Makroökonomie I - Teil 5

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Transkript:

Fernstudium Guide Online Vorlesung Wirtschaftswissenschaft Makroökonomie I - Teil 5 Version vom 23.08.2016 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Fernstudium Guide 2008-2016

Was haben wir vor? Makroökonomie I - Teil 1 Makroökonomie I - Teil 2 Kapitel 1 - Grundlagen 1.1 Bedürfnisbefriedigung und Wirtschaften 7 1.2 Abgrenzung zur BWL 9 1.3 Mikro-, Makroökonomik & Wirtschaftspolitik 10 1.4 Aggregation von Wirtschaftssubjekten 13 1.5 Fundamentale Begriffe 14 1.6 Sektoren 18 1.7 Märkte 22 1.8 Das Kreislaufmodell 29 1.9 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 37 Kapitel 2 - Der Gütermarkt 2.1 Gütermarkt - Angebotsseite 2.1.1 Produktionsfunktion 5 2.1.2 Produktionselastizität 15 2.1.3 Gewinnmaximierung 18 2.1.4 Aufgaben 27 2.2 Gütermarkt - Nachfrageseite 2.2.1 Konsumnachfrage 48 2.2.2 Aufgaben 68 2.2.3 Investitionsnachfrage 80 2.2.4 Aufgaben 86 2

Was haben wir vor? Makroökonomie I - Teil 3 Makroökonomie I - Teil 4 Kapitel 3 - Arbeitsmarkt 3.1 Arbeitsangebot 5 3.2 Arbeitsnachfrage 8 Kapitel 5 - Marktgleichgewichte 5.4 Arbeitsmarktgleichgewicht 6 5.4.1 Aufgaben 19 Kapitel 4 - Geldmarkt 4.1 Geldangebot 12 4.2 Geldnachfrage 18 4.3 Aufgaben 33 Kapitel 5 - Marktgleichgewichte 5.1 Allgemeines 37 5.2 Gütermarktgleichgewicht 40 5.2.1 Die IS-Kurve 42 5.2.2 Das totale Differential 48 5.2.3 Steigung der IS-Kurve 53 5.2.4 Lageparameter der IS-Kurve 55 5.2.5 Aufgaben 61 5.3 Geldmarktgleichgewicht 88 5.3.1 Steigung der LM-Kurve 94 5.3.2 Lageparameter der LM-Kurve 96 5.3.3 Aufgaben 102 Kapitel 6 - Marktkombinationen 6.1 Güter- und Geldmarkt 48 6.2 Produktion und Arbeitsmarkt 70 6.3 Das keynesianische Totalmodell 77 6.3.1 Staatsausgaben 79 6.3.2 Steuern 84 6.3.3 Geldmenge 88 6.3.4 Nominallohn 91 6.3.5 Kapitalstock 94 6.4 Keynesianische Modellabwandlung 98 6.4.1 Explizite Sparfunktion 99 6.4.2 Investitionsneigung 103 6.4.3 Zinssensibilität 104 6.4.4 Konsumneigung 105 6.4.5 Explizite Staatsausgaben 106 6.4.6 Explizite Liquiditätspräferenz 107 6.4.7 Explizite Liquiditätspräferenz II 113 6.4.8 Aufschlagkalkulation 114 3

Was haben wir vor? Makroökonomie I - Teil 5 Kapitel 6 - Marktkombinationen 6.5 Keynesianische Sonderfälle 5 6.6 Das neoklassische Totalmodell 9 6.6.1 Staatsausgabenänderung 13 6.6.2 Geldmengenänderung 16 6.6.3 Kapitalstockänderung 19 6.6.4 Explizite Arbeitsangebotsfunktion 21 Kapitel 7 - Multiplikatoranalyse 7.1 Einsetzverfahren 24 7.2 Determinantenverfahren 38 Kapitel 8 - Totalmodelle 8.1 Keynesianisches Totalmodell 8.1.1. Standardmodell 43 8.1.2 Abwandlung am Gütermarkt 73 8.1.3 Abwandlung am Geldmarkt 108 8.2 Neoklassisches Totalmodell 129 Kapitel 9 - Zusammenfassung 145 4

Kapitel 6 - Marktkombinationen Kapitel 6.5 Keynesianische Sonderfälle Lernziele: Nach der Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie gelernt haben, - was man unter der Liquiditätsfalle versteht und wie man sie mathematisch formulieren kann. - wodurch sich die Investitionsfalle beschreiben lässt und wie sie formal beschrieben wird. 5

6. Marktkombinationen -> 6.5 Keynesianische Sonderfälle Investitionsfalle: In der Investitionsfalle reagieren die Investitionen nicht auf Zinsänderungen. Dies ist z.b. in der Rezession der Fall: Zinssenkungen führen nicht zu Investitionen, da Unternehmen geringe Umsätze erwarten. S(Y 0 T ) = I + G T d.h. es gibt nur ein Einkommensniveau Y0, so dass auf dem Gütermarkt ein Gleichgewicht herrscht. 1. Folgerung: Geldpolitik wirkt nicht auf das Einkommen! i IS LM M steigt Geldmenge M steigt => Zins i sinkt so sehr, dass die Geldnachfrage (im Sinne der Spekulationskasse) so sehr zunimmt, dass das zusätzliche Geldangebot gerade komplett nachgefragt wird. => keine Einkommens- bzw, Beschäftigungswirkung! Y0 Y Merke: Je elastischer die Investitionsnachfrage bei Zinsänderungen, desto größer Einkommens- und Beschäftigungswirkung bei Geldpolitik. 6

6. Marktkombinationen -> 6.5 Keynesianische Sonderfälle Investitionsfalle*: In der Investitionsfallen reagieren die Investitionen nicht auf Zinsänderungen. Dies ist z.b. in der Rezession der Fall: Zinssenkungen führen nicht zu Investitionen, da Unternehmen geringe Umsätze erwarten. S(Y 0 T ) = I + G T d.h. es gibt nur ein Einkommensniveau Y0, so dass auf dem Gütermarkt ein Gleichgewicht herrscht. 2. Folgerung: Fiskalpolitik ist besonders wirksam! i IS LM G steigt herrscht, muss die Ersparnis S(Y-T) um denselben Betrag ansteigen. Staatsausgaben G steigen => Damit wieder Gleichgewicht Damit geht ein Anstieg der Güternachfrage Y d = I+G+C einher, der G entspricht. Der Zins i reagiert zwar positiv und steigt an, jedoch nehmen Investitionen nicht ab! Y0 Y1 Y Als Folge ergibt sich keine Verdrängung der privaten Nachfrage durch die Erhöhung der Staatsausgaben. *vgl. S.320 in Lachmann, Werner (2006): Volkswirtschaftslehre I. Berlin et.al.: Springer 7