Mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Biotope der Metropolregion und Konsequenzen für den Naturschutz

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Transkript:

Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen Mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Biotope der Metropolregion und Konsequenzen für den Naturschutz Teilprojekt 4 Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement Zitiervorschlag: Dipl.-Ing. Christina Weiß Prof. Dr. Michael Reich Prof. Dr. Michael Rode Prof. Dr. Christina von Haaren WEIß, C., REICH, M., RODE, M., HAAREN, C. v. 2011: Mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf Arten und Biotope der Metropolregion und Konsequenzen für den Naturschutz. Ergebnisse aus dem BMBF-Projekt Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement am Institut für Umweltplanung der Universität Hannover. Vortrag im Rahmen des Abschlusskolloquiums des übergeordneten Verbundprojekts Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen am 05.07.2011 im Haus der Region in Hannover.

Gliederung Hintergrund Empfindlichkeitsanalyse und Bilanzierung Biotope Arten Maßnahmenvorschläge 2

Hintergrund Folgen des Klimawandels und Ableitung der Fragestellung Vorkommen und Ausprägung von Arten und Lebensgemeinschaften verändern sich (vgl. BERRY et al. 2003/2008, PETERMANN et al. 2007; NORMAND et al. 2007, LEEMANS & EICKHOUT 2004; POMPE et al. 2008; OLOFFSON et al. 2008) Welche möglichen Auswirkungen hat der Klimawandel auf Arten und Biotope in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen? Welche möglichen Konsequenzen ergeben sich daraus für den Naturschutz? Arealverschiebungen von Libellenarten (OTT 2001) 3

Hintergrund Inventar an Schutzgebieten und Biotopen in der Metropolregion FFH-Gebiet Vogelschutzgebiet Nationalpark Naturschutzgebiet 184 32 1 305 Flächen landesweit bedeutsamer Biotope 4903 Datenquelle: NLWKN 2008 4

Hintergrund Europarechtlich geschützte Arten (Anh. II u. IV FFH-Richtlinie, Anh. I Vogelschutzrichtlinie) und FFH-Lebensraumtypen (Anh. I FFH-Richtlinie) in der Metropolregion 124 Arten 49 FFH-Lebensraumtypen Mollusken 6 Käfer 4 Schmetterlinge 6 Libellen 7 Pflanzen 4 Säugetiere 257 Heiden und Magerrasen 10 Grünland 3 Höhlen 2 Wälder 12 Fische 9 Gebüsche 1 Amphibien 10 Reptilien 3 Vögel 50 Offenbodenbiotope und Felsfluren 4 Hochmoore 2 Gewässer 8 Sümpfe, Niedermoore und Ufer 7 Datengrundlage: NLWKN 2009a/2010a, 2009b/2010b; HECKENROTH & LASKE 1997; BAUER et al. 2005a,b Datengrundlage: NLWKN 2009 und NLF 2009 (Basiserfassungsdaten, Stand Nov. 2009); NLWKN 2008 (Daten der Standarddatenbögen) 5

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Wie werden Biotope durch den Klimawandel beeinflusst? Klimawandel Veränderung von Klimaelementen Niederschlag Lufttemperatur Biotope Habitatstruktur Artenzusammensetzung Sonnenscheindauer Veränderung von Umweltfaktoren Wasserhaushalt Wärmehaushalt Trockenstress Feuchtestress Erwärmung Boden, Wasserflächen, Luft Kältestress Auswirkungen auf Standortbedingungen Mechanische Einflüsse mechanische Belastung sowie Erosion und Sedimentation durch Überflutungen 6

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Wie verändern sich die Umweltfaktoren in der Metropolregion durch den Klimawandel? Änderungstendenz 2071-2100 zu 1961-1990 Umweltfaktor Parameter Zeitraum Trockenstress (Mesoklima) kwb GW Vegetationszeit (Mikroklima) Sonnenscheindauer Sommermonate Britton 2006 Feuchtestress (Mesoklima) kwb GW ausserhalb Vegetationszeit Erwärmung Sonnenscheindauer Sommermonate Britton 2009 Tmin Januar Kältestress Spätfrostrisiko Frühling Britton 2006 Starkregen Vegetationszeit Überflutungshäufigkeit ausserhalb kwb Vegetationszeit kwb = klimatische Wasserbilanz, GW = Grundwasserstand, Tmin = Minimumtemperatur 7

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Potenziell ungünstig beeinflusste FFH-Lebensraumtypen 7110* Lebende Hochmoore 7120 Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore - mittl. Schwankungsbereich des Grundwassers in der Vegetationszeit sinkt - klimatische Wasserbilanz in der Vegetationszeit sinkt - Trockenstress nimmt zu Fazit: ungünstige Beeinflussung *prioritärer FFH-Lebensraumtyp nach FFH-Richtlinie 8

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Potenziell ungünstig beeinflusste FFH-Lebensraumtypen 91E0* Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) - mittl. Schwankungsbereich des Grundwassers in der Vegetationszeit sinkt - Trockenstress nimmt zu - Einfluss ungünstig - Starkregen in der Vegetationszeit nehmen zu - Überflutungshäufigkeit steigt potenziell - Einfluss günstig Fazit: insgesamt ungünstige Beeinflussung, aber unsicher, wie stark sich die positive Beeinflussung auswirkt *prioritärer FFH-Lebensraumtyp nach FFH-Richtlinie 9

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Übersicht über potenziell ungünstig beeinflusste FFH- Lebensraumtypen in der Metropolregion (Auswahl) Wälder Moorwälder Feuchte Eichen-Mischwälder Schatthang- und Schluchtwälder Fichtenwälder Buchenwälder Gewässer Gehölzfreie Biotope der Sümpfe, Niedermoore und Ufer feuchte Heiden und Magerrasen Feuchtgrünland 10

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Wie bedeutend sind die einzelnen Umweltfaktoren in der Metropolregion? 49 FFH-Lebensraumtypen in insgesamt 75 Ausprägungen vorkommend (grundwasser- oder niederschlagsabhängig) Änderungstendenz 2071-2100 zu 1961-1990 Umweltfaktor Trockenstress (Mesoklima) (Mikroklima) Parameter kwb GW Sonnenscheindauer Zeitraum Vegetationszeit Sommermonate empfindlich reagieren 74 Ausprägungen Feuchtestress (Mesoklima) kwb GW ausserhalb Vegetationszeit Erwärmung Sonnenscheindauer Sommermonate in 62 Ausprägungen (84%) Trockenstress alleiniger entscheidender Faktor Kältestress Überflutungshäufigkeit Tmin Spätfrostrisiko Starkregen kwb Januar Frühling Vegetationszeit ausserhalb Vegetationszeit 11

Empfindlichkeitsanalyse Biotoptypen Übersicht über potenziell günstig beeinflusste FFH- Lebensraumtypen in der Metropolregion (Auswahl) trockenwarme Wälder trocken-warme Offenbodenbiotope und Felsfluren trockene Heiden und Magerrasen 12

Bilanzierung Biotoptypen Potenzielle Beeinflussung der FFH-Lebensraumtypen in der Metropolregion durch den Klimawandel 2071-2100 günstig 23% vermutlich günstig 3% ungünstig 60% vermutlich ungünstig 3% nicht wesentlich 12% n=75 Ausprägungen 13

Bilanzierung Biotoptypen Wie werden die FFH-Lebensraumtypen in den einzelnen FFH-Gebieten beeinflusst? 100% = Fläche aller FFH-Lebensraumtypen im jeweiligen FFH-Gebiet potenzielle Beeinflussung ungünstig vermutlich ungünstig nicht wesentlich vermutlich günstig günstig Datengrundlage: NLWKN 2009 und NLF 2009 (Basiserfassungsdaten, Stand Nov. 2009); NLWKN 2008 (Daten der Standarddatenbögen) 14

Empfindlichkeitsanalyse Tier- und Pflanzenarten Wie werden Tier- und Pflanzenarten durch den Klimawandel beeinflusst? Beeinflussung durch den Klimawandel 15

Empfindlichkeitsanalyse Tier- und Pflanzenarten Potenziell ungünstig beeinflusste Art der FFH-Richtlinie Laubfrosch (Hyla arborea) Laichhabitate: - zunehmender Trockenstress in der Vegetationszeit verringertes Angebot an Laichhabitaten und verringerte Wasserführung - Einfluss ungünstig Jagdhabitate: - keine wesentliche Beeinflussung Winterhabitate: - keine Beeinflussung Fazit: insgesamt ungünstige Beeinflussung 16

Empfindlichkeitsanalyse Tier- und Pflanzenarten Potenziell günstig beeinflusste Art der Vogelschutzrichtlinie Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) Brut- und Jagdhabitat: - zunehmender Trockenstress in der Vegetationszeit Zunahme offener, lichter Wälder und Heiden - zunehmende Sonnenscheindauer in den Sommermonaten zunehmende Bodenerwärmung (CROTACH o.j.) Fazit: günstige Beeinflussung 17

Bilanzierung Tier- und Pflanzenarten Potenzielle Beeinflussung der in der Metropolregion vorkommenden europarechtlich geschützten Arten (n=124) durch den Klimawandel 2071-2100 gegliedert nach ihrer Gefährdung (Rote Liste NDS) Anzahl Arten 40 30 20 10 0 0 1 2 3 R * Gefährdungskategorie nicht in der Grafik: 19 Arten für die eine Gefährdungseinstufung fehlt Beeinflussung ungünstig vermutlic h ungünstig nicht wesentlich vermutlic h günstig günstig Gefährdungskategorie 0 = ausgestorben oder verschollen 1 = vom Aussterben bedroht 2 = stark gefährdet 3 = gefährdet R = extrem selten * = keine Gefährdung 18

Empfindlichkeitsanalyse und Bilanzierung Fazit potenzielle Verschlechterung des Erhaltungszustands einer großen Zahl an geschützten Biotoptypen potenziell negative Folgen für geschützte Arten, die sie als Habitate nutzen Auswirkungen auf die Verwirklichung von Schutzzielen Bedarf an Anpassungsmaßnahmen Tofield 2009 19

Maßnahmenvorschläge Maßnahmenvorschläge zur Anpassung an den Klimawandel (1) Belastungen reduzieren (2) Vorkommen erweitern (3) Vorkommen vernetzen (4) Pflegemaßnahmen anpassen (5) Schutzziele anpassen (CIPRA 2009) 20

Maßnahmenvorschläge (1) Belastungen reduzieren Störung des Grundwasserhaushalts bei Landbiotopen Maßnahmen - Entwässerungsgräben schließen - Drainagen beseitigen - Sohlanhebung bei eingetieften Fließgewässern - Grundwasserentnahme im EZG verringern - Entkusseln von Mooren 21

Maßnahmenvorschläge (2) Vorkommen erweitern große Flächen schaffen Innenverdichtung auf Flächen mit Standortgradienten ausdehnen - Exposition - Grundwassernähe - Bodentypen - Höhengradient 9130 Waldmeister-Buchenwald Kartenhintergrund oben: LGN VKV (Mapservice), Datengrundl. unten: NLF 2009 (Bas.erfass.daten) 22

Maßnahmenvorschläge (3) Vorkommen vernetzen Vorkommensfrequenz erhöhen Biotopverbund, Barrieren beseitigen, Durchlässigkeit der Landschaft erhöhen (4) Pflegemaßnahmen anpassen Wasserhaushalt: Grundwasserneubildung erhöhen - Waldumbau, Offenland von hoher Rauigkeit schaffen Wassereinleitung, Vernässungsmaßnahmen - aus Oberflächengewässern - aus Grundwasser 23

Maßnahmenvorschläge (5) Schutzziele anpassen Anpassung von Schutzzielen erst, wenn Maßnahmen keinen Erfolg haben Monitoring Keine Neuorientierung des Naturschutzes ( wandernde Schutzgebietsgrenzen ) derzeit wertvolle Flächen werden auch in Zukunft die wertvollen sein (nährstoffärmer, nasser/trockener als Umgebung) Aber Klimawandeleinfluss mit Maßnahmen kompensieren 24

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 25