Haspa Hamburg-Studie. L(i)ebenswertes Hamburg. Berufspendler in der Metropolregion. Meine Bank heißt Haspa.

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Transkript:

Haspa -Studie. L(i)ebenswertes. Berufspendler in der Metropolregion Meine Bank heißt Haspa.

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 3 1 Pendeln in Deutschland Seite 4 2 im Vergleich Seite 6 3 im Speziellen Seite 7 4 Trends Seite 1 5 Handlungsempfehlungen Seite 11 Impressum Seite 12 2

Vorwort Vorwort Erst durch ihn entstehen Stoßzeiten mit ihren Staus und Überfüllungen, Kosten- und Zeitverlusten sowie den weitreichenden Folgen für die Umwelt und das Wohlbefinden. Zudem ist er ein wichtiger Faktor für die Siedlungsstruktur. Jeder Berufspendler steht vor einem komplexen Entscheidungsprozess, bei dem er Aufwand und Effekt seines Arbeitsweges gegeneinander abwägt. Dabei spielen die verfügbaren Verkehrsnetze, Energie- und Wohnkosten, Subventionen und die Erreichbarkeit der beruflichen und privaten Infrastruktur eine Rolle. Liebe Leserinnen und Leser, die er Sparkasse ist seit über 186 Jahren wie kein anderes Finanzinstitut mit verbunden und mit den Menschen und Unternehmen in der Metropolregion vernetzt. In der Studienreihe L(i)ebenswertes befassen wir uns regelmäßig mit den Themen und Fragestellungen, die die Metropolregion bewegen. Das ische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) steuert als strategischer Partner wissenschaftlich fundierte Daten bei, die den nötigen Über- und Weitblick verschaffen. In den bisherigen Studien betrachteten wir die allgemeine Lebensqualität in unserer Stadt, die Lage in den einzelnen Stadtteilen, die Familienfreundlichkeit und die Wohnsituation. Nun wenden wir uns einem weiteren Dauerthema zu: dem Verkehr. Dabei fokussieren wir auf den Teil des Verkehrsaufkommens, der für den Wirtschaftsstandort aber auch für die Lebensqualität von besonderer Bedeutung ist: Den Weg zur Arbeit. Er repräsentiert zwar nur rund ein Drittel aller zurückgelegten Strecken, hat aber für die Politik und Wirtschaft eine herausragende Bedeutung. Die Politik ist gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen für die weiterhin steigenden Pendlerströme zu schaffen. Als Bank für die Bürger der Metropolregion und einer der größten Arbeitgeber wissen wir, wie wichtig eine gute Infrastruktur für die Attraktivität der Stadt und seine Unternehmen ist. Die folgenden Studienergebnisse und Interpretationen basieren auf der von der Haspa in Auftrag gegebenen HWWI-Studie Berufspendler in, die auf der Grundlage des Mikrozensus 212 entwickelt wurde und auf www.haspa.de bzw. www.hwwi.org als Download zur Verfügung steht. Ich wünsche eine interessante Lektüre. Dr. Harald Vogelsang Vorstandssprecher er Sparkasse AG 3

Pendeln in Deutschland 1 Pendeln in Deutschland Betrachtet man das Pendelverhalten in Deutschland zwischen 1996 und 212, so haben sich nur geringfügige Änderungen ergeben. In der Tendenz wurden die Wege länger. Der Zeitbedarf hat sich erhöht. Anteile der zurückgelegten einfachen Strecken zum Pendeln in Deutschland, 1996 und 212 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % % bis 1 km 1 bis 25 km 1 bis 25 km 25 bis 5 km 1996 212 Quellen: Statistisches Bundesamt (1997/213a); HWWI. Anteile der aufgewendeten Zeit zum Pendeln in Deutschland, 1996 und 212 Anteile der verwendeten Verkehrsmittel zum Pendeln in Deutschland, 1996 und 212 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % % ÖPNV+Eisenbahn Pkw-Selbstfahrer Pkw-Mitfahrer Motorrad usw. 1996 212 Quellen: Statistisches Bundesamt (1997/213a); HWWI. Fahrrad, Fuß Sonstiges In kleineren Dörfern und Städten müssen die Einwohner tendenziell längere Strecken in Kauf nehmen, um zu ihrem Arbeitsplatz häufig außerhalb des Wohnortes zu gelangen. In Städten zwischen 5. und 2. Einwohnern rücken Wohnort und Arbeitsplatz dann enger zusammen. In Großstädten über 2. Einwohner nehmen die Distanzen wieder zu. 6 % 5 % 4 % 3 % 2 % 1 % % bis 1 Min. 1 bis 3 Min. 3 bis 6 Min. 6 Min. 1996 212 Pendelentfernung und Größe des Wohnortes, 212 Deutschland mehr als 5. 2. 5. 1. 2. Quellen: Statistisches Bundesamt (1997/213a); HWWI. 5. 1. 2. 5. Der Pkw ist weiterhin das Hauptfortbewegungsmittel. Er wird von 6% aller Pendler genutzt. Der gesamte motorisierte Individualverkehr macht etwas mehr als zwei Drittel aus. Auf den ÖPNV und die Eisenbahn entfielen 212 gut 14%, auf Fahrrad und Fuß gut 17%. 1. 2. 5. 1. 2. 5. unter 2. 2 4 6 8 1 % <5 km 25 bis 5 km 5 bis 1 km >5 km 1 bis 25 km Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. 4

Pendeln in Deutschland Die Länge des Arbeitsweges lässt nicht unmittelbar Rückschlüsse auf die Fahrtzeit zu. So ist der Anteil der Fahrtzeiten bis zu 3 Minuten in Städten zwischen 2. und 5. Einwohnern nur leicht höher als in Orten mit weniger als 2. Einwohnern. Erst in Städten mit mehr als 5. Einwohnern ist der Anteil der Fahrten mit mehr als 3 Minuten deutlich höher als in allen anderen Orten. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am zum Pendeln genutzten Verkehrsmittel ist umso höher, je kleiner der Wohnort ist. Verkehrsmittelwahl und Größe des Wohnortes, 212 Pendelzeit und Größe des Wohnortes, 212 Deutschland mehr als 5. 2. 5. Deutschland mehr als 5. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. 1. 2. 5. unter 2. 2 4 6 8 1 % unter 2. Bus PKW-Selbstfahrer Fahrrad 2 4 6 8 1 % U/S- u. Straßenbahn PKW-Mitfahrer zu Fuß <1 Min. 3 bis 6 Min. Eisenbahn Motorrad, -roller, Sonstiges Moped u. Mofa 1 bis 3 Min. >6 Min Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. 5

im Vergleich der Großstädte 2 im Vergleich der Großstädte Die Zahl der Erwerbstätigen mit mittellangen Arbeitswegen (zwischen 1 und 25 km) liegt in weit über dem deutschen Durchschnitt. Kurze (bis 5 km) und lange (über 5 km) Arbeitswege sind hingegen unterrepräsentiert. Keine andere Großstadt hat weniger Fernpendler (über 5 km). Entfernung zur Arbeit in Bundes ländern mit Städten über 5. Einwohnern, 212 Wegzeit bis zur Arbeit in Bundes ländern mit Städten über 5. Einwohnern, 212 Hannover Stuttgart NRW München Bremen Hannover Sachsen Sachsen Deutschland Stuttgart Frankfurt am Main München Bremen Berlin Frankfurt am Main NRW 2 4 6 8 <1 Min. 3 bis 6 Min. 1 % Deutschland 1 bis 3 Min. >6 Min Berlin Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. 2 Auch die Anfahrtszeiten in entsprechen diesem Bild. Fast jeder zweite er Berufstätige (43,1 %) benötigt mehr als 3 Minuten für den Arbeitsweg. Lediglich in Berlin sind es noch mehr (47,4 %). Damit weist im deutschen Vergleich der Großstädte eher lange Anfahrtszeiten auf. Hinzu kommt, dass im Vergleich zu 28 der Anteil derjenigen, die 3 bis 6 Minuten unterwegs sind, um fast vier Prozentpunkte gestiegen ist, und zwar auf Kosten des Anteils derjenigen, die eine Fahrtzeit zwischen 1 und 3 Minuten haben. 4 6 8 <5 km 25 bis 5 km 5 bis 1 km >5 km 1 bis 25 km 1 % Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. Bei der Wahl der Verkehrsmittel fallen s Pendler im Großstadtvergleich durch eine intensive Busnutzung (13,2 %) und eine geringe Fahrradnutzung (knapp 9 %) auf. Auch der Anteil der Fußgänger ist gering (6,5 %). Neben Berlin (43,7 %) und München (41,3 %) spielt auch in der ÖPNV eine besondere Rolle, denn der Anteil der Berufspendler, die täglich auf den ÖPNV zurückgreifen, liegt hier bei 41,2 %. Der bundesweite Durchschnitt dagegen liegt nur bei 36,8 %. Im Vergleich zum Jahr 28 ist der Anteil der ÖPNV-Nutzer für das Pendeln zudem um 2 Prozentpunkte gestiegen. Hauptverkehrsmittel für das Pendeln in Bundesländern mit Städten über 5. Einwohnern, 212 Bremen Berlin : Staustadt Nr.1 Deutschland Sachsen Nach einer aktuellen Berechnung des Navigationsgeräteherstellers TomTom stehen s Autofahrer überdurchschnittlich oft im Stau. 212 brauchten sie auf gleicher Strecke im Schnitt 32 Prozent länger als bei freier Fahrt. Damit war 212 nach Stuttgart die am stärksten von Stau geplagte Stadt. NRW München Hannover Frankfurt am Main Stuttgart 2 4 6 8 1 % Bus PKW-Selbstfahrer Fahrrad U/S- u. Straßenbahn PKW-Mitfahrer zu Fuß Eisenbahn Motorrad, -roller, Sonstiges Moped und Mofa Quellen: Statistisches Bundesamt (213a); HWWI. 6

im Speziellen 3 im Speziellen Die Gesamtzahl der Ein- und Auspendler 1 nach und aus ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Zahl der Einpendler mit Wohnsitz außerhalb und Arbeitsplatz innerhalb s stieg von 237.1 im Jahr 1989 auf 321.22 im Jahr 212 an, ein Zuwachs von 35 %. Bei den Auspendlern fiel der Anstieg noch stärker aus. Die Zahl stieg im Jahr 212 auf 12.349 an ein Zuwachs von über 5 % seit 1989. Insgesamt ergab sich in 212 ein Pendlersaldo von 218.853 Personen. Sofern der Trend des laufenden Jahrtausends anhält und die Zahl der Einpendler weiter jahresdurchschnittlich mit etwa 1, 5 % und die der Auspendler jahresdurchschnittlich mit fast 3,4 % wachsen würde, läge im Jahr 22 die Zahl der Einpendler bei gut 362., die der Auspendler bei etwa 133. und der Pendlersaldo bei über 229. Personen. starke Verflechtungen aufweisen. Üblicherweise findet man hier Wochenendpendler und Akademiker, welche für international oder regionsübergreifend operierende Unternehmen tätig sind. Berlin belegt mit 7.714 Einpendlern in diesem Bereich die Spitzenposition. er Einpendler aus dem Bundesgebiet bis 5 5 bis 1. 1. bis 5. 5. bis 44.949 Pendlersaldo in, 1989 219 4. 35. 3. 25. 2. 15. 1. 5. 1989 1991 1993 1995 1997 1999 21 23 25 27 29 211 213 215 Einpendler Auspendler Saldo 217 219 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (213); eigene Darstellung. Karte: GeoBasis-DE/BKG 213 (Daten verändert) Quellen: 213 22: Trendfortschreibung; 2 212 Statistische Ämter des Bundes und der Länder (213); 1989 1999: Statistisches Amt für und Schleswig-Holstein. Mehr als jeder Dritte in Beschäftigte (37,6 %) wohnt außerhalb der Stadtgrenzen. Während aus den er Nachbarkreisen mehr als 19. und in der Spitze bis zu 45. Beschäftigte nach pendeln, reduziert sich mit zunehmender Distanz die Anzahl der Einpendler. Ab einer Entfernung von mehr als 5 Kilometern kommt es zu einem sehr raschen Einbruch der Einpendlerzahlen. Außerhalb der 1 km Grenze weisen nur noch Großstädte nennenswerte Zahlen an Einpendlern auf. 2 Diese urbanen Ballungsräume stellen wirtschaftliche Knotenpunkte dar, welche auch bei den Berufspendlern 1 Nach der Definition der Arbeitsagentur gelten alle Personen als Pendler, deren Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz in einer anderen Gemeinde als der Wohnsitzgemeinde liegt. Es wird je nach Richtung zwischen Ein- und Auspendlern unterschieden. 2 Berlin: 7.714; Hannover: 3.334; München: 1.99; Rostock (Landkreis Rostock): 1.291 (1.466); Frankfurt: 1.283; Köln: 1.24; Dortmund: 1.. 7

im Speziellen Einpendler und Pendeldistanz Einpendler 4. 3. 2. 1. Mittel- und Kleinstädte im Umland Berlin 1 2 3 Distanz nach (Kilometer) Quellen: Bundesagentur für Arbeit (213); eigene Darstellung. Knapp 2. der insgesamt 319. Einpendler legen eine Pendeldistanz von weniger als 5 Kilometer zurück. Weitere 5. Einpendler überbrücken auf ihrem Weg zur Arbeit eine Entfernung von mehr als 5, aber weniger als 1 Kilometern. Dies bedeutet, dass ein Anteil von 61,5 % der Pendler nach bei ihrer Fahrt zum Arbeitsplatz eine Distanz von weniger als 5 Kilometer zurücklegt. 4 Aus den an angrenzenden Kreisen Pinneberg, Segeberg, Stormarn und Harburg pendeln jeweils mehr als 31. Pendler nach. Ein wenig schwächer fallen die Pendlerzahlen aus den Kreisen Stade und dem Herzogtum Lauenburg westlich bzw. östlich von aus. Obwohl beide Regionen direkt an grenzen, pendeln aus dem Kreis Stade nur 19. Beschäftige und aus dem Herzogtum Lauenburg etwa 21. Beschäftigte nach. Die Ursache für die relativ geringen Einpendlerzahlen aus Stade ist unter anderem auf die vergleichsweise schlechte Anbindung an zurückzuführen. Die Bedeutung von Autobahnanbindungen für die Pendelzeiten ist signifikant. Bei gleicher Entfernung zum er Hauptbahnhof weisen Wohnorte in Nähe von Autobahnen eine zum Teil deutlich geringere Pendelzeit auf. Für Regionen westlich des er Stadtkerns und südlich der Elbe ergeben sich trotz der zum Teil geringen Distanz zur er Stadtmitte vergleichsweise hohe Pendelzeiten, die außerhalb der Stadtgrenzen schnell zunehmen. Ein zügiger Ausbau des Autobahnprojektes A26, welches die Wirtschaftsräume Stade und Buxtehude mit verbinden soll, könnte Abhilfe schaffen. Zahlenmäßig pendeln besonders viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus Norderstedt, Seevetal und Pinneberg nach. Insgesamt arbeiten mehr als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von insgesamt 31 Umlandgemeinden in. Einpendlerströme aus dem Einzugsgebiet der Stadt Einpendler nach 151 bis 1. 1. bis 1. 1. bis 25. 25. bis 4. 4. bis 44.949 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (213); eigene Darstellung. Karte: GeoBasis-DE/BKG 213 (Daten verändert) 8

im Speziellen Zahl der Einpendler und Anteile der nach pendelnden SV-Beschäftigten der Heimatgemeinde Zahl der Einpendler nach Norderstedt, Stadt 15.837 Wentorf bei 2.621 Seevetal 9.283 Bargteheide, Stadt 2.372 Pinneberg, Stadt 7.19 Schwarzenbek, Stadt Buchholz in der Nordheide, St. 2.23 6.168 Oststeinbek 2.19 Buxtehude, Stadt 6.97 Ammersbek 2.144 Wedel, Stadt 5.57 Jork 2.85 Neu Wulmstorf 5.443 Kaltenkirchen, Stadt 2.59 Reinbek, Stadt 5.28 Stelle 1.993 Ahrensburg, Stadt 5.45 Tostedt 1.861 Elmshorn, Stadt 4.927 Bad Oldesloe, Stadt 1.795 Geesthacht, Stadt 4.699 Tornesch, Stadt 1.794 Schenefeld, Stadt 4.674 Hannover, Landeshauptstadt Winsen (Luhe), Stadt 1.787 4.664 Uetersen, Stadt 1.51 Henstedt-Ulzburg 4.545 Großhansdorf 1.437 Lübeck, Hansestadt Lüneburg, Hansestadt 4.422 Neumünster, Stadt 1.43 4.159 Harsefeld, Flecken 1.325 Glinde, Stadt 3.859 Rostock, Hansestadt Halstenbek 3.721 Schwerin, Landeshauptstadt 1.291 1.249 Bremen, Stadt 3.547 Tangstedt 1.178 Quickborn, Stadt 3.174 Trittau 1.124 Barsbüttel 3.25 Jesteburg 1.86 Anteil der SV-Beschäftigten in Prozent Oststeinbek 71,13 Brunstorf 52,65 Barsbüttel 66,29 Hasloh 52,5 Neu Wulmstorf 65,97 Brunsbek 52,27 Schenefeld, Stadt 65,48 Bendestorf 51,95 Stapelfeld 65,29 Dassendorf 5,99 Braak 64,72 Großhansdorf 5,76 Escheburg 63,99 Grande 49,78 Wentorf bei 63,23 Hohenhorn 49,49 Börnsen 62,84 Witzhave 49,21 Halstenbek 62,79 Wedel, Stadt 49,16 Ammersbek 62,56 Stelle 49,14 Seevetal 62,6 Havekost 48,75 Bönningstedt 61,55 Jersbek 48,5 Rosengarten 61,7 Kasseburg 48,9 Kröppelshagen- Fahrendorf 6,95 Jork 48,1 Ellerbek 59,97 Kayhude 47,61 Wohltorf 59,4 Kuddewörde 47,45 Glinde, Stadt 57,25 Appel 47,17 Reinbek, Stadt 56,83 Ahrensburg, Stadt 47,1 Harmstorf 56,48 Jesteburg 47,7 Aumühle 55,97 Pinneberg, Stadt 46,59 Großensee 55,3 Buchholz in der Nordheide, St. Norderstedt, Stadt 46,1 54,22 Asendorf 45,75 Rellingen 53,83 Ellerau 45,58 Tangstedt 53,81 Marxen 44,96 Kiel, Landeshauptstadt 2.937 Itzehoe, Stadt 1.33 Rosengarten 2.93 Börnsen 1.23 Stade, Hansestadt 2.725 Bönningstedt 1.1 Rellingen 2.657 Ellerau 954 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (213); HWWI. 9

Trends 4 Trends Ein wesentlicher Trend ist die demografische Entwicklung in. Laut der 12. Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 1 W1, mittlere Bevölkerung) wird die Bevölkerungszahl s bis 227/28 um etwa 5. Personen zunehmen und dann langsam zurückgehen (vgl. Statistisches Bundesamt 21). Damit würde in den nächsten 15 Jahren dem Bundestrend trotzen, und weiter wachsen. Ab dem Jahr 22 werden dann aber zunehmend die geburtenstarken Jahrgänge das Rentenalter erreichen und aus dem Berufsleben ausscheiden. Dies könnte erhebliche Einwirkungen auf die Pendelbewegungen haben. Pendler leben günstiger Eine Analyse des Portals ImmobilienScout24 im Frühjahr 213 ergab, dass berufstätige er Pendler durch die günstigeren Wohnkosten im Umland aktuell jährlich mehrere tausend Euro einsparen können selbst wenn sie die Kosten für den ÖPNV berücksichtigen. Ein Pendler aus Norderstedt erzielt einen jährlichen Kostenvorteil von durchschnittlich knapp 1.5 Euro. Ein Pendler aus Schwarzenbek kommt auf 2.8 Euro. Die Siedlungsmuster der Metropolregion werden sich durch dem veränderten Altersaufbau der Gesellschaft anpassen. Die Zahl der drei und mehr Personen-Haushalte wird zurückgehen. Damit werden vor allem Familienhaushalte seltener, die bisher zumeist an den Rändern und in der Peripherie der Stadt zu finden waren und erheblich zum Pendeln beitrugen. Die aufgrund der demografischen Entwicklung ökonomisch gebotene und prognostizierte höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen, die bisher in hohem Maße die Betreuung der Familienangehörigen (Kinder und ältere Bürger) übernommen haben, wird ferner eine engere Anbindung von Arbeits- und Wohnort der Familie erfordern. Auch die Auswirkungen des globalen Klimawandels und die knapper werdenden Energierohstoffe werden zu einem veränderten Pendelverhalten führen, bei dem die Haushalte tendenziell näher an den Arbeitsort heranrücken und auf optimierte Nahverkehrskonzepte setzen. Hierfür spricht auch, dass Jüngere zunehmend dem Besitz eines eigenen Automobils eine geringe Priorität einräumen. 1

Handlungsempfehlungen 5 Handlungsempfehlungen Die Verkehrsinfrastruktur ist in in weiten Teilen gut ausgebaut, stößt aber im Berufsverkehr an seine Grenzen. Dies scheint auf den ersten Blick einen verstärkten Ausbau zu rechtfertigen. Dabei ist aber zu bedenken, dass sich die Präferenzen bei der Wahl des Wohnorts und des Verkehrsmittels mit ihren Rahmenbedingungen verändern können. Alternativ zu Kapazitätserweiterungen sind daher stets Maßnahmen zur effizienteren Nutzung der bestehenden Infrastruktur in Betracht zu ziehen. Der strukturelle Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist ein langfristiger Prozess, der auf der Grundlage verlässlicher und realistischer Szenarien gesteuert werden muss, um knappe Mittel effizient zu kanalisieren. Die Anziehungskraft der Metropolregion dürfte dabei auf absehbare Zeit ungebrochen sein. Mithin besteht ein weiter wachsender Bedarf an Mobilität, auch wenn der demografische und gesellschaftliche Wandel ihre Art verändern wird. Aus diesen Erwägungen, gepaart mit der aufgezeigten Situation der er Pendler, erwachsen die folgenden allgemeinen Empfehlungen. Ein Neubau sollte sich eher auf den ÖPNV und die Fahrradinfrastruktur konzentrieren statt den motorisierten Individualverkehr zu fördern. Hierfür spricht zum einen die bereits gut ausgeprägte Nutzung des ÖPNV in bei weiter zunehmenden Fahrgastzahlen. Zum anderen dürften die (direkten) Kosten des motorisierten Individualverkehrs infolge steigender Energiepreise künftig weiter zunehmen. Sofern der Neubau von Verkehrsinfrastrukturen nicht dringend geboten ist, sollte dem Erhalt und der Erweiterung vorhandener Systeme der Vorzug gegeben werden. Der Neubau von Verkehrsinfrastrukturen geht bei begrenzten Mitteln stets zulasten von Investitionen in den Erhalt oder den Betrieb bestehender Einrichtungen. Demnach sind die Opportunitätskosten derartiger Investitionen stets zu berücksichtigen. Die Vernetzung der Verkehrsträger sollte weiter gefördert und ausgebaut werden. Künftig dürfte die Bedeutung der sogenannten Multimodalität weiter zunehmen. Hierunter versteht man die Benutzung verschiedener Verkehrsträger zur Erreichung des Fahrtzieles. Neue Technologien werden diese Entwicklung zwar befördern. Jedoch ist eine weitere Unterstützung bestehender oder anlaufender Konzepte (Sharing-Angebote von Pkw und Fahrrädern, Applikations-basierte Informationssysteme, Park & Ride etc.) wünschenswert. Grundsätzlich ist zu beachten, dass kombinierte Maßnahmen die größte Wirkung erzielen. Notwendig sind demnach integrierte Konzepte, bei denen die einzelnen Instrumente in die gleiche Richtung zielen. Anzustreben ist ferner ein verstärkter Fokus auf eine personen- anstelle einer fahrzeugorientierten Herangehensweise. 11

November 213 Impressum Herausgeber: Bei Rückfragen: Verfasser: er Sparkasse AG Unternehmenskommunikation Wikingerweg 1 2537 www.haspa.de Marcus-Andree Schoene Tel.: +49 (4) 3579 3626 E-Mail: Marcus-andree.schoene@haspa.de isches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) Titelbild: Gestaltung: Linus Holtermann, Alkis Otto, Sven Schulze unter Mitarbeit von Andreas Lagemann, Stefan Tonn Collage aus Kara Fotolia.com, eyewave Fotolia.com, danr13 Fotolia.com, holgs istock-photo.com www.mediengestaltung-doehren.de Erhebung:, November 213 Haftungsausschluss Wir haben uns bemüht, alle in dieser Studie enthaltenen Angaben sorgfältig zu recherchieren und zu verarbeiten. Dabei wurde zum Teil auf Informationen Dritter zurück gegriffen. Einzelne Angaben können sich insbesondere durch Zeitablauf oder infolge von gesetzlichen Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität sämtlicher Angaben kann daher keine Gewähr übernommen werden. www.haspa.de