Beziehungs:weise. Wie schritt:weise die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stärkt. Anke Moors, Geschäftsführung Verein a:primo 4.

Ähnliche Dokumente
schritt:weise Vorstellung an der Ernährungsplattform 06. Mai 2015 Anke Moors Co-Geschäftsführerin a:primo

Das Programm schritt:weise und wie es den Weg aus der sozialen Isolation erleichtern kann

Opstapje - Schritt für Schritt

HIPPY. Home Interaction for Parents and Preschool Youngsters

Herzlich willkommen!

Die Gemeindeversammlung vom 9. Juni 2015 beschliesst auf Antrag des Gemeinderates gestützt auf Art. 10 Ziff. 2 der Gemeindeordnung:

Opstapje im Landkreis Fürstenfeldbruck. Ein Frühförderprogramm für Kinder ab 15 Monaten

Titel Verfasser Datum 1. Griffbereit in Oldenburg

Ausschreibung für Primokiz 2

100 schritt:weise-familien in Winterthur

Hammer Hausbesuche. Unterstützung und Beratung für Eltern mit Kindern bis zu 3 Jahren

Opstapje - Schritt für Schritt Ein präventives Spiel- und Lernprogramm für Familien mit Kindern im Alter von 1 ½ Jahren

Jugendsekretariat Winterthur. Frühförderung in der Stadt Winterthur

Zusammenarbeit mit Migrationsfamilien: Elternarbeit Elternbeteiligung Elternbildung

Kantonales Aktionsprogramm (KAP) «Bern gesund» Kantonales Aktionsprogramm (KAP) «Bern gesund» 11. Symposium des Berner Bündnis gegen Depression

«Mit Eltern lernen» «Spiel mit mir»

ETZ-Gruppe Kleve e.v. MUK

Griffbereit. Eltern und Kinder entdecken gemeinsam Spiel und Sprache

Fachtagung Frühe Förderung wirkt so gelingt s 11. März Sprachförderung im Vorschulalter. Monika Hürlimann, Stadt Luzern, Kinder, Jugend Familie

GUGS-Griffbereit unterwegs

DIE TRANSITION IN DEN KINDERGARTEN DER WORKSHOP MMC MAYA MULLE COACHING

Gesundheitsförderung im Setting Kindertagesstätte: Haltung und Wertschätzung in der Zusammenarbeit mit Eltern der Papilio-ElternClub

Unser Bild vom Menschen

Integrationsprojekte im Regierungsbezirk Karlsruhe Übersicht Elternprojekte

Aufsuchende Gesundheitshilfe Familienhebammen / Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin

Elternbildung an Schulen

Guter Start ins Kinderleben

Stärkung von elterlichen Kompetenzen zur Prävention von Kindeswohlgefährdung

Starke Bande Die Bedeutung der sicheren Eltern-Kind-Bindung

Fachtag Frühe Hilfen. Bundesinitiative. Aufsuchende Gesundheitshilfen in Dresden

primokiz 1 primokiz Wie kann frühe Förderung vernetzt werden?

Die Beteiligten. Kooperationspartner auf Bundesebene. Wissenschaftlicher Partner. Papilio e.v.

Jahres- und Wirkungsbericht 2018 des Vereins a:primo. nach dem Social Reporting Standard (SRS)

Gesundheitsförderung im frühen Kindesalter im Spannungsfeld zwischen Freiwilligkeit und Eingreifen

Geschäftsbericht 2014

Geschäftsbericht 2012

HIPPY (Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters)

Opstapje Schritt für Schritt

Flächendeckende Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder mit Sprachschwierigkeiten

Schwer erreichbare Eltern

Fachzentrum innerhalb der Erziehungsdirektion (Abteilung Jugend- und Familienangebote) Interdisziplinäres Team: Sozialarbeit Psychologie Heilpädagogik

Frühförderung in Winterthur

Interkulturelle Kompetenz

Geschäftsbericht 2013

Diakonisches Werk Neukölln-Oberspree e.v. Gefördert durch

GUGS-Griffbereit unterwegs

Unterstützung für risikobelastete Familien:

Niedersachsen packt griffbereite Rucksäcke. cke. Eine kleine Packanleitung

Kita-integrierte Deutschförderung

Nationales Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut

Bildungslandschaft Biel Bözingen Ein Projekt der Stadt Biel mit Unterstützung der Jacobs Foundation

Frühe Förderung - was ist das?

Daniel Albrecht Fachreferent für familienorientierte Gesundheitsförderung

Opstapje. Gliederung. 1. Theoretische Grundlagen von Opstapje 2. Vorstellung des Programms und dessen Ablaufs 3. Diskussion der Wirksamkeit

Prävention im frühen Kindesalter in der Familie am Beispiel des Programms schritt:weise

Chancengleichheit. Frühe Förderung als Armutsprävention. Fachtagung - Gesund ins Leben starten Prävention durch frühe Förderung

Jahres- und Wirkungsbericht 2017 des Vereins a:primo. nach dem Social Reporting Standard (SRS)

Familie ist die wichtigste Erziehungs- und Bildungsinstanz, und Eltern sind die wichtigste Ressource für die kindliche Entwicklung.

Ablauf der Präsentationen

Aufwachsen in der Region Wie gestalten kleinere und mittlere Gemeinden ein gutes Umfeld für die Frühe Förderung?

Öffentliche Ausschreibung Ausbau des Förderungsprogramms Opstapje

Wenn Kooperationen gelingen

Der Heilpädagogische Dienst

Investitionen in Kinder: Familienzentren und Children s Centres im Vergleich

Caritas - Sozialwerk St. Elisabeth Pädagogisch-Therapeutische Tagesgruppe Damme

RUCKSACK Ein Konzept zur Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich

Chancengleichheit für Migrantenkinder durch Elternbildung

Bildung ab Geburt?! Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Leistungsbeschreibung für das Angebot Erziehungsbeistand / Betreuungshelfer

FRÜHKINDLICHE BILDUNG IM KITA-ALLTAG

Helfen Sie einem. anderen Kind, obenauf zu sein bewerben Sie sich für eine. Erziehungsstelle!

Gesundheitsförderung ab Geburt Belastete Familien durch Elterntraining stärken

Schlussbericht primano. Frühförderung in der Stadt Bern Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zum Pilotprojekt

Gesundheitsförderung im frühen Kindesalter im Spannungsfeld zwischen Freiwilligkeit und Eingreifen

Unterstützung sozial benachteiligter, bildungsferner Eltern bei der Berufswahl ihrer Jugendlichen

Gesundheitsziel: Frühe Förderung der Entwicklung von Kindern. Was kann die Kinderund Jugendhilfe von der Frühförderung lernen?

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken: Präventions- und Gesundheitsförderungsstrategien. Bundespsychotherapeutenkammer

Ansprechpartnerin: Kathi Siepmann /

Konzept Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) der Stadt Zug. Kurzfassung

Kinder und häusliche Gewalt

Frühförderung und Frühe Hilfen Fachtagung Kassel 2010 Spiel-Raum Heilpädagogische und therapeutische Arbeit mit Müttern und Kleinkindern

Rucksack Ein Konzept zur Elternbildung und Sprachförderung für Eltern mit 4-6 jährigen Kindern

foederatio Paedo-medicorum helveticorum fpmh Ärztliche Union für Kinder und Jugendliche Union des Médecins d Enfants et d Adolescents

Nähe und Distanz als Herausforderungen professioneller Beziehungsgestaltung

Hilfe für Familien Ailelere Çare. Einrichtungshilfe für Familien und Jugendliche

Kinder und Familien in schwierigen Lebenslagen stärken Susanne Anliker

Gesundheitszentrum am Spiegelwald Frau Schieck, Frau Höhlig Auer Straße Grünhain-Belerfeld Tel.: Fax:

HIPPY Deutschland e.v

Bericht zur Evaluation der alternativen Umsetzungsmodelle des Programms schritt:weise

Stärken von Eltern Stärken. ElternLehre. Konzept und Entwicklung Marlies Bieri, MAS, Uettligen b. Bern

Netzwerktreffen Kinderbetreuung Frauenfeld

«Frühe Förderung» im Kanton St.Gallen

Empowerment von bildungsfernen Zielgruppen aus der Sicht der Praxis

Arche Kind & Familie. Mehrfach belastete Familien unterstützen Kindeswohl sichern

Frühe Hilfe in Bottrop

Konzept Sozialpädagogische Familienbegleitung (SPF)

Legislaturschwerpunkt «Frühförderung»

WAS IST MIT ARMUTSSENSIBLEM HANDELN

Transkript:

Beziehungs:weise Wie schritt:weise die Beziehung zwischen Eltern und Kindern stärkt Anke Moors, Geschäftsführung Verein a:primo 4. November 2016

Seite 2 Themen dieser Präsentation Verein a:primo Programm schritt:weise Grundhaltungen Wirkung des Programms Verbreitung in der Schweiz

a:primo Seite 3 Eckdaten Anlass für die Vereinsgründung 2006: Einführung des niederländischen Förderprogramms «Opstapje» in der Schweiz Anerkannt als gemeinnützige Organisation Tätig in der gesamten Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein Fachlich breit abgestützter Vorstand Engagiertes Team mit Fachwissen in Psychologie, Sozialarbeit, Sozialmanagement, Erziehungswissenschaft und Ethnologie Niederlassung in Lausanne schritt:weise an 22 Standorten, petits:pas an 4 Standorten

Vision Seite 4 Jedes Kind in der Schweiz soll sich gesund entwickeln und sein Potential bestmöglich entfalten können. Dabei haben die Eltern eine Schlüsselfunktion sie müssen diese praktisch ausüben können. Deshalb sollen sozial benachteiligte und bildungsferne Eltern eine massgeschneiderte Unterstützung erhalten, um ihren Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.

schritt:weise Seite 5 Kernpunkte des Programms Präventives Frühförderprogramm Dauer: 18 Monate Kombination von Hausbesuchen und Gruppentreffen Zielgruppe: sozial benachteiligte und bildungsferne Familien mit 1 bis 5 jährigen Kindern Spielend fördern und lernen Stärkung der Erziehungskompetenzen der Eltern Soziale Integration der Familie Geschulte Laiin als Hausbesucherin Modelllernen In der Praxis bewährtes Programm

schritt:weise Zielgruppe Seite 6 Sozial benachteiligte Familien mit Kindern zwischen 1 und 5 Jahren Familien mit tiefem Einkommen oder prekären Arbeitsverhältnissen Bildungsungewohnte Familien, Eltern mit niedrigem oder keinem Berufsabschluss Familien mit geringen mündlichen Kenntnissen der lokalen Sprache Familien mit Migrationshintergrund, wenige Kenntnisse über hiesige Systeme insbesondere Gesundheits- und Bildungssystem Sozial isolierte Familien Familien mit psycho-sozialen Belastungen (konflikthafte Trennung/Scheidung/Gewalt) Psychische und physische Belastungen, Krankheiten, Suchtverhalten Ca. 10% der Kinder wachsen in der Schweiz unter erschwerten Bedingungen auf Weitere Zielgruppe: Hausbesucherinnen

schritt:weise Ziele Seite 7 Programmziele Ebene Kind: die altersentsprechende Entwicklung aller Bereiche (motorisch, emotional, kognitiv, sprachlich, sozial) Ebene Eltern: Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenzen, Intensivierung einer förderlichen Eltern- Kind-Interaktion Ebene Familie: dauerhafte soziale Vernetzung mit anderen Familien im sozialen Nahraum

schritt:weise Mitarbeiterinnen Seite 8 schritt:weise Koordinatorin Fachperson: Tertiärer Abschluss in Sozialpädagogik, Sozialer Arbeit, Früher Kindheit, interkulturelle Kompetenzen sozial-kommunikative Kompetenzen Erfahrung mit Personalführung schritt:weise Hausbesucherin vergleichbare Erfahrung wie die Programmfamilien Erfahrung als Mutter Gute Deutschkenntnisse Bereitschaft Neues zu lernen

Programmumsetzung Seite 9 Programmvorlauf Programmdurchlauf 6 Monate (einmalig) 18 Monate Stufe I (9 Monate) Stufe II (9 Monate) Standortentwicklung Netzwerkbildung Schulung Koordinatorin Einstellung und Schulung der Hausbesucherinnen Gewinnung von Familien Erstkontakt mit Familien Materialbestellung Vertiefende Schulung der Hausbesucherinnen (10 Module) Anleitung und Coaching der Hausbesucherinnen Hausbesuche Wöchentlich (30 Kontakte à 30 Minuten) 14-täglich (15 Kontakte à 45 Minuten) Gruppentreffen Beginn nach 10 Wochen (ca. 2 Stunden) 14-täglich (11 Kontakte) 14-täglich (15 Kontakte) Datenerhebung für Qualitätssicherung durch Programmmitarbeiterinnen

Programmbausteine Seite 10 Hausbesuche Die Hausbesucherin übernimmt folgende Aufgaben: Mitbringen des schritt:weise Werkblatts und des passenden Spielmaterials Durchführung Spielaktivität mit dem Kind im Wechsel mit den Eltern Anleitung der Eltern gemäss den Elternkompetenzen im Umgang mit dem Kind Frage nach den spielerischen Interaktionen mit dem Kind zwischen den Hausbesuchen Klärung von Terminen, Einladung zum Gruppentreffen sowie Motivation zur regelmässigen Teilnahme

Programmbausteine Seite 11 Gruppentreffen Die Gruppentreffen haben folgende Ziele: Einführung und Vertiefung der 5 schritt:weise Elternkompetenzen Vermittlung von Bildungsinhalten zur Entwicklung, Erziehung von Kleinkindern, Gesundheit, Ernährung sowie zum Bildungssystem Vorstellung lokaler Angebote für das Kind, die Eltern und die Familie (z.b. Spielgruppen, MuKi-Deutsch, Kindergarten, Bibliothek) Soziale Vernetzung und Erfahrungsaustausch der schritt:weise Familien

Programmbausteine Seite 12 Anleitungstreffen Die Anleitungstreffen haben folgende Ziele: Wöchentliche Treffen zwischen Koordinatorin und Hausbesucherinnen Vorbereitung des nächsten Hausbesuchs Koordinatorin schult die Hausbesucherin im Umgang mit den Materialien und in der Anleitung der Eltern Reflexion des letzten Hausbesuchs Je nach Situation in der Familie Einleitung vertiefter Abklärungen beispielsweise zur Entwicklung des Kindes Koordinatorin gibt der Hausbesucherin eine Art Supervision für ihre Arbeit mit der Familie

Grundhaltung Seite 13 Förderung von Anfang an Stärkung der Eltern in ihrer Rolle als Erziehungsexperten Reflexion des Erziehungsverhaltens Reflexion äusserer Einflüsse und Abläufe Optimale Anpassung an gegebene Umstände Stimulierung des natürlichen Entwicklungspotentials von jungen Kindern Bereitstellung von Erfahrungs- und Erkundungsräumen Orientierung an vorhandenen Ressourcen Je früher ein Kind in einem entwicklungsfördernden Umfeld aufwächst desto mehr kann es für sein weiteres Leben profitieren und zu einem starken Mitglied der Gesellschaft werden.

Pädagogische Grundhaltung Seite 14 Elternkompetenzen Unterstützendes Elternverhalten Reden Sie mit Ihrem Kind Kind gerechte Kommunikation Wechselseitiges Verstehen Kind als Gesprächspartner ernst nehmen Illustration: Ingrid Friesen 2013 a:primo

Pädagogische Grundhaltung Seite 15 Elternkompetenzen Schenken Sie Ihrem Kind Aufmerksamkeit Reden Sie mit Ihrem Kind Beachten Sie die Interessen Ihres Kindes Lassen Sie Ihr Kind ausprobieren Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit Unterstützendes Elternverhalten Liebe, Wohlwollen Feinfühligkeit, Empathie Zuwendung Kind gerechte Kommunikation Wechselseitiges Verstehen Kind als Gesprächspartner ernst nehmen Unterstützende Interaktion Wertschätzung Anregung Unterstützung, Ermutigung, Lob Zutrauen Geduld Akzeptanz Struktur Wahrung der Autonomie

Wirkung Seite 16 Frühe Förderung Anregung aller Entwicklungsbereiche Erfahrung einer sicheren Bindung Früherkennung Erkennung von Entwicklungsauffälligkeiten Kindswohlgefährdung Soziale Integration der Familie Mobilisierung der familiären Ressourcen Kennenlernen familienbezogener Angebote am Wohnort soziale Vernetzung schritt:weise Elternbildung Stärkung der Erziehungskompetenzen Aufzeigen von Fördermöglichkeiten für das Kind Sensibilisierung auf altersspezifische Bedürfnisse der Kinder Stärkung der Eltern-Kind Beziehung Gesundheitsförderung Querschnittsthema im Programm eine Umgebung für gesundes Aufwachsen in der Familie stärken und schaffen

schritt:weise Seite 17 Erwiesene Wirkung des Programms Die Wirkung von schritt:weise wurde in diversen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Studien Schweiz Basisevaluation Marie Meierhofer Institut Zürich (2008-2011) Universität Bern im Rahmen der Untersuchung zum Projekt «primano» (2007-2012) Studien International Deutsches Jugendinstitut (2001-2006) Katholische Hochschule Berlin (2006-2008) Universität Nijmegen, Niederlande (1996) Universität Utrecht/Amsterdam, Niederlande (2001) Unter www.a-primo.ch/schritt:weise/evaluationen finden Sie weitere Informationen

schritt:weise Seite 18 Standorte schritt:weise in Umsetzung ca. 1800 geförderte Familien seit 2007 Birsfelden Basel Liestal Pratteln Solothurn Ost Solothurn West Langenthal Biel Winterthur Wallisellen Zug Vaduz Bern Ostermundigen Köniz La Broye Lausanne Genf

Herzlichen Dank. a:primo Technoparkstrasse 2 8406 Winterthur Schweiz www.a-primo.ch +41 52 511 39 40