Ein Nationalpark im Nordschwarzwald? Fakten, Voraussetzungen und. IHK Nordschwarzwald, Vollversammlung am 6. Juli 2011 in Freudenstadt

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Transkript:

Ein Nationalpark im Nordschwarzwald? Fakten, Voraussetzungen und Fragen IHK Nordschwarzwald, Vollversammlung am 6. Juli 2011 in Freudenstadt Geschäftsführer Andreas Braun Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg

Fk Fakten In Deutschland gibt es derzeit 14 Nationalparke. Von den Flächenländern haben lediglich Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg keinen Nationalpark. In Rheinland-Pfalz sind die Vorbereitungen inzwischen weit gediehen.

Die Fläche deutscher Nationalparke variiert zwischen 3000 Hektar (Jasmund/Rügen) und 450 000 Hektar (Wattenmeer). Ein Wald-Nationalpark in einer Region wie dem Schwarzwald sollte eine Größe von wenigstens 10 000 Hektar haben. 5000 Hektar reichten aus; aber die doppelte Fläche würde internationalen Standards entsprechen. Diese Fläche entspricht 2,6 Prozent der Fläche des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und etwa 1,3 Prozent der Fläche des gesamten Schwarzwalds. Baden-Württemberg ist mit etwa 1,4 Millionen Hektar eines der waldreichsten Länder in Deutschland. Ein Nationalpark mit der Größe von 10 000 Hektar nähme 0,28 Prozent der Landesfläche sowie 0,73 Prozent der gesamten Waldfläche des Landes ein.

Die Waldfläche im Land nimmt zurzeit kontinuierlich durch Aufforstung zu: jährlich um ca. 2000 Hektar (Forst BW). Vor 30 Jahren lag die Holzernte im Land bei 7 Mio. Festmeter im Jahr; heute sind es 11 Mio. (Forst BW) Di H h i N ti l k it d G öß 10 000 H kt d Die Herausnahme eines Nationalparks mit der Größe von 10 000 Hektar aus der Holznutzung entspräche dem Verzicht auf maximal 0,30 Prozent der gesamten jährlichen Holzernte im Land.

Das Instrument des Entwicklungsnationalparks ermöglicht eine sachte, kontinuierliche, abgefederte Entwicklung: Die Herausnahme wirtschaftlich genutzter Flächen aus der Nutzung kann über einen längeren Zeitraum erfolgen bis zu 25, 30 Jahre. Der Tourismus im Nördlichen und Mittleren Schwarzwald entwickelt sich seit vielen Jahren unterdurchschnittlich. Die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes für die Region ergeben folgendes Bild: Von Januar bis April 2011 verzeichnet Baden-Württemberg ein Wachstum von 6,9 Prozent bei den Ankünften und 5,6 Prozent bei den Übernachtungen. Der Nördliche Schwarzwald (3,4 und 1,6 Prozent) und der Mittlere Schwarzwald (2,9 und 0,5 Prozent) sind die Schlusslichter im Land. Dass die Zahlen überhaupt positiv sind, liegt maßgeblich am deutlich stärkeren Wachstum der Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim.

Voraussetzungen In besonders geeigneten Gebieten wird auf eine Bewirtschaftung bewusst verzichtet, um eine von menschlicher Nutzung unbeeinflusste Entwicklung zu ermöglichen. (Aus den Leitbildern des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Kap. 3.2.3) Fünf Prozent der Waldflächen in Deutschland sollen bis 2020 aus der Nutzung genommen werden. (Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung, 2008)

Die e Einrichtung von Großschutzgebieten ete ist international a sehr erfolgreich. e Sie stellen eine Produktentwicklung vor allem für Naturliebhaber dar und schaffen Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen. Wir werden deshalb Großschutzgebiete besser ausstatten. (Aus dem Koalitionsvertrag der baden-württembergischen Landesregierung, 2011) Nationalparke sind zu einem wichtigen Faktor regionaler Entwicklung geworden. Sie prägen das Erscheinungsbild einer Region und tragen mit dazu bei, das Image einer Region zu stärken. Damit fördern sie einen naturverbundenen Tourismus und erhöhen die Nachfrage nach regionalen Angeboten. (Europarc Deutschland, 2005)

Im Jahr 2007 generierten 51 Millionen Besucher der deutschen Nationalparke einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Einkommensäquivalent von etwas mehr als 69 000 Personen. (Regionalökonomische Effekte des Tourismus in deutschen Nationalparken, Bundesamt für Naturschutz 2009) Der Nationalpark bietet eine reelle Chance, die Region sowohl im Tourismus als auch darüber hinaus in wirtschaftlicher Hinsicht weiter zu entwickeln. Der regionalökonomische Effekt des Nationalparks ist aufgrund seines höheren Alleinstellungsmerkmals größer als bei einer Realisierung des Zielkonzepts innerhalb des Naturparks. Aus ökonomischer Sicht wird daher empfohlen, die Idee des Nationalparks weiter zu verfolgen. (Konzeption und Wirtschaftlichkeit des Nationalparks Teutoburger Wald/Eggegebirge; Roland Berger Strategy Consultants, 2010)

Fragen Wieso eignet sich ausgerechnet der Nordschwarzwald für einen Nationalpark? Der Nordschwarzwald steht in weiten Teilen für Wildnis. Hier finden sich noch große unzerschnittene Gebiete.

Werden Zäune und Schranken den Zugang zum Schwarzwald weiträumig abriegeln? (Käseglocke ) ( Käseglocke Nein. Erstens nimmt der Nationalpark nur eine sehr kleine Fläche des Naturparks Mitte/Nord ein (ca. 2,6 Prozent). Zweitens sollen die Besucher die Wildnis ja erleben können. Die Kernzone eines 10 000 Hektar großen Nationalparks muss am Ende zudem nur 7500 Hektar umfassen. Drohen wirtschaftliche Risiken durch einen Nationalpark? Ja, aber nur in einem sehr überschaubaren Maße und nur für eine bestimmte Branche, die Holzindustrie. Im mutmaßlichen Zielgebiet gibt es Moore, geringwüchsige Hochlagen, die wenig ertragreich sind, sowie bereits vorhandene Naturschutzgebiete, Bannwälder und Schonwälder, die ohnehin bereits zum Teil aus der Nutzung genommen sind. Die Chancen für Gastronomie, Hotellerie, Landwirtschaft und nachgelagerte Dienstleistungen sind ungleich höher. Außerdem entstehen neue Arbeitsplätze (Forschung, Bildung, Führungen, Infozentren etc.).

Können eventuelle wirtschaftliche Risiken minimiert oder abgefedert werden? Ja. Erstens durch einen Entwicklungsnationalpark, in dem die Herausnahme entsprechender Flächen aus der Nutzung sich auf einen Zeitraum von bis zu 25, 30 Jahren erstreckt. Zweitens, indem die Fläche ausschließlich aus Staatsforst genommen wird, was in der Region leicht möglich ist. Wo genau sind die Abgrenzungen g des Nationalparks? Wie legt man seine Umrisse fest? Dies geschieht in einem gemeinsamen Kommunikations- und Entscheidungsprozess zusammen mit den Gemeinden und Landkreisen. Eine ganz neue Studie des NABU hat ergeben, dass aus naturschutzfachlicher Sicht eine Fläche von 40 000 Hektar in Frage käme. Da 10 000 Hektar ausreichen, können strittige Flächen draußen bleiben. Kommunen können frei entscheiden und auch später dazu stoßen.

Der Schwarzwald ist doch eine bekannte Touristenregion wieso braucht es da überhaupt einen Nationalpark? Der Nordschwarzwald weist erhebliche strukturelle Defizite auf und hinkt der allgemeinen touristischen Entwicklung schon lange hinterher. Droht uns dann der Borkenkäfer? Der Borkenkäfer mag in der Tat besonders gern alte Fichten. Allerdings stehen in den Urwaldzellen des Nordschwarzwalds (zum Beispiel in den bestehenden Bannwäldern) zwischen bereits toten Fichten auch sehr vitale Kiefern, Weißtannen, Birken, Ebereschen und junge Fichten. Klimaforscher sagen der Fichte zudem ohnehin ihr Ende im Schwarzwald voraus.

Wir würde man ein Risiko durch Befall von Schädlingen dennoch beherrschen können? Dem dient die so genannte Managementzone des Nationalparks, welche die Kernzone umschließt. Wird die Landwirtschaft durch die Einrichtung eines Nationalparks geschädigt? Nein, im Gegenteil. Erstens gibt es im Zielgebiet keine Landwirtschaft. Und zweitens konsumieren die Nationalpark-Besucher vor allem die landwirtschaftlichen Produkte des Naturparks.

Die Wälder sind wichtige i CO 2 -Speicher -widerspricht i die Herausnahme von Wald nicht den Klimaschutzzielen? Ni Nein, erstens ist dafür die Fläche viel zu klein. Zweitens weiß man inzwischen, i dass die oberen 10 bis 20 Zentimeter intakter und unberührter Waldboden der viel größere CO 2 -Speicher sind als die oberirdische Holzbiomasse. Was passiert mit der Schwarzwaldhochstraße? Wird sie geschlossen? Nein, sie ist die natürliche natürliche Haupterschließungsroute für den Nationalpark.

Werden die Skilifte geschlossen? Nein. Sie liegen am Rand oder außerhalb des Nationalparks. Fließt Geld in die Region? Ja Ein kleiner Nationalpark wie der in der Eifel erhält ca 5 Millionen Euro im Ja. Ein kleiner Nationalpark wie der in der Eifel erhält ca. 5 Millionen Euro im Jahr. Der Nationalpark im Bayerischen Wald erhält erheblich mehr als 10 Millionen Euro im Jahr.

Finden sich Sponsoren für einen e Nationalpark? a In aller Regel: ja. Die meisten deutschen Nationalparke haben private Unterstützer. Auch große Firmen und Konzerne sind häufig bereit, Sponsoringgelder zu zahlen, da die Marke Nationalpark hohes Renommee genießt. Wird der Nationalpark den Naturpark abwürgen? Kommt es zum Aufbau von Doppelstrukturen? Nein. Nationalpark (Naturschutz) und Naturpark (nachhaltige Nutzung) verfolgen zum Teil unterschiedliche Ziele. In jedem Fall können sich beide ideal ergänzen. Üblicherweise profitiert ein Naturpark in erheblichem Maße von einem Nationalpark innerhalb seiner Grenzen. Welche Strukturen aufgebaut werden, entscheiden alle Beteiligten gemeinsam.

Kann ein Nationalpark überhaupt einen touristischen Mehrwert stiften? Ja. Zunächst handelt es sich um eine international starke, weltweit bekannte Erlebnismarke. Naturerlebnis und Wildnis-Erfahrung liegen im Trend. Dieser Trend wird laut Zukunftsinstitut anhalten. Ein Nationalpark vermag zusätzliche Tagesgäste aus den Ballungsräumen anzuziehen. Außerdem kann ein Nationalpark neue, zusätzliche Zielgruppen erschließen: von LOHAS bis hin zu Schulklassen und Bildungseinrichtungen aller Art. Auf schon im Fokus befindliche Zielgruppen wie Familien kann eine zusätzliche Faszination ausgeübt werden. Ausländische Gäste können wegen der Internationalität der Marke Nationalpark verstärkt angesprochen werden.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!