Weiterbildungskonzept FMH orthopädische Chirurgie Schulthess Klinik Zürich 1. Allgemeine Beschreibung Weiterbildungsstätte 1.1. Die Schulthess Klinik Zürich wurde 1883 gegründet und 1935 in eine gemeinnützige, nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführte Stiftung überführt. Ihr zentrales Anliegen ist es, Menschen mittels hochspezialisierten, interdisziplinär eng vernetzten Behandlungen von ihren Schmerzen zu befreien und ihre Mobilität wiederherzustellen. Die Klinik hat einen öffentlichen Auftrag und behandelt sowohl allgemein- als auch zusatzversicherte Patienten. Die langjährige Erfahrung mit dokumentierten Datensätzen und die Erkenntnisse aus der Lehre und Forschung ermöglichen kontinuierliche Verbesserungen der medizinischen Abklärungen und Therapien. 1.2. Es bestehen fünf Anerkennungen der Schulthess Klinik Zürich als FMH- Weiterbildungsstätte: Weiterbildungsstätte Orthopädische Chirurgie Kategorie A o Absolventen eines A-Jahres haben die Möglichkeit, verschiedene Gebiete eines Zentrumspitals (Becken-/Hüftchirurgie, Kniechirurgie, Schulter-/Ellbogenchirurgie, Fuss-/Sprunggelenkchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Handchirurgie, Kinderorthopädie) einzusehen. o Fortgeschrittene Assistenten, welche die traumatologische Grundausbildung bereits abgeschlossen haben, können je nach individueller Qualifikation den notwendigen OP-Katalog vervollständigen. Weiterbildungsstätte Handchirurgie Kategorie B Weiterbildungsstätte Neurochirurgie Kategorie C Weiterbildungsstätte Rheumatologie Kategorie B Weiterbildungsstätte Neurologie Kategorie E Ergänzt werden diese Teams durch Spezialisten im Bereich der Orthobiologie und Knorpelregeneration, Sportmedizin, manuellen Medizin und Schmerzmedizin. Zusätzlich engagiert sich die Schulthess Klinik Zürich als Swiss Olympic Medical Center, FIFA Medical Center of Excellence und Golf Medical Center in der Beratung und medizinischen Behandlung von Hobby- und Spitzensportlern. 1.3. Als Spital mit Zentrumsfunktion und zahlreichen Zuweisungen komplexer Fälle in der Primär- und Revisionschirurgie werden den Weiterzubildenden die wissenschaftlichen, praktischen sowie ethischen Aspekte der ärztlichen Verantwortung und Kunst bestmöglich weitergegeben und implementiert. Für alle
Assistenzärzte in Weiterbildung gilt dieselbe Weiterbildungsordnung. Ein hohes Mass an Eigenverantwortung wird vorausgesetzt, um diese Ziele zu erreichen. 1.4. Die Anzahl der operativ behandelten Patienten beträgt aktuell 8741 pro Jahr, die Anzahl der ambulanten Konsultationen 125'648 pro Jahr. 1.5. Eine Zusammenarbeit im Sinne eines Weiterbildungsnetzwerkes besteht mit der orthopädischen/traumatologischen Klinik Münsterlingen, Sarnen/Stans sowie dem Kantonsspital Schaffhausen. Eine orthopädisch/traumatologische Ausbildung kann somit besser koordiniert werden und die Assistentenstellen können entsprechend abgesprochen werden. 1.6. Die radiologische Weiterbildung wird durch eine Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung der Klinik Hirslanden mit regelmässigen Weiterbildungen ermöglicht sowie mit der radiologischen Abteilung der Universitätsklinik Balgrist. 1.7. Gegenwärtig bestehen an der Schulthess Klinik Zürich 20 100%-Weiterbildungsstellen für orthopädische Assistenzärzte. Bei Interesse besteht die Möglichkeit einer Anstellung in der Forschungsabteilung der Schulthess Klinik. 2. Funktionsdiagramm Leiter WBS Stv. Leiter WBS Teamleiter/CA LA/OA Assistenzärzte Sekretariat Verantwortung Weiterbildung x Organisation/Koordination WB x x x Direkte Weiterbildung x x x Tutoren/Betreuung AA x x x Rotationen AA x x Disposition AA x x 2.1. Der Leiter der Weiterbildungsstätte erfüllt mit seiner Habilitation die von der SIWF vorgeschriebene Anforderung zur Anerkennung der Weiterbildungsstätte Kategorie A und ist somit verantwortlich für die Einhaltung des Weiterbildungskonzeptes. Es ist dies der Chefarzt der Klinik: PD Dr. med. M. Leunig, FMH für orthopädische Chirurgie und Traumatologie des
Bewegungsapparates, michael.leunig@kws.ch; vollamtlich tätig im Team Orthopädie Untere Extremitäten. 2.2. Der stellvertretende Leiter der Weiterbildungsstätte ist gleichzeitig Koordinator der internen Weiterbildungsorganisation. Es ist dies der Leitende Arzt Dr. med. M. Flury, FMH für orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, matthias.flury@kws.ch, vollamtlich tätig im Team Orthopädie Obere Extremitäten. 2.3. Die interne Koordination der Weiterbildung wird durch den Leiter und stellvertretenden Leiter der Weiterbildungsstätte in Zusammenarbeit mit den Weiterbildungskoordinatoren (Oberärzte) und dem Praxis-Management der Abteilungen (UE, OE, WS und Fuss) sowie den jeweiligen Teamleitern umgesetzt. Die Teamleiter führen mit dem Weiterbildungskandidaten in den ersten Wochen der Anstellung sowie vor Ausstritt ein Gespräch durch. Dabei werden der Weiterbildungsstand sowie die individuellen Weiterbildungsziele besprochen. Team Orthopädie Untere Extremitäten: PD Dr. med. M. Leunig (Leiter der Weiterbildungsstätte), Dr. med. S. Preiss Team Orthopädie Obere Extremitäten: Dr. med. HK. Schwyzer Team Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie: Dr. med. D. Jeszenszky, PD Dr. med. F. Porchet Team Fusschirurgie: Dr. med. P. Rippstein Team Kinderorthopädie: Dr. med. R. Velasco Team Handchirurgie: Dr. med. D. Herren 2.4. Sämtliche Kaderärzte sowie alle operativen und konservativen Oberärzte mit Facharzttitel Orthopädie/Traumatologie beteiligen sich an der kontinuierlichen Umsetzung der internen Weiterbildung. Sie werden als direkte Weiterbildner (Kaderärzte und Oberärzte) resp. Tutoren (Oberärzte) eingesetzt. Durch sie werden regelmässige Evaluationen durchgeführt und gemeinsam mit den Kandidaten Weiterbildungsziele im Sinne eines Tutoring-Mentoring-Systems definiert und umgesetzt. 2.5. Das Verhältnis Weiterbildner zu Weiterzubildenden beträgt in der Schulthess Klinik Zürich 1:1. 3. Einführung bei Stellenantritt 3.1. Eine korrekte Einführung mit persönlicher Betreuung bei Stellenantritt ist der Schulthess Klinik wichtig. Ein erfahrener Assistenzarzt wird als «Götti» eingesetzt und hat die Aufgabe, den neuen Stelleninhaber sukzessive in die klinikspezifischen administrativen und praktischen Eigenheiten einzuführen. Zu Beginn werden sämtliche Arbeiten gemeinsam durchgeführt. Die Teamsekretariate leisten in dieser Einführungsphase ebenfalls Unterstützung. Der Stellenantritt beginnt mit einem
einwöchigen Anästhesiepraktikum, um die Fähigkeiten und Basiskenntnisse in der perioperativen Betreuung der Patienten zu erlernen. In den ersten Wochen findet ein Gespräch mit dem zugeteilten Tutor (OA) sowie dem Teamleiter (CA) statt. Dabei werden der Weiterbildungsstand definiert und die Weiterbildungsziele erfasst. Zudem können allfällige Rotationswünsche gemäss Punkt 2.4 angebracht werden. 3.2. Ein eingeführter Assistent übernimmt tageweise einen teamspezifischen Tagesarztdienst. Zusätzlich besteht ein System mit teamübergreifenden Pikettdiensten, wozu die Assistenzärzte im Durchschnitt zweimal pro Monat eingesetzt werden. Nachtdienste werden im wöchigen Rotationsprinzip und in Kombination mit den Wochenenddiensten durchgeführt. Pro Jahr entfallen auf jeden Assistenzarzt durchschnittlich drei Rotationen. Teamspezifisch besteht ein Dienstarztplan für Kaderärzte und Oberärzte ausserhalb der regulären Arbeitszeiten, damit jederzeit eine teamspezifische Ansprechperson zur Verfügung steht. Vor der ersten Nachtdienstrotation ist die Absolvierung des internen Reanimationskurses Pflicht. 3.3. Die Einführung in administrative Tätigkeiten wird primär durch den zugeteilten «Götti» durchgeführt, mit Unterstützung durch das Praxis-Management und der persönlich zugeteilten Sekretärin. 3.4. Die Patientensicherheit und die Qualitätssicherung sind ein zentrales Anliegen der Schulthess Klinik. Einerseits wird ein hausinternes, obligatorisches Mega- Code-Training durchgeführt, ebenso wird viermal jährlich eine teamübergreifende Mortalitäts-Morbiditäts-Konferenz abgehalten. Sämtliche postoperativen Komplikationen werden kontinuierlich erfasst und dokumentiert. Für kritische klinische Zwischenfälle (CIRS) besteht ein Intranet-Portal zur Meldung. Diese Daten werden analysiert und fliessen als Verbesserungsmassnahmen zurück in den klinischen Alltag. Präoperativ wird bei jedem Patienten ein umfassendes Time-out gemäss Empfehlung der SGO (Checklist) durchgeführt. 3.5. Zahlreiche klinikspezifische Behandlungs- resp. Nachbehandlungsschemata sind allen Mitarbeitenden im Intranet zugänglich. Diese Schemata sind als Blaubuch zu verstehen und dienen zur Vereinfachung der klinikinternen Kommunikation. 4. Lerninhalte 4.1. Prinzipiell bestehen zwei Weiterbildungsstufen: Basis und Fortgeschritten. Als Basisstufe wird das 3./4. Jahr und als Fortgeschritten das 5./6. Jahr nach Staatsexamen bezeichnet. Ziel ist es, die im Weiterbildungsprogramm festgelegten Lerninhalte zu vervollständigen und zu vertiefen. Ziele für die Assistenzärzte auf Stufe Basis ist das Erlernen der grundlegenden Fähigkeiten im Sprechstundenbetrieb, insbesondere das Einsetzen von neueren
orthopädischen Abklärungen und Indikationsstellungen. Durch die Arbeit auf der Station lernen und beherrschen die Auszubildenden die Nachbehandlungen nach Operationen sowie das Erkennen und Behandeln von allfälligen Komplikationen. Im Speziellen gelten folgende Ziele: Erlernen der grundlegenden Untersuchungstechniken Orthopädie Erlernen der grundlegenden Indikationen der operativen Orthopädie Erlernen der Assistenztätigkeit im Operationssaal Erlernen der Stationsarbeit auf einer orthopädischen Station Erlernen des Basiswissens in der Notfallmedizin Erlernen administrativer und versicherungstechnischer Kenntnisse Ziel für die Assistenzärzte Stufe Fortgeschritten ist es, dass sie eine eigene spezialärztliche Sprechstunde führen können. Es geht darum, die orthopädischen Differentialdiagnosen zu beherrschen, korrekte Indikationen zu stellen und eine patientenadaptierte postoperative Nachbehandlung unter Einsatz der entsprechenden Therapien und Hilfsmittel zu leiten. Im Speziellen gelten folgende Ziele: Erlernen der speziellen orthopädischen Operationslehre Erlernen einer selbstständigen Sprechstundentätigkeit Erlernen der extremitätenspezifischen Orthopädie Erlernen der selbstständigen Beurteilung von technischen Zusatzuntersuchungen wie Röntgen, CT, MRI und Szintigraphie Kontakt mit nicht-operativen Spezialgebieten; Rheumatologie, Neurologie, Sportmedizin und Schmerztherapie Erlernen der Grundlagen der rehabilitativen Therapien wie Physio- und Ergotherapie Erlernen einer gutachterlichen Tätigkeit unter Supervision Erlernen einer selbstständigen wissenschaftlichen Tätigkeit Abschluss der Facharztausbildung inkl. Facharztexamen 4.2. Praktische Weiterbildung Jeder Assistenzarzt führt eine eigene, teamspezifische, supervisierte Sprechstunde durch. Dafür steht ein eigenes Untersuchungszimmer zur Verfügung. Eine persönliche Sekretärin organisiert die Sprechstunde administrativ und schreibt die entsprechenden Berichte. Die Sprechstundenzeit pro Patient wird individuell dem Weiterbildungsstand des Assistenzarztes angepasst. Die Indikation für Spezialuntersuchungen wird mit den Kaderärzten besprochen. Die Interpretation ist Sache des Untersuchenden und erfolgt unter Supervision der Ausbildner. Die Indikation zur Operation wird immer nach Absprache mit einem Kaderarzt des jeweiligen Teams gestellt. Die erwarteten theoretischen und praktischen Fähigkeiten entsprechen einem definierten und deklarierten Stufenplan gemäss Ausbildungsstand des Assistenten (siehe Punkt 5.1.). Falls dies den operativen Fähigkeiten des Kandidaten entspricht, kann er die Patienten seiner eigenen Sprechstunde operieren oder allenfalls dabei assistieren. Die Nachbehandlung erfolgt dann in der Sprechstunde des Operateurs. Somit hat der Assistenzarzt die Möglichkeit, im Rahmen seiner Fähigkeiten, Patienten von der Erstzuweisung über die Operation bis hin zum Behandlungsabschluss persönlich zu betreuen.
Konservative Therapien werden im Rahmen der Sprechstunde durchgeführt. So werden Punktionen, Infiltrationen etc. unter Anleitung selbstständig durchgeführt. Schienen, Gipse etc. werden verordnet und können allenfalls auch selbst angelegt werden. Eine interne Abteilung für technische Orthopädie existiert nicht. Es besteht jedoch eine enge Zusammenarbeit mit mehreren Orthopädie- Technikern, bei denen das Praktikum in technischer Orthopädie durchgeführt werden kann. Die Physio- und Ergotherapie im Haus kontaktiert den zuständigen Assistenzarzt bei Problemen und bespricht den Verlauf der Therapie in regelmässigen Abständen. Im Operationssaal wird der Basis-Assistenzarzt als Assistierender in die operativen Tätigkeiten eingeführt. Er erlernt das Grundwissen über Lagerung, Vorbereitung, Sterilität und Instrumentenlehre. Der fortgeschrittene Assistenzarzt wird im Rahmen seiner Möglichkeiten in den Operationsbetrieb integriert. So führt er Operationen an den Patienten aus seiner Sprechstunde unter Assistenz selber durch und assistiert bei komplexeren Eingriffen. Ziel ist die Komplettierung des Operationskataloges gemäss FMH- Vorgabe. Für Kandidaten mit besonderem Engagement im klinischen wie auch im wissenschaftlichen Bereich und entsprechender Eignung besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines sogenannten «Fast-Track»-Programmes speziell gefördert zu werden. In der Schulthess Klinik werden Rotationen im Team Orthopädie Obere Extremitäten, Orthopädie Untere Extremitäten, Wirbelsäulen- und Neurochirurgie sowie in der Fusschirurgie angeboten. Rotationen in die Handchirurgie und Kinderorthopädie können individuell bei Wunsch durchgeführt werden. Die Rotationsdauer beträgt in der Regel sechs bis zwölf Monate, um ausreichend Einblick in den jeweiligen Fachbereich zu erhalten. Die individuelle Rotationseinteilung wird primär durch die Weiterbildungskoordinatoren in Absprache mit den Teamleitern festgelegt und erfolgt nach folgenden Kriterien: Wunsch des Kandidaten, individuelle Performance, aber auch Klinikbedarf. 4.3. Zweimal wöchentlich findet ein teamübergreifender Klinikrapport statt. Anlässlich dieses Klinikrapportes findet wöchentlich eine klinikinterne dreiviertelstündige Weiterbildung gemäss einem Rotationsplan statt. Die Vorträge halten Kaderärzte der Schulthess Klinik und teilweise auch externe Referenten. Teamspezifisch findet dreimal wöchentlich ein eigener Rapport statt mit Besprechung der operierten Fälle im Teaching-System zur klinikinternen Weiterund Fortbildung. Fallbesprechungen und Vorträge über spezifische Themen durch die Assistenzärzte ergänzen den Weiterbildungscharakter dieser Rapporte. Besprechungen der aktuellen Fachliteratur werden mindestens einmal pro Monat anlässlich des Journal Club durchgeführt. Zusätzlich werden mehrmals im Jahr Weiter- und Fortbildungen für externe Ärzte durchgeführt. Die Teilnahme ist für die Assistenzärzte obligatorisch. Im Rahmen
von wöchentlichen Unterassistenten-Weiterbildungen werden die Assistenzärzte als Weiterbildner eingesetzt. Zur Vorbereitung des Facharztexamens werden jährlich Kandidaten-Lerngruppen gebildet. Diese Gruppe wird mittels Tutoriaten der direkten Weiterbildner auf die Prüfung vorbereitet. Klinikintern wird jährlich ein mehrteiliger akkreditierter Good-Clinical-Practice Kurs sowie ein evidence-based-medicine Kurs angeboten. 4.4. Extern können die Assistenzärzte die wöchentlichen Weiterbildungs- Veranstaltungen bzw. Vorlesungen in der benachbarten orthopädischen Universitätsklinik Balgrist besuchen (direkte unterirdische Verbindung). Der Besuch des Swiss Orthopaedics-Jahreskongresses ist für fortgeschrittene Assistenzärzte obligatorisch und wird durch die Klinik mit einem eingeschränkten Operationsbetrieb an diesen Tagen ermöglicht. Weitere fachspezifische Weiterbildungen und Kongresse können in Absprache mit den Teamleitern besucht werden. Dafür stehen nach Möglichkeit zehn Tage pro Jahr zur Verfügung. Die Kosten für fachspezifische Kongresse und Kurse werden von der Klinik getragen. Kongresse mit eigenen Beiträgen (Vortrag, Poster) können zusätzlich zu den Weiterbildungstagen bewilligt werden. Fellowships und andere Weiterbildungsprogramme werden nach Möglichkeit unterstützt. 4.5. Für sämtliche grössere, relevante orthopädische Zeitschriften besteht ein klinikinterner Fulltext-Online-Zugang, welcher jedem Assistenzarzt im Intranet zur Verfügung steht. Zudem besteht eine elektronische Fachliteratur-Bibliothek. 4.6. Eine regelmässige Forschungstätigkeit durch den Assistenzarzt ist erwünscht. So sollte pro Jahr eine wissenschaftliche Arbeit mit entsprechender Vortragstätigkeit und Publikation unter Anleitung der direkten Weiterbildner durchgeführt werden. Für die Durchführung wissenschaftlicher Arbeiten kann auf mehrere Ressourcen zugegriffen werden. Planung und Durchführung der Arbeit wird durch die Kaderärzte sowie die Wissenschaftsabteilung der Schulthess Klinik unterstützt. Diese besteht aus einem Privatdozenten als Teamleiter sowie mehreren wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die allesamt in der Planung und Ausführung von medizinischen Studien Erfahrung aufweisen. Zur Dokumentation und Publikation steht die Abteilung Bilddokumentation zur Verfügung. 4.7. Für das Erlernen von arthroskopischen Eingriffen steht den Assistenten jederzeit ein OP-Simulator zur Verfügung, an welchem in regelmässigen Abständen eine geführte Weiterbildung angeboten wird. Implantatspezifische Instruktionen in die Operationstechnik werden regelmässig durch Medizinaltechnikfirmen angeboten. Bei Bedarf und Eignung wird die Teilnahme von Assistenten an internationalen «Instructional Courses» ermöglicht.
5. Evaluationen 5.1. Vierteljährlich findet ein arbeitsplatz-basiertes Assessment (AbA) der klinischen (Mini Clinical Evaluation Exercise; Mini-CEX) sowie technischen Fähigkeiten des Assistenten statt (Direct Observation of Procedural Skills; DOPS). Diese Beurteilung wird durch den zugeteilten Tutor und gemäss einem definierten und deklarierten Raster des Weiterbildungstandes durchgeführt. Dadurch wird eine klar strukturierte, definierte und berechenbare Weiterbildung garantiert. Die Ergebnisse dieser Assessments werden abgelegt und dienen als Grundlage der jährlichen Evaluation und der individuellen Förderung der Kandidaten. 5.2. Das Eintrittsgespräch durch den Teamleiter erfolgt in den ersten Wochen der Anstellung gemäss Punkt 2.3. 5.3. Jährlich erfolgen Evaluationsgespräche anhand von Fremdevaluationsbögen und Selbstevaluationsbögen. Nebst einem Gespräch über Arbeitszufriedenheit werden FMH-Logbucheinträge kontrolliert. Die regulären FMH-Evaluationsbögen werden entsprechend angefertigt und ausgehändigt. 5.4. Vor Austritt findet ein Austrittsgespräch mit dem Teamleiter sowie mit dem Leiter der Weiterbildungsstätte statt. Es werden individuelle Arbeitszeugnisse und die geforderten FMH-Zeugnisse ausgestellt. 6. Bewerbungen 6.1. Bewerbungen können zu jeder Zeit eingereicht werden. Diese werden überprüft und bei positiver Bewertung wird dem Kandidaten ein Vorstellungstermin vorgeschlagen. Bewerbungsgespräche finden ein- bis zweimal jährlich gestaffelt statt. 6.2. Bewerbung sind an folgende Adresse zu richten: Schulthess Klinik Zürich oder: Schulthess Klinik PD Dr. med. Michael Leunig Dr. med. Matthias Flury Weiterbildungsstättenleiter Stv. Weiterbildungsstl. Lengghalde 2 Lengghalde 2 8008 Zürich 8008 Zürich 6.3. Folgende Unterlagen sind einer Bewerbung beizulegen: Begleitbrief mit Erklärung der Motivation der Bewerbung und Begründung des Berufszieles Curriculum Vitae mit tabellarischer Aufstellung der bisherigen Weiterbildung Zeugnisse (Staatsexamen, FMH-Zeugnisse) Liste der absolvierten Zusatzkurse (Gutachterkurs, Clinical Investigator Kurs/Good clinical practice, APO-Kurse, ATLS-Kurs, AO-Kurse,
Röntgenkurs, EBM-Kurs) sowie weiterer besuchten Weiterbildungsveranstaltungen Aktualisierter Operationskatalog Liste der bereits durchgeführten Gutachten Liste der wissenschaftlichen Tätigkeiten (Vorträge, Poster, Publikationen) Angabe von Referenzen 6.4. Die Selektionskriterien sind je nach Stellenplan unterschiedlich. Prinzipiell werden Assistenten in zwei Weiterbildungsstufen angestellt: Basis und Fortgeschrittene. Grundvoraussetzung ist das erklärte Interesse und die entsprechend hohe Motivation für eine orthopädische Weiterbildung. Für die fortgeschrittenen Stellen werden Anwärter auf den FMH-Titel Orthopädie eingestellt. Diese verfügen bereits über eine fortgeschrittene Erfahrung in Orthopädie und Traumatologie. Die chirurgische Grundausbildung gemäss FMH-Katalog inklusive Basisexamen Chirurgie, B/C-Jahr Orthopädie und fakultativ die traumatologische Grundausbildung inklusive ein Jahr Traumatologie Kategorie 1 müssen absolviert sein. 6.5. Ablauf Auswahlverfahren: Nach Einsenden der Bewerbung eines interessierten Kandidaten erfolgt eine präliminare Überprüfung. Bei positiver Bewertung wird ein Kandidat zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Bei positivem Verlauf wird dem Kandidaten je nach Stellenplan eine Stelle direkt angeboten oder der Kandidat wird auf eine Warteliste aufgenommen. 6.6. Alle Assistenten erhalten Jahresverträge, die bei entsprechender Leistung um jeweils 12 Monate bis zum Erreichen des Facharzttitels verlängert werden können. Die Schulthess Klinik hat als A Klinik eine Weiterbildungsberechtigung Orthopädie für drei Jahre. Verträge inkl. Entlohnung richten sich nach den kantonal vorgegebenen Richtlinien. Die Arbeitszeiten richten sich nach dem schweizerischen Arbeitsgesetz (ArG).