Den großen Schlepper mieten, kaufen, leasen?



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Transkript:

Den großen Schlepper mieten, kaufen, leasen? Dr. Volker Segger LEL Schwäbisch Gmünd Stand: 10.3.2010 Anteil der Maschinengruppen an den festen Maschinenkosten Maschinengruppe Ernte durch Lohnunternehmer eigene Erntetechnik Traktoren 60-75% 45-60% Bodenbearbeitung und Saat 15-20% 10-15% Düngung und Pflege 10-20% 8-10% Transport 2-5% 1-3% Ernte --- 20-30% Quelle: LBB, Rundschreiben 01/2006 Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 2

Arbeitserledigungskosten Feste Maschinenkosten Abschreibung Verzinsung des Kapitals Versicherung, TÜV Unterbringung Variable Maschinenkosten Diesel Öl- und Schmierstoffe Reparaturen Arbeitskosten Lohnansatz für Familien-AK Fremdlöhne Kosten Lohnunternehmer bzw. Maschinenring Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 3 Arbeitserledigungskosten Feste Maschinenkosten Variable Maschinenkosten Arbeitskosten Lohnansatz für Familien-AK Fremdlöhne Kosten Lohnunternehmer bzw. Maschinenring Arbeitserledigungskosten Arbeitserledigungskosten Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 4

Welche Kosten verursacht eine Maschine? Feste Maschinenkosten Abschreibung Verzinsung des gebundenen Kapitals Versicherung, TÜV Unterbringung Variable Maschinenkosten Diesel Öl- und Schmierstoffe Reparaturen Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 5 Stimmt diese Aussage? Mein 12 Jahre alter Schlepper ist abgeschrieben, der kostet mich nichts mehr! Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 6

Feste Maschinenkosten -1 Abschreibungen für Abnutzung (AfA) Steuerliche AfA: dient der Steuerfestsetzung Normale AfA (feste Sätze für die verschiedenen Güter, z.b. Gebäude: 2%, Schlepper: 10%) Sonder-AfA (feste Obergrenzen) Investitionsrücklage (vorgezogene AfA, d.h. vor Anschaffung) Betriebswirtschaftliche AfA: dient der betriebswirtschaftlichen Kalkulation Vom Unternehmer selbst fest zu legen, um die tatsächlichen Kosten zu ermitteln In der Regel längere Nutzungsdauer als bei steuerlicher AfA Restwert kann berücksichtigt werden Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 7 Feste Maschinenkosten -2 Abschreibungen für Abnutzung (AfA) Zeitbedingte AfA (Anschaff.wert - Restwert) / N (Nutzungsdauer in Jahren) (50.000-10.000 ) / 10 J. = 4.000 /J. Leistungsbedingte AfA (Anschaff.wert - Restwert) / n (Nutzungsumfang nach Leistung) (50.000-10.000 ) / 10.000 h = 4,00 /h Abschreibungsschwelle Nutzungsumfang nach Leistung / Nutz.umfang nach Zeit Bsp.: 10.000 h / 10 Jahre = 1.000 h/j. Wird eine Maschine über der Abschreibungsschwelle genutzt, ist auf die leistungsbedingte AfA über zu gehen Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 8

Feste Maschinenkosten -3 Zinsansatz für das festgelegte Kapital Finanzierung mit Fremdkapital: durchschnittliche Zinsbelastung während der Darlehenslaufzeit Finanzierung mit Eigenkapital: Verzinsung des im Durchschnitt festgelegten Kapitals mit kalkulatorischem Zinssatz Formel: (Anschaff.wert + Restwert) / 2 x i (Zins) (50.000 + 10.000) / 2 x 5% 60.000 / 2 x 5% 30.000 x 5% = 1.500 Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 9 Feste Maschinenkosten -4 Versicherung Nur selbstfahrende Maschinen und Pflanzenschutzspritzen Bsp.: 80 kw Schlepper: 450 /J. TÜV Je nach Gewicht 25 80 Unterbringung Kosten werden i.d.r. bei Gebäuden berücksichtigt Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 10

Variable Maschinenkosten -1 Diesel Verbrauch je h (Std,) abhängig von Art der Arbeit (Heu wenden Pflügen) Schlepperleistung Schlepperfabrikat, -typ Fahrer (Drehzahl, Fahrstil) Verbrauch je ha abhängig von Schlaggröße, -form, -länge Hof-Feldentfernung Bodenart, Bodenverhältnisse Dieselpreis Gasölverbilligung (21,5 ct/l), bisher nur für 10.000 l Mengenrabatt Einkaufszeitpunkt Treib- und Schmierstoffe Öl: 1% des Dieselverbrauchs Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 11 Variable Maschinenkosten -2 Reparaturen Abh. von Fahrer und Einsatzbedingungen Fabrikat und -typ Kalkulationswerte (lt. KTBL-Datensammlung für Betriebsplanung 2008/09): Schlepper 90 PS (67 kw) 6,50 /h 140 PS (102 kw) 7,40 /h 160 PS (120 kw) 7,80 /h 190 PS (138 kw) 8,20 /h Pflug (4-Schar Drehpflug) 12,00 /ha Schwergrubber (3m) 5,00 /ha Kreiselegge (3m) 7,00 /ha Spritze (12 m, 1000 l) 0,95 /ha Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 12

Kosten des eigenen Schleppers Kosten eines Schleppers (117 kw, 160 PS) netto inkl. Mwst. Anschaffungswert 80.000 95.200 19,0% Restwert 30.000 35.700 19,0% N (Jahre) 10 10 n (Betriebsstunden) 10.000 10.000 Abschreibungsschwelle (n/n) 1.000 1.000 i (Zins) 5% 5% AfA 5.000 5.950 Zinsansatz 2.750 3.273 Versicherung 500 500 Summe Festkosten/Jahr 8.250 9.723 Reparaturkosten je h 7,80 9,28 Kosten Betriebsstoffe je h 15,68 18,66 variable Kosten insg. je h 23,48 27,94 Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 13 Kosten je Schlepperstunde bei steigender Auslastung (inkl. Mwst.) 90 80 70 60 50 48,61 76,55 Kosten eines eigenen 160 PS Schleppers je h bei steigender Auslastung Feste Kosten je h Variable Kosten je h Gesamtkosten je h 40 37,66 30 27,94 20 10 9,72 0 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 Betriebsstunden pro Jahr Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 14

Optimaler Ersatzzeitpunkt Ist dann erreicht, wenn die Kosten des vorhandenen Schleppers im nächsten Jahr höher sind als die durchschnittlichen Kosten des neuen Schleppers Problem: Prognose der Reparaturkosten Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 15 Wie können die Maschinenkosten gesenkt werden? Senkung der variablen Kosten Drehzahl reduzieren Schlepper passend zum Gerät Pflege Senkung der Festkosten Keine Überdimensionierung (Arbeitsspitzen im Lohn erl.) Gebrauchtmaschinen Gemeinschaftsmaschinen (Rechtsformen, Bewirtschaftungsgemeinschaften) Eig. Maschinen auch überbetrieblich einsetzen Verzicht auf Eigenmechanisierung Mietmaschinen MR oder LU Bewirtschaftungsvertrag Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 16

Alternativen zum eigenen Schlepper Leasing Mieten Schleppergemeinschaft Bruchteilsgemeinschaft GbR GmbH Maschinenring Lohnunternehmer Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 17 Leasing Leasinggeber: Schlepperhersteller Banken Freie Leasingunternehmen Man erwirbt kein Eigentum Vertrag läuft über bestimmte Zeit Kosten setzen sich zusammen aus Anzahlung Monatsraten Schlussrate U.U. Zuschläge beim Überschreiten der festgelegten Betriebsstunden Nach Vertragslaufzeit 3 Möglichkeiten: Mietverlängerung Kauf der Maschine Rückgabe Versicherung und Reparaturen: trägt Ldw. Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 18

Leasing vom Hersteller Hersteller will Absatz steigern Statt Kaufrabatt bietet er günstige Leasingraten In der Regel keine Betriebsstundenbegrenzung Mit oder ohne Anzahlung Mit oder ohne Restwert Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 19 Leasing: Beispiel John Deere 6620 Premium 92 KW / 125 PS, 40 km/h, TLS II-Achse, AutoQuad II, Klima, Druckluft, Scheibenräder mehr Details HR 520/70 R 38 Scheibenräder VR 420/70 R 28 mehr Details mtl. Leasingrate 685,00 Euro* Laufzeit 72 Monate Anzahlung 0,00 Euro* keine Betriebsstundenbegrenzung Fragen & Infos hier ( alle Berechnungen netto ohne Mwst.) Leasing Leasing-Rate: 685 Laufzeit 72 Mon. Gesamtbelastung 49.320 + Reparaturen 10.000 Gesamtbelastung 59.320 John Deere 6820 Premium 99 KW / 135 PS, 40 km/h, 3 dw Deluxe, TLS II-Achse, AutoQuad II, Klima, Druckluft Nr. 4 RW 900.15 VK 000.533 SfL mtl. Leasingrate 599,00 Euro* Laufzeit 72 Monate Anzahlung 9.500 Euro* keine Betriebsstundenbegrenzung Fragen & Infos hier in 6 Jahren Nr. 4 RW 550.17 VK 500.583 SfL Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 20

Leasing im Vergleich zu Kauf und Miete über 6 Jahre Bsp.: 125 PS Schlepper ( alle Berechnungen netto ohne Mwst.) Leasing Leasing-Rate: 685 Laufzeit 72 Mon. Gesamtbelastung 49.320 + Reparaturen 10.000 Gesamtbelastung 59.320 Kauf Kaufpreis 60.000 Restwert nach 72 Mon. 30.000 AfA 30.000 Zinsansatz (A + R) / 2 45.000 7,0% 3.150 6 Jahre 18.900 48.900 + Reparaturen 10.000 Gesamtbelastung 58.900 Miete Miete je Sh 18,00 Sh pro Jahr 400 800 Sh in 6 Jahren Jahren 2.400 4.800 Kosten in 6 Jahren 43.200 86.400 Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 21 Leasing von freien Leasing- Unternehmen Neben Schleppern auch andere Objekte finanzierbar (z.b. Stalleinrichtungen) Auch Gebrauchtmaschinen möglich Ldw. sucht sich das Objekt selbst, das er leasen will Laufzeit i.d.r. 4 Jahre Ldw. muss dann Objekt zum Rücknahmewert übernehmen Rücknahmewert kann Ldw. festlegen: Hoher Rücknahmewert niedrige Raten niedriger Rücknahmewert hohe Raten Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 22

Leasing Merkmale: Feste Leasingrate Fester Rücknahmewert Vorteile Geringerer Kapitalbedarf Restwert bekannt, daher sichere Kalkulation Kein Zinsrisiko (wie bei Kauf über Kredit) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 23 Miete Bsp.: Mietschlepper über MR (MF 7480, 160 PS) Miete je Betriebsstunde: 20,50 + 19% Mwst. (=24,40 ) Miete ohne Vertrag: zusätzliche Tagespauschale von 30,- + Mwst. Miete mit Vertrag: gestaffelte Tagespauschale Mietdauer 50 Std. 20,- Mietdauer 100 Std. 10,- Mietdauer 250 Std. 5,- Mietdauer 500 Std. -,- Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 24

Kaufen, leasen oder mieten? Welche Kosten trägt der Landwirt? eigener Schlepper Leasing-Schl. Mietschlepper Abschreibung x Kapitalverzinsung x Versicherung x Reparaturen x x Leasingrate x Miete x Betriebsstoffe x x x Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 25 Vergleich eigener Schlepper und Mietschlepper (inkl. Mwst.) 90 80 70 60 76,55 Kosten eigener Schlepper und Mietschlepper im Vergleich ( je h) Gesamtkosten eigener Schlepper je h feste Kosten Mietschlepper Betriebsstoffe Mietschlepper Mietschlepper insg. je h 50 40 30 20 43,05 37,66 24,40 18,66 10 0 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 Betriebsstunden pro Jahr Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 26

Eigener Schlepper oder Mietschlepper? Gesamtkosten/J. Kosten eigener Schlepper und Mietschlepper im Vergleich (160 PS) 55.000 50.000 45.000 40.000 35.000 30.000 25.000 eigener Schlepper: netto inkl. Mwst. Anschaffungswert 80.000 95.200 Restwert 30.000 35.700 N (Jahre) 10 10 Kosten Mietschlepper : bis 500 Sh : 21,50 /Std. ab 500 Sh : 20,50 /Std. Eigener Schlepper: Betriebsstoffe 20.000 15.000 Reparaturen 10.000 5.000 Feste Kosten 0 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 jährliche Betriebsstunden Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 27 Eigener Schlepper oder Mietschlepper? 50.000 40.000 Gesamtkosten eines 160 PS - Schleppers : eigener und Mietschlepper im Vergleich Vorteil/Nachteil Mietschlepper Gesamtkosten eigener Schlepper 30.000 20.000 10.000 0 Gesamtkosten Mietschlepper 20.899 17.698 3.201 Kritische Auslastung -10.000 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 Betriebsstunden/Jahr Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 28

Miete Kaufen, leasen oder mieten? Vorteile Nachteile Kauf Verfügbarkeit Kapitalbedarf, Kreditlinie belastet geringe Kosten, wenn hohe Auslastung hohe Kosten, wenn niedrige und niedrige Reparaturkosten Auslastung unsicherer Restwert Reparaturkostenrisiko Leasing Verfügbarkeit geringer Kapitalbedarf, keine Belastung der Kreditlinie kurze Laufzeit = schnelle Anpassung an betriebliche Entwicklung geringer Kapitalbedarf, keine Belastung der Kreditlinie kurze Laufzeit = schnelle Anpassung an betriebliche Entwicklung geringe Kosten/Std. bei niedriger Auslastung keine Reparaturkosten hohe Kosten, insb. bei niedriger Auslastung eingeschränkte Verfügbarkeit Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 29 Ausgestaltung der Mietverhältnisse Kurze Mieteinsätze des Schleppers zur Brechung der Arbeitsspitzen Bsp.: Stoppelbearbeitung Saatbettvorbereitung Mähwerk Silagewagen Vorhandener älterer großer Schlepper bleibt und wird geschont 2 oder 3 Landwirte teilen sich einen Mietschlepper Bsp.: Grünlandbetrieb (Silieren) und Ackerbaubetrieb (Frühjahrsund Herbstbestellung) Kein weiterer großer Schlepper im Betrieb Aus dem Mietverhältnis kann sich Schleppergemeinschaft der Beteiligten mit eigenem Schlepper entwickeln (= Mietverhältnis als Schnupperphase) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 30

Welche Kosten verursacht vorhandener, abgeschriebener Schlepper? Bsp.: 120 PS Schlepper, 12 Jahre alt Wert in der Bilanz: 1,- Tatsächlicher Wert (Schwacke-Liste): 20.000 Erwarteter Wert nach 5 Jahren: 10.000 Berechnung der jährlichen Kosten: AfA: (20.000-10.000 ) / 5 = 2.000 Zinsansatz: (20.000 + 10.000) / 2 * 5% = 750 Versicherung = 500 Reparaturen (400 Sh * 7,-) = 2.800 Betriebsstoffe (400 Sh * 10,-) = 4.000 Arbeitskosten (400 h * 20 ) = 8.000 Insg. = 18.800 Risikofaktor: Reparaturkosten! Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 31 Welche Kosten verursacht ein Mietschlepper mit 160 PS? Bsp.: 160 PS Schlepper, 20,50 netto/std. Berechnung der jährlichen Kosten: Miete: 300 Sh * 20,50 6.150 netto 7.319 brutto Tagespauschale: 60 T.* 5,00 300 netto 357 brutto Miete insg. 7.676 brutto Betriebsstoffe (300 Sh * 18,66 ) 5.598 brutto Arbeitskosten (300 h * 20,00 ) 6.000 brutto Insg. 19.274 Zum Vergleich: eigener alter Schlepper 18.800 (bei normalen Reparaturkosten und + 100 Betriebsstunden gegenüber Mietschlepper wegen geringerer Leistung) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 32

Fazit Mietschlepper Der große Schlepper verursacht i.d.r. die höchsten Festkosten unter allen Maschinen eines Betriebes Die notwendige Auslastung von mind. 600 Std./J. wird selten erreicht Ein Mietschlepper kommt in Frage Als Ergänzung zum alten Schlepper (dieser wird geschont und eine Ersatzbeschaffung so vermieden) Als Ersatz für den alten Schlepper Wenn 2 oder 3 Betriebe sich einen Mietschlepper teilen, kann dies der Einstieg in eine Schleppergemeinschaft sein Ein Mietschlepper eignet sich nicht, wenn der Schlepper fast täglich benötigt wird (z.b. für den Futtermischwagen) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 33 Empfehlung Schlepper kaufen, wenn Dieser laufend benötigt wird Finanzierung durch Eigenmittel oder Bank problemlos möglich ist Hohe Auslastung gegeben Schlepper leasen, wenn Hohe Auslastung Kreditlinie begrenzt ist Schlepper mieten, wenn Geringe Auslastung Dieser nicht laufend benötigt wird Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 34

Weitere Alternativen zur Einsparung von Maschinenkosten Kooperationsformen in der Maschinennutzung Maschinengemeinschaften 2 oder mehr Landwirte kaufen und nutzen gemeinsam eine Maschine ( z.b. Mähdrescher, Güllefass, Schlepper ) Rechtsformen: Bruchteilsgemeinschaft GbR GmbH Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 36

Bruchteilsgemeinschaft ( 741 BGB ) Es entsteht kein neues Unternehmen Finanzierung entsprechend Flächenanteil (z.b. Kreiselegge, Schlepper ) bzw. Tierbestand (z.b. Güllefass) Aktivierung und Abschreibung in den Bilanzen der Mitglieder Abrechnung der variablen Kosten nach Finanzierungsanteil oder tatsächlichem Nutzungsanteil (z.b. Schlepperstunden) Geeignet bei wenigen Mitgliedern und Einsatz nur in eigenen Betrieben Abrechnung nach Kostendeckungsprinzip (keine Gewinnorientierung) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 37 Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR, 705 BGB ) GbR ist eigenes Unternehmen (im Gegensatz zur Bruchteilsgemeinschaft) Jedes Mitglied haftet für die gesamte GbR auch mit Privatvermögen Geeignet bei mehreren Mitgliedern Maschinen-GbR unterliegt Regelbesteuerung bei Mwst. Ldw. Maschinen-GbR: Einsatz nur in Mitgliedsbetrieben Gewerbliche Maschinen-GbR: Einsatz auch in Fremdbetrieben Bei Beteiligung einer ldw. GbR (z.b. Vater-Sohn GbR) an gewerbl. GbR wird auch diese gewerblich (Abfärbetheorie) Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 38

Außenwirtschaftsgemeinschaften Grundlage ist eine Maschinengemeinschaft (GbR, GmbH) Gemeinsame Erledigung der Feldarbeiten mit den verfügbaren Arbeitskräften und Maschinen (Arbeitskräfte-Austausch oder Spezialisierung) In weiteren Stufen: gemeinsamer Betriebsmittelbezug parzellenübergreifende Bewirtschaftung Aufteilung der Kosten nach Flächenanteilen gemeinsame Vermarktung, jedoch auf getrennte Rechnung Die beteiligten Betriebe bleiben rechtlich selbstständig (z.b. mit Tierhaltung, Biogasanlage etc. ) Behalten u.u. einen Hofschlepper für diverse Arbeiten Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 39 Flächenbewirtschaftungsverträge Die teilweise oder komplette Bewirtschaftung der Flächen wird an anderen Landwirt oder Lohnunternehmer vergeben (Arbeitsentlastung) Steuerlich und rechtlich (Dünge-VO,BImSchG) bleibt die Fläche beim Betrieb und sichert die tierische Veredelung ab Erfolgsbeteiligung des Auftragnehmers als Leistungsanreiz möglich (Tantiemeregelung) Achtung: Gefahr der Auslegung als verkappte Pachtverträge durch die Finanzverwaltung bei nicht ordnungsgemäßer Gestaltung u. Umsetzung Segger, 10.3.10 Schlepperkosten 40

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!