt ihm, sein gedanklicher Spielraum ist groß. Die meisten Identifikationen führen aber nicht dazu, dass der Kunde auch entsprechend handelt. Zwischen den Möglichkeiten, dem Wollen und dem Verhalten gibt es viele Zwischenschritte. Reales Marketing plädiert dafür, dass sich Marketing näher am Kunden bewegt, bei ihm Handlungen auslöst und ihn effizient zum Kauf führt. Es geht um handlungs- und kundenprozessorientiertes Marketing mit einem übergreifenden Ansatz, der aus dem Dialogmarketing entstanden ist.

Was ist reales Marketing? Woher kommt der Begriff? Reales Marketing nennt man die neuen Ansätze in der Handlungswelt des Kunden. Diese Ansätze selektieren Kunden mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit und konzentrieren sich auf wenige Hebel im Prozess, um Kunden zum Kauf zu führen. Reales Marketing beruht auf einem konsequenten Bottom-up-Vorgehen und nutzt bisherige Verhaltensmuster und -mechanismen. Der Gegenpol ist das klassische Identifikationsmarketing, allen voran die Markenführung bzw. auch eine Marktforschung, die lediglich die Interpretationen des Kunden erfasst, warum er kauft oder nicht kauft. Das heißt: Unternehmen und ihre Angebote sollen aus dem Meer von Produkten und Informationen positiv herausragen. Zwei Faktoren prägen das reale Marketing: 1. Customer Relationship Management (CRM): Mit CRM erkennen Unternehmen aus den Transaktionen ihrer Kunden die prägenden Kaufmuster. Es lassen sich die wichtigen Kaufanlässe für Kunden bestimmen und besonders solche Kunden auswählen, die für spezifische Angebote empfänglich sind. Marketingmaßnahmen und ihr Erfolg lassen sich im CRM und Direktmarketing messen und damit steuern. 2. Kaufprozessorientiertes Marketing: Mit Micro-Verhaltensanalysen der Kunden werden die Schritte des Kunden bis zum Kauf detailliert aufgezeichnet. Es wird dabei ersichtlich, wo viele Kunden ihren Prozess weiterführen, verzögern oder abbrechen. In diesen Prozessen lassen sich die Stellen erkennen, bei welchem Marketing man erfolgreich ansetzen kann, um den Kunden weiter zum Kauf zu führen. Auch für Unternehmen, die Lösungen statt Produkte für Kunden anbieten wollen, spielt der Weg zum Kauf für unterstützende Services eine entscheidende Rolle.

Flankiert werden die erwähnten Ansätze durch ganzheitliche Erlebnisse des Kunden. Dabei denken wir an Events, Messen und Firmenbesuche. Eine Sonderstellung nimmt die eigene Initiative des Kunden ein, welche sich durch Inbound-Marketing nutzen lässt. Es fördert und nutzt die Initiative des Kunden. Spielregeln des realen Marketings Es gibt grundlegende Spielregeln, die das reale Marketing vom klassischen Marketing unterscheiden: 1. Kundenhandlung vor Identifikation: Die Kundenhandlung ist wichtiger und qualifizierter als eine Identifikation des Kunden. 2. Schlüsseltreiber vor gesuchter Einzigartigkeit: Im Prozess sind gut genutzte Treiber im Kernnutzen der Kunden bedeutender als gesuchte Unique Selling Propositions. 3. Konzentration auf den Kaufakt: Reales Marketing konzentriert sich auf die vielen Schritte des Kunden vor dem Kauf mit ihren differenzierten Anstößen, Befindlichkeiten und Bedürfnissen. Es ist nicht mehr auf den Kaufakt fixiert, bei welchem Kunden vermeintliche Vor- und Nachteile des Angebotes kritisch abwägen. 4. Dialog vor Monolog und Inbound vor Outbound: Kommunikation ist dialogorientiert und fördert die Zustimmungen und Zwischenhandlungen des Kunden. Initiativen des Kunden werden im Inbound Marketing aktiv gefördert und genutzt. 5. Bottom-up vor Top-down: Kundenprozesse werden konsequent Bottom-up erfasst, um Hebel zu erkennen und Marketing und Vertrieb wirksam einzusetzen. 6. Differenzierung vor Integration: Wichtigste Herausforderung des Marketing ist es, nahe am Kunden vorzugehen und vielfältige Konstellationen von Leistungen und Kunden zu bewältigen.

Vorgehen Zuerst gilt es, reale Kundenprozesse zu erheben. Befragte Kunden beschreiben detailliert, welche Schritte sie an welchem Ort durchliefen, um ein Produkt zu kaufen oder auf einen Wettbewerber umzuschwenken. Daraus lassen sich die prägenden Muster für einen Kauf und Nicht-Kauf erkennen und vergleichen sowie zwei bis fünf Hebel identifizieren, an denen Marketing und Vertrieb ansetzen sollen, um Kundenprozesse zu erleichtern und wirksam fortzusetzen. Zusammenfassung der Spielregeln Kunden gefällt vieles und sie haben zahlreiche Absichten. Allerdings werden ihre Wege zum Kauf immer länger, sie werden oft abgebrochen, verschoben oder verändert. Es ist deshalb die Kernaufgabe für Marketing und Vertrieb, sehr konkret die realen Kaufprozesse zu erfassen und die Hebel zu erkennen, an denen sich Kunden erfolgreich zum Kaufabschluss und zum Wiederkauf führen lassen. Gesetze erfolgreicher Kommunikation Die Analyse der Kaufprozesse (aus den 200 Verhaltensanalysen) zeigte, wo sich die Hebel befinden, um den Weg des Kunden zum Kauf fortzusetzen. An diesen Stellen gilt es nun, die konkreten Handlungen des Kunden auszulösen. Folgende Gesetze gilt es für eine wirksame Kommunikation zu beherzigen, die den Kunden erfolgreich zum Kauf führt: 1. Angeborene Auslösemechanismen nutzen Formen, Farben und Schemenbilder: Auf Kindergesichter reagieren wir automatisch. Gesichter sind ein Blickfang und erzeugen ganz bestimmte Emotionen. Auch runde Formen ziehen die Aufmerksamkeit an, ebenso wie schräge Balken ein Blickfang sind. Und wir reagieren stark auf Rot und auf Gelb.

2. Vorrang der Handlung sofort belohnen: Unwichtig, aus welchem Antrieb die Handlung des Kunden erfolgt Hauptsache er handelt. Reiz der Handlung heißt die kurze Formel. 3. In wohl bemessenen Handlungsschritten ans Ziel: Das bedeutet, den Kunden nicht zu überfordern sondern nur zu einer einzigen Handlung zu bewegen, zu der er ohnehin eine hohe Bereitschaft an den Tag legt, und ihn vielleicht nur in kleinen Schritten dem finalen Ziel entgegen führen der Kaufhandlung. 4. Commitments einholen vom kleinen ja zum großen Ja: Wichtig ist es, immer wieder den Dialog anzustoßen. Der Kunde soll sich aussprechen, so führen wir ihn im Dialog in Richtung Zustimmungen (Commitments), die er uns gibt, zu immer mehr Zustimmungen bis ihm die Kaufhandlung als logische Konsequenz erscheint. 5. Dankesschuld aufbauen: Auf noch so kleine Vorleistungen reagieren wir mit einer Dankesschuld unterliegen gewissermaßen einem Zwang, etwas zurückzugeben. Grundsätzlich gilt: kleine Gaben vorab haben eine höhere Wirkung als größere Gaben nach Vollzug der gewünschten Handlung. 6. Knappheit erzeugen: Das Angebot knapp zu halten, steigert die Handlungsbereitschaft. Beispiele: beschränkte Anzahl verfügbarer Produkte, gültig nur bis zu einem knapp gehaltenen Datum. Change Management Einzelne Anwendungen in Unternehmen belegen eindrücklich, dass reales Marketing erfolgreich wirkt. Reales Marketing braucht jedoch notwendige Veränderungen. Das Change Management für reales Marketing umfasst folgende Ansätze: 1. Aufmerksamkeit und Engagement des Top-Managements: Der Ansatz des realen Marketings ist abteilungsübergreifend. Es erfolgt eine neue Gewichtung der Marketingaufgaben und der Budgets. 2. Neue Zuordnung der Budgets: Der Druck auf Budgets der klassischen Markenführung setzt sich fort. Ebenso gilt es, die klassische Marktforschung in der Identifikationswelt des Kunden drastisch zu kürzen. Es gilt vielmehr, die

Mittel wirksamer im Kundenprozess einzusetzen. Die wirksame Budget- Allokation stützt sich auf die Ergebnisse von cleveren Pilotprojekten, Experimenten und Tests. 3. Neue Erfolgsmessung: Die Messpunkte verlagern sich von Umsatz auf die relevanten Zwischenschritte im Kaufprozess des Kunden. Nicht einzelne Instrumente werden für sich allein optimiert, sondern Gesamtergebnisse und Ergebnisse der Instrumente und Aktionen werden kombiniert. Nur so lassen sich die Querbeziehungen zwischen Aktivitäten angemessen abbilden. 4. Neue Rollen und Organisation: Organisatorisch gilt es, Marketing und Vertrieb zusammenzuführen Marketing ist Vertriebsunterstützung, bereitet neue Märkte vor und positioniert das Unternehmen für die Kunden substanziell. Unternehmen bewegen sich so schrittweise zur Kundenorganisation. Key Account Management ist dabei ein Vorreiter. Zusammengefasst: Der Weg zum realen Marketing besteht in einem umfassenden Change Management. Unterschiedliche Road Maps zum realen Marketing als Ziel gilt es zu erproben. Folgerungen Reales Marketing bedeutet Detailarbeit, in die Tiefe gehen, erforschen, was sich wirklich dem Kauf entgegen stellt und was die Treiber sind. Marketing und Vertrieb haben nur eine Aufgabe: den Kunden zum Kauf zu führen. Damit wird der Kundenprozess zum zentralen Gegenstand von Marketing und Vertrieb. Viel diskutierte Best Practices von Unternehmen beruhen darauf, dass Anbieter die Kundenprozesse neu gestalteten und meistens vereinfachten. Die Palette reicht von Amazon, Easy.com, Nespresso bis Zara. Handlungsempfehlungen Erfassen Sie die Schritte der Kunden zum Kauf und definieren Sie kritische Stellen in diesem Prozess. Kombinieren Sie kundenprozessorientiertes Marketing und Customer Relationship Management. Folgen Sie den neuen Regeln des realen Marketings.

Beherzigen Sie die Grundlagen der Verhaltensforschung und das Handwerk des Direkt- und Internetmarketing, um Kunden zur Handlung zu bewegen. Quellenangabe C. Belz, M. Rutschmann, Reales Marketing führt die Kunden zum Kauf, Marketing Review, St. Gallen, 6/14 M. Rutschmann, C. Belz, Reales Marketing: Kunden zum Kauf führen: Kaufprozess Kaufhandlung - Erfolg, Stuttgart 2014 M. Rutschmann, Abschied vom Branding, Wiesbaden 2013 C. Gabler, Reales Marketing stellt das klassische Identifikationsmarketing in Frage, http://www.cmm-magazine.ch/events/schweiz.aspx?aid=2156, Abruf 23.02.2015 C. Belz, Innovationen im Kundendialog, Wiesbaden 2011, http://www.springerprofessional.de/1816248, Abruf 23.02.2015 L. Binckebank, Verkaufen nach der Krise, Wiesbaden 2011, http://www.springerprofessional.de/1816249, Abruf 23.02.2015 M. Bruhn, Marketing, Wiesbaden 2011 E. Anderson, Understanding Customers and the Customer Experience, Marketing Science Institute, Juni 2014, Cambridge, MA, USA, http://www.msi.org, Abruf 23.02.2015