Standpunkte und Erwartungen ausgewählter nationaler energiepolitischer Akteure zur Förderung der EE. Ergebnisse der Auswertung Harmonisierung oder Koordinierung? Zukunft der Fördersysteme für EE in Deutschland und Europa Berlin, 9. Oktober 00 Dr. M. Rosaria Di Nucci, Forschungsstelle für Umweltpolitik-FU Berlin Kritische Kernfragen, die im Fragebogen gestellt wurden Welches der Förderssysteme ist effektiver (Steigerung des EE Anteils) effizienter (volkswirtschaftliche Kosten) kompatibler mit dem Strombinnenmarkt? Würde eine Harmonisierung der EE- Fördersysteme in Europa (nach 0 bzw. 00) eine bessere Lösung in Bezug auf Effizienz und Effektivität der Systeme darstellen?
Rücklaufquote 69 auswertbare Fragebögen bei 7, % Rücklaufquote 00% 90% 80% 70% 60% 0% 0% Angeschriebene Akteure ohne Rücklauf 330 30% Netto-Rücklaufquote 7,% 0% 0% 0% Rückläufe 70 Frage.: Rückläufe nach Akteuren (%) Sonstiges,6% nachgeordnete Bundesbehörde, Landesmin./ Kommunalverwaltungen 9,3% Unternehmen 3,0% Dienstleistungen/ E-Agenturen 9,6% Dachverbände 8,7% Parteien 7,% Umwelt/ Verbraucherverbände,3% Forschungseinrichtungen,3%
Analyse der Rückläufe Die Rückläufe der Fragebogenaktion ergaben bei 70 antwortenden Akteuren (Brutto-Rücklauf) 69 auswertbare Datensätze (Netto-Rücklauf). Die Nettorücklaufquote von 7, % liegt damit deutlich über den bei Befragungen üblichen 0 bis %. Sie ist aus statistischer Sicht noch nicht signifikant, bietet aber eine gute Basis für die Analyse der Positionen der verschiedenen Interessengruppen. Unternehmer u. Dienstleister, sind die am stärksten vertretenen Akteure. Sie weisen allerdings heterogene Strukturen auf (Hersteller, EVUs, Energieagenturen, ESCOs). Dies betrifft sowohl einzelne Marktsegmente als auch die Unterschiede zwischen den Firmen bezüglich ihrer Umsatzvolumina sowie ihrer strategischen Ausrichtung auf dem internationalen Markt. Die meisten sind vornehmlich in Deutschland tätig, ein deutlicher Trend zu Internationalisierung ist aber erkennbar. Mehr als die Hälfte ist auch auf EU Ebene aktiv. Mit Ausnahme von 3 Unternehmen, die weltweit agieren und über 00 Mio. Umsatz im Geschäftsfeld EE haben, gehören die meisten zu KMU. Rückläufe nach Akteuren (absolut) nachg. Bundesbehörde; Sonstiges; 8 Dachverbände; 6 Bundesministerien; Landesmin/ komm.verwaltungen; 6 Unternehmen inkl EVU; 9 Dienstleist. Inkl Energieagenturen; 0 Umwelt/ Verbrauchersch Verbände; Forschungseinr./Unis; 9 Parteien;
Branchenzugehörigkeit der 8 Unternehmen und Dienstleister (Mehrfachnennung möglich) keine Angabe % E-Agentur 8% Wasserkraft % PV % Biogas/Biomasse 3% Geothermie % Wind % Frage.: Rückläufe der 8 Unternehmen und Dienstleister nach Branchen (Mehrfachnennung möglich) Unternehmen Dienstleistungen 9 7 6 3 6 3 7 E-Agentur PV Windkraft Geothermie Biomasse Wasserkraft keine Angabe d. Branche Rücklauf: 8 Unternehmen und Dienstleistungen bei Mehrfachnennung der Branche (absolut)
Frage.3 : Umsatzvolumina der Unternehmen/ Dienstleister im Geschäftsfeld EE bis 00.000 00.000 bis Mio. bis 0 Mio. 0 bis 0 Mio. 7 0 bis 00 Mio. 00 bis 00 Mio.. 3 > 00 Mio. keine Angabe 8 Unternehmen Dienstl./E-Agenturen Frage.: Unternehmen/Dienstleister mit Auslandsaktivitäten (%) Andere* 3% UK Bulgarien Rumänien China Spanien % Frankreich Griechenland Tschechien 8% Ungarn 8% USA+Kanada 0% BeneLux Argentinien Schw eiz 8% Dänemark Italien
Zum Fördersystem Die Bewertung des deutschen Fördersystems ist überwiegend positiv. Rund 7% der Antworten bestätigen, dass dieses Modell den Markteinstieg der EE ermöglicht hat. Deutschland hat sich im EE- Bereich, nicht zuletzt aufgrund des EEG, Know-how und globale Marktanteile sichern können. Es wurde mehrmals angemerkt, dass die bisher erreichten Erfolge die Richtigkeit des primären Ansatzes bestätigen. Rund 6% der Befragten betonen aber auch, dass Defizite und Widersprüche existieren, die analysiert und beseitigt werden sollten. Bemängelt wurde ebenfalls, dass in den Rahmenbedingungen jeglicher Ansatz zur Steigerung der Qualität des Produktes Strom fehlt. Die im EEG vorgenommene technologische Differenzierung wurde von einer überwältigenden Mehrheit (90%) befürwortet. Zur Frage der Angemessenheit der Ziele des EEG wurde die Rubrik "zu niedrig" bei der Bewertung eingeführt, um die vielen Eintragungen diesbezüglich zu berücksichtigen. Frage.: Bewertung der Vergütungssätze im EEG für die einzelnen EE (N=69) k.a. zu ho ch +3 hoch + angemessen + niedrig 0 zu niedrig - 0 0 0 30 3 0 Wind PV Biomasse/Biogas Geothermie Wasserkraft
Fragenkomplex.-.: Bewertung des deutschen Fördersystems (nach Häufigkeit der Nennungen) ja 6 nein keine Angabe 3 6 Technologiespez. Differenzierung im EEG Defizite im Fördersystem Positive Haltung zum EEG Frage.7: Bewertung der Ziele des EEG für 00 und 00 zu niedrig 8 7 richtig genau richtig 3 zu hoch keine Angabe Ziele EEG % bis 00 0% bis 00
Frage.6: Bewertung der Förderzeiten (nach Akteursgruppen differenziert) Differenz. nach Techn. 7 6 30 Jahre 0 Jahre 9 0 Forschungsinstitute/Unis Dachverbände institutionelle Akt. Untern.+ Dienstl Alle Akteure 0 Jahre 0 0 0 30 0 0 Förderzeiten Zur Frage der Angemessenheit der Förderzeiten war den Initiatoren klar, dass sie nicht pauschal beantwortet werden kann. Diese Beschränkung wurde auch in den Antworten deutlich. Es geht um unterschiedliche Technologien, die mit völlig verschiedenen Kosten und Lebensdauer behaftet sind. In der Windenergie werden die 0 Jahre von vielen Befragten für zu lang gehalten, im Gegensatz zur PV. Für Wasserkraft muss generell von langen Standzeiten ausgegangen werden.
Frage.6: Bewertung der Förderzeiten Differenz. nach Technologien 9 6 7 30 J 0J 0 J 9 Sonst. Akteure Untern+Dienstl Dachverbände Inst.Akteure Umwelt/Verbr-Verbände Parteien FuE/Institute 0 0 0 30 3 0 Fördersystem: Gesamtbewertung des EEG (nach Häufigkeit der Nennungen) techn-spez. Differenzierung Defizite in Fördersystem Positive Bewertung Mindestpreissystem 6 6 ja nein keine Angabe
Fragenkomplex 3. Die Europäische Dimension Diskriminierungsfreier Netzzugang Mögl. eines fairen Kostenw ettbew erbs Binnenmarkt- Konformität 3 9 3 0 3 6 7 0 0 0 30 3 0 0 60 6 70 ja nein Handlungsbedarf keine Angabe Frage 3.: Die Europäische Dimension. Konformität des Deutschen Fördersystems im liberalisierten Binnenmarkt (%) keine Angabe 7% kein Widerspruch/gut 0% Handlungsbedarf 7% schlecht 6%
Frage 3.: Bewertung der Möglichkeiten eines fairen Kostenwettbewerbs im liberalisierten Binnenmarkt keine Angabe 6% v orhanden 9% nicht gegeben 37% Handlungsbedarf 8% Frage 3.3: Bewertung der Möglichkeiten eines diskriminierungsfreien Netzzugangs (%) keine Angabe 9% nicht gegeben 3 vorhanden 3% Handlungsbedarf
Frage 3.: Einschätzung der Konkurrenzfähigkeit des FIT-Modells gegenüber Quoten und Zertifikaten Preiswettbewerb Investitionssicherheit Diff Förderung nach Technologien 3 6 3 63 60 Kostendegression Fördereffizienz (Vermeidung v.mitnahmeneffekten) geringe Transationskosten niedr. bürokratischer Aufwand Schaffung inländ. Arbeitsplätze Zielerreichung Vorgaben EU RL 7 0 8 7 9 3 0 3 0 6 FIT Quote Keine Angabe Beide Harmonisierung vs. Koordinierung Es wurden verschiedene Positionen dargelegt, die sich nur schwer zusammenfassen lassen. Die Befürworter der Harmonisierung (9%) weisen darauf hin, dass Energie und Umwelt in Europa kein nationalstaatliches Thema mehr ist; schon allein zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen und zum optimalen Ressourceneinsatz bzw. Potenzialausschöpfung ist eine EU-Harmonisierung angezeigt. Für die Gegner ist unter den gegenwärtigen Bedingungen mit völlig unterschiedlichen Ausgangssituationen in den Ländern nicht ersichtlich, wie eine Harmonisierung herbeigeführt werden kann, die allen Ansprüchen gerecht wird. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass eine Koordination einzelner Aspekte der Förderung unterlassen werden soll. Insbesondere die Standards, die mit der EE-Stromerzeugung zu tun haben, sollten angeglichen werden. Viele Akteure fragen sich, welchen Sinn eine Harmonisierung von Fördersystemen überhaupt machen soll. Da jedes Land seine eigenen energiepolischen Interessen vertritt, erscheint eine EU-weite Angleichung in diesem schmalen Segment der Stromwirtschaft eher abwegig.
Frage 3.6: Harmonisierung vs. Koordinierung (%) Koordination einz. staatl. Aspekte 33% EU Harmonisierung 9% keine Angabe 3% Varianten einz. staatl. Systeme / Wettbewerb der Systeme 37% Nächste Schritte REALISE-Forum will keine weitere Analyse der Pro und Kontra der verschieden Fördersysteme vorlegen. Die Antworten der Befragung werden in einer akteursbezogenen Analyse der verschiedenen Interessengruppen berücksichtigt. Insbesondere wird die Kohäsion der Akteursgruppen in Bezug auf das gegenwärtige Fördersystem und deren Bereitschaft zu Änderungen bzw. Anpassungen dargelegt. Die Analyse wird Bestandteil des Country Report. Diese Berichte werden für alle am Projekt beteiligten Länder Ende November 00 fertig gestellt.
für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank www.realise-forum.net contactpoint@realise-forum.net