Zwischenbericht zum Studienaufenhalt an der Wuhan University ( 武汉大学 )

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Transkript:

Zwischenbericht zum Studienaufenhalt an der Wuhan University ( 武汉大学 ) Vorbereitung des Aufenthalts: Visum: Das Visum muss persönlich bei der chinesischen Botschaft oder einem der Generalkonsulate beantragt und abgeholt werden (Zuständigkeiten der Vertretungen und weitere Infos unter http://www.china-botschaft.de/det/). Zwar können auch Visa- Agenturen in Anspruch genommen werden, doch muss man dafür seinen Reisepass für längere Zeit aus der Hand geben, was mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Da ich aus Nordrhein-Westfalen komme, habe ich das Visum beim Generalkonsulat in Frankfurt beantragt. Ich meinem Fall war die Beantragung mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Das Generalkonsulat hatte die 1-Tag-Expressbearbeitung für Visa kurz zuvor eingestellt, es sei denn, diese würde vorher telefonisch beantragt. Dies war aber unmöglich, da die Leitung des Konsulats durchgehend besetzt war (insgesamt habe ich ca. 20 Mal zu verschiedenen Tageszeiten angerufen, ohne einmal durchzukommen). Der Service im Konsulat selbst war ebenfalls sehr schlecht. Als ich nach ca. 5 Tagen Bearbeitung mein Visum abholen wollte, hatte man mir ein F-Visum (für ein halbes Jahr), stammt dem erforderlichen X-Visum (für ein Jahr) in den Pass geklebt. Andere Studenten, die am gleichen Tag ihr Visum abholen wollten, hatten das gleiche Problem. Erst als ich den zuständigen Beamten ca. 5 Minuten auf Chinesisch zugemeckert hatte, lies er das Visum kurzfristig umändern. Es ist also sehr wichtig, bei der Abholung sein Visum zu kontrollieren, da spätere Reklamationen oft nicht angenommen werden. Das Visum muss in China innerhalb von 30 Tagen in eine Aufenthaltsgenehmigung umgewandelt werden. Mit dieser ist das, innerhalb der Gültigkeit, unbegrenzte Einund Ausreise möglich. Zur Beantragung muss man sein Gesundheitszeugnis beim Health Care Center of Hubei International Travel ( 湖北国际旅行卫生保健中心 ) in Wuchang anerkennen lassen, sowie einige Formulare ausfüllen (diese sind beim Auslandsamt erhältlich). Die Universität veranstaltet eine gemeinsame Fahrt aller neuen Studenten zum Health Care Center of Hubei International Travel, bei einer zweiten Veranstaltung im 1

Fremdspracheninstitut ( 外语学院 ) können die restlichen Formalitäten erledigt werden. In diesem Fall dauert die Bearbeitung ca. 1 Monat, in dem man keinen Pass hat (sodass man kein Zugticket, Flugticket oder Hostel buchen kann.). Man kann die Formalitäten auch auf eigene Faust erledigen (Infos dazu im Auslandsamt), was den Vorteil hat, dass die Bearbeitung nur drei bis vier Tage dauert. Dafür muss man, neben dem Health Care Center of Hubei International Travel zum Immigration Office ( 武汉市公安局出入境管理处 ) in Hankou fahren. Fortgeschrittene Chinesischkenntnisse sind hierfür jedoch Voraussetzung. Flug: Da die Unterlagen das CSC erst relativ spät ankommen, und bis dahin der Studienort noch nicht feststeht, ist es ratsam, zunächst einen Flug zu den großen internationalen Flughäfen (Beijing, Shanghai, Hongkong) zu buchen, und erst nach Erhalt der Unterlagen den Weiterflug nach Wuhan zu buchen. Dies sollte man am besten noch in Deutschland tun, um sich die Mühe des Ticketkaufs am Flughafen zu ersparen. Ich persönlich habe festgestellt, dass eine Buchung übers Reisebüro günstiger war als vergleichbare Angebote im Internet. Als Gepäckgrenze gilt bei den meisten Fluggesellschaften 20kg plus Handgepäck, bei China Eastern ( 中国东方航空公司 ) gelten 30kg. Impfungen/Krankenversicherung/Gesundheitszeugnis: Als Vollstipendiat wird die Krankenversicherung vom DAAD und vom CSC übernommen (Die CSC Versicherung gilt nur für das Campuskrankenhaus, die Unterlagen dafür erhält man an der Universität). Als Selbstzahler empfiehlt sich der Beitritt zur DAAD-Versicherung, da diese weltweit gilt und somit auch Reisen in Nachbarländer abdeckt. Für Impfungen sollte man sich mit seinem Hausarzt beraten. In meinem Fall waren Impfungen gegen Tollwut, Polio, Typhus und Cholera fällig. Die Techniker Krankenkasse übernimmt für ihre Versicherten die Impfkosten, bei meiner Krankenkasse (Barmer GEK) wurde nichts erstattet, so dass ich die Impfkosten von ca. 300 allein zu tragen hatte. Beurlaubung von der Heimatuniversität: Die Beurlaubung war in meinem Fall sehr einfach. Man musste lediglich ein Formular auf der Internetseite des Akademischen Auslandsamts herunterladen, ausfüllen und im Studiensekretariat abgeben. Die Fristen waren bis zum Ende des Semesters. Was gehört in den Koffer: Neben Pass, Passkopien, Impfausweis, sowie Bank- und Kreditkarten und wichtigen Medikamenten gehören vor allem einige Yuan in Bar in den Koffer. Leute mit langen Beinen und großen Füßen sollten zudem eine Hose und ein Paar Schuhe mehr 2

einpacken, das diese in China schwer zu bekommen sind (Schuhgrößen in den Geschäften enden in der Regel bei 44). Deo gibts es zwar in den großen Supermärkten zu kaufen, jedoch ist die Auswahl sehr begrenzt, sodass man besser einen kleinen Vorrat mitnimmt. Weiterhin sollte an kurze Sommerkleidung und möglichst warme Winterkleidung gedacht werden, da der Sommer in Wuhan brühend heiß und der Winter sehr kalt wird. Da die Häuser sehr schlecht isoliert sind, wird es auch im eigenen Zimmer sehr warm, bzw. kalt. Winterkleidung kann man sich aber auch zu einem späteren Zeitpunkt nachschicken lassen Ankunft am Studienort: Ankunft am Flughafen: Nachdem man am Tianhe-Flughafen ( 武汉天河国际机场 ) angekommen ist und die Kontrollen passiert hat, wird man in der Empfangshalle auf einige Leute stoßen, die einem das Wort Taxi entgegenschreien. Diese Leute sollte man konsequent ignorieren, da sie Schwarztaxen betreiben, die horrende Preise verlangen und versuchen, Ausländer übers Ohr zu hauen. Um ein normales Taxi zu bekommen (bisher gibt es keine U-Bahn und keinen Bus vom Flughafen zur Uni), geht man einfach aus dem Terminalgebäude heraus und hält sich links, bis man zum offiziellen Taxistand kommt. Die Fahrer können kein Englisch, manche auch kein Hochchinesisch, so dass man entweder einigermaßen fit im Chinesischen sein sollte, oder die Adresse des Auslandsamtes ( 武汉大学留学生教育学院 ) aufschreiben und dem Taxifahrer zeigen sollte. Die Fahrt zur Universität dauert ca. 1 Stunde, die Kosten sollten ca. 100 Yuan betragen. Weitere Infos zum Taxifahren finden sich in der Rubrik Leben in Wuhan, Verkehr, Taxi. Ankunft an der Universität Nach der Ankunft wird man zunächst zum Auslandamt geschickt, wo man seine Unterlagen vorzeigen muss und im Anschluss sein Wohnheimzimmer (für den Schlüssel müssen 200 Yuan Kaution hinterlegt werden) zugeteilt bekommt. Man sollte darauf achten, dass man entweder morgens oder nachmittags ankommt, da das Büro von 11:30 bis 14:00 Uhr geschlossen ist. Danach wird man zum Ausländerwohnheim gebracht, dass ca. 100 Meter vom Auslandsamt entfernt liegt. 3

Studium an der Wuhan University: Einschreibung: Die Einschreibung findet im Auslandsamt statt. Man läuft von einem Büro zum anderen, füllt Formulare aus und holt sich Stempel ab. Wichtig ist, mindestens 8 Passfotos dabei zu haben, da diese für die Einschreibung benötigt werden. Wenn man etwas früher (ca. Ende August) anreist, kann man alle Formalitäten an einem Nachmittag erledigen, kurz vor Semesterbeginn kann es, aufgrund der vielen neuen Studenten, ein bis zwei Tage dauern. Einstufungstest: Der Einstufungstest findet eine Woche vor Unterrichtsbeginn in dem Gebäude neben dem Auslandsamt statt. Aushänge am Auslandsamt und am Wohnheim geben Datum, Uhrzeit und Raum bekannt. Der Test ist ein normaler HSK-Test, bei dem nach Multiple-Choice-Verfahren Antworten angekreuzt werden müssen. Unterricht: Der Unterricht findet im Fremdspracheninstitut ( 外语学院 ), ca. 10 Minuten vom Wohnheim entfernt, statt. Es gibt die Stufen Elementar ( 基础 ), Anfänger ( 初级 ) und Fortgeschrittene ( 中级 ). Diese Stufen haben jeweils unterschiedliche Level (1-3), die sich im Unterrichtstempo unterscheiden. Die Bücher für den Unterricht können im Gebäude neben dem Auslandsamt erworben werden. Die Chinesischkurse teilen sich auf in den Hauptkurs ( 综合 ), Konversation ( 口语 ) und Hörverstehen ( 听力 ). Der Unterrichtsstil ist frontal, soll heißen, dass der Lehrer etwas vorliest und die Studenten ihm nachlesen. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad versuchen die Lehrer aber, die Studenten stärker individuell zu fordern. Anwesenheitspflicht: Offiziell herrscht durchgehend Anwesenheitspflicht, allerdings wird diese locker gehandhabt. Viele Studenten kommen nach Belieben, und besonders im Winter sinkt die Zahl der Kursteilnehmer stark. Man sollte sich für Reisen aber besser beim Lehrer abmelden, da zumindest unser Lehrer einige Schwänzer, die sich nicht abgemeldet hatten, von der Abschlussprüfung ausgeschlossen hat. 4

Fächerwahl: Man kann ohne Probleme an anderen Veranstaltungen teilnehmen, die Zeiten erfährt man beim Institut, dass den Kurs veranstaltet. Es ist allerdings schwierig dafür Credits zu bekommen, das Auslandsamt verlangte dafür von mir zusätzliche Studiengebühren von 900 pro Semester, um ein weiteres Fach anrechnen zu lassen. Da ich bereits in Deutschland lange Japanisch gelernt habe, und auch an in China Japanischkurse belegen wollte, habe ich mich einfach in einen passenden Japanischkurs gesetzt, der vom Geschichtsinstitut veranstaltet wurde. Die Lehrer sind oft sehr froh, wenn Ausländer an ihren Kursen teilnehmen möchten. Leben in Wuhan: Unterkunft: Das Ausländerwohnheim der Universität teilt sich in verschiedene Häuserblöcke, die sich nach der Zimmeraufteilung unterscheiden. Es gibt Zwei-Bett-Zimmer, Vier-Bett- Zimmer und Einzelzimmer in vierer WGs, sowie (in sehr begrenzter Anzahl) kleine Apartments. Die Unterkunft im Einzel- und Zwei-Bett-Zimmer ist für Vollstipendiaten kostenlos, allerdings ist das Wohnheim in einem teils sehr schlechten Zustand. Ich hatte ein Einzelzimmer in einer vierer WG. Die Mitbewohner waren zwar sehr nett, allerdings war die Wohnung sehr dreckig, im Badezimmer war durchgehend Schimmel, das Fenster kaputt und da die Waschmaschine nur einen kurzen Schlauch hatte, stand das Bad komplett unter Wasser, wenn jemand seine Wäsche wusch. Das Einzelzimmer hatte kein Bett, nur eine alte Matratze, der Boden war aufgerissen, der Kleiderschrank innen bereits vermodert, einzig der Schreibtisch war, nach einer intensiven Reinigung, benutzbar. Ich bin daher nach ca. 1 Monat aus dem Wohnheim in eine kleine möblierte Wohnung in einer Wohnanlage an der Campusgrenze gezogen. Hierfür muss man einen Auszug vom Campus beantragen, was beim Auslandsamt erledigt werden kann und schnell abläuft. Danach muss man seinen Wohnsitz bei der Polizei ummelden, wobei der Vermieter behilflich ist. Der Umzug ging bei mir sehr unkompliziert von statten, nach einer Suche im Internet (z.b. unter http://www.58.com/ ) und der Kontaktaufnahme mit dem Makler konnte alles schnell erledigt werden. Eine Wohnung ausserhalb ist zwar etwas teurer, ist aber qualitativ um Klassen besser (Das Wohnheim hat z.b. im Winter nur für ca. 4 Stunden heißes Wasser). Ausserdem wohnt man unter Chinesen mit schnellen Zugang zu Restaurants, Geschäften und dem ÖPNV, während das Wohnheim isoliert auf einem Hügel am Ostsee liegt, von wo aus man ca. 20 min mit dem Campusbus zum Haupttor fahren muss. 5

Andere Kommilitonen hatten jedoch teilweise bessere Zwei-Bett-Zimmer, manche (allerdings keine DAAD-Stipendiaten) waren auch in einem Hotel der Universität nahe dem Hauptor untergebracht, welches sehr gut gepflegt und ausgestattet war. Lebenshaltungskosten: Essen: Wenn man häufig chinesisch ist oder auch öfters in die Mensa geht, kann man für sehr wenig Geld essen (ca. 15 Yuan pro Mahlzeit). Westliches Essen, soll heißen Pizza, Pasta, KFC, etc. Kosten im Verhältnis mehr, die Preise liegen aber oft noch etwas unterhalb dem westlichen Preisniveau. Wichtig ist es, in kleinen Restaurants oder Garküchen auf die Sauberkeit zu achten. Da in Wuhan (so wie in ganz Hubei, Hunan und Sichuan) sehr gerne scharf gegessen wird, sollten Menschen mit empfindlichen Magen der Bedienung sagen, dass sie keine Chilis wollen ( 不要辣椒 ). Kleidung: Kleidung ist in China überaus günstig, so dass man sicherlich das ein oder andere hier einkaufen wird. Für Leute mit langen Beinen und großen Füßen könnte es allerdings schwierig werden, passende Hosen und Schuhwerk zu finden. Das sollte beim Kofferpacken beachtet werden. Verkehr: Uni-Bus: Auf dem Campus verkehren zwei Buslinien, die zum einen das Fremdspracheninstitut und zum anderen die Ingenieursinstitute ( 工学部 ) mit dem Haupttor verbinden. Eine Fahrt kostet einen Yuan, den man einfach beim Fahrer einwirft. Man kann auch mit der aufladbaren Campuskarte (erhält man ca. 2 Monate nach Unterrichtsbeginn beim Auslandsamt, kann auch in der Bibliothek und in den Mensen verwendet werden, außerdem geben viele Geschäfte nahe dem Campus Rabatt für Karteninhaber) bezahlen. U-Bahn: Zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes war nur die Linie 1 in Hankou (der nördliche der drei Stadtteile Wuhans) in Betrieb. Innerhalb von Hankou war die Linie praktisch, allerdings musste man von der Uni ca. eine Stunde mit dem Bus nach Hankou fahren. Im Sommer 2012 sollen aber Linie 2 und 4 in Betrieb gehen. Linie 2 wird Wuchang und Hankou verbinden, Linie 4 den Bahnhof Wuchang mit dem Bahnhof Wuhan. 6

Bus: Wuhan hat ein sehr stark ausgebautes Busnetz, sodass man alle wichtigen Orte mit dem Bus erreichen kann. Allerdings sind die Busse in der Stoßzeit hoffnungslos überfüllt, und stecken oft im Stau fest. Die Fahrt mit dem Bus kostet aber nur 2 Yuan (man muss das Kleingeld passend einwerfen, es wird kein Wechselgeld gegeben) Vor dem Haupttor der Uni kann man sich auch eine Prepaidkarte für den ÖPNV (Bus und U-Bahn)besorgen. Diese Karte hält man einfach an einen Sensor beim Busfahrer. Diese kann man am Ticketbüro am Haupttor, sowie bei der Supermarktkette 中百超市 und an den U-Bahn-Stationen aufladen. Die Busfahrt kostet mit Karte nur 1.60 Yuan. Taxi: Taxis in Wuhan sind billig und besonders für weitere Fahrten (etwa mit Gepäck zum Flughafen oder zu den Bars in Hankou) geeignet. Da Taxis überall durch die Stadt fahren, kann man einfach ein freies Taxi heranwinken und einsteigen. Die Fahrer sprechen kein Englisch und manche Fahrer auch nur gebrochenes Hochchinesisch. Wenn ihr also im Hochchinesischen noch nicht so fit seit, schreibt am besten euer Ziel auf Chinesisch auf und zeigt es ihm. Die meisten Taxis berechnen eine Grundpauschaule von 6 Yuan für die ersten paar Kilometer, danach ca. 1,40 bis 1,60 Yuan pro Kilometer. Gerade wenn ihr neu in der Stadt seit, solltet ihr den Taxifahrer immer bitten, das Taxameter einzuschalten. Die meisten tun das von selbst, manche versuchen aber auch, einen überteuerten Festpreis auszuhandeln. Fahrrad und Elektro-Roller: Fahrräder sind in China sehr billig. Teilweise bekommt man schon für ca. 200 Yuan ein einfaches Rad. Wer ein qualitativ besseres Modell (dass auch für ca. ein Jahr hält ) haben möchte, sollte sich ein Rad der mittleren Preiskategorie in einem der großen Supermärkte (Carrefour 家乐福, Metro 麦德龙, Walmart 沃尔玛 ) besorgen. Fahrräder haben allerdings den Nachteil, dass sie in Chinas Verkehrshierarchie auf dem vorletzten Platz (vor den Fussgängern) rangieren. Es gibt kaum noch Fahrradspuren, und diese müssen sich die Drahtesel mit Elektro- und Motorrollern, Fussgängern. den Dreirädern der Obst- und Gemüseverkäufer und, bei Stau, mit Autos und Bussen teilen. Da die Wuhan University zudem bergig ist und viele Räder keine Gangschaltung haben, ist das Fahrrad fahren nicht immer ganz einfach. Elektro-Roller gelten in China offiziell als Fahrräder, soll heißen man braucht keinen Führerschein, um sie zu fahren. Elektro-Roller sind teurer, ca. 2000 Yuan bis 3000 Yuan, je nach Größe und Leistung. Ein Roller muss registriert werden, dass kann man aber in der Nähe des Geschäftes machen und es dauert nur ca. 10 Minuten. Elektroroller fahren ca. 40 km/h und fahren sich wie ein normaler Roller. 7

Literaturtipp: Der Studienführer China (ISBN: 978-3-7639-3601-4) des DAAD bietet eine gute Übersicht über das Studium in China im Allgemeinen. Karte Wuhans und der Universität: 8

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Eindrücke von Wuhan und der Universität: Huanghelou und Jangste-Brücke 黄鹤楼和长江大桥 10

Straßenszene 11

Löwenberg in der Universität 狮子山 12

Campus nahe dem Hauptor 13