Geschichte N. H. Die Modernisierung des Militärwesens unter Friedrich Wilhelm I. - Fortschritt für die Militärpolitik? Studienarbeit
Die Modernisierung des Militärwesens unter Friedrich Wilhelm I. - Fortschritt für die Militärpolitik? Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung S. 2 2. Militär und preußischer Staat im 17. Jahrhundert S. 3 3. Der Aufstieg Preußens zur großen Militärmacht S. 5 3.1. Innere Reformen im Finanzwesen und der Verwaltung S. 5 3.2. Erste Reformen im Militär S. 8 3.3. Reformen im Rekrutierungswesen Das Kantonsystem S. 10 3.4. Die Armee als wirtschaftlicher und sozialer Motor S. 13 4. Fazit S. 14 5. Quellen- und Literaturverzeichnis S. 16 1
1. Einleitung In seiner Zeit als Kronprinz, machte der König die Erfahrung, dass es um den preußischen Staat nicht gut bestellt war und bereitete sich deshalb sorgfältig auf seine späteren Aufgaben als König vor, um die Stellung seines Heimatlandes in Zukunft verbessern zu können. In der folgenden Arbeit werde ich mich mit der Entwicklung des Militärwesen, der Wirtschaft und der Gesellschaft in Preußen beschäftigen und man wird bei genauerer Betrachtung eine Symbiose feststellen. Diese Komponenten sollen mir helfen, meine These zu belegen. Dass in der Regierungszeit 1713-1740 von Friedrich Wilhelm I. durch seine Reformen und seiner Zielstrebigkeit ein großer Fortschritt für Preußen und die Militärpolitik erreicht worden ist. Zunächst werde ich mich mit dem Zustand Preußen vor der Zeit der Regierungsübernahme des Soldatenkönigs auseinandersetzen. Man wird einen Einblick darüber erhalten, wie es um das Heerwesen und die dahinter stehenden Beteiligten bestellt war. In dem nächsten Kapitel werde ich die Reformpolitik und vor allem das Werbungssystem von Soldaten aufzeigen. Außerdem soll die Einbindung der Wirtschaft in das Militär und somit eine wichtige Grundlage für das stehende Heer, dargestellt werden. Im Folgenden werde ich dann auf die Veränderungen der Bevölkerung eingehen bis zum Zeitpunkt des Todes vom König, und wie sich ihr Leben durch das neue Militärwesen entwickelt hat, wovon jede Schicht der Bevölkerung betroffen war. Des Weiteren soll erkenntlich gemacht werden, in welchem Umfang es Friedrich Wilhelm I. schaffte, den preußischen Staat innerhalb seiner Regierungszeit zu formen. Mit diesen Thematiken möchte ich versuchen darzulegen, dass die Reformen in allen Bereichen des täglichen Lebens Einzug gehalten haben und ein Fortschritt für das gesamte Land waren. 2
2. Militär und preußischer Staat im 17. Jahrhundert Um die These grundlegend zu erläutern, ist zunächst eine kurze Zusammenfassung über die vorherrschenden Zustände essenziell angebracht, um dadurch die Bedingungen des Handelns Friedlich Wilhelms aufzuzeigen. Zunächst einmal soll der Zustand im Militärwesen unter Augenschein genommen werden, welcher im weiteren Verlauf dieses Kapitels, an den Aspekt der Wirtschaft anknüpft. Mit dem Amtsantritt Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1640 kam ein Wegbereiter zur Entstehung eines stehenden Heeres. Er wollte eine Streitkraft mit Männern bilden die aus dem eigenen Land stammen und sie in Kriegs- und Friedenszeiten zum Erhalt seiner Macht einsetzen. Denn bis dahin bestanden die Militärstruppen meist aus einem zusammen gewürfelten Haufen von Söldnern die weder Vaterlandsehre, noch Respekt vor der Bevölkerung hatten und nur ein Interesse an ihrer Bezahlung hatten. 1 Ein anderer Teil dieser Armee waren die Bauern, welche für ihre Gutsherren Frontdienste leisteten, sich aber mit einem Krieg und dem Umgang einer Waffe nicht auskannten. Aber auch die Frauen hatten ihre festen Aufgaben, wie der Sanitätsversorgung und der Beschaffung von Lebensmitteln. Wenn tausende von Soldaten in eine Schlacht zogen gab es keine einheitlichen Gewehre, Banner und Uniformen, was alles zu einer Schwächung der Kampfstärke &-moral führte. Im 17. Jahrhundert kam es oft zum Verleih der Truppen eines Landes an seine Bündnispartner um den kostspieligen Truppenunterhalt sicherzustellen. 2 Ein Beitrag zum Truppenunterhalt lieferten auch die Gemeinden, wenn sie den Soldaten Einquartierungen zur Verfügung stellen mussten sowie Nahrung für die Armee. Zum Anfang des 17. Jahrhunderts gab es dann eine Machtteilung zwischen den Landesständen und dem Landesherrn in wichtigen Angelegenheiten, wie den Finanzen. Im Finanzbereich mussten unter anderem Steuern bewilligt werden. Somit hatten sie auch entscheidenden Einfluss auf die Truppenstärke, denn der Unterhalt einer Armee war sehr kostenintensiv. Es wurde nun immer deutlicher, wie schwer es war, die nötigen Mittel für ein stehendes Heer aufzubringen. Ungeachtet der schlechten Wirtschaftslage nach dem Dreißigjährigen Krieg, waren die Stände, die Geldquelle. Heutzutage würde man aus politischer Sicht sagen, dass es die 1 Fiedler, Siegfried: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Kabinettskriege, Band 2, Koblenz 1986, S.93. 2 Bernhard R. Kroener: Das Schwungrad an der Staatsmaschine? Die Bedeutung der bewaffneten Macht in der europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit, in: Kroener, Bernhard R. / Pröve, Ralf (Hrsg.): Krieg und Frieden - Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, Paderborn-München- Wien-Zürich 1996, S. 14-21. 3