Pag. 1/10 Ordentlicher Termin 2016 Bearbeiten Sie den ersten Teil und zwei der Themenstellungen des zweiten Teiles. ERSTER TEIL KOMMUNIKATIONSPROJEKT FÜR DIE GROSSE AUSSTELLUNG ZUM HUNDERT- JÄHRIGEN JUBILÄUM DER ENTSTEHUNG DER DADA-BEWEGUNG Entwerfen, planen und realisieren Sie die Kommunikationsgrafik für die große Ausstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Entstehung der DADA-Bewegung, indem Sie auf die angeführten Anweisungen Bezug nehmen. Wählen Sie eine der folgenden Möglichkeiten, um das Projekt zu entwickeln: A. Druck: Plakat (A3-Hochformat) B. Druck: Flyer (frei zu wählen sind die Falzart und das Format, das nicht größer als A3 sein darf) C. Web: eine Homepage und zwei interne Seiten (Format 1024x780 Pixel) D. Video: Präsentation der Ausstellung, Dauer 25/30 Sekunden (Format 640x480 Pixel) AUFTRAG Führen Sie, ausgehend von Ihrer Wahl, folgende Aufträge aus: 1. Legen Sie das gesamte in der Planungsphase produzierte Material (Konzeptplan, Moodboard und Rohentwürfe) vor, das den kreativen Prozess aufzeigt. 2. Verfassen Sie eine kurze schriftliche Präsentation, in der Sie das Konzept des Projektes erklären (maximal 15 Zeilen). 3. Realisieren Sie das definitive Layout (die Wahl der Technik steht Ihnen frei). BRIEFING FÜR DAS PROJEKT 2016 ist das hundertjährige Jubiläum der Entstehung des Dadaismus. Um diese Bewegung und deren Protagonisten zu würdigen, bietet die Stadt Mailand eine große Ausstellung und eine Reihe von Nebenveranstaltungen, die im Juli beginnen und im Dezember 2016 enden. Der Dadaismus ist eine Kunst- und Literaturbewegung, die in Zürich, in der neutralen Schweiz des Ersten Weltkrieges, entstand und sich zwischen 1916 und 1922 entwickelte.
Pag. 2/10 Ordentlicher Termin 2016 Die Bewegung, anfänglich von Hans Arp, Tristan Tzara, Marcel Janco, Richard Huelsenbeck und Hans Richter gebildet, verbreitet sich daraufhin in Paris, Berlin und New York. Der Dadaismus verkörpert eine Antikriegshaltung, verweigert Kunststandards (der Name Dada hat keine wirkliche Bedeutung), stellt Konventionen in Frage und untergräbt sie, lehnt Vernunft und Logik ab und verteidigt das Extravagante, den Spott und den Humor. Die Dadaisten realisieren, bewusst respektlos, Werke gegen die Kunst selbst und äußern ihre Abscheu gegenüber der Vergangenheit, während sie die kreative Freiheit suchen, indem sie alle verfügbaren Materialien und Formen einsetzen. Im Dadaismus sind Erfahrungen und Techniken präsent (von der Collage zur Fotomontage, vom ready-made zur typografischen, visuellen und Tonpoesie), die von Bewegungen und Künstlern der darauf folgenden Jahre übernommen werden. Die Stärken des Dadaismus sind die Suche nach Ausdrucksformen, die aus der Verschmelzung mehrerer Kunstsprachen entstehen, die Verherrlichung der Zufälligkeit im kreativen Prozess, das Interesse für das Unterbewusste, das Experimentieren in allen Bereichen der Kunstproduktion einschließlich des Films, des Tanzes und der Fotografie. All das schafft die Voraussetzungen für die Entwicklung und die Evolution der zeitgenössischen Kunst. Ziel: Beschreibung des Projektes Eine Kommunikation realisieren, die den Schwerpunkt auf die Besonderheiten des Dadaismus und auf die Tatsache setzt, dass er eine ausschlaggebende Avantgardebewegung für die künstlerische Entwicklung des 20. Jahrhunderts war. Gefordert ist eine Kommunikation, die den provozierenden, alle Schemen brechenden, respektlosen und verrückten Aspekt hervorhebt. Zielgruppe Neugierige, nicht notwendigerweise kunstinteressierte Bürger Kunstliebhaber Lehrpersonen der Mittel- und Oberschulen Universitätsstudenten Ziele der Kommunikation Die Angesprochenen müssen verstehen, dass der Dadaismus eine ausschlaggebende Avantgardebewegung für die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst war;
Pag. 3/10 Ordentlicher Termin 2016 die Konventionen der damaligen Zeit angezweifelt und entstellt hat, indem er die Extravaganz, den Spott und den Humor hervorhob; eine internationale Bewegung war, die alle Künste (Literatur, Theater und visuelle Kunstformen) einbezog. Die Angesprochenen müssen neugierig werden und sich für die Provokationen des Dadaismus interessieren; ihre Kenntnisse in Bezug auf diese Avantgarde erweitern; Kommunikationston IRONISCH KULTIVIERT INTERNATIONAL EXTRAVAGANT Zu kommunizierende Werte Regelbruch, Kreativität, Experiment, Verspieltheit, Verschmelzung mehrerer künstlerischer und kultureller Sprachen. Planung der Medien Presse: italienische Tageszeitungen und Fachzeitschriften Plakate Internationales Netz Below-the-line-Kommunikation Einzufügende Texte Titel: einen Titel finden Untertitel: Tzara, Arp, Duchamp und Man Ray Termine: 14 Juli / 10 Dezember 2016 Ort: Mailand / Palazzo Reale Infos: www.dada.mi.it
Pag. 4/10 Ordentlicher Termin 2016 Einzufügende Logos Logo: MIBAC Logo: Gemeinde Mailand ANLAGEN Text zur Vertiefung des Dadaismus [ANLAGE 1] Fotos der Werke (können Sie verwenden, wenn das Format kompatibel ist) [ANLAGE 2] Logos [ANLAGE 3] ANLAGE 1 Informationstext zum DADAISMUS Was ist Dada? «Dada bedeutet nichts» (Tristan Tzara, Manifest des Dadaismus, 1918) Der Ursprung des Wortes Dada ist nicht klar; es gibt verschiedene Interpretationen und Umstände, die mit der Auswahl des Namens verbunden sind. Tristan Tzara definierte den Ausdruck als Nonsens. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort auf Russisch zwei Mal ja, auf Deutsch da, während es auf Italienisch und Französisch eines der ersten von Kindern ausgesprochenen Wörter ist. Für Dadaisten ist Dadaismus Anti-Kunst. Wenn Kunst auf Ästhetik achtet, ignoriert Dada Ästhetik; wenn Kunst durch ihre Werke eine Botschaft vermittelt, dann hat Dada keine Botschaft, die Interpretation von Dada hängt nämlich vom einzelnen Individuum ab. Dada ist eine Bewegung, die die moderne Kunst beeinflusst hat. Die Tätigkeiten von Dada umfassten öffentliche Kundgebungen, Demonstrationen, Veröffentlichung von Kunst- und Literaturzeitschriften. Die behandelten Thematiken reichten von der Kunst zur Politik. Dada entstand als Protest gegen den Ersten Weltkrieg. Der Dadaismus beeinflusste später entstandene Kunststile und Bewegungen wie den Surrealismus und die Neo-Dada-Gruppe Fluxus. Dada war eine internationale Bewegung.
Pag. 5/10 Ordentlicher Termin 2016 Das offizielle Debüt des Dadaismus ist auf den 5. Februar 1916 festgelegt, der Tag, an dem in Zürich das Cabaret Voltaire, gegründet vom Theaterregisseur Hugo Ball, eröffnet wird. Der erste öffentliche Abend findet am 14. Juli 1916 statt: Während der Feier deklamiert Ball das erste dadaistische Manifest. 1918 formuliert es Tzara neu und fügt wesentliche Änderungen ein. Die Abende im Cabaret Voltaire haben das Ziel, mit ungewöhnlichen und provozierenden Ausdrucksformen zu überraschen, um eine neue und originelle Kunst anzubieten. Nach dem Debüt in Zürich verbreitet sich die Bewegung 1916 sehr rasch in Europa, vor allem in Deutschland und dann in Paris. Der Dadaismus ist die radikalste der historischen Avantgarden, die sich dem Krieg und der westlichen Kultur, aber auch den vorhergehenden Kunstavantgarden entgegenstellen. Für die Dada-Bewegung haben Zeitschriften eine außerordentliche Bedeutung, weil sie die Verbreitung der Ideen einer kleinen Gruppe von Intellektuellen ermöglichen, die sich den gängigen Ansichten entgegensetzen. Die Seiten dieser Zeitschriften, nicht nur der Einband, sind als Kunstprojekte und als reproduzierbare Werke konzipiert. Ein wesentlicher Beitrag zur Definition einer neuen Dada-Ästhetik sind die «Ready-made». Der Ausdruck bezeichnet mit realen Gegenständen realisierte Werke, die nicht mit ästhetischer Zielsetzung produziert wurden und als Kunstwerke präsentiert werden. Die «Ready-made» sind eine Erfindung von Marcel Duchamp, der auch den Ausdruck für deren Bezeichnung prägt (auf Deutsch bedeutet er «schon fertig»). Diese werden zu einem der wirksamsten Mechanismen der Entmystifizierung der traditionellen Kunstbegriffe. Vor allem, als Duchamp im Jahr 1917 Brunnen präsentiert. Mit den «Ready-made» bricht man mit der Vorstellung, wonach Kunst das Produkt einer kultivierten und zielgerichteten manuellen Tätigkeit sei. Für Dadaisten ist Kunst nicht vom realen Leben getrennt, sondern vermischt sich mit ihm, und das Werk des Künstlers besteht nicht in seiner manuellen Geschicklichkeit, sondern in den Ideen, die er ausdrücken kann. Der Wert der «Readymade» liegt in der Idee. Indem der Handfertigkeit jegliche Bedeutung oder jeglicher Wert abgesprochen wird, ist der Künstler nicht mehr derjenige, der mit seinen Händen etwas machen kann, sondern derjenige, der den Dingen neue Bedeutungen beimessen kann, auch den bereits bestehenden. Andere Vertreter des Dadaismus sind: Marcel Duchamp. Man Ray, Francis Picabia, Kurt Schwitters, John Heartfield.
Pag. 6/10 Ordentlicher Termin 2016 ANLAGE 2: FOTOS DER WERKE DADA 1 DADA 2 DADA 3 DADA 4 DADA 5 DADA 6 DADA 7 DADA 8 HUSS
Pag. 7/10 Ordentlicher Termin 2016 PICABIA HUGO BALL 1916 DUCHAMP 1 DUCHAMP 2 MAN RAY 1 MAN RAY 2 MAN RAY 4 MAN RAY 3 MAN RAY 5
Pag. 8/10 Ordentlicher Termin 2016 MAN RAY 6 MAN RAY 7 MAN RAY 8 ANLAGE 3: LOGOS LOGO Comune di Milano LOGO MIBAC
Pag. 9/10 Ordentlicher Termin 2016 ZWEITER TEIL: 1. Geben Sie eine Definition für Markt, Target, Old economy und New economy. 2. Bei der Projektplanung spricht man von Hierarchien, Unterordnungen, Lesbarkeit und Sichtbarkeit. Geben Sie für jeden Begriff eine Erklärung und ein praktisches Beispiel. 3. Wie strukturiert sich die Copy strategy? 4. Analysieren Sie diese Werbekampagne, indem Sie Folgendes berücksichtigen: die Zusammensetzung, die plastischen Elemente (Form, Farbe, Raum), den Bildausschnitt, das Format sowie die sprachlichen und visuellen Stilmittel.
Pag. 10/10 Ordentlicher Termin 2016 Dauer der Arbeit: 8 Stunden. Die Arbeit kann in jeder Technik ausgeführt werden (Collage, Zeichnung, digital, ecc.). Der Gebrauch von Zeichengeräten und das Nachschlagen in Katalogen und Zeitschriften zur eventuellen Nutzung von Bildern (sowohl in Papierform als auch digital: Drucke, Bücher, font, CD, USB mit Bildersammlungen) ist erlaubt. Die Verwendung der informationstechnischen Geräte (Computer, Scanner, digitaler Fotoapparat, Fotokopiermaschine, Drucker) und, wenn am Prüfungssitz verfügbar, von fachspezifischer Software (Vektorgrafik, Layout, Bildbearbeitung) für die Bearbeitung von Bildern, die Textkomposition und das Layout ist erlaubt. Der Gebrauch des Internet ist nicht erlaubt. Der Gebrauch eines zweisprachigen Wörterbuchs (Deutsch Sprache des Herkunftslandes) ist für die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erlaubt. Das Schulgebäude darf erst vier Stunden nach Bekanntgabe des Themas verlassen werden.