Max Karl Ernst Ludwig Planck

Ähnliche Dokumente
Max Planck: Das plancksche Wirkungsquantum

Ein schwarzer Körper und seine Strahlung

2. Max Planck und das Wirkungsquantum h

Raffiniert ist der Herrgott..." Albert Einstein Eine wissenschaftliche Biographie

Grundlagen der Quantentheorie

Kalenderblatt Otto Stern

Max Planck und die moderne Physik

Klassische Mechanik. Elektrodynamik. Thermodynamik. Der Stand der Physik am Beginn des 20. Jahrhunderts. Relativitätstheorie?

Einsteins Veröffentlichungen aus dem Jahre 1905

Albert Einstein und seine Relativitätstheorie. Von Max Krings

Physik IV Einführung in die Atomistik und die Struktur der Materie

Wärmelehre/Thermodynamik. Wintersemester 2007

CMB Echo des Urknalls. Max Camenzind Februar 2015

27. Wärmestrahlung. rmestrahlung, Quantenmechanik

Albert Einstein. Albert Einstein wurde am 14.März 1879 in Ulm geboren. Die Eltern von Albert hießen Pauline und Hermann Einstein.

Thermodynamische Gleichgewichte und Transport -die Kieler Arbeiten von Max Planck und ihre Weiterentwicklung

Margit Szöllösi-Janze FRITZ HABER Eine Biographie. Verlag C. H. Beck München

KOSMISCHE HINTERGRUNDSTRAHLUNG (CMB) Philipp Zilske Universität Bielefeld Physikalisches Proseminar

7. Quantenphysik. Geschichte der Physik, WS 2014/15 1

Albert Einstein. Leben und Werk

Grundbausteine des Mikrokosmos (5) Die Entdeckung des Wirkungsquantums

REDEN UND GEDENKWORTE

Die Max-Planck. Planck-Gesellschaft. Nachwuchsförderung in der MPG KissWin Berlin, 28. Oktober 2008 M A X - P L A N C K - G E S E L L S C H A F T

1.2 Grenzen der klassischen Physik Michael Buballa 1

Der begriffliche Aufbau der theoretischen Physik

Vita von Lise Meitner

Wissenschaft und Erkenntnis. Werner Heisenberg

Quantenmechanik. Eine Kurzvorstellung für Nicht-Physiker

Vortrage Reden Erinnerungen

Fazit: Wellen haben Teilchencharakter

Die Macht und Ohnmacht der Quantenwelt

Inhalt. Vorwort Themen und Aufgaben Rezeptionsgeschichte Materialien Literatur

Werner Rosenthal ( ) From Erlangen to India. A German Physician s Fate

27. Wärmestrahlung. rmestrahlung, Quantenmechanik

Die Einheit der Natur

Die Geschichte der Quantentheorie Mythen und Fakten

Ich vertraue auf Intuition

Die Schweiz bedeutende Persönlichkeiten

Universitätsarchiv der TU Dresden

Verzeichnis der Tabellen, Diagramme und Schaubilder. Abkürzungsverzeichnis. Vorbemerkungen 1. Prolog 3

MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Strahlungsgesetze - Beginn einer neuen Ära

Deutsche Biographie Onlinefassung

Bayerische Staatskanzlei

Beobachten, Messen, Verstehen Quanteneffekte

Teil II: Quantenmechanik

Karl Wieghardt Theoretische Strömungslehre

Die Geschichte der Quantenmechanik

03 Helmut Schelsky. Denker der skeptischen Generation, Stichwortgeber des Zeitgeistes

Die Immatrikulation nur ein Verwaltungsakt?

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Max Planck, das Wirkungsquantum und die moderne Physik

Kernspaltung. J. Wiesekoppsieker. Physikalisches Proseminar, SS2013. J. Wiesekoppsieker (Uni Bielefeld) Kernspaltung

Abbildung 1: Versuchsanordnung

Nobelpreisträger auf dem Stadtfriedhof S TA D T, D I E W I S S E N S C H A F F T

Johann Julius Wilhelm Ritter von Planck Leben und Werk

1. Auf dem Weg zur Quantentheorie Grundlegende Experimente und Erkenntnisse

VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil-

Träger des Arthur Burkhardt-Preises

NL Prof. Dr. Marianne Baudler

0. Inhalt :12 Uhr Seite 1. Moritz Schlick Die frühen Jahre ( )

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Nachtrag zu 11: 11.6.Statistische Physik: Entropie, Boltzmann-Verteilung

Werner Ebeling. Einstein und die Brownsche Bewegung

DTMB Trebbiner Straße Berlin geöffnet Di Fr von Uhr, Sa, So und an Feiertagen von Uhr, Mo geschlossen

Nils Klämbt. Hans Paul Kaufmann ( ) - Leben und Werk zwischen Pharmazie und Fettchemie

Werner Heisenberg als Mitglied der Preußischen (später Deutschen) Akademie der Wissenschaften zu Berlin

Leopolds Handgriffe. Christian Gerhard Leopold: 100. Todestag

Akkomodation des Auges

7.Lichtquanten. Der Siegeszug der Wellentheorie war voll im Gang als Chr. Hallwachs 1888 auf anregung von H. Hertz folgende Entdeckung machte.

Einblicke in die spezielle Relativitätstheorie

Wärmelehre/Thermodynamik. Wintersemester 2007

Wissenswert. Warum glüht Eisen rot? Wie Max Planck unser Denken verändert hat. Von Frank Grotelüschen. Donnerstag, , 08.

Luhmanns Biographie Dezember: in Lüneburg geboren 1943 Luftwaffenhelfer 1945 amerikanische Gefangenschaft

Bemerkung In der Physik wird sehr häufig anstelle der Planck-Konstante h die Größe D h

Curriculum Fach: Klasse: Hölderlin-Gymnasium Nürtingen. Physik

Deutsche Biographie Onlinefassung

V Abbildung 1: Versuchsanordnung. Wärmestrahlung

7.4.5 Schwarzer und glänzender Körper im Ofen ****** 1 Motivation. 2 Experiment

Grundbausteine des Mikrokosmos (6) Vom Planetenmodell der Atome zum Bohrschen Atommodell

Gesammelte Schriften

Das Einsteinjahr 2005

Stringtheorie: Auf der Suche nach der Weltformel

23. Vorlesung EP. IV Optik 26. Beugung (Wellenoptik) V Strahlung, Atome, Kerne 27. Wärmestrahlung und Quantenmechanik

Wilhelm Ostwald -100 Jahre Nobelpreis-

Strahlungsgesetze. Stefan-Boltzmann Gesetz. Wiensches Verschiebungsgesetz. Plancksches Strahlungsgesetz

Moderne Theoretische Physik IIIa WS 18/19

Wiederholung Film Brownsche Bewegung in Milch (Fettröpfchen in Wasser)

Strategische Netzwerkbildung Key Note - Netzwerktreffen 2008 komm mach mint Prof. Dr. Ursula van Rienen

E2: Wärmelehre und Elektromagnetismus 10. Vorlesung

I. Geschichte der Röntgenstrahlen

Thema. Überblick 1. Friedrich Pockels 2. Elisabeth Pockels 3. Wolfgang Ostwald. Friedrich Pockels ( ): Bruder von Agnes Pockels

Die Pharmazie an der Universität Frankfurt am Main im Wandel der Zeiten ( )

Mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Physiker. Joahnnes Diderik van der Waals Victor Franz Hess Carl David Anderson Edward Victor Appleton Hans Bethe

Quantenphänomene und Strahlungsgesetze

Praktikumsvorbereitung Wärmestrahlung

Projektarbeit zur Schwarzkörperstrahlung

Optik und Wellenmechanik (WS 2011/ physik311) Stefan Linden Physikalisches Institut Universität Bonn

Transkript:

Max Karl Ernst Ludwig Planck 1858-1947 ε = h ν

Jugend 23.04.1858 Geburt in Kiel Gelehrtenfamilie 1867 Umzug nach München Abitur mit 16 Jahren Erziehung sehr traditions- und pflichtbewusst, körperlich und geistige hohe Anforderungen, konservativ Vielseitig begabt: Musik, Naturwissenschaften, Sprachen

Studium Entscheidung zwischen Musik- und Physikstudium Prof. von Jolly:...in der Wissenschaft schon alles erforscht sei, und es gelte nur noch einige unbedeutende Lücken zu schließen - Planck: Ich hege nicht den Wunsch, Neuland zu entdecken sondern lediglich die bereits bestehenden Fundamente der physikalischen Wissenschaften zu verstehen, vielleicht auch noch zu vertiefen 1874 Immatrikulation an der Universität München

Studium 1877-1878 Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, Helmholtz und Kirchhoff Selbststudium, Schriften von Clausius Hauptarbeitsgebiet: Wärmetheorie, Entropie 1878 Lehramtsexamen, München 1879 Dissertation Über den zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie 1880 Habilitation Gleichgewichtszustände isotroper Körper in verschiedenen Temperaturen

Akademische Laufbahn 1885 Extraordinarius in Kiel 1889 Extraordinarius in Berlin, Nachfolger von Kirchhoff 1892 Ordinarius, 6 semestrige Vorlesung zur Theoretischen Physik 1894 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaft (-> Deutsche Physikalische Gesellschaft) 20 Doktoranden (Max von Laue [NP], Walther Bothe [NP], Walter Schottky) 1918 Physik Nobelpreis, Naturkonstante h 1926 Emeritierung, Nachfolger Erwin Schrödinger

Schwarzkörperstrahlung 8πhc² E( λ) dλ = dλ 5 hc / λkt λ ( e 1) E( v) dλ = 8πhv³ dv hv / kt c²( e 1)

ε = h ν [...] eine rein formale Annahme, ich dachte mir nicht viel dabei [...] [...] Akt der Verzweifelung [...] theoretische Deutung musste auf jeden Fall gefunden werden [...] Die beiden Hauptsätze [...] einzige, was unter allen Umständen festgehalten werden muss, im Übrigen war ich zu jedem Opfer meiner bisherigen physikalischen Überzeugungen bereit Intensiv beschäftigt seit 1894 (Kirchhoff 1859), Messung in der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt Oktober 1900 Interpolation von Rayleigh-Jeans und Wienschen Gesetz, Verwendung eines Entropieansatzes Dezember 1900 Theoretische Herleitung Geburt der Quantentheorie Meine vergeblichen Versuche, das Wirkungsquantum irgendwie der klassischen Theorie einzugliedern, erstreckten sich auf eine Reihe von Jahren und kosteten mich viel Arbeit

Familie 1887 Heirat mit Marie Merck, vier Kinder 1907 Tod Marie Planck 1911 Heirat mit Marga von Hoeßlin, ein Kind 1916 Tod Sohn Karl im 1.Weltkrieg 1917 Tod Tochter Grete im Wochenbett 1919 Tod Emma im Wochenbett 1945 Hinrichtung Sohn Erwin als Mitwisser am Schleicher Attentat auf Hitler

Planck-Einstein Führt zu Durchbruch von Spezieller Relativitätstheorie Lehnt zunächst Lichtquantenhypothese (Photoeffekt) ab Spezifische Wärme bei tiefen Temperaturen Verhilft Einstein zur Professur in Berlin

1. Weltkrieg und Weimarer Republik Nicht frei von Begeisterung, bleibt aber vergleichsweise neutral Manifest der 93 Intellektuellen, später Widerrufung von Teilen des Manifest Durchhalten und weiterarbeiten, Gründung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (später DFG), führende Aufgaben in DPG, KWG, Universität, PAW

Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg Zunächst Loyalität gegenüber dem Staat Setzt sich später für verfolgte Wissenschaftler ein Durchhalten und weiterarbeiten 1936 aus KWG-Präsidentschaft gedrängt 1943 Evakuierung nach Magdeburg Hinrichtung von Sohn Erwin

Späte Jahre nach Kriegsende Wiederaufbau der Wissenschaftlichen Einrichtungen (Präsident KWG-> MPG) weiterhin Vortragsreisen 4.10.1947 Tod nach schwerem Sturz und mehreren Schlaganfällen

Zeittafel 1858 23.04 Geburt in Kiel 1867 Umzug nach München 1874 Abitur am Maximiliansgymnasium Immatrikulation an der Universität München 1878 Studium in Berlin (Helmholtz und Kirchhoff) 1879 Promotion in München 1880 Habilitation in München 1885 Außerordentlicher Professor in Kiel 1887 Heirat mit Marie Merck 1889 Extraordinarius in Berlin

1892 Ordinarius 1894 Beginn der Arbeiten über Wärmestrahlung Aufnahme in die Preußische Akademie der Wissenschaften 1899 Entdeckung der Naturkonstanten h 1900 Plancksches Gesetz der Wärmestrahlung 1909 Tod von Marie Planck 1911 Heirat mit Marga von Hoeßlin 1913/1914 Rektor der Universität Berlin 1916 Tod Sohn Karl im 1. Weltkrieg 1917 Tod Tochter Grete im Wochenbett

1918 Nobelpreis 1919 Tod Tochter Emma im Wochenbett 1926 Emeritierung 1929 Max-Planck-Medaille der DPG 1930-1937 Präsident der KWG 1938 Amt in der Preußischen Akademie auf NS-Druck niedergelegt 1943 1945 23.01. Evakuierung Sohn Erwin als Mitwisser an Hitler-Attentat hingerichtet Juli Präsident der KWG, später Ehrenpräsident 1946 1947 04.10. MPG als Nachfolge von KWG Stirbt in Göttingen