Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten für Lernende und Lehrpersonen an der BMS gibb

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Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 2/11 Grundsätzliches Interdisziplinäres Denken und Handeln an einer Schule setzt eine Haltung voraus, die sich an Nach- haltigkeit orientiert. An der BMS gibb werden Lernende, Lehrpersonen und die Abteilungsleitung in den Aufbau und die Pflege einer Kultur der Interdisziplinarität eingebunden. Interdisziplinäre Fragestellungen vernetzen verschiedene Fachbereiche miteinander und binden be- rufsbezogene Erfahrungen von Lernenden ein. Durch das Zusammenführen von Perspektiven aus verschiedenen Fächern stellt dieser Unterricht einen Mehrwert sicher, der die Möglichkeiten eines Einzelfachs übersteigt. Für die Lernenden bedeutet das: Sie haben die Gelegenheit, sich wichtige Kompetenzen anzueignen und diese für ein späteres Studium zu trainieren, sich in Gruppen mit fächerübergreifenden Themen zu beschäftigen und die Resultate dieser Auseinandersetzung in schriftlicher und mündlicher Form zu präsentieren. Um die Methodenkompetenz zu vertiefen, werden die verschiedenen Arbeitsphasen systematisch reflektiert. Die Lehrpersonen arbeiten eng zusammen, gestalten den Unterricht im Team, nehmen gegenseitig Einblick ins andere Fach und entwickeln fächerübergreifende Aufgabenstellungen mit möglichst ho- hem Praxisbezug. Die Lehrenden begleiten die Lernenden und ihre interdisziplinären Projekte, geben fachliche Impulse und methodische Hilfestellungen. Um Interdisziplinäres Arbeiten zu ermöglichen, braucht es besondere Unterrichtsgefässe wie das interdisziplinäre Arbeiten in den Fächern und die interdisziplinäre Projektarbeit, die eine passende Organisationsform für diese Unterrichtsart bilden. Die Wegleitung hält die organisatorischen und inhaltlichen Richtlinien für die schulinterne Umsetzung an der BMS gibb fest. Die jährlich stattfindende Präsentationswoche der interdisziplinären Projektarbeiten im Februar för- dert den Austausch zwischen Lernenden verschiedener Klassen sowie den Lehrenden und der Abtei- lungsleitung.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 3/11 1 Interdisziplinäres Arbeiten im Überblick Die folgenden Erläuterungen orientieren sich an den Richtlinien zum interdisziplinären Arbeiten, wie sie im Rahmenlehrplan für die Berufsmaturitätsschulen festgehalten sind. Das interdisziplinäre Arbeiten im Berufsmaturitätsunterricht umfasst das interdisziplinäre Arbeiten in den Fächern (IDAF) und die interdisziplinäre Projektarbeit (IDPA). An der BMS gibb werden die 40 Unterrichtslektionen, die für die IDPA zur Verfügung gestellt werden müssen, in der Lektionen- Tafel ausgewiesen. Weil in diesem Zusammenhang mit Jahreslektionen gearbeitet wird, sind es faktisch 38 Lektionen. Im Rahmenlehrplan ist zudem vorgesehen, dass die Lernenden nochmals 40 Lektionen in ihrer unterrichtsfreien Zeit für die IDPA aufwenden. Die IDAF- Lektionen werden nicht in der Lektionen- Tafel erfasst. Sie gehen zu Lasten der an IDAF be- teiligten Fächer. Die Anzahl der tatsächlich erteilten IDAF- Lektionen wird von der Abteilungsleitung der BMS gibb über die Zuordnung der Fächergruppen und der Module (siehe 1.2) festgelegt. Im Lernbereich der IDAF darf der zusätzliche Aufwand, der in der unterrichtsfreien Zeit geleistet werden muss, die Hälfte der im Unterricht zur Verfügung gestellten Lektionen nicht übersteigen. 1.1 Allgemeine Bildungsziele Ausschlaggebend für den Gesamterfolg von interdisziplinären Arbeiten ist, ob Erkenntnisse, Denkweise und Methoden aus mindestens zwei Fächern so integriert werden, dass der Kom- petenz- und Erkenntnisgewinn die Möglichkeiten eines Einzelfaches übersteigt. IDAF und IDPA bereiten die Lernenden auf die Bewältigung interdisziplinärer Arbeiten auf Fachhochschulstufe vor. 1.2 Förderung von Kompetenzen Die Lernenden sollen im Rahmen von IDAF und IDPA in den folgenden Kompetenzen gefördert wer- den: Methodisches Vorgehen Planung und Durchführung von Projekten Sozialkompetenz Informationssuche Nachhaltigkeitsorientiertes Denken Kreative Betätigung Kommunikation und Präsentation Diese Kompetenzen werden im IDAF erworben und in der IDPA umgesetzt.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 4/11 Mit Blick auf die Bewertbarkeit der aufgeführten Kompetenzen müssen die Lernenden zum erfolgrei- chen interdisziplinären Arbeiten minimal über die drei folgenden Handlungskompetenzen verfügen: Projektmanagement (Kompetenzen Methodisches Vorgehen sowie Planung und Durch- führung von Projekten ) Recherchieren (Kompetenz Informationssuche ) Dokumentieren und Präsentieren (Kompetenz Kommunikation und Präsentation ) Aus diesen Vorgaben wurden für die BMS gibb drei Module definiert, die einer IDAF- Unterrichts- sequenz zugrunde liegen sollen: Modul 1: Methodisches Vorgehen Fragestellung, Hypothese oder Gestaltungsidee formulieren (Was ist eine gute Fragestellung?) Daten erheben, analysieren, darstellen (Wie werte ich erhobene Daten aus Versuchen, Umfragen, Interviews aus?) Resultate beschreiben und interpretieren (Wie stelle ich die Resultate dar?) Arbeiten mit Formatvorlagen (Wie gestalte ich eine schriftliche Arbeit bzw. eine Kurzdokumentation?) Modul 2: Informationssuche und Verarbeitung verschiedenartige Informationsquellen nutzen und bewerten (Welche Informationsquellen sind in welchem Zusammenhang empfehlenswert?) Informationen beschreiben und interpretieren (Wie bewerte ich Informationen?) Ergebnisse von Recherchen in geeigneten Medien festhalten (Wie gehe ich beim Recherchieren vor?) korrekt zitieren und bibliografieren (Wie vermeide ich ein Plagiat?) Modul 3: Kommunikation und Präsentation Ergebnisse und ihre Erarbeitung vor Publikum präsentieren und kommentieren (Wie hole ich das Publikum ab? Was sind meine Kernaussagen?) Präsentationstechniken auswählen und anwenden (Welche Präsentationsform ist für welchen Inhalt geeignet?) Arbeitsprozess festhalten und reflektieren (Wie kann mich das Arbeitsjournal bei meiner Arbeit unterstützen?) Die überfachliche Kompetenz Planung und Durchführung von Projekten wurde aus folgenden Überlegungen heraus nicht berücksichtigt: In einigen Ausbildungsgängen unserer Lernenden wird dieser Kompetenz im entsprechenden Fachunterricht grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Die Organisation der IDPA sieht vor, dass zentrale Elemente des Projektmanagements wie das Definieren von Meilensteinen (z.b. Projektskizze, Grobkonzept) und das Zeitmanagement teilweise oder vollständig vorgegeben werden.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 5/11 1.3 Bewertung 1.3.1 Gesetzliche Grundlagen für die Notengebung Auszug aus der Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität (Berufsmaturitätsverordnung, BMV) vom 24. Juni 2009 : Art. 24 Notenberechnung [ ] 5 Im interdisziplinären Arbeiten ergibt sich die Note je zur Hälfte aus der Note für die interdisziplinäre Projektarbeit [IDPA] und der Erfahrungsnote [Semesternoten IDAF]. 6 Die Note für die interdisziplinäre Projektarbeit [IDPA] ergibt sich aus der Bewertung des Arbeits- journals, des Produkts und der Präsentation. [ ] Art. 25 Bestehen 1 Für das Bestehen der Berufsmaturitätsprüfung zählen: a. die Noten in den Fächern des Grundlagenbereichs; b. die Noten in den Fächern des Schwerpunktbereichs; c. die Noten in den Fächern des Ergänzungsbereichs; d. die Note für das interdisziplinäre Arbeiten. [ ] 1.3.2 Bewertung IDAF BMS 1 und Teilzeit- BMS 2 (Dauer von mehr als zwei Semestern) Die Erfahrungsnote IDAF ist der Mittelwert (gerundet auf halbe Noten) von zwei IDAF- Semester- noten. Zwei bewertete IDAF- Module im selben Semester (jeweils auf Zehntelnoten gerundet) erge- ben eine IDAF- Semesternote (gerundet auf halbe Noten). Diese wird in den Promotionen nicht be- rücksichtigt. Die Bewertung der einzelnen Leistungen bezieht sich je zur Hälfte auf die der IDAF- Unterrichtssequenz zugrunde liegende Kompetenz und den gewählten Inhalt. Die Erfahrungsnote IDAF ergibt zusammen mit der Note für die IDPA (gerundet auf halbe Noten) die Note im interdisziplinären Arbeiten, welche für das Bestehen der Berufsmaturitätsprüfung zählt. 1.3.3 Bewertung IDAF Vollzeit- BMS 2 (Dauer zwei Semester) Die Zeugnisnote IDAF ist der Mittelwert (gerundet auf halbe Noten) von mindestens drei während IDAF erbrachten und benoteten Leistungen (jeweils auf Zehntelnoten gerundet). Sie wird im Zeugnis für das zweite Semester ausgewiesen und in der Promotion nicht berücksichtigt. Die Bewertung der einzelnen Leistungen bezieht sich je zur Hälfte auf die der IDAF- Unterrichtssequenz zugrunde liegen- de Kompetenz und den gewählten Inhalt. Die Zeugnisnote IDAF (gleichzeitig Erfahrungsnote) ergibt zusammen mit der Note für die IDPA die Note im interdisziplinären Arbeiten, welche für das Bestehen der Berufsmaturitätsprüfung zählt.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 6/11 1.3.4 Bewertung der IDPA Die Note für die IDPA ergibt sich aus der Bewertung des Produkts, der Präsentation und des Arbeits- journals. Die Bewertung aller gewichteten Bereiche wird mit der Note IDPA (gerundet auf ganze und halbe Noten) ausgewiesen. Es gelten folgende Gewichtungen: schriftliche Arbeit kreative oder technische Produktion bewertete Bereiche Gewichtung bewertete Bereiche Gewichtung Inhalt und Form 50% erarbeitetes Produkt und 50% der Dokumentation schriftliche Kurzdokumentation Präsentation 30% Präsentation 30% Arbeitsjournal 20% Arbeitsjournal 20% 2 Interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern 2.1 Vorgaben und allgemeine Bemerkungen zur Organisation An einer IDAF- Unterrichtssequenz, der zwei oder drei Module zugrunde liegen, sind mindes- tens zwei Fächer beteiligt. Die gesamte IDAF- Ausbildung wird auf verschiedene Fächergrup- pen verteilt. Die Abteilungsleitung der BMS gibb entscheidet über die Zuordnung der Fächergruppen, die eine IDAF- Unterrichtssequenz durchführen, den Zeitpunkt der Durchführung und definiert die Module, die der IDAF- Sequenz zugrunde liegen sollen. Die an einer IDAF- Sequenz beteiligten Lehrpersonen legen die Organisationsform fest: inter- disziplinäre Unterrichtssequenz, Kleinprojekte, selbstorganisiertes Lernen und andere (alter- nativ oder kumulativ). In der Vollzeit- BMS 2 finden die IDAF- Sequenzen (3 Module) im Rah- men einer IDAF- Woche statt (siehe Punkt 2.4). Für eine IDAF- Sequenz (2 Module) müssen in beiden Fächern zusammen im Minimum 12 Lektionen im Unterricht zur Verfügung gestellt werden. Die Hausaufgaben im Zusammen- hang mit der IDAF- Sequenz dürfen die Hälfte der im Unterricht zur Verfügung gestellten Lek- tionen nicht übersteigen. Die IDAF- Sequenzen werden nach Möglichkeit anfangs Semester durchgeführt, damit sie nicht zusätzlich die bereits arbeitsintensive Schlussphase belasten. Zu Beginn der IDAF- Unterrichtssequenz müssen den Lernenden die Bewertungskriterien der zu benotenden Leistungen schriftlich abgegeben werden. Die an IDAF beteiligten Lehrperso- nen entscheiden, ob Einzel- oder Teamleistungen bewertet werden. 2.2 Organisation BMS 1 In den 6 oder 8 Semestern finden zwei IDAF- Sequenzen statt, die in fixen Fächerkombinati- onen durchgeführt werden. Den beiden IDAF- Sequenzen liegen je zwei Module zugrunde. 2.3 Organisation Teilzeit- BMS 2 In den 4 Semestern finden zwei IDAF- Sequenzen statt, die in fixen Fächerkombinationen durchgeführt werden. Den beiden IDAF- Sequenzen liegen je zwei Module zugrunde.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 7/11 2.4 Organisation Vollzeit- BMS 2 In der Kalenderwoche 38 findet eine IDAF- Woche statt. Lehrpersonen und Lernende der BMS2- Klassen sind vom Sporttag der BMS gibb dispensiert, der traditionell in dieser Woche durchgeführt wird. Somit stehen den Lernenden 37 Lektionen für die IDAF zur Verfügung. Diese Lektionen dürfen nicht für den Fachunterricht zweckentfremdet werden. Pro Klasse bestimmen die Lehrpersonen der zwei federführenden Fächer Thema, Methode und Produkt einer Mini- IDPA. Im Rahmen dieser Mini- IDPA werden die Kompetenzen der Module 1 bis 3 erworben und angewendet. Nebst fixen Inputveranstaltungen, die sich an alle Lehrpersonen und Lernenden der BMS2- Klassen richten, können die federführenden Lehrpersonen Unterrichtssequenzen festlegen, die im Klassenverband durchgeführt werden. In der übrigen Zeit arbeiten die Lernenden selbständig (SOL) und werden von allen in der Klasse involvierten Lehrpersonen im Rahmen des Stundenplans betreut. Die beiden Lehrpersonen der federführenden Fächer informieren die Lernenden und alle in der Klasse involvierten Kolleginnen und Kollegen über den klassenspezifischen Stundenplan und die Rahmenbedingungen der Mini- IDPA. Sie können die Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung anfragen oder Angebote zur Unterstützung annehmen. Federführende Lehr- personen dürfen während der IDAF- Woche ihre anderen Klassen nach Bedarf beschäftigen. Für das Arbeiten mit Formatvorlagen (Modul 1) wird mehrere Male ein Workshop Word an- geboten, zu dem sich die Lernenden auf freiwilliger Basis anmelden können. Die Bewertung des Produkts der Mini- IDPA liegt in der Verantwortung der federführenden Lehrpersonen. Bei der Bewertung der Präsentation können zu einer federführenden Lehrper- son auch andere in der Klasse involvierte Kolleginnen oder Kollegen hinzugezogen werden. Um eine gültige Bewertung zu gewährleisten, müssen zwei Lehrpersonen anwesend sein und sich in die Beurteilung einbringen. 2.4.1 Exemplarischer Stundenplan für die IDAF- Woche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Inputveranstaltung (alle, fix) Erläuterungen der Rahmenbedingun- gen, Inputs zu den Modulen 1 und 2 (ca. 1 Lektion) Präsentation der Mini- IDPA klassenspezifische Einführung in The- ma, Methode und Produkt der Mini- IDPA und Übungen zum Modul 2 Abgabe Produkt Mini- IDPA Präsentation der Mini- IDPA Mittag Mittag Mittag Mittag Mittag Inputveranstaltung (alle, fix) zu Modul 3 (ca. 1 Lektion) freier Halbtag Workshop Word (Formatvorlagen) freiwillig Workshop Word (Formatvorlagen) freiwillig

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 8/11 3 Interdisziplinäre Projektarbeit 3.1 Vorgaben An der IDPA sind mindestens zwei Fächer beteiligt. Die IDPA wird grundsätzlich im Team durchgeführt. Die Abteilungsleitung der BMS gibb entscheidet über die Zuordnung des federführendenden Fachs. Falls die IDPA unter einem Klassenthema steht, bestimmt die federführende Lehrper- son eine Zweitlehrkraft und damit das zweite Fach. Wählen die Lernenden aufgrund einer unabhängigen Projektidee das zweite Fach selber, müssen sie die Zweitlehrkraft mit einer Projektskizze selbständig anfragen. Die Projektskizze umfasst Thema, Fragestellung bzw. Hy- pothese, geplantes Vorgehen und mögliches Produkt. Zum Projektstart muss ein Grobkon- zept vorliegen, welches die Projektidee konkretisiert und im Sinne eines Projektvertrags von den Lernenden und den betreuenden Lehrpersonen unterschrieben wird. Die IDPA wird als schriftliche Arbeit (z.b. Untersuchung, Dokumentation), als kreative Pro- duktion (z.b. Entwicklung eines gestalterischen Produkts) oder als technische Produktion (z.b. Herstellung eines technischen Produkts) durchgeführt. Die kreative bzw. die technische Produktion werden von einer Kurzdokumentation begleitet. Der Erarbeitungsprozess der IDPA wird in einem Arbeitsjournal dokumentiert und reflektiert. Grundsätzlich ist ein Arbeitsjournal pro Gruppe gefordert, das auch als Blog geführt werden kann. Die Gruppe muss in den vier unten aufgeführten Projektphasen je einen Beitrag von 3000-4000 Zeichen verfassen (mit Leerzeichen, Schriftgrösse 11pt), was ca. einer A4- Seite entspricht. Die Einträge werden mit Ausnahme des letzten Beitrags jeweils vor den Zwischen- gesprächen abgegeben oder gepostet und dienen als Gesprächsgrundlage. Die IDPA wird im Klassenverband oder im Rahmen der schulinternen Präsentationswoche vorgestellt. Eine Präsentation dauert pro Gruppe 15min und erläutert Thema, Fragestellung bzw. Hypothese, Vorgehensweise und Ergebnisse der Projektarbeit. Die IDPA wird aufgrund von Kriterien bewertet, die den Lernenden nach der Genehmigung des Grobkonzepts abgegeben werden, wenn klar ist, welches Produkt sie anvisieren. Die Vorlagen zur Projektskizze, zu den Grobkonzepten, zum Arbeitsjournal und zu den Bewertungskriterien der IDPA- Produkte sind auf dem Internet abgelegt.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 9/11 3.2 Organisation Phase Zeitfenster Einführung in die IDPA vor den Herbstferien Projektphase Ideenfindung vor den Herbstferien Projektstart Vollzeit BMS 2: nach den Herbstferien Phase 1 des Projekts: Arbeit am Projekt Phase 2 des Projekts: Vertiefung und Fertigstellung Vorbereitung der Präsentation Präsentation Bewertung der IDPA Beschreibung Abgabe und Erläuterung der Wegleitung und der klassenspezifische Rahmenbedingungen (evtl. Klassenthema, konkrete Termine), Hin- weis auf die Dokumentenablage auf dem Inter- net Ideen sammeln, Mind Map erstellen, Ideen mit Fachleuten, Lehrpersonen etc. besprechen, Zusammenstellen der gesammelten Informatio- nen (Gespräche mit Fachleuten, Übersichtslite- ratur, Internetrecherche etc.), Projektskizze erstellen Zwischengespräch 1: Projektskizze besprechen, Machbarkeit bzw. Relevanz diskutieren Grobkonzept erstellen Zwischengespräch 2: Grobkonzept besprechen und unterschreiben am Projekt arbeiten, evt. Kurzpräsentation im Klassenverband machen Zwischengespräch 3: erste Resultate bespre- chen und geplantes Vorgehen diskutieren schriftliche Arbeit bzw. Kurzdokumentation ausgedruckt und in elektronischer Form (PDF- File) an beide Lehrperson abgeben bzw. mailen, andere Produkte in Absprache mit den betreu- enden Lehrpersonen in zweifacher Ausführung abgeben Abgabetermin: im Monat Januar publikumswirksame Schwerpunkte setzen IDPA im Klassenverband präsentieren, pro Klas- se findet eine Präsentation in der Präsentati- onswoche der BMS statt (KW 7) Präsentationstermine: im Monat Februar Produkt und Präsentation werden anhand der abgegebenen Bewertungskriterien von beiden Lehrpersonen bewerten, das Arbeitsjournal nur von der federführenden Lehrperson Wer? Abgaben betreuende Lehrper- sonen Lernende Arbeitsjournal Teil 1 posten oder abgeben Lernende mit betreu- enden Lehrpersonen Lernende Arbeitsjournal Teil 2 posten oder abgeben Grobkonzept abgeben Lernende mit betreu- enden Lehrpersonen Lernende Arbeitsjournal Teil 3 posten oder abgeben Lernende mit betreu- enden Lehrpersonen Lernende schriftliche Arbeit bzw. Kurzdokumentation und Produkt abgeben Arbeitsjournal Teil 4 posten oder abgeben Lernende Lernende und betreu- ende Lehrpersonen betreuende Lehrper- sonen

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 10/11 3.3 Koordination mit der Berner Fachhochschule Die Lernenden der BMS gibb haben die Möglichkeit mit Dozierenden der Berner Fachhochschule (BFH) zusammenzuarbeiten. Sie können sich allenfalls für ein vorgeschlagenes Thema der BFH ent- scheiden oder ein eigenes Thema einbringen. Die betreuenden Lehrpersonen bleiben in der Rolle als Federführende, was das Einhalten der Rahmenbedingungen und die Verantwortung für die Bewer- tung betrifft. Die Rolle der Dozierenden der BFH besteht vor allem in der wissenschaftlichen Be- treuung, damit die Lernenden vom Fachwissen und den Methoden bzw. Geräten der BFH profitieren können. Dies kann sich in einem engen Coaching ausdrücken oder in einigen strategischen Gesprä- chen mit Tipps und Tricks. Der konkrete Zeitplan dieser Zusammenarbeit ist im Dokument Koordina- tion_bfh_bfsl_gibb_2015 festgehalten, das auf dem Internet abgelegt ist. 3.4 Ablehnung einer IDPA Auszug aus den Weisungen und Prüfungsrichtlinien der Kantonalen Berufsmaturitätskommission des Kantons Bern, Inkrafttreten 19. Mai 2015: 3.4.1 Plagiat a) Eine IDPA mit namhaft plagiierten Teilen gilt als Vollplagiat und kann nicht bewer- tet werden. b) Ein(e) Schüleri(n), deren bzw. dessen Arbeit als Vollplagiat eingestuft wurde, hat frühestens nach einem Jahr die Gelegenheit, die BMS mit der Folgeklasse abzu- schliessen und die Berufsmaturitätsprüfung nach den Bestimmungen von Artikel 29 BMV vom 23. 11.1998 abzulegen. 3.4.2 Definition Vollplagiat Wenn namhafte Bestandteile der interdisziplinären Projektarbeit (IDPA) innerhalb sämtlicher BM- Bildungsgänge aus einer schon einmal eingereichten interdisziplinären Projektarbeit, einem Text aus Internet oder einer Publikation entnommen wurden und durch fehlende Quellenangabe vorge- täuscht wird, es handle sich um eine eigene Leistung, dann gilt die Arbeit in der Regel als Vollplagiat. Eine interdisziplinäre Projektarbeit welche als Vollplagiat eingestuft wird, gilt als nicht bewertbar. 3.4.3 Definition Teilplagiat In den übrigen Fällen (z.b. Übernahme von Textpassagen ohne Quellenangabe, etc.) handelt es sich um ein Teilplagiat, welches unterschiedliche Massnahmen zur Folge haben kann (Überarbeitung, Notenabzug, etc.). 3.4.4 Prävention Es steht nicht die Kontrolle, sondern die Prävention als Ziel im Vordergrund. Die Prävention soll so effizient sein, dass die interdisziplinäre Projektarbeit bei der Überprüfung möglichst keine plagiierten Stellen enthalten. Die Lernenden werden in der IDAF- Sequenz, der das Modul Informations- suche und Verarbeitung zugrunde liegt, mit den Regeln des Zitierens und Bibliografierens vertraut gemacht. 3.4.5 Eigenständigkeitserklärung Am Ende der schriftlichen Arbeit oder Kurzdokumentation kann folgender Vorlagentext verwendet werden, um die Eigenständigkeit der Arbeit zu bezeugen: Wir erklären hiermit, dass wir die vorlie- gende IDPA- Arbeit ohne unerlaubte fremde Hilfe erstellt haben und dass alle Quellen belegt sind. Diese Erklärung muss von allen Gruppenmitgliedern unterschrieben werden.

Berufsmaturitätsschule Wegleitung interdisziplinäres Arbeiten Seite 11/11 3.5 Arbeitsort während der IDPA Während den festgelegten Lektionen, die für die Arbeit an der IDPA vorgesehen sind, darf der Ar- beitsort frei gewählt werden und die federführende Lehrperson steht den Lernenden als Ansprech- person zur Verfügung. Ausgenommen von der freien Wahl des Arbeitsortes sind Plenumsveranstal- tungen, die im Vorfeld von den betreuenden Lehrpersonen definiert werden. 3.6 Zusätzliche Unterlagen online Im Internet der BMS gibb sind unter dem Begriff Interdisziplinäres Arbeiten Unterlagen abgelegt, die sowohl den Lernenden als auch den Lehrpersonen dienen. Im SharePoint der BMS gibb sind im Dossier interdisziplinäres Arbeiten zusätzliche Erläuterungen und weitere Unterlagen zu finden, die nur für die Lehrpersonen relevant sind. inhaltliche Verantwortung: Arbeitsgruppe interdisziplinäres Arbeiten (AiA), 08.06.2015 provisorische Gestaltung: Isabelle Rast, David Kamber, 11.06.2015 erste Überarbeitung: Isabelle Rast, 22.02.2016 zweite Überarbeitung: Isabelle Rast, 20.06.2016