Psychotherapie trifft Sucht. Wie viel Psychotherapie brauchen die Suchtbehandlung und rehabilitation aus Sicht der Fachverbände

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Transkript:

salus klinik Friedrichs dorf. Fachtag Sucht der PtKn NRW und RP Psychotherapie trifft Sucht Wie viel Psychotherapie brauchen die Suchtbehandlung und rehabilitation aus Sicht der Fachverbände Ralf Schneider Fachverband Sucht e.v. www.sucht.de

Der Fachverband Sucht Der Fachverband Sucht e.v. (FVS) ist ein bundesweit tätiger Verband, in dem Einrichtungen zusammengeschlossen sind, die sich der Behandlung, Versorgung und Beratung von Suchtkranken widmen. Er wurde 1976 gegründet und vertritt heute ca. 95 Mitgliedseinrichtungen mit über 6.500 stationären und vielen ambulanten Therapieplätzen. Der FVS ist politisch und konfessionell unabhängig und vertritt vornehmlich Einrichtungen in freier Trägerschaft. Der FVS ist Mitglied im Drogen- und Suchtrat bei der Drogenbeauftragten der Bundesregierung.

Der FVS fördert die Verbreitung relevanter Erkenntnisse über Sucht und deren Behandlung

Ziele und Aufgaben des FVS Der Verband verfolgt das Ziel, geeignete Maßnahmen zu fördern, die ein suchtfreies Leben ermöglichen und sich gegen die Entstehung, Aufrechterhaltung und Folgen von Sucht richten. Dem FVS gehören zahlreiche Einrichtungen mit MitarbeiterINNEn an, die auf Innovation, Wissenschaftlichkeit und Wirksamkeit ihrer Therapien bedacht sind. Viele Entwicklungen hatten von den 70ern bis heute hier ihren Ursprung (Kurzzeitbehandlung, Flexibilisierung der Behandlungsdauer, Individualisierung der Therapie, NKT, Nutzung neuer Medien usw.) Der Verband widmet sich vorrangig der Qualitätssicherung bestehender und zukünftiger Behandlungsangebote sowie dem Wirksamkeitsnachweis präventiver Maßnahmen.

Psychische Probleme sind Teil der Suchttherapie

Kooperation / Schnittstellen Zur Qualitätssicherung gehört auch die Kooperation verschiedener Versorgungssektoren. Diesem Zweck dienen gemeinsame Tagungen mit Krankenkassen, der Arbeitsverwaltung, der Ärztekammer usw. Am 25.11.2008 fand eine gemeinsame Fachtagung von FVS und BPtK in Berlin statt, dokumentiert in SuchtAktuell 1/2009 (ISSN 143-1650). In einem gemeinsamen Positionspapier wurden die Möglichkeiten zur Verbesserung der Kooperation zwischen vertragspsychotherapeutischer Versorgung und Suchthilfesystem herausgearbeitet.

Das Suchthilfesystem Produktions-/ Vertriebsbedingungen Prävention Betriebe Jugendfürsorge Schulen Politik Gesetzgebung Kultur Selbsthilfe Beratungsstelle / Case-Manager Beratungsstelle Fachambulanz Psychotherapeuten Ambul.Reha / Kombi Adaption Früherkennung z.b. Reha-Einrichtung, Arbeitsagentur KT-Gruppen / alkoholauffällige Kraftfahrer Entzug stat. qualif. ambul. Stationäre Reha 6, 8, 10, 12, 15, 26 Wochen Allgemeinkenhaus Niedergelassene Ärzte Ganztägig ambul. Reha Ambulante Nachsorge Substitution Ambulante Psychotherapie Drogenkonsumräume Betreutes Wohnen Soziotherap. Heime Integrationsmaßnahmen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben

Diagnosen einer Institutsambulanz 2012

Wie viel für Psychotherapie in der Reha? Ambulant: 50 ab 2014 (für 2 Jahre festgeschrieben, 2012-2013: 49, d.h. 2% Steigerung in einem 4-Jahres-Zeitraum) für 50 Min. Einzel- / 100 Min. Gruppentherapie (pauschalierte Beträge: alle anderen ärztlichen, sozialarbeiterischen, gesundheitsorientierten und Verwaltungsleistungen, Miete/Pacht usw. sind darin enthalten!) Dauer bis zu 12 Monate (in Einzelfällen 18 Monate), bis zu 80 (120) Einheiten plus 8 Einheiten für Angehörige/Bezugspersonen (durchschnittliche Frequenz von 3 Einheiten in 2 Wochen) Stationär: ca. 115 pro Tag pauschal (Adaption ca. 95, ganztägig ambulant ca. 85 )

Reha-Therapiestandards ETM Bezeichnung Mindestanteil 01 Allgemeine Psychotherapie bei Alkoholabhängigkeit mind. 90% 02 Indikative Therapien: themenzentrierte Interventionen zur psychischen Komorbidität mind. 30% 03 Indikative Therapien: Förderung von psychosozialer Kompetenz mind. 50% 04 Angehörigenorientierte Interventionen mind. 25% 05 Arbeitsbezogene Leistungen a) für Arbeitslose, b) für Rehabilitanden mit Arbeit und Nicht-Erwerbstätige a) mind. 90% b) mind. 50% 06 Tabakentwöhnung mind. 10% 07 Entspannungstraining mind. 40% 08 Sport- und Bewegungstherapie mind. 70% 09 Gesundheitsbildung und Schulung mind. 80% 10 Ernährungsschulung und -beratung mind. 80% 11 Gestalterische Ergotherapie, Künstlerische Therapien und Freizeitgestaltung mind. 70% 12 Förderung sozialer Integration: Ergotherapie mind. 10% 13 Arbeitsbezogene Leistungen: Klinische Sozialarbeit a) für Arbeitslose b) für Rehabilitanden mit Arbeit und Nicht-Erwerbstätige mind. 90% 14 Förderung sozialer Integration: Klinische Sozialarbeit mind. 50%

ETM 01 Allgemeine Psychotherapie bei Alkoholabhängigkeit Therapeutische Inhalte Bei diesem Modul handelt es sich um den basalen und unverzichtbaren Kern der Entwöhnungsbehandlung, bei dem insbesondere die bisherige und aktuelle Problematik und die zukünftige Rückfallgefährdung thematisiert werden. Bearbeitung dysfunktionaler Verhaltensmuster und Kognitionen, Aufbau von Verhaltensalternativen und Bewältigungskompetenzen. Konflikt und beziehungszentrierte, aufdeckende Bearbeitung von Motiven und Funktionen des Alkoholkonsums. Förderung der Persönlichkeitsentwicklung mit dem Ziel einer Stärkung der Ich- Funktion, Nachreifung. Ziele sind z. B. Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit und Förderung einer selbst bestimmten abstinenten Lebensweise Formale Ausgestaltung Mindestdauer pro Woche: mind. 240 Minuten KTL-Leistungseinheiten F010 Psychologische Einzelberatung F021 Psychodynamisch orientierte Einzelintervention F022 Verhaltenstherapeutisch orientierte Einzelintervention F029 Einzelintervention nach anderen anerkannten Psychotherapieverfahren F030 Therapeutische Intervention in Konfliktsituation G020 Psychotherapeutische Krisenintervention G031 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Psychoanalytisch orientierte Therapie G032 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Kurztherapie G033 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Supportive, ich-strukturelle Therapie G034 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Interaktionelle Therapie G035 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Körperzentrierte Therapie G036 Psychotherapie einzeln, psychodynamisch: Psychoanalytisch orientierte Sozialtherapie G039 Sonstige Psychotherapie einzeln, psychodynamisch G041 Psychotherapie in der Gruppe, psychodynamisch: Psychoanalytisch orientierte Gruppe G042 Psychotherapie in der Gruppe, psychodynamisch: Psychoanalytischinteraktionelle Gruppe G043 Psychotherapie (Gruppe), psychodyn.: Ich-strukturell modifizierte psychoanalytische Gruppe

ETM 01 Allgemeine Psychotherapie bei Alkoholabhängigkeit KTL-Leistungseinheiten G044 Psychotherapie (Gruppe), psychodyn.: Körperzentrierte, psychoanalytisch orientierte Gruppe G049 Sonstige Psychotherapie in der Gruppe, psychodynamisch G051 Psychotherapie einzeln, verhaltenstherapeutisch G052 Psychotherapie einzeln, verhaltenstherapeutisch: Expositionstraining G061 Psychotherapie (Gruppe), verhaltenstherap., störungsunspez.: Problemlösegruppe G069 Sonstige störungsspezifische Psychotherapie in der Gruppe, verhaltenstherapeutisch G094 Störungsspezifische Gruppe bei Abhängigkeitsproblematik: Rückfallprävention G111 Gesprächspsychotherapie einzeln G112 Systemische Therapie einzeln G113 Gestalttherapie einzeln G114 Psychodramatherapie einzeln G115 Körperzentrierte Psychotherapie einzeln G119 Sonstige Psychotherapie einzeln G121 Gesprächspsychotherapie in der Gruppe G122 Systemische Therapie in der Gruppe G123 Gestalttherapie in der Gruppe G124 Psychodramatherapie in der Gruppe G125 Körperzentrierte Psychotherapie in der Gruppe G129 Sonstige Psychotherapie in der Gruppe Mindestanteil entsprechend zu behandelnder Rehabilitanden mind. 90%

Diese psychotherapeut. Leistungen können nur im Indikationsbereich Sucht von drei Berufsgruppen erbracht werden: Ärztinnen bzw. Ärzte für Psychosomatik und Psychotherapie bzw. für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie Psychologische PsychotherapeutINNen Diplom-SozialpädagogINNen und SozialarbeiterINNEn mit DRV-anerkannter suchttherapeutischer Zusatzausbildung oder DRV-anerkanntem Abschluss als Suchtmaster

Die Vielfalt und Kombinationsmöglichkeit von Behandlungsmöglichkeiten unterschiedlicher Intensität und Dauer ist zu erhalten Sicherheit geht vor! Maximalintervention Nähe zu sozialem Umfeld Kombi-Reha I.S.A.R. Ganztägig ambulante Rehabilitation Adaption CRA / CRAFT Substitution ambulante Rehabilitation Psychotherapie Selbsthilfegruppe Stationäre Langzeit plus Adaption Drogenfreies Camp, Segeln o.ä. Chat-Gruppen Stationäre Kurzzeittherapie www.selbsthilfealkohol.de Abstand zu sozialem Umfeld Minimalintervention Stepped Care

Handlungsbedarf Psychotherapie 1. Wachsamkeit bei der Anamnese/Routinediagnostik für Suchtstörungen (auch Spielsucht, Psychopharmaka und Tabak) 2. Dementsprechend Frühintervention / Motivierung durch Psychotherap. 3. Kenntnis des Suchthilfesystems und der Vermittlungspraxis 4. Verordnungsmöglichkeit von Rehamaßnahmen durch niedergelassene Psychotherap. 5. Aufnahme der Indikationsstellung schädlicher Gebrauch in die Psychotherapie-Richtlinien (Anwendungsbereich D) 6. Kooperationsvereinbarungen zur nahtlosen Weiterbehandlung nach stationären Therapien 7. Berücksichtigung der Behandlungspraxis von Suchtstörungen in der Ausbildung 8. Unterstützung durch die Psychotherapeutenkammern bei der Suche nach qualifizierten PsychotherapeutINNen

Handlungsbedarf Rehabilitation 1. Förderung konsequenter praxisnaher Versorgungsforschung (Beispiel: PC-gestützte CBM bei Alkoholabhängigen; Wiers et al. und Lindenmeyer) 2. Zukunftssichere Finanzierung der ambulanten und stationären Rehabilitation: Qualität muss sich lohnen! 3. Ausweitung niedrigschwelliger Zugangswege über niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Jobcenter in Suchtberatung und behandlung (allg.: Schnittstellenmanagement) 4. Entzugsbehandlung in entsprechend qualifizierten Fachkliniken ermöglichen 5. Förderung der beruflichen Wiedereingliederung (z.b. Adaption erhalten und durch alle Kostenträger finanzieren; Reha-Fallbegleitung DRV R-P) 6. Nutzung neuer Informationstechnologien (z.b. online-antragstellung; Chat-Nachsorge-Projekt der AHG-Kliniken Daun und salus klinik Friedrichsdorf; Smartphone usw.) 7. Transparente valide Indikationskriterien (z.b. RMK)