ideas Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr Anlageideen für Selbstentscheider

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Transkript:

ideas Januar 2015 Ausgabe 153 www.ideas.commerzbank.de Werbemitteilung Anlageideen für Selbstentscheider Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr» Im Interview: Beatrix Schlaffer, Erste Bank, Bereichsleiterin Brokerjet Vertrieb

8 Titelthema: Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr 14 Interview: Beatrix Schlaffer, Erste Bank, Bereichsleiterin Brokerjet Vertrieb 24 Wissen & Trading-Aktionen: Mit Inline-Optionsscheinen von Seitwärtsmärkten profitieren 4 Aktuelles 6 Marktbericht DAX erreicht neues Allzeithoch und fällt wieder zurück 8 Titelthema Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr 14 Interview»Die Zeiten erfordern mehr Flexibilität«16 Technische Analyse DAX und TecDAX 20 Akademie Wie geeignet sind die Rohstoff-Tracker? 22 Deutschland Wie stark hilft der niedrigere Ölpreis? 23 Börsenspiel Trader 2014 Die Nacht der Trader in der Klassikstadt Frankfurt 24 Wissen & Trading-Aktionen Halten Sie die Spur Mit Inline-Optionsscheinen von Seitwärtsmärkten profitieren 27 Webinare 2015 Die Experten-Webinarreihe der Commerzbank 28 ZertifikateAwards Commerzbank gewinnt zahlreiche Preise 30 Aktienstrategie DAX wird sich 2015 besser entwickeln als der S&P 500 32 Währungsstrategie Was macht der Ölpreis mit den Wechselkursen? 34 Rohstoffstrategie Preiserholung bei Edelmetallen lässt noch auf sich warten 41 Messen, Börsentage & Seminare Commerzbank-Experten vor Ort 42 Pinnwand Pressestimmen, Free Trade-Aktionen und Buchbesprechung 44 Terminkalender Die wichtigsten Termine auf einen Blick 45 Disclaimer/Kontakt/Impressum 46 Bestellkupon 2

Inhalt / editorial Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr Ein ereignisreiches Jahr 2014 liegt hinter uns ein Börsenjahr ganz im Zeichen eines Themas: der Geldpolitik der Notenbanken. In der Einschätzung der Analysten dürfte auch genau dieses Thema in 2015 ein bestimmender Faktor für die Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten sein. Nach Ansicht unserer Experten werden allerdings die regionalen Wachstumsdivergenzen und unterschiedlichen geldpolitischen Marschrichtungen die Finanzmärkte 2015 prägen. Denn während in Euroland die Zeichen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik hindeuten, könnten in den USA erstmals seit der Finanzmarktkrise die Leitzinssätze wieder ansteigen. So führt aufgrund des unveränderten Niedrigzinsumfelds nach Einschätzung der Investmentstrategen auch im kommenden Jahr kein Weg an der Assetklasse Aktien vorbei. Trotz einer in Europa nur verhaltenen Konjunkturbelebung könnten gerade europäische und insbesondere deutsche Aktientitel auf der Einkaufsliste der Investoren stehen. Denn auch wenn der DAX sich im Börsenjahr 2014 schlechter entwickelt hat als die Aktienmärkte in den USA, so sprechen ein steigender Ifo-Index, Anleihenkäufe der EZB, der schwache Euro und der starke Anstieg der DAX-Dividendensumme dafür, dass sich der deutsche Leitindex im Jahr 2015 wieder besser entwickeln sollte als der S&P 500. Denn in den USA dürften die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank und der starke US-Dollar für ein tendenziell unterdurchschnittliches Börsenjahr sorgen. Um Sie bei der Ausrichtung Ihrer Geldanlagen in 2015 zu unterstützen, geben Ihnen unsere Aktienmarktstrategen in der Januar-Ausgabe des ideas-magazins einen Ausblick auf das neue Börsenjahr. Neben den aktuellen Trends am deutschen Aktienmarkt finden Sie in der vorliegenden Ausgabe weitere Beiträge unserer Produktexperten sowie Aktien-, Währungs- und Rohstoffanalysten. Spannende Themen wie»preiserholung bei Edelmetallen lässt noch auf sich warten«,»deutschland: Wie stark hilft der niedrigere Ölpreis?«und»Was macht der Ölpreis mit den Wechselkursen?«warten auf Sie. Werfen Sie ebenfalls einen Blick auf einen interessanten Beitrag zum Thema»Inline-Optionsscheine«. Hier beschäftigen sich unsere Produktmanager mit der Funktionsweise der exotischen Optionsscheinvariante. Lernen Sie dabei den Einsatz von Inline-Optionsscheinen näher kennen und erfahren Sie, wie Sie mit diesen Produkten von Seitwärtsmärkten profitieren können. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe und ein erfolgreiches Börsenjahr 2015! Laura Schwierzeck Chefredakteurin 3

Aktuelles Börsentag Dresden: Börsenwissen aus erster Hand Am dritten Samstag im Januar ist es wieder so weit, die größte Finanzmesse Ostdeutschlands öffnet die Tore für alle wissensdurstigen Börsianer. Nach einem spannenden Börsenjahr nutzten im vergangenen Jahr über 6.200 Besucher die Wann Wo 17. Januar 2015, von 9.30 bis 19.00 Uhr Gelegenheit, sich in rund 60 Expertenvorträgen und persönlichen Gesprächen mit den knapp 100 Ausstellern umfassend und unabhängig zu allen Themen rund um die Geldanlage zu informieren. Maritim Congress Center Dresden, Ostra-Ufer 2, 01067 Dresden Eintritt kostenfrei Vorträge 11.15 bis 12.00 Uhr im Saal 3: Kapitalmarkttrends, technische Markteinschätzung & Anlagestrategien Referenten: Thomas Timmermann (Leiter Asset Management) und Sophia Wurm (Technische Analystin) 13.45 bis 14.30 Uhr im Saal 3: Kapitalmarktperspektiven 2015 Warum die Niedrigzinsphase in die Verlängerung geht Referent: Chris-Oliver Schickentanz (Leiter Investmentstrategie Private Kunden) Auch in 2015 haben Sie wieder die Gelegenheit, dabei zu sein. Informieren Sie sich über Neuheiten an der Börse und nutzen Sie die Möglichkeit, das Geschehen aus nächster Nähe zu erleben. Es werden aktuelle Trends der Branche vorgestellt und komplexe Themen auf verständliche Art und Weise vermittelt. Neben interessanten Ausstellern wartet ein umfangreiches Vortragsprogramm auf Sie. Alle Informationen zu den Vorträgen, teilnehmenden Unternehmen sowie die Regis trierung zum Willkommenspaket finden sich unter www.boersentagdresden.de. Das Commerzbank-Derivateteam freut sich auf Ihren Besuch! DAB bank Handeln ohne Transaktionskosten Viel besser kann ein Tradingjahr für DAB bank-kunden wohl kaum beginnen: Denn sie haben ab dem 2. Januar 2015 die Möglichkeit, alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen der Commerzbank ohne Transaktionkosten zu kaufen und zu verkaufen. Diese Aktion gilt bis zum 31. März 2015 ab einem Ordervolumen von 1.000 Euro im außerbörslichen Direkthandel mit der DAB bank. Mit über 160.000 Produkten ein einmaliges Angebot zum Jahresauftakt. Und das wird mit Sicherheit nicht das letzte Angebot im Jahr 2015 sein. Der Stimmungsindikator Bull oder Bear? Meinungen machen Märkte erfahren Sie mehr über die Stimmungslage beim DAX mit dem»bull/bear-stimmungsindikator«der Commerzbank. Dieser Stimmungsindikator spiegelt auf täglicher, wöchentlicher oder monatlicher Basis die Stimmungslage aktiver Anleger wider. Als Basis des Stimmungsindikators dient die Anzahl der Trades privater Investoren in Produkten der Commerzbank. Werfen Sie einen Blick auf www.zertifikate.commerzbank.de. 4

Aktuelles FINANZ 15 Die Schweizer Finanzmesse in Zürich»The best of both worlds«das ist wahrscheinlich in den Worten der Angelsachsen die Essenz einer gelungenen Fusion. Bis 2014 gab es die Fondsmesse und das Strukturierte Produkte Forum in Zürich, die beide nun zur FINANZ zusammengefasst wurden. Indem die Stärken der beiden Veranstaltungen verbunden werden, gewinnt die neue Finanzmesse als Plattform für den Austausch von Wissen, Trends und Erfahrungen im Anlagebereich zusätzliches Profil. Gleichzeitig ermöglicht dieser Zusammenschluss, ein noch breiteres Spektrum an Finanzprodukten präsentieren zu können und den Besuchern mit diesem ganzheitlichen Ansatz einen wertvollen Mehrwert zu bieten. Getreu dem Messemotto»Anlagen der Zukunft«freuen wir uns, Sie am 4. und 5. Februar 2015 bei der Diskussion und der Gestaltung dieses Mottos auf der FINANZ 15 im Kongresshaus Zürich begrüßen zu dürfen. Das Commerzbank- Team freut sich auf Ihren Besuch! Wann 4. und 5. Februar 2015, von 10.00 bis 17.00 Uhr Wo Kongresshaus Zürich, Claridenstr. 5, 8002 Zürich Eintritt Kostenlose Eintrittskarten können Sie per E-Mail unter derivatives.swiss@ commerzbank.com bestellen Weitere Informationen unter www.finanzmesse.ch DDV-Umfrage: Zertifikateanleger trotzen der Niedrigzinsphase Wie hat sich Ihr Wertpapierdepot seit Jahresbeginn entwickelt? 11,0 % 4,9 % 25,0 % 18,4 % 40,7 % Gewinn von mehr als 6 Prozent Gewinn zwischen 1 und 6 Prozent zwischen 1 Prozent Verlust und 1 Prozent Gewinn Verlust zwischen 1 und 6 Prozent Verlust von mehr als 6 Prozent Stand: 11. Dezember 2014 Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV) ellen Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands (DDV). Mehr als 40 Prozent der Befragten erklärten, dass ihr Wertpapierdepot seit Jahresbeginn einen Gewinn von über 6 Prozent ausweist. Bei 18 Prozent liegt der Gewinn immerhin noch zwischen 1 und 6 Prozent. Bei 5 Prozent halten sich die Gewinne und Verluste in etwa die Waage. Bei weiteren 11 Prozent verminderte sich der Wert des Depots zwischen 1 und 6 Prozent. Jeder vierte Umfrageteilnehmer verzeichnete in diesem Börsenjahr einen Verlust von mehr als 6 Prozent.»Anleger sollten grundsätzlich versuchen, reale Vermögensverluste bei der Geldanlage zu vermeiden. Deshalb bleiben Finanzprodukte mit Renditen oberhalb der Inflationsrate gefragt, die aber gleichzeitig keine allzu großen Risiken bergen. Gerade hier sind Teilschutz-Zertifikate wie Aktien- Die Depots der meisten Privatanleger weisen seit Jahresbeginn ein deutliches Plus auf. Das ist das Ergebnis der aktuanleihen oder Discount-Zertifikate eine renditestarke Alternative, die das Risiko einer direkten Aktieninvestition abmildern. Geeignet sind strukturierte Wertpapiere aber auch, um einfach und günstig die Vermögenswerte im Depot abzusichern. Umsetzen lässt sich das mit Hebelprodukten wie Put Optionsscheinen, die aber entsprechende Risiken bergen«, so Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands. Weitere Informationen finden Sie auf der DDV-Webseite unter www.derivateverband.de. 5

Marktbericht DAX erreicht neues Allzeithoch und fällt wieder zurück Anouch Alexander Wilhelms (Derivate-Experte, Equity Markets & Commodities) Damit hätten wohl die meisten nicht gerechnet. Der DAX stieg im Dezember 2014 auf ein neues Jahres- und Allzeithoch von über 10.090 Punkten. Und das, obwohl der deutsche Leitindex im Oktober noch unterhalb von 8.400 Punkten notierte. Viele Analysten sagten damals, dass es für den Aktienmarkt gesund sei, wenn nach einer langen starken Phase eine Korrektur folgt. Grundsätzlich änderte sich auch nichts an der positiven Stimmung, allerdings glaubten damals die wenigsten, dass der DAX im Dezember schon wieder oberhalb von 10.000 Punkten stehen würde. Die Euphorie hielt aber nur kurz an. Nachdem der DAX das neue Allzeithoch aufgestellt hatte, etablierte er sich in den folgenden Tagen wieder deutlich unterhalb der 10.000-Punkte-Markte. Das ändert aber nichts daran, dass der DAX immer noch der beliebteste Index unter den deutschen Zertifikateanlegern ist. So überrascht es auch nicht, dass der deutsche Leitindex die Rangliste der meistgehandelten Basiswerte im November 2014 wieder anführte. Vor allem das Index- Zertifikat auf den DAX (WKN 702 979) stand bei den Investoren hoch im Kurs, gefolgt von Faktor-Zertifikaten auf den Leitindex. Dabei spielte das erst im Oktober aufgelegte Faktor-Zertifikat 10x Long auf den DAX (WKN CR4 68T) die größte Rolle. Bei den Optionsscheinen bevorzugten die Kunden einen DAX Call Optionsschein (WKN CB7 L16) mit einem Basispreis von 10.150 Punkten, dessen Laufzeit im April 2015 endet. Überraschend weit vorne platzierten sich die beiden Ölsorten Brent (Platz 7) und WTI (Platz 14). Gold Das Edelmetall Gold kletterte wieder auf den fünften Rang. Hier investierten die Anleger überwiegend in das Index-/Partizipations-Zertifikat auf Gold mit Währungsabsicherung (Quanto), das für Kunden vor allem dann interessant ist, wenn sie ein Wiedererstarken des Euro gegenüber dem US-Dollar erwarten. Durch die Währungsabsicherung ist der Kunde gegen die Aufwertung des Euro geschützt, er profitiert im Gegenzug aber nicht von dessen Schwäche. Die Kosten für die Währungsabsicherung liegen aktuell bei 2,1 Prozent pro Jahr und werden über den Basispreis direkt vom Preis des Zertifikats abgezogen. Daneben kauften Anleger vor allem einen Put Optionsschein auf Gold (WKN CB9 QB4) mit einem Basispreis bei 1.150 US-Dollar, dessen Laufzeit im März 2015 endet. Euro/US-Dollar-Wechselkurs Die weiter anhaltende Schwäche des Euro sorgte ebenfalls für starke Umsätze im Basiswert Euro/US-Dollar-Wechselkurs. Hier kauften Kunden vor allem Hebelpapiere. Dabei standen Produkte im Fokus, die weiterhin auf eine Schwäche des Euro setzen. Ganz oben auf der Liste rangierte ein Put Optionsschein mit einem Basispreis von 1,29 Euro je US-Dollar und einer Laufzeit bis März 2015. Ebenfalls gefragt war ein Faktor-Zertifikat 10x Short auf den Euro/US-Dollar-Wechselkurs (WKN CZ6 0BR), das keine Laufzeitbegrenzung hat und ebenfalls von einer Schwäche des Euro profitiert. BASF Vor allem die Einzelwerte im DAX erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Anlegern. Interessant ist hier vor allem BASF. Der Chemiekonzern verbuchte 2014 an Grafik 1: Wertentwicklung DAX-Index in Indexpunkten 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 Nov 09 Sep 10 Jul 11 Mai 12 Mrz 13 Jan 14 Nov 14 Stand: 11. Dezember 2014; Quelle: Bloomberg Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Grafik 2: Wertentwicklung BASF-Aktie in Euro 90 80 70 60 50 40 30 Nov 09 Sep 10 Jul 11 Mai 12 Mrz 13 Jan 14 Nov 14 Stand: 11. Dezember 2014; Quelle: Bloomberg Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. 6

Marktbericht der Börse zwar ein Minus von rund 7 Prozent, seit Mitte Oktober konnte die Aktie allerdings wieder um rund 12 Prozent zulegen. Im November belegte BASF Platz 3 in der Rangliste der meistgehandelten Basiswerte und war damit der beliebteste Einzelwert. Die Anleger kauften vor allem Discount-Zertifikate, wenn es um die Chemie-Aktie ging. Ganz vorne lag das Discount-Zertifikat mit einem Cap bei 65,00 Euro und einer Laufzeit bis März 2016, dessen Rendite aktuell bei etwa 5,54 Prozent p.a. liegt. Ebenfalls gefragt war ein Faktor-Zertifikat 5x Long (WKN CZ6 SNE) auf BASF. Top-Basiswerte im Monat November 2014 Rang Name 1 DAX 2 EURO STOXX 50 3 BASF 4 EUR/USD 5 Gold 6 Bayer 7 Öl (Nordseesorte Brent) 8 Daimler 9 Deutsche Bank 10 Siemens 11 Allianz 12 Commerzbank 13 MDAX 14 Öl (US-Sorte WTI) 15 Bilfinger 16 Apple 17 SAP 18 BMW 19 Dow Jones 20 adidas Stand: 11. Dezember 2014 Quelle: Commerzbank Corporates & Markets Index-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit WKN Basiswert Bezugsverhältnis Quanto Geld-/Briefkurs 702 979 DAX 100:1 Nein 96,23/96,23 EUR CK0 S5D Gold 10:1 Ja 107,40/107,41 EUR Faktor-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit WKN Basiswert Strategie Faktor Indexgebühr p.a. Geld-/Briefkurs CR4 68T DAX Long 10 0,50 % 17,85/17,98 EUR CZ6 0BR EUR/USD Short 10 0,30 % 10,09/10,30 EUR CZ6 SNE BASF Long 5 0,70 % 3,80/3,81 EUR Optionsscheine WKN Basiswert Typ Basispreis Bewertungstag Geld-/Briefkurs CB7 L16 DAX Call 10.150 Punkte 15.04.2015 2,30/2,31 EUR CB9 QB4 Gold Put 1.150 USD 03.03.2015 1,86/1,90 EUR Stand: 15. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. 7

Titelthema: Ausblick 2015 Ausblick 2015 Trends für das neue Börsenjahr 8

Titelthema: Ausblick 2015 Andreas Hürkamp (Leiter Aktienmarktstrategie, CM Research) Laura Schwierzeck (Produktmanager, Equity Markets & Commodities) Ein ereignisreiches Jahr 2014 liegt hinter uns ein Börsenjahr ganz im Zeichen der Geld- und Zinspolitik der Notenbanken. So verhalf die Politik der EZB dem DAX zum historischen Durchbruch und er überschritt im Juni 2014 erstmals die Marke von 10.000 Punkten. Damit wurde der deutsche Leitindex über 25 Jahre nach seiner Einführung erstmals fünfstellig. Doch die unter starken Schwankungen positive Tendenz an den Aktienmärkten kippte im Juli unter dem zunehmenden Druck geopolitischer Unsicherheit und wachsender Konjunkturskepsis. Dagegen konnten die Notenbanken mit ihrer extrem expansiven Geldpolitik immer wieder für Entspannung sorgen. So gelang es dem deutschen Leitindex Anfang Dezember ein neues Allzeithoch bei 10.093,03 Punkten zu etablieren. Der Blick auf 2015 verspricht allerdings keine großen Änderungen der aktuellen Szenarien. Aufgrund der anhaltenden geopolitischen Risiken dürfte ein volatiler Verlauf an den Börsen auch für 2015 garantiert sein. Doch welche Wege die Finanz- und Kapitalmärkte im kommenden Jahr einschlagen werden, wird weiterhin von der jeweiligen Geldpolitik der einzelnen Notenbanken abhängig sein. Analysten erwarten, dass die EZB-Politik nochmals expansiver wird, während die US-Notenbank Mitte 2015 mit der Anhebung der Leitzinsen beginnt. Zum Jahresauftakt 2015 gibt unsere fundamentalanalyse einen Ausblick auf die wichtigsten Trends an den Aktienmärkten, der Sie bei der Ausrichtung Ihrer Geldanlagen unterstützen soll. 9

Titelthema: Ausblick 2015 20 Trends für 2015 Trend 1: Die USA bleiben 2015 mit 2,9 Prozent Wachstum die weltweite Wachstumslokomotive In unserem Szenario bleibt die US-Wirtschaft der Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent im Jahr 2015. Bei einer Inflation von 1,5 Prozent beträgt das nominale Wachstum damit 4,4 Prozent. DAX-Unternehmen sollten 2015 weiterhin von florierenden US-Geschäften berichten (siehe Tabelle 1). Trend 2: Der Euroraum wird 2015 mit einem nominalen Wachstum von nur 1,4 Prozent erneut enttäuschen Aufgrund einer anhaltend schwachen Entwicklung in Italien und Frankreich erwarten wir für den Euroraum nur ein Wachstum von 0,8 Prozent für 2015. Bei einer niedrigen Inflation von 0,6 Prozent wird das nominale Wachstum damit lediglich 1,4 Prozent betragen. Deutschland wird sich mit einem nominalen Wachstum von 2,7 Prozent (reales Wachstum 1,1 Prozent bei Inflation von 1,6 Prozent) etwas besser entwickeln. DAX-Unternehmen werden sich 2015 wahrscheinlich weiterhin kritisch über das träge Wachstum im Euroraum äußern. Trend 3: Das Wachstum in China schwächt sich 2015 auf 6,5 Prozent ab Das Wirtschaftswachstum in China wird sich 2015 von 7,3 auf 6,5 Prozent abschwächen. Bei einer Inflation von 2,5 Prozent wird China nominal nur noch um 9 Prozent wachsen die Zeiten mit einem nominalen Wirtschaftswachstum von 15 Prozent sind vorbei. DAX- Unternehmen werden daher auf ein schwächeres Wachstum in China hinweisen. Das Szenario eines möglichen Einbruchs der chinesischen Wirtschaft halten wir jedoch für zu pessimistisch. Denn die auch in China niedrige Inflation gibt der Notenbank Spielraum, mit weiteren Leitzinssenkungen der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Trend 4: Die Rendite deutscher Staatsanleihen bleibt 2015 bei 1,0 Prozent, da die EZB im großen Stil Staatsanleihen kauft Aufgrund stetig fallender Inflationserwartungen im Euroraum wird die EZB im ersten Halbjahr 2015 beschließen, im großen Umfang Staatsanleihen aufzukaufen. Daher wird die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auch Ende 2015 bei niedrigen 1,0 Prozent liegen. Die aktuelle DAX-Dividendenrendite von durchschnittlich 3,0 Prozent bleibt damit weiterhin sehr attraktiv im Vergleich zu den Ren diten an den Anleihemärkten (siehe Tabelle 2). Trend 5: Die US-Notenbank beginnt 2015 mit Leitzinserhöhungen Während die EZB-Politik nochmals expansiver wird, wird die US-Notenbank Mitte 2015 mit der Anhebung der Leitzinsen beginnen. Aufgrund der stetigen Erholung des US-Arbeitsmarkts sollte die Fed ihren Leitzins bis Ende 2015 von 0,25 Prozent auf 1,50 Prozent erhöhen. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen wird daher im Jahresverlauf wieder auf 3 Prozent steigen. Die Leitzinserhöhungen der Fed könnten 2015 vor allem den US-Aktienmarkt bremsen. Trend 6: Der Euro wird 2015 weiter abwerten 2015 wird der Renditeunterschied zwischen langlaufenden Anleihen in den USA und in Deutschland auf über 200 Basispunkte steigen, da die US-Notenbank bremst, während die EZB weiter beschleunigt. Dies sollte dazu führen, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar auch 2015 weiter abwerten wird Richtung 1,15 US-Dollar je Euro. Der schwächere Euro dürfte entscheidend dazu beitragen, dass die DAX-Unternehmen 2015 ihre Gewinne steigern können. Trend 7: Der Ifo-Index steigt 2015, während der ISM-Index fällt Der schwächere Euro wird ein wichtiger Grund sein, warum sich der Ifo-Index 2015 wieder stetig erholen wird. Der von den Volkswirten der Commerzbank berechnete Early Bird Index, ein Frühindikator für den Ifo-Index, ist dank der Euro schwäche im Jahr 2014 gestiegen und signalisiert damit eine Ifo-Erholung in den kommenden Monaten. Der ISM-Index könnte dagegen fallen, sobald in den USA die Leitzinsen und die langfristigen Renditen steigen. Der steigende Ifo-Index könnte ein wichtiger Grund sein, warum sich der DAX 2015 im Gegensatz zu 2014 deutlich besser entwickeln sollte als der S&P 500. Trend 8: Der DAX startet 2015 einen neuen Aufwärtstrend und steigt auf 10.800 Punkte Der fallende Ifo-Index war unserer Meinung nach ein entscheidender Grund, warum sich der DAX im Jahr 2014 größtenteils in einem Seitwärtstrend zwischen Tabelle 1: Commerzbank Prognosen für Bruttoinlandsprodukt und Inflation Wachstum BIP in Quartalsvergleich in % BIP im Jahresvergleich in % Inflation in % Q4 13 Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 2014 2015 2016 2014 2015 2016 Deutschland 0,4 0,8 0,1 0,1 0,1 0,2 0,3 0,4 0,4 1,5 1,1 1,5 1,0 1,6 2,2 Euroraum 0,3 0,3 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,8 0,8 1,0 0,5 0,6 1,2 Großbritannien 0,6 0,7 0,9 0,7 0,6 0,5 0,6 0,6 0,7 3,0 2,4 2,4 1,5 1,3 1,7 USA 0,8 0,5 1,1 0,8 0,6 0,7 0,7 0,7 0,7 2,2 2,9 2,8 1,7 1,5 2,0 China (Jahreswerte) 7,4 7,3 7,5 7,3 7,3 6,5 6,5 6,5 6,5 7,3 6,5 6,5 2,3 2,5 2,5 Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. 10

Titelthema: Ausblick 2015 9.000 und 10.000 Indexpunkten bewegt hat. Die Anleihenkäufe der EZB, der schwache Euro und der steigende Ifo- Index werden nun 2015 wichtige Gründe sein, warum der DAX einen neuen Aufwärtstrend Richtung 10.800 Punkte starten sollte (siehe Tabelle 3). Trend 9: DAX-Volatilität wird 2015 hoch bleiben weiter nur in schwächeren Marktphasen DAX- Aktien zukaufen Risikofaktoren wie die ersten Leitzinserhöhungen in den USA, die Wachstumsabschwächung in China und die anhaltende Krise in der Ukraine könnten den DAX auch 2015 zwischenzeitlich unter Druck setzen. Wir empfehlen daher, dass Anleger auch 2015 nur in schwächeren Marktphasen mit einer impliziten DAX-Volatilität von über 20 (VDAX) DAX-Positionen aufstocken sollten. Trend 10: Die DAX-Gewinnerwartungen werden auch 2015 fallen Der Markt erwartet aktuell ein Gewinnwachstum für die DAX-Unternehmen von durchschnittlich 11 Prozent für das Geschäftsjahr 2015. Wir halten diese Erwartungen für zu optimistisch, da der Heimatmarkt Euroraum 2015 nominal nur um 1,4 Prozent wachsen wird. Die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar, dem chinesischen Renminbi und dem britischen Pfund wird dagegen den DAX-Exportwerten unter die Arme greifen. Daher erwarten wir für das Jahr 2015 trotz der quälend langsamen Tabelle 2: Commerzbank Prognosen für Leitzinsen und Bondrenditen in Prozent Prognosen zum Quartalsende in % Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 EZB-Leitzins 0,05 0,05 0,05 0,05 Euribor 3 Monate 0,10 0,10 0,10 0,10 Rendite deutsche Staatsanleihen 0,70 0,80 0,90 1,00 Fed-Leitzins 0,25 0,50 1,00 1,50 Dollar-Libor 3 Monate 0,30 0,75 1,25 1,75 Rendite US-Staatsanleihen 2,50 2,75 2,90 3,05 US-Dollar je Euro 1,22 1,19 1,17 1,15 Yen je US-Dollar 117,00 120,00 122,00 125,00 Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. Konjunkturerholung im Euroraum einen Anstieg der DAX-Gewinne um 6 Prozent. Trend 11: Der DAX-Buchwert steigt 2015 auf ein neues Allzeithoch von 6.800 Indexpunkten Gestützt von dem von uns erwarteten Gewinnwachstum von 6 Prozent wird das Eigenkapital in den Bilanzen der DAX- Unternehmen, der sogenannte DAX-Buchwert, im kommenden Jahr auf ein neues Allzeithoch von 6.800 Indexpunkten steigen. Die DAX-Bilanzen waren noch nie so gesund wie 2015, sodass der Rekordlauf des DAX auch fundamental untermauert ist (siehe Grafik 1). Trend 12: Das DAX-KGV steigt 2015, während das S&P 500-KGV sinken wird Das Börsenjahr 2014 wurde geprägt durch einen stetig fallenden Ifo-Index, der im Herbst 2014 schließlich Rezessionsängste am deutschen Aktienmarkt auslöste. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für den DAX korrigierte aufgrund der Rezessionssorgen zwischenzeitlich von 13 auf 11. Für 2015 erwarten wir nun mit der Erholung des Ifo-Index eine Ausweitung des DAX-KGV zurück in den Bereich von 13. In den USA könnten dagegen ein fallender ISM-Index und erste Leitzinserhöhungen der US-Notenbank dazu führen, dass das S&P 500-KGV von aktuell 16 (10-Jahres-Hoch) Richtung 15 fällt. Tabelle 3: Commerzbank Kursziele für die Aktienmärkte (KBV = Kurs-Buchwert-Verhältnis zwölf Monate) aktuell Kursziel 2014 Kursspanne bis Ende 2015 KBV-Historie Index KBV ROE % Index KBV Tief KBV Hoch KBV Mittel 10J Hoch Tief DAX 9.306 1,44 12,1 10.800 1,60 9.000 1,40 11.000 1,65 1,42 1,86 0,84 MDAX 16.346 1,95 11,9 18.200 2,00 15.800 1,80 18.400 2,05 1,66 2,29 0,72 Euro Stoxx 50 3.085 1,38 10,7 3.200 1,45 2.950 1,30 3.400 1,50 1,48 2,08 0,89 Stoxx Europe 50 3.001 1,68 12,6 3.150 1,75 2.900 1,60 3.300 1,80 1,82 2,43 1,16 Stoxx Europe 600 337 1,65 11,7 355 1,70 325 1,60 370 1,75 1,68 2,31 0,99 FTSE 100 6.672 1,66 12,6 6.900 1,75 6.400 1,60 7.100 1,80 1,83 2,48 1,15 S&P 500 2.041 2,58 16,2 2.100 2,60 1.900 2,50 2.200 2,70 2,26 2,85 1,39 Nasdaq 100 4.214 2,54 12,9 4.400 4,00 3.900 3,70 4.600 4,10 2,00 2,79 1,26 Nikkei 225 16.974 1,61 9,0 17.800 1,60 16.200 1,50 19.200 1,75 1,44 2,21 0,83 Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. 11

Titelthema: Ausblick 2015 Trend 13: 19 DAX-Unternehmen heben 2015 die Dividende an Wir erwarten einen überzeugenden DAX-Dividendenjahrgang 2015, in dem 19 Unternehmen ihre Dividende für das Geschäftsjahr 2014 anheben werden. Nur 2 DAX-Unternehmen werden die Dividende wahrscheinlich reduzieren. Für das Geschäftsjahr 2013 standen 18 Dividendenerhöhungen noch 5 Dividendensenkungen gegenüber (siehe Tabelle 4). Trend 14: Die DAX-Ausschüttungsquote steigt 2015 von 36,5 Prozent auf 38,9 Prozent Die Allianz hat Mitte November überraschend angekündigt, ab dem Geschäftsjahr 2014 50 Prozent ihres Nachsteuergewinns als Dividende an ihre Anleger auszuschütten. Diese Anhebung der Ausschüttungsquote von 40 Prozent auf 50 Prozent sollte 2015 Schule machen. Ein Großteil der DAX-Unternehmen hat gesunde Bilanzen, und ein Teil der Liquidität ist in kurzfristigen Anlagen geparkt. Die im Euroraum drohenden negativen Renditen auf kurzfristige Anlagen könnten dazu führen, dass die Unternehmen über höhere Dividenden oder über Aktienrückkaufprogramme mehr an ihre Aktionäre ausschütten. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote der DAX-Unternehmen könnte daher 2015 von 37 Prozent auf 39 Prozent steigen. Trend 15: Die DAX-Dividendensumme steigt 2015 um 12 Prozent auf ein neues Allzeithoch Dank 19 Dividendenerhöhungen im DAX, unter anderem getrieben von höheren Ausschüttungsquoten, wird die im Jahr 2015 ausgeschüttete DAX-Dividendensumme um mehr als 3 Milliarden Euro bzw. um 12 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 30,2 Milliarden Euro steigen. Vor allem Volkswagen, Allianz, BMW, Daimler und Siemens werden ihre Ausschüttungssummen deutlich um jeweils mehr als 200 Millionen Euro erhöhen (siehe Grafik 2). Trend 16: Aktien mit steigenden Dividenden und einer Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent werden 2015 die DAX-Gewinner sein Wir empfehlen Investoren, 2015 auf DAX- Aktien zu setzen, die (1) eine Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent bieten und (2) ihre Dividende anheben werden. Die DAX-Sektoren Auto, Transport und Ver sicherungen sind daher unsere DAX- Gewinnersektoren im Jahr 2015. Trend 17: Mittelzuflüsse Richtung Aktienmärkte werden 2015 wieder zunehmen Anfang 2014 war die DAX-Dividendenrendite mit 2,8 Prozent genauso hoch wie die Rendite für BBB-Unternehmensanleihen. Doch mittlerweile ist die Rendite für Unternehmensanleihen kräftig auf 1,5 Prozent gefallen, während die DAX- Dividendenrendite auf 3,0 Prozent gestiegen ist. Rezessionsängste haben im zweiten Halbjahr 2014 dazu geführt, dass Anleger dividendenstarke DAX-Aktien gemieden haben. In unserem Szenario mit einem steigenden Ifo-Index im Jahr 2015 sollten Investoren unserer Meinung nach jedoch wieder verstärkt in die Aktienanlage zurückkehren (siehe Grafik 3). Trend 18: Die US-Aktienmärkte werden 2015 mit einem Seitwärtstrend enttäuschen Der im ersten Halbjahr schwache US- Dollar, der steigende ISM-Index und eine abwartende US-Notenbank waren Haupttreiber für das starke Aktienjahr 2014 in den USA. 2015 dreht jedoch der Wind: Der US-Dollar ist mittlerweile stark, der ISM-Index könnte daher 2015 fallen, und die US-Notenbank beginnt mit Leitzinserhöhungen. Der S&P 500 sollte daher 2015 enttäuschen, da er sich in einem Trend kanal zwischen 1.900 und 2.200 Punkten seitwärts bewegen wird. Anleger sollten nur in Marktphasen mit einer impliziten Volatilität von 18 bis 20 (VIX) Positionen am US-Aktienmarkt zukaufen. Trend 19: Der EURO STOXX 50 wird 2015 ebenfalls in einem Seit wärtstrend bleiben Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des EURO STOXX 50 hat mit 13,5 mittlerweile das Grafik 1: DAX-Buchwert auf Rekordniveau Indexpunkte 10.000 8.000 4.000 Grafik 2: DAX-Dividendensumme steigt mit 30,2 Milliarden Euro auf ein neues Allzeithoch in Mrd. Euro 30 25 20 18,6 15,8 14,8 15 11,6 10,2 10,6 10 30,2 28,1 26,0 27,5 27,7 26,9 23,6 23,0 20,0 DAX-Buchwert DAX 2.000 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 5 0 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14e Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Factset, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: DAX-Geschäftsberichte, Commerzbank Corporates & Markets. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. 12

Titelthema: Ausblick 2015 höchste Niveau seit zehn Jahren erreicht. Vor dem Hintergrund dieser relativ hohen Bewertung ist das von uns erwartete schwache nominale Wachstum von 1,6 Prozent im Euroraum für uns ein entscheidender Grund, warum sich auch der EURO STOXX 50 im Jahr 2015 eher seitwärts zwischen 2.900 und 3.400 Punkten bewegen sollte. Auch in Europa würden wir nur in schwächeren Handelsphasen Aktien mit attraktiven Dividendenrenditen zukaufen. Trend 20: Enttäuschendes Wachstum in China ist der größte Risikofaktor für 2015 Eine stärkere Wachstumsabschwächung als erwartet im wichtigen Exportmarkt China stufen wir als größten Risikofaktor für unser DAX-10.800-Szenario ein. Wir erwarten jedoch, dass die Regierung und die Notenbank in China expansive Maßnahmen ergreifen werden, sollte sich die chinesische Wirtschaft zu stark abschwächen. Eine weitere Eskalation der Krise in der Ukraine und in Russland ist ein weiterer Risikofaktor, da viele ausländische Investoren derzeit den DAX aufgrund der Nähe Deutschlands zu Russland meiden. Zudem belastet das Zurückdrehen der Reformen in Deutschland mit steigenden Löhnen und höheren Lohnstückkosten zunehmend die Aussichten für den deutschen Aktienmarkt. Tabelle 4: DAX-Dividendenerwartungen für das Geschäftsjahr 2014 (Schätzungen Commerzbank) Preis in Dividende in Euro Dividende GJ2014e HV- Termin Euro GJ2010 GJ2011 GJ2012 GJ2013 in Rendite 2015 Unternehmen Euro in % adidas 62,9 0,80 1,00 1,35 1,50 1,50 2,38 07.05. Allianz 132,0 4,50 4,50 4,50 5,30 7,00 5,31 06.05. BASF 69,6 2,20 2,50 2,60 2,70 2,80 4,03 30.04. BMW 83,5 1,30 2,30 2,50 2,60 3,10 3,71 13.05. Bayer 111,0 1,50 1,65 1,90 2,10 2,15 1,94 27.05. Beiersdorf 67,9 0,70 0,70 0,70 0,70 0,75 1,10 31.03. Continental 154,0 0,00 1,50 2,25 2,50 3,00 1,95 30.04. Daimler 61,4 1,85 2,20 2,20 2,25 2,50 4,07 01.04. Deutsche Bank 24,1 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 3,11 21.05. Deutsche Börse 55,2 2,10 2,30/1,00 2,10 2,10 2,10 3,81 13.05. Deutsche Post 24,4 0,65 0,70 0,70 0,80 0,90 3,69 27.05. Deutsche Telekom 12,6 0,70 0,70 0,70 0,50 0,50 3,96 21.05. E.ON 12,9 1,50 1,00 1,10 0,60 0,50 3,87 07.05. Fresenius 41,4 0,29 0,32 0,37 0,42 0,44 1,06 20.05. Fresenius Medical Care 58,1 0,65 0,69 0,75 0,77 0,77 1,33 19.05. HeidelbergCement 57,0 0,25 0,35 0,47 0,60 0,80 1,40 07.05. Henkel Vz. 83,0 0,72 0,80 0,95 1,22 1,35 1,63 13.04. Infineon 7,6 0,10 0,12 0,12 0,12 0,18 2,36 12.02. K+S 22,5 1,00 1,30 1,40 0,25 0,75 3,33 12.05. Lanxess 38,4 0,70 0,85 1,00 0,50 0,50 1,30 13.05. Linde 147,0 2,20 2,50 2,70 3,00 3,20 2,18 20.05. Lufthansa 13,1 0,60 0,25 0,00 0,45 0,40 3,04 29.04. Merck 76,7 0,63 0,75 0,85 0,95 1,05 1,37 17.05. Münchener Rück 155,7 6,25 6,25 7,00 7,25 7,50 4,82 23.04. RWE 26,4 3,50 2,00 2,00 1,00 1,00 3,78 23.04. SAP 54,0 0,60 0,75/0,35 0,85 1,00 1,00 1,85 20.05. Siemens 88,9 2,70 3,00 3,00 3,00 3,30 3,71 27.01. ThyssenKrupp 19,4 0,45 0,45 0,00 0,00 0,11 0,57 30.01. Volkswagen Vz. 170,8 2,26 3,06 3,56 4,06 6,06 3,55 05.05. Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Datastream, Commerzbank Corporates & Markets Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. Grafik 3: DAX-Dividendenrendite weiterhin relativ attraktiv Prozent 8 7 6 5 4 3 BBB-Unternehmensanleihen Bondrendite Deutschland 10 Jahre 2 1 DAX-Dividendenrendite Euribor 3 Monate 0 2000 2003 2006 2009 2012 Nutzen Sie die Trends, ent wickeln Sie Perspektiven und beschreiten Sie neue Wege bei Ihrer Anlagestrategie. Die Commerzbank wünscht Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg in ein erfolgreiches Börsenjahr 2015. Stand: 4. Dezember 2014; Quelle: Datastream, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung. 13

interview Die Zeiten erfordern mehr Flexibilität Interview mit BEATRIX SCHLAFFER, Erste Bank, Bereichsleiterin Brokerjet Vertrieb ideas: Frau Schlaffer, Brokerjet, bisher 100-prozentige Tochter der Erste Group Bank AG, wurde zum 1. September 2014 in die Erste Bank Österreich integriert und wird dort als eigenes Geschäftsfeld weitergeführt. Sie waren bereits in den Eingliederungsprozess involviert und verantworten seither alle Geschäftstätigkeiten von»brokerjet der Online Broker der Erste Bank«. Was sind Ihre Ziele, die Sie im Rahmen Ihrer neuen Position verfolgen? Beatrix Schlaffer: Innerhalb der Erste Bank sind wir ein eigenständiger Bereich, der sich auf das Zielpublikum der Vieltrader und Selbstentscheider konzentriert. Vor 20 Jahren war eine stabile, schnelle und günstige Plattform das Wichtigste, das alleine reicht nicht mehr. Die Zeiten erfordern von uns mehr Flexibilität und ein offenes Ohr für Anliegen. Wir werden uns weiterhin auf spezifische Trading- Themen fokussieren und dazu attraktive Aktionen anbieten. Ein geplantes Highlight für 2015 ist beispielsweise die Vorstellung eines Musterportfolio-Konzepts für ETFs. Wir wollen auch die Brokerjet Academy weiter ausbauen, denn wir sind überzeugt davon, dass nachhaltiger Erfolg an der Börse das entsprechende Wissen voraussetzt. Und dieses Wissen möchten wir unseren Kundinnen und Kunden vermitteln. Eine Zwischenbilanz: Welche Erfolge konnte Brokerjet im letzten Jahr verbuchen? 2014 stand für Brokerjet ganz im Zeichen der Integration in den Mutterkonzern und somit der weiteren strategischen Ausrichtung. Mit der Integration haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um in den kommenden Jahren mit zahlreichen innovativen Produkten auf den Markt zu kommen und mit einer gemeinsamen Infrastruktur effizienter für die Zukunft gerüstet zu sein. Derzeit betreuen wir mehr als 37.000 Kunden, denen in den vergangenen Monaten trotz oder gerade aufgrund der Turbulenzen an den Kapitalmärkten die Lust aufs Trading nicht vergangen ist. Das Geschäft hat sich seit Januar positiv entwickelt und der volatile Markt ließ die Anzahl der Trades speziell im Frühjahr ansteigen. Die Monate Januar bis April sowie Juli und auch der Oktober waren sehr stark nicht zuletzt aufgrund unserer zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen. Insgesamt hat sich das Trading-Volumen 2014 gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent erhöht. In der Brokerjet Academy sehen wir ein enorm gesteigertes Interesse und verzeichnen hier Zuwachsraten von mehr als 50 Prozent in 2014. Vor allem der absolut praxisbezogene Zugang wird besonders geschätzt. Die anhaltende Niedrigzinspolitik macht vor allem den Sparern das Leben schwer. Können Sie bestätigen, dass Kunden mehr zu alternativen Anlageformen wie beispielsweise Aktien und Zertifikaten greifen? Kunden suchen nach Alternativen. Aber natürlich ist es auch eine Frage der Risikobereitschaft des Einzelnen. Bei Brokerjet sind Aktien und Zertifikate die meistgehandelten Assetklassen, da diese noch attraktive Renditen und Performance- Potenzial bieten. Was hat sich in den vergangenen Jahren auf der Produktseite verändert? Können Sie einen Trend für 2015 erkennen? Wir sehen eine Tendenz der Abkehr von weniger risikoreichen Produkten hin zu klassischen Aktien, Zertifikaten und ETFs. Alleine der Anteil an Zertifikaten liegt bei»es ist wichtig, dass man die Produkte versteht, die man handelt.«uns bei etwa 50 Prozent. ETFs wiederum sind in den USA bereits eine beliebte Anlageklasse, hierzulande gewinnen sie zunehmend an Popularität. Diese börsengehandelten Fonds sind eine schnelle und einfache Investmentstrategie, die kostengünstig umsetzbar ist. Ich kann sowohl auf Indizes als auch auf Rohstoffe setzen das macht ETFs besonders für Online- Trader interessant. ETFs haben bei Brokerjet derzeit einen Anteil von 30 Prozent am Fondsumsatz. Ein Anteil, der meiner Ansicht nach in den kommenden Monaten stark wachsen wird. Das Konzept des VIPartner Programms blickt auf eine langjährige Vergangenheit zurück. Was genau verbirgt sich hinter diesem Programm und wie bewerten Sie die Entwicklung in den vergangenen Jahren? Das VIPartner Programm ist eines unserer wichtigsten Kooperationsprogramme. Es umfasst Aktionen zu verschiedensten Anlage- und Tradingprodukten wie zum Beispiel Zertifikaten. Zusätzlich beinhaltet das Programm gemeinsame Veranstaltungen und Webinare. Unsere Partner sind die besten Emittenten von Finanzprodukten am österreichischen und deutschen Markt. Das Konzept hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und unsere Kundinnen und Kunden setzen dabei auch in ihrer Auswahl verstärkt auf die VIPartner. Es ist somit ein Konzept, das wir auch in Zukunft weiterhin stark forcieren werden. Werfen wir einen Blick auf das Jahr 2015 auf welche Highlights dürfen sich die Brokerjet-Kunden freuen? Unsere Kunden können sich in 2015 auf einen Onlinebroker freuen, der ihnen 14

interview mehr Service in Verbindung mit günstigen Konditionen und Aktionen bietet. Wir planen für das neue Jahr zunächst eine ETF-, gefolgt von einer Österreich-Aktien- Aktion. Besonders freuen wir uns, ab Januar 2015 unseren Kundinnen und Kunden ein Musterportfolio-Konzept für ETFs anbieten zu können. Kunden haben damit die unkomplizierte Möglichkeit, ein diversifiziertes Portfolio entsprechend der eigenen Risikopräferenz auszuwählen und zu replizieren. Wie, denken Sie, wird sich das Trading in Optionsscheinen und Zertifikaten weiterentwickeln? Welche Trends sehen Sie für 2015? Optionsscheine sind ein wichtiges Instrument, wenn es ums Traden geht. So können Optionsscheine ein gutes Absicherungsinstrument sein oder der Trader nimmt mit dem Hebel stärker an Kursbewegungen teil abhängig von seiner Tradingstrategie und seinem Risikoappetit. Ich gehe deshalb davon aus, dass auch in 2015 Optionsscheine eine bedeutende Rolle für Trader spielen werden. Können Sie unseren Lesern zum Abschluss noch einen Tipp geben, den sie beim Agieren an der Börse unbedingt beherzigen sollten? Es ist wichtig, dass man die Produkte versteht, die man handelt. Und natürlich ist ein gewissens Maß an Disziplin nötig, um nachhaltig an der Börse zu bestehen. Ein Zeitaufwand von einer halben Stunde pro Tag wäre für den Einstieg zu empfehlen. Top-Flop-Listen zu erstellen und diese abzuarbeiten, gibt Struktur. Und letztendlich sollte hinter jedem Trade auch eine Idee stehen. Nach dem Grundsatz»Jene Aktien, die sich heute bewegen, werden sich auch in den nächsten Tagen bewegen«stellen wir derzeit in der Brokerjet Academy den praxisorientierten News Trading-Ansatz vor, der sich auf das Traden aufgrund von Nachrichten fokussiert. Ein Ansatz, der relativ unabhängig vom Markt ist also einen Versuch lohnt. Näheres erfahren Interessierte unter www.brokerjet.at/academy. Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Laura Schwierzeck. Beatrix Schlaffer (Erste Bank, Bereichsleiterin Brokerjet Vertrieb) Beatrix Schlaffer begann ihre berufliche Laufbahn bei der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG. 2004 wechselte sie als Sales-Managerin zur ecetra Central European e-finance AG (jetzt Brokerjet). Von 2007 bis 2013 leitete sie das IPO international Key Account Management Team mit Fokus CEE & CIS bei der Wiener Börse AG, schloss ihr Betriebswirtschaftsstudium ab und absolvierte ihren MBA. Anfang 2013 wechselte sie in die Erste Bank und kehrte 2014 wieder zu Brokerjet als CMO zurück. Mit der Integration von Brokerjet in die Erste Bank ist Beatrix Schlaffer als Bereichsleiterin für den Brokerjet-Vertrieb verantwortlich. 15

Technische Analyse»Mit Blick auf 2015 deutet sich insgesamt eine Fortsetzung des langfristigen Haussezyklus in Richtung neuer Allzeithochs an.«dax: Auf dem Weg zu neuen Allzeithochs Sophia Wurm (Technische Analyse, CM Research) Aus langfristiger technischer Sicht durchläuft der DAX vergleichbar mit anderen wichtigen internationalen Leitindizes wie dem US-amerikanischen S&P 500 seit dem Frühjahr 2009 (Start bei 3.589 Punkten) einen intakten Haussezyklus. Dies bedeutet, dass sich der Index nur unterbrochen von technischen Konsolidierungen und Korrekturen in einer jahrelangen Aufwärtsbewegung befindet. Der zentrale Aufwärtstrend dieser Bewegung liegt aktuell im Bereich von 7.450 Punkten. Innerhalb des übergeordneten Trends hatte sich im Herbst 2011 ein beschleunigter Haussetrend ergeben. Dieser führte den DAX mit einem übergeordneten Kaufsignal über die langfristige Widerstandszone von 8.000 bis 8.150 Punkten (Allzeit- hochs aus 2000 bzw. 2007) und im Juni 2014 auf ein neues Allzeithoch bei 10.051 Punkten. Bereits ab dem Jahreswechsel 2013/2014 hatte sich die Aufwärtsdynamik abgeschwächt und im Juli 2014 beendete der DAX den beschleunigten Haussetrend mit einem Take-Profit-Signal. Es folgte eine Seitwärtsbewegung unterhalb des neuen Allzeithochs, die durch sehr steile kurzfristige Auf- und Abwärtstrends charakterisiert wurde. Mit dem Rutsch unter die Unterstützung bei 8.900 Punkten im Oktober 2014 ging der DAX in eine technische Korrektur über, die nur wenige Tage später mit einem Sell-Off bei 8.355 Punkten endete. Es folgte eine ausgeprägte Gegenbewegung, welche den DAX wieder bis an die»neue«widerstandszone bei 10.000 bis 10.100 Punkten heranführte. Mit Blick auf 2015 deutet sich insgesamt eine Fortsetzung des langfristigen Haussezyklus in Richtung neuer Allzeithochs an. Zuletzt hat sich die Marktbreite im DAX deutlich verbessert: Bayer, Fresenius, Fresenius Medical Care, Henkel Vorzugsaktien und auch Merck KGaA haben jeweils bereits neue historische Höchstkurse erreicht. Andere Schwergewichte wie Daimler arbeiten am Verlassen mittelfristiger Seitwärtsbewegungen nach oben. Als Konsequenz sollte einkalkuliert werden, dass der DAX in den kommenden Wochen einen Versuch unternimmt, seine fast einjährige Seitwärtsbewegung mit einem neuen Investment-Kaufsignal nach oben zu verlassen. Das nächste Etappenziel für den deutschen Leitindex liegt deshalb aus technischer Sicht bei 11.000 Punkten. 16

Technische Analyse Anlageidee Spekulativ Mit dem Faktor-Zertifikat 4x Long auf den DAX Future können Anleger gehebelt an der Wertentwicklung des DAX partizipieren. Die Laufzeit des Zertifikats ist unbegrenzt. Steigt der DAX Future, steigt der Wert des Faktor-Zertifikats circa um den jeweiligen Faktor (Hebel) und umgekehrt. Neutral Mit dem Unlimited Index-Zertifikat auf den DAX können Anleger eins zu eins an der Wertentwicklung des DAX partizipieren sowohl positiv als auch negativ. Die Laufzeit des Zertifikats ist unbegrenzt. Konservativ Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats auf den DAX-Index erhalten Anleger einen Preisabschlag (Discount) auf den aktuellen Wert des DAX. Im Gegenzug für diesen Discount verzichtet der Anleger auf die Möglichkeit, unbegrenzt an Kurssteigerungen des DAX zu partizipieren. Der maximale Rückzahlungsbetrag entspricht 100,00 Euro. Produkttyp WKN Basiswert Strategie Faktor-Zertifikat CZ2 4ZM DAX Future Dezember 2014 Long Bezugsverhältnis 1:1 Laufzeit Indexgebühr Geld-/Briefkurs Faktor 4 Unbegrenzt 0,50 % p.a. 182,85/183,31 EUR Produkttyp Unlimited Index-Zertifikat WKN 702 979 Basiswert DAX-Index Bezugsverhältnis 100:1 Laufzeit Unbegrenzt Geld-/Briefkurs 96,23/96,23 EUR Produkttyp Classic Discount-Zertifikat WKN CR1 CX2 Basiswert DAX-Index Cap 10.300 Punkte Bezugsverhältnis 100:1 Bewertungstag 15.09.2015 Fälligkeit 22.09.2015 Geld-/Briefkurs 92,55/92,56 EUR Discount 3,41 % Max. Rendite p.a. 14,66 % Stand: 15. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets. Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. DAX Punkte 11.000 10.500 10.000 9.500 9.000 8.500 8.000 7.500 7.000 6.500 6.000 5.500 5.000 4.000 K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal Widerstand 8.150 Pkt. K K 200-Tage-Linie K 4.966 Pkt. 7.500 Pkt. K 5.914 Pkt. Zentraler Haussetrend (aus 2009) 2012 2013 2014 2015 Stand: 10. Dezember 2014; Quelle: Reuters, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. K Allzeithoch 9.794 Pkt. 10.093 Pkt. TP 8.900 Pkt. 8.355 Pkt. Unterstützungszone 35-monatiger Haussetrend 7.450 Pkt. DAX Punkte 11.000 10.500 10.000 9.500 9.000 8.500 8.000 7.500 7.000 6.500 6.000 5.500 5.000 4.500 4.000 200-Tage-Linie 3.500 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Stand: 10. Dezember 2014; Quelle: Reuters, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. 17

Technische Analyse»Die technische Gesamtlage signalisiert, dass der Index jetzt vor der Etablierung der fünften Phase seines Haussezyklus steht.«tecdax: Relative Stärke im deutschen Indexvergleich Achim Matzke (Leiter Technische Analyse, CM Research) Der TecDAX befindet sich ähnlich wie der DAX seit März 2009 in einem technischen Haussezyklus. Mit dem Rückenwind der aktuellen mittelfristigen Relativen Stärke im Indexvergleich zum DAX und MDAX und einem Zugewinn von ca. 16,0 Prozent in 2014 deutet sich auch für das Jahr 2015 eine Fortsetzung dieser Hausse im TecDAX an. Der TecDAX umfasst die 30 nach Streubesitz größten und liquidesten Aktien aus den Bereichen (Hoch-)Technologie, Biound Medizintechnik, erneuerbare Energien, Internet, Software und Telekommunikation unterhalb des DAX. Dieser Index ist wie DAX und MDAX auch ein Performanceindex, bei dem anfallende Erträge wie zum Beispiel Dividendenzahlungen anteilig in Kurssteigerungen des Index umgerechnet werden. Der TecDAX, der am 30. Dezember 1997 bei 1.000,0 Punk- ten startete, befindet sich seit März 2003 und einem Kursniveau von ca. 308 Punkten in einer sehr langfristigen Haussebewegung. Seit März 2009 und Kursen um ca. 400 Punkte bewegt sich der TecDAX in einem technischen Haussezyklus, der bisher einen Gesamtkursgewinn von ca. 226 Prozent eingebracht hat. Dieser Haussezyklus besteht bisher aus vier technischen Phasen. Vom März 2009 bis zum März 2011 zeigte sich zunächst ein normaler Haussetrend (Kursanstieg von ca. 400 auf ca. 952 Punkte). Danach erfolgte eine technische Korrektur von März 2001 bis zum Oktober 2011 mit einem Kursrutsch auf ca. 616 Punkte. In der dritten technischen Phase lag wieder ein idealtypischer Haussetrend mit einem Anstieg bis auf 1.337 Punkte (Juni 2014; mittelfristige Widerstandszone) vor. Auch wenn das Kurshoch erst im Juni 2014 erreicht wurde, befindet sich der TecDAX seit dem Februar 2014 in einer Seitwärtspendelbewegung (technische Form einer mittelfristigen»flagge«; Kernzone von 1.150 bis 1.300 Punkten; obere Widerstandszone um 1.340 Punkte). Die»Flagge«ist eine trendbestätigende Konsolidierung (nach oben). Deshalb überrascht es nicht, dass der TecDAX zuletzt mit einem Trading- Kaufsignal angesprungen und bereits auf neue Hausse-Tops gelaufen ist. Als Konsequenz arbeitet er nun am nachhaltigen Verlassen dieser Flagge und am Sprung über die Widerstandszone um 1.340 Punkte. Die technische Gesamtlage signalisiert, dass der Index jetzt vor der Etablierung der fünften technischen Phase dieses Haussezyklus erneut eine mittelfristige Aufwärtsbewegung steht. Da sich auf Basis aller technischen Aspekte für das Jahr 2015 ein Etappenziel von 1.500 Punkten für den TecDAX andeutet, bleibt ein Indexinvestment interessant. 18

Technische Analyse Anlageidee Spekulativ Mit dem Faktor-Zertifikat 3x Long auf den TecDAX Future können Anleger gehebelt an der Wertentwicklung des TecDAX partizipieren. Die Laufzeit des Zertifikats ist unbegrenzt. Steigt der TecDAX Future, steigt der Wert des Faktor-Zertifikats circa um den jeweiligen Faktor (Hebel) und umgekehrt. Neutral Mit dem Unlimited Index-Zertifikat auf den TecDAX können Anleger eins zu eins an der Wertentwicklung des TecDAX partizipieren sowohl positiv als auch negativ. Die Laufzeit des Zertifikats ist unbegrenzt. Konservativ Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats auf den TecDAX erhalten Anleger einen Preisabschlag (Discount) auf den aktuellen Wert des TecDAX-Index. Im Gegenzug für diesen Discount verzichtet der Anleger auf die Möglichkeit, unbegrenzt an Kurssteigerungen des TecDAX zu partizipieren. Der maximale Rückzahlungsbetrag entspricht 14,00 Euro. Produkttyp WKN Basiswert Strategie Faktor-Zertifikat CZ3 4NQ TecDAX Future Dezember 2014 Long Bezugsverhältnis 1:1 Laufzeit Indexgebühr Geld-/Briefkurs Faktor 4 Unbegrenzt 0,50 % p.a. 456,01/462,21 EUR Produkttyp Unlimited Index-Zertifikat WKN 703 684 Basiswert TecDAX-Index Bezugsverhältnis 100:1 Laufzeit Unbegrenzt Geld-/Briefkurs 13,35/13,36 EUR Produkttyp Classic Discount-Zertifikat WKN CR2 FJS Basiswert TecDAX-Index Cap 1.350 Punkte Bezugsverhältnis 100:1 Bewertungstag 17.09.2015 Fälligkeit 24.09.2015 Geld-/Briefkurs 12,47/12,58 EUR Discount 5,17 % Max. Rendite p.a. 9,43 % Stand: 15. Dezember 2014; Quelle: Commerzbank Corporates & Markets. Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung. TecDAX Punkte 1.500 1.450 1.400 1.350 1.300 1.250 1.200 1.150 1.100 1.050 1.000 950 900 850 800 750 700 650 600 550 Widerstandszone 1.060 Pkt. K 813 Pkt. 617 Pkt. K K 985 Pkt. 2012 2013 2014 2015 Stand: 10. Dezember 2014; Quelle: Reuters, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. K K Haussetrend 200-Tage-Linie 1.295 Pkt. K 1.155 Pkt. Neues Top 1.337 Pkt. 1.090 Pkt. K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal K»Flagge«TecDAX Punkte 1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 900 800 700 600 500 400 200-Tage-Linie 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Stand: 10. Dezember 2014; Quelle: Reuters, Commerzbank Corporates & Markets Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. 19