Evidenz in der Mutterschaftsvorsorge bei unauffälliger Schwangerschaft Ralf L. Schild
Gewichtsbestimmung Initial Bestimmung von Größe, Gewicht und BMI Keine Evidenz für wiederholte Messungen bei unaufälligem Verlauf Kann zu vermehrter mütterlicher Ängstlichkeit führen Dawes et al., 1991
Routinemäßige vaginale Untersuchung Ja: D-B-F-I Nein: DK - NL - IR - GB Multicenterstudie mit n = 5600 Schwangeren Kein Unterschied in der Frühgeburtsrate Buekens et al., RANDOMISED CONTROLLED TRIAL OF ROUTINE CERVICAL EXAMINATIONS IN PREGNANCY Lancet 1994, Vol. 344, Issue 8926, 841-844
Antepartales CTG und OBT CTG: keine Evidenz bei fehlenden Risiken unauffälligem Verlauf der Gravidität OBT: keine Evidenz, da u.a. bis zu 15 % der CTG-Ableitungen nicht eindeutig beurteilbar Pattison et al., 2000; Figueras et al., 2003; Lagrew et al., 1995 und
Amnioskopie Entdeckt nicht die Mehrzahl der Mekoniumbeimengungen Ein auffälliger Befund korreliert nicht mit einer kindlichen Gefahrensituation sub partu Keine Evidenz Crowley et al., 2000; Levran et al., 1998
Hypotonie Niedriger Blutdruck häufiges Symptom Von Ausnahmen abgesehen keine Therapie nötig Evidenz-basierte Daten zur Behandlung fehlen.
Bakterielle Vaginose- Screening n = 4429 Schwangere in Wien,15+ - 19+ SSWo.
Frühscreening auf Infektionen Normale Flora: Risiko einer Frühgeburt um 75 % Fehlende Laktobazillen, partielle bakterielle Vaginose, Mycoplasma hominis: Risiko einer Frühgeburt
CMV- Serologie CMV: häufigste kongenital erworbene Infektion Risiken: mentale Retardierung, sensineurale Defekte Contra: Kosten, keine Behandlung möglich (?) Pro: durch hygienische Maßnahmen Nigro et al., 2003; Yow et al., 1992; Adler et al., 1996; Ville, 1998; Enders et al., 2001
CMV
CMV
Toxoplasmose- Serologie Screening ja: F-A Screening nein: D - Rest-Europa Unzureichende Datenlage Wenn Screening, dann alle 8-12 Wochen bei Seronegativität Peyron et al., 2000; Lebech et al., 1999; Wallon et al., 1999
Toxoplasmose- Serologie
Streptokokken der Gruppe B Universelles Screening mit recto-vaginalen Kulturen auf GBS zwischen 35 und 37 SSWo. empfohlen Smaill et al., 2000; Benitz et al., 1999
Lebensführung vor und in der Schwangerschaft Ralf L. Schild
Vitamine - Folsäure 400-800 μg / Tag Neuralrohr schließt sich bis zum Ende der Risiko NTD um 70% reduziert 4. Woche p.c. = 6. Woche p.m. 5 mg / Tag: belastete Vorgeschichte antiepileptische Medikation Diabetes Harris, 2009
Metafolin : L-5-Methyltetrahydrofolat Geringere Maskierung eines B12- Mangels Geringere Interaktion mit anderen Medikamenten
Präkonzeptionelle Einnahme von Folsäure ist mit einer Senkung der frühen Frühgeburtsrate von 50-70 % assoziiert. Je länger die Dauer der präkonzeptionelle Folsäureeinnahme war, desto niedriger die Frühgeburtsrate
Vitamin D Mangel an Vitamin D kann zu Rachitis und Krämpfen bei Neugeborenen führen. Supplementierung bei dunkelhäutigen mit geringer Sonnenexposition erwägen Australia, 2008
Omega-3-Fettsäuren 5 RCT zur pränatalen Gabe von DHA Kein Schaden für die Kinder Entwicklungsvorteile eher bei frühgeborenen Kindern zu verzeichnen DHA = Docosahexaensäure
Sport n = 11759 Probandinnen Sport: kein schädlicher Effekt Kein Sport: niedrigeres Geburtsgewicht
Sport Guter analgetischer Effekt - höhere Endorphinwerte sub partu Ausschließlich aerobe Belastung empfohlen Maximale Herzfrequenz 140-150 / Minute Diese Grenze wird aber kontrovers diskutiert. Bung, 2005
Bestzeit: 2h 36min Trainingspensum vorher: Trainingspensum während: 107 km/woche Trainingsstopp 3 Tage vor Sectio (37+ SSWo.) Wiederbeginn 8 Tage nach Sectio 155 km/woche
Weitere Sportarten Schnorcheln: kein Problem Sport mit Sturzgefahr: individuelle Lösung Höhe: bis 2500 m Sauna: max. 10-20 min. bei 90-100 C, kein Sprung ins kalte Wasser Bung, 2005
Reisen Thromboserisiko in allen Trimestern gleich hoch Auslandskrankenversicherung Impfungen, Malariaschutz Cave starke Sonneneinstrahlung Indometacin im Handgepäck
Reisen