Dr. Rudolf Mögele Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Europäische Kommission Olof S. Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik

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Transkript:

Dr. Rudolf Mögele Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Europäische Kommission Olof S. Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik

GAP-Reform: Überblick 1. Prozess der GAP-Reform 2. Herausforderungen und Ziele der Politik 3. Vorschläge zur GAP im Einzelnen 4. Was sind die nächsten Schritte? 2

Wie wird die Gemeinsame Agrarpolitik finanziert? In den Kommissionsvorschlägen für den EU-Haushalt im Zeitraum 2014-2020 werden die GAP-Ausgaben nominal auf dem Niveau von 2013 festgeschrieben in Milliarden Euro Nominale Preise Preise von 2011 - Säule I Direktzahlungen und marktbezogene Ausgaben 317.2 281.8 - Säule II Ländliche Entwicklung 101.2 89.9 Säule I und II gesamt 418.4 371.7 - Lebensmittelsicherheit 2.5 2.2 - Bedürftigenhilfe 2.8 2.5 - Reserve für Krisen im Agrarsektor 3.9 3.5 - Europäischer Fond für die Anpassung an die Globalisierung Bis zu 2.8 Bis zu 2.5 - Forschung und Innovation in den Bereichen Versorgungssicherheit, Biowirtschaft und nachhaltige Landwirtschaft Quelle: Mitteilung der Kommission Ein Haushalt für Europa 2020 KOM(2011) 500 endg., Teil II. 5.1 4.5 Zusätzliche Mittel gesamt Bis zu 17.1 Bis zu 15.2 Vorgeschlagener Haushalt für den Zeitraum 2014-2020 insgesamt Bis zu 435.5 Bis zu 386.9 3

Vergleich zwischen GAP-Zahlungen 2013 und 2020 in Milliarden Euro (nominale Preise) 2013 2020 Märkte 3.31 2.70 Direktzahlungen 42.17 43.45 1. Säule 45.48 46.15 2. Säule - LE 14.82 14.46 GAP gesamt 60.30 60.61 Anmerkung: Für 2013 beinhaltet das Budget für die ländliche Entwicklung die freiwillige Modulation im VK, sowie den Artikel 136 ungenutztes Budget. Da diese Bestimmungen Ende 2013 auslaufen, werden die entsprechenden Summen ab 2014 wieder den Direktzahlungen angerechnet. 4

70 Die Entwicklung der GAP-Ausgaben 1980 2010 (in nominalen Preisen) EU-10 EU-12 EU-15 EU-25 EU-27 60 In Milliarden - nominale Preise 50 40 30 20 10 0 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Exportsubventionen Andere Marktmaßnahmen Gekoppelte Direktzahlungen Entkoppelte Direktzahlungen Marktbezogene Ausgaben Direktzahlungen Ländliche Entwicklung Quelle: GD Landwirtschaft und ländliceh Entwicklung Anmerkungen: 2011 = Haushalt; 2012 = Haushaltsentwurf; 2013 = ELGF Budget für Direktzahlungen und marktbezogene Ausgaben + 2. Säule in Verpflichtungen. Für 2013 beinhaltet das Budget für die ländliche Entwicklung die freiwillige Modulation im VK, sowie den Artikel 136 ungenutztes Budget. Da diese Bestimmungen Ende 2013 auslaufen, werden die entsprechenden Summen ab 2014 wieder den Direktzahlungen angerechnet. 5

Überblick 1. Prozess der GAP-Reform 2. Herausforderungen und Ziele der Politik 3. Vorschläge zur GAP im Einzelnen 4. Was sind die nächsten Schritte? 6

Vor welchen Herausforderungen steht die europäische Landwirtschaft Mitteilung der Kommission Die GAP bis 2020 Herausforderungen Wirtschaftliche Ökologische Räumliche Wirtschaftliche Herausforderungen Ernährungssicherheit Preisschwankungen Wirtschaftskrise Ökologische Herausforderungen Treibhausgasemissionen Bodenverarmung Wasser-/Luftqualität Lebensräume und biologische Vielfalt Räumliche Herausforderungen Lebensfähigkeit der ländlichen Gebiete Vielfalt der Landwirtschaft in der EU 7

Neuere Trends bei den Rohstoffpreisen 600 (Weltbank nominale Preisindizes, 2000=100) 525 450 Dünger + 163 % Energie + 223 % 375 300 225 Landwirtschaft + 50 % 150 75 0 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: Weltbank 8

Klimawandel - Mögliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft in der EU Gefahr von Überschwemmungen Heißere und trockenere Sommer Meeresspiegel Gefahr von Pflanzenschädlingen und - krankheiten Ernte, Futtererträge Tiergesundheit, Tierschutz Sommerliche Niederschläge Winterstürme, Überschwemmungen Länge der Vegetationsperiode, Erträge Für die Landwirtschaft geeignete Böden Gefahr von Schädlingen, Krankheiten Verfügbarkeit von Wasser Risiken von Dürren und Hitzewellen Risiko von Bodenerosion Vegetationsperiode, Ernteerträge Optimale Anbauflächen Quelle: GD Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, basierend auf Berichten der EUA, Arbeiten der JRC und wissenschaftlichen Studien der Mitgliedstaaten Winterliche Niederschläge, Überschwemmungen Sommerliche Niederschläge Risiken von Dürren und Wasserknappheit Risiko von Bodenerosion Erträge, Bandbreite der Nutzpflanzen 9

Bedeutung der Landwirtschaft in der EU 13,7 Millionen landwirtschaftliche Betriebe (70 % mit weniger als 5 ha) 17,5 Millionen Beschäftigte in der Land- und Ernährungswirtschaft (7,7 % der Gesamtbeschäftigung) 10

Welche Instrumente stehen zur Verfügung, um die Ziele zu erreichen? Stärkere Wettbewerbsfähigkeit Verbesserte Instrumente um auf Marktentwicklungen einzugehen Reservefonds für Krisen / Instrumentarium für das Risikomanagement Verbesserung der Position der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette Forschung, Innovation und Wissenstransfer und eine verbesserte landwirtschaftliche Betriebsberatung Verbesserte Nachhaltigkeit Neuer Ökologisierungskomponente im Rahmen von Säule I Verstärkte Cross-Compliance- Anforderungen im Hinblick auf den Klimawandel Zwei Umweltprioritäten für die Entwicklung des ländlichen Raums Forschung, Innovation und Wissenstransfer und eine verbesserte landwirtschaftliche Betriebsberatung Größere Effizienz Neugestaltung der Direktzahlungen Gemeinsamer strategischer Rahmen für die EU-Fonds Umverteilung der Direktzahlungen zwischen und innerhalb der Mitgliedstaaten Umverteilung bei den Finanzrahmen für die Entwicklung des ländlichen Raums Vereinfachung der Politik Säule I Flexibilität Säule II 11

Überblick 1. Prozess der GAP-Reform 2. Herausforderungen und Ziele der Politik 3. Vorschläge zur GAP im Einzelnen 4. Was sind die nächsten Schritte? 12

Direktzahlungen (1) Ab 2014 sollen die Landwirte in Europa Zugang zu folgenden Regelungen haben: Obligatorische Regelungen (alle Mitgliedstaaten): Entkoppelte Basisprämie Ökologisierungskomponente * Regelung für Junglandwirte (+) Fakultative Regelungen (Entscheidung der Mitgliedstaaten): Gekoppelte Förderung Förderung in Gebieten mit naturbedingten Benachteiligungen Für alle Zahlungen gilt die Auflagenbindung ( Cross-Compliance ) Alle Landwirte haben Zugang zum Betriebsberatungssystem ODER Vereinfachte Regelung für Kleinlandwirte (in allen Mitgliedstaaten, aber Wahlfreiheit des Landwirts) * Zahlung für dem Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden 13

Neugestaltung der Direktzahlungen (2) Stufenweise Kürzung und Deckelung (alle Direktzahlungskomponenten außer dem Ökologisierungszuschlag) Cross compliance Vereinfacht Klimawandel berücksichtigt Gekoppelte Stützung Für breite Palette von Sektoren Bis zu 5% oder 10% des Finanzrahmens für Direktzahlungen, vom MS festzusetzen Förderung für Junglandwirte Aufnahme einer landwirtschaftlichen Tätigkeit < 40 Jahre Ökologisierungskomponente ( Greening ) Diversifizierung der Anbaufrüchte Dauergrünland Flächennutzung im Umweltinteresse Förderung in Gebieten mit naturbedingten Benachteiligungen Basisprämienregelung Für ausgewiesene Gebiete mit naturbedingten Benachteiligungen Bis zu 5 % des Finanzrahmens für Direktzahlungen Für 5 Jahre Bis zu 2 % des Finanzrahmens für Direktzahlungen 30 % des Finanzrahmens für Direktzahlungen Regelung für Kleinlandwirte Vereinfachung von Anträgen und Kontrollen Jährlichen Pauschalzahlung vom MS festzusetzen (zwischen 500 und 1000) Teilnahmebeginn 2014 Bis zu 10 % des Finanzrahmens für Direktzahlungen Definition von aktiver Landwirt Definition von landw. Aktivität Neue Zahlungsansprüche 2014 Nationaler oder regionaler Einheitssatz je beihilfefähigem Hektar Regionen/Kriterien von MS bestimmt ODER 14

Euro/ha 800 Umverteilung der Direktzahlungen 1/3 der Lücke zwischen dem derzeitigen Niveau und 90% des EU- Durchschnitts bis 2020 schließen 700 600 500 400 300 * Calculated on the basis of all direct aids on the basis of Council Regulation (EC) No 73/2009, after modulation and phasing-in, except POSEI/SAI and cotton and potentially eligible area 2009 200 100 0 Malta Netherlands Belgium Italy Greece Cyprus Denmark Slovenia Germany France Luxembourg Ireland EU-27 Austria Hungary Czech Republic Finland Sweden Bulgaria Spain United Kingdom Poland Slovakia Portugal Romania Lithuania Estonia Latvia Direktzahlungen - neue Verteilung (Euro/ha)** Direktzahlungen - Status quo (Euro/ha)* Durchschnitt der EU-27 (Euro/ha) 90% des Durchschnitts der EU-27 (Euro/ha) * Berechnet auf der Basis aller Direktzahlungen basierend auf Ratsverordnung (EC) 73/2009, nach Modulation und Phasing-in, mit Ausnahme von Zahlungen für POSEI/SAI und Baumwolle, und mit potenziell förderungsfähigen Flächen 2009. ** Berechnet auf der Basis von Annex II des Vorschlags für eine Direktzahlungsverordnung für das Antragsjahr 2019 (Finanzjahr 2020) und potenziell förderungsfähige Fläche 2009. Source: European Commission - DG Agriculture and Rural Development 15

Verbesserte Instrumente zur Reaktion auf Marktentwicklungen (einheitliche GMO) Mehr finanzielle Mittel für Forschung und Innovation Forum für ein besseres Funktionieren der Lebensmittelversorgungskette Nachhaltiger Verbrauch: Schulobst- und Schulmilchprogramm Aufstockung der Finanzierung Möglichkeit der privaten Kofinanzierung Förderung gemeinsamen Auftretens auf dem Markt bessere Verhandlungsposition in der Lebensmittelversorgungskette Vereinfachte Anerkennung von: Erzeugerorganisationen (EO), Verbänden von EO, Branchenverbänden Mehr Klarheit bezüglich gemeinsamer Regelungen Verknüpfung mit dem Landwirtschaftsfonds zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums (Existenzgründungs- und Kooperationsmaßnahmen) Stärkere Marktorientierung Auslaufen bestimmter Maßnahmen (MMP, Hopfen und Seidenraupen) Ende der Produktionsobergrenzen (Milch, Zucker) Verbessertes Sicherheitsnetz Außerordentliche Maßnahmen mehr Flexibilität und große Bandbreite Öffentliche Intervention/private Lagerung vereinfacht, schneller auf Krisen reagieren Reservefonds für Krisen Brücke zum Verbraucher Gemeinsame Antworten auf wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen Wettbewerbsfähigkeit einzelner Produzenten 16

Die ländliche Entwicklung in neuem Rahmen (1) Europa 2020 Strategie Gemeinsamer Strategischer Rahmen (GSR) umfasst den ELER, ESF, EFRE, Kohäsionsfond und EFF, und spiegelt Europa 2020 in gemeinsamen thematischen Zielen wieder, die von jedem dieser Fonds durch spezifische Aktivitäten in Angriff genommen werden müssen Partnerschaftsvertrag nationales Dokiment, das die beabsichtigte Nutzung der Mittel zur Erreichung der Ziele von Europa 2020 darlegt. Politik der ländlichen Entwicklung: ELER Andere GSR Fonds (EFRE, ESF, Kohäsionsfonds, EFF) Innovation, Umweltschutz und Klimawandel als übergreifende Themen Prioritäten Wissenstransfer und Innovation in Land- und Forstwirtschaft, sowie der ländlichen Entwickl. Förderung der Wettbewerbsfähigk. aller Arten von LW, sowie der Lebensfähigk. der Betriebe Förderung der Organisation in der Lebensmittelkette und des Risikomanagements in der LW Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung von Ökosystemen, die v. Land- und Forstwirtschaft abhängen Unterstützung von Ressourceneffizienz und Wandel zu CO2-armem, klimaresistentem Wirtschaften in Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft Förderung sozialer Kohäsion, Armutsverringerung und wirtsch. Entwicklung in ländlichen Gebieten Programm(e) zur ländlichen Entwicklung 17

Die ländliche Entwicklung in neuem Rahmen (2) Überprüfung der Leistungsfähigkeit, Zielmarken und Vorabbedingungen Gemeinsamer Ansatz für alle Fonds im Gemeinsamen Strategischen Rahmen Leistungsreserve: 5% des Haushalts jedes GSR-Fonds wird in jedem Mitgliedstaat zu Beginn der Programmperiode beiseite gelegt. Überprüfung der Leistungsfähigkeit: 2017 und 2019 wird die Kommission in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten für jeden GSR-Fonds eine Überprüfung der Leistungsfähigkeit der entsprechenden Programme vornehmen Verteilung der Leistungsreserve: in Folge der Überprüfung von 2019 wird die Leistungsreserve für einen gegebenen GSR-Fonds in einem gegebenen Mitgliedstaat auf die Programme bzw. Prioritäten verteilt werden, die wesentliche, zu Programmbeginn festgelegte Zielmarken erreicht haben. Vorabbedingungen: stellen grundlegende Bedingungen dar, deren Einhaltung von den Mitgliedstaaten vor Beginn der Programme, oder frühzeitig in ihre Umsetzungsphase (auf der Grundlage eines Aktionsplans) sichergestellt werden muss: Allgemeine Vorabbedingungen: sind allen GSR-Fonds gemeinsam Fondsspezifische Vorabbedingungen Makroökonomische Bedingungen: Koordinierung mit der Wirtschaftspolitik eines Mitgliedstaats und ggf Suspendierung der Förderung 18

Die ländliche Entwicklung in neuem Rahmen (3) Schlüsselmaßnahmen Wissenstransfer, Informationsmaßnahmen und Beratungsdienste Investitionen in physisches Kapital: Höhere Unterstützungsraten für junge Landwirte, gemeinsame Investitionen und integrierte Projekte Betriebs- und Geschäftsentwicklung Ausgedehnte Unterstützung für kleine Betriebe und junge Landwirte Unterstützung für die Bildung von Produzentengruppen in allen EU-Mitgliedstaaten Agrar-Umwelt- und Klimaschutzzahlungen sowie biologische Landwirtschaft: mehr Flexibilität im Allgemeinen und insbesondere für gemeinsame Aktionen Deutlich verstärkte Kooperationsmaßnahme einschließlich Pilotprojekte, kurze Versorgungskette und lokales Marketing Neues Instrumentarium zum Risikomanagement Leader-Ansatz wird in allen EU-Fonds gestärkt Europäische Innovationspartnerschaft und Preis für innovative, lokale Zusammen-arbeit 19

Die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik auf einen Blick Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit Innovation, Wissenstransfer, Risikomanagement, Zusammenarbeit in der Lebensmittelversorgungskette Mehr Nachhaltigkeit Grüne Komponente in den Direktzahlungen, gestärkte Cross-compliance, Ressourceneffizienz, Forschung und Innovation Größere Effektivität Verbesserte Zielausrichtung, Umverteilung, Gemeinsamer strategischer Rahmen, Vereinfachung 20

Politikinstrumente Beispiele Ein einfaches und spezifisches System für Kleinlandwirte (ca. 30% der Empfänger, aber nur etwa 3% der Fläche) Ökologisierungskomponente so einfach wie möglich. Sieht daher Maßnahmen vor, die eine Umweltwirkung haben UND ohne größere Zusatzkosten umgesetzt/kontrolliert werden können. Zahlungen Nur eine Zahlstelle für alle GAP-Maßnahmen pro Mitgliedstaat/Region Eine Reihe von Ansätzen zur Rückerstattung von Zahlungen durch Empfänger auf der Basis von vereinfachten Kostenrechnungen (2. Säule); Kontrollen Ein übergreifendes Ziel: Vereinfachung Mitgliedstaaten mit funktionierenden Kontrollsystemen und niedrigen Fehlerquoten können reduzierte Kontrollraten anwenden Cross Compliance: Reduzierung und Rationalisierung der Verpflichtungen (13 Standards statt 18 und 8 GLÖZ statt 15), Folgekontrollen bei geringfügigen Verstößen zurückgenommen; Landwirte, die Zertifizierungssysteme nutzen, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit kontrolliert. 21

Überblick 1. Prozess der GAP-Reform 2. Herausforderungen und Ziele der Politik 3. Vorschläge zur GAP im Einzelnen 4. Was sind die nächsten Schritte? 22

Wo stehen wir mit der Reform der GAP? 12. April 11. Juni 2010 19.-20. Juli 2010 18. November 2010 23. November 2010 25. Januar 2011 29. Juni 2011 12. Oktober 2011 Öffentliche Debatte (Bürger und Organisationen in der EU) Öffentliche Konferenz Mitteilung der Kommission Die GAP bis 2020 Konsultation zur Folgenabschätzung (Interessenträger) Kommissionsvorschläge für den EU-Haushalt 2014-2020 Rechtsvorschläge der Kommission zur GAP Den Rechtsvorschlägen liegt eine Folgenabschätzung bei, in der auf der Grundlage umfassender quantitativer und qualitativer Analysen alternative Szenarios für die Fortentwicklung der Politik bewertet werden 2011-2013 Erörterung im Europäischen Parlament und im Rat Bis Ende 2013 Annahme der Verordnungen und Durchführungsrechtsakte 23

Für weitere Informationen Die GAP nach 2013 http://ec.europa.eu/agriculture/cap-post-2013/index_en.htm Mitteilung der Kommission Die GAP bis 2020 http://ec.europa.eu/agriculture/cap-post-2013/communication/ index_en.htm Folgenabschätzung http://ec.europa.eu/agriculture/ Rechtsvorschläge http://ec.europa.eu/agriculture/ 24

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 25