Mobbing und Cybermobbing in der Schule S c h u l s o z i a l a r b e i t

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Transkript:

Mobbing und Cybermobbing in der Schule S c h u l s o z i a l a r b e i t

Wo findet Mobbing statt? in der Schule am Arbeitsplatz im Internet (Cyber-Mobbing) im Alltag

Formen von Mobbing / Cybermobbing Ich werde behindert, wenn ich mich beteiligen will Es werden Gerüchte über mich verbreitet Ich werde für dumm erklärt oder mit ähnlichen Attributen versehen Meine Schulsachen werden versteckt oder rumgeworfen Hinter meinem Rücken wird schlecht über mich gesprochen Ich werde lächerlich gemacht Ich kriege Schimpfworte oder kränkende Spitznamen zu hören Ich kriege abwertende Blicke oder Gesten zu sehen Ich werde geschubst, geschlagen, getreten Ich werde ignoriert Ich werde nachgeäfft

Mobbing ist eine Form von körperlicher und seelischer Gewalt!

4 Kennzeichen von Mobbing

Die Mobbing-Dynamik Täter_innen Betroffene_r Mitläufer_innen Beobachter_innen

Mobbing und Cybermobbing kann alle treffen! Mobbing hat nichts mit dem äusseren Erscheinungsbild zu tun! bestimmte Persönlichkeitsmerkmale oder bestimmtes Verhalten können manchmal ein Kind für Täter und Täterinnen interessant machen

Mobbing kann alle treffen!

Beispiel: Amanda Todd https://www.youtube.com/watch?v=rx xnpzrme70

Mobbing zerstört Leben! Die Auswirkungen von Mobbing: Angstzustände Selbstzweifel Depressionen, bis hin zum Suizid

Psychosomatische Auswirkungen Appetitlosigkeit Bauchschmerzen Albträume Schlafstörungen

Auswirkungen auf das Verhalten wird immer unsicherer, ist deshalb bedrückt, launisch, aggressiv, zieht sich zurück, trifft sich nicht mehr mit Freunden erhalten keine Einladungen mehr will nicht mehr zur Schule gehen (evtl. Schwänzen) häufiges Verspäten (um Tätern aus dem Weg gehen zu können)

Wie Sie Ihrem Kind helfen können Mobbing kann dauerhaft und erfolgreich nur von der Schule und in der Schule beendet werden!

Schwierigkeiten für Eltern Kind möchte nicht, dass Sie sich einmischen Schule sieht Ihre Einmischung nicht gerne Schule nimmt das Problem nicht ernst genug Eltern von TäterInnen-Kindern stellen sich gegen Sie

Gesprächstipps Zeit nehmen kein Verhör Problem ernst nehmen keine Störungen ruhig bleiben Mut zusprechen Lösungen gemeinsam planen aufmerksam zuhören Informationen sammeln

Vorgehensweisen geben Sie niemals dem Kind die Schuld raten Sie nicht zur (Gegen)Gewalt suchen Sie das Gespräch mit der Klassenlehrperson, der Schulleitung oder der Schulsozialarbeit Von Konfrontation mit den TäterInnen oder deren Eltern ist abzuraten! sprechen Sie Ihre Entscheidungen mit dem Kind ab Vorfälle dokumentieren

Warum werden Kinder zu Täter- oder MitläuferInnen Angst selber zum Opfer zu werden (viele Täter_innen waren früher Opfer von Mobbing) Zugehörigkeit zur Gruppe nicht riskieren Entlastung Ventil für Aggressionen Mitläufer_innen: wollen nicht auffallen, beugen sich dem Gruppendruck

Nutzen für Täter_in Anerkennung sich einen bestimmten Ruf verschaffen, cool zu sein Stärkung des Gemeinschaftsgefühl Mobbing geschieht in der Gruppe gemeinsam sind wir stark Demonstration von Macht Mobbing zeigt, wer das sagen hat und stärker ist

Mobbing und Cyber-Mobbing Unterschiede zwischen Mobbing im Alltag und Mobbing über Internet/ Handy

Unterschiede Mobbing und Cybermobbing Der Täter oder die Täterin zeigt sich dem Opfer beim CyberMobbing nicht direkt. er/sie kann scheinbar anonym agieren und dies senkt die Hemmschwelle Auch gut integrierte oder beliebte SchülerInnen können Opfer werden. die Rollen von Täter und Opfer sind nicht leicht zu trennen und können sich schnell umkehren

Unterschiede Mobbing und Cybermobbing Cyber-Mobbing findet 24h 7 Tage die Woche statt. Die eigenen vier Wände schützen nicht Cyber-Mobbing kann auch zwischen unterschiedlichen Generationen stattfinden Ausmass und Spielraum beim Cyber-Mobbing sind viel grösser Das Publikum ist unüberschaubar gross Online verbreitete Daten sind schwer zu kontrollieren

Cyber - Mobbing vorbeugen Mit den Jugendlichen klare Regeln zur Computer- und Handybenutzung abmachen Dauer der Benutzung mit SchülerInnen abmachen; kein Runtermachen, keine Bedrohungen Handys am Abend einsammeln und am Morgen wieder zurück geben Handys regelmässig überprüfen (Chats, Filme)

Cyber - Mobbing vorbeugen Interesse zeigen und nachfragen idealerweise kennen sich Eltern gut in den neuen Technologien aus Workshop mit zischtig.ch

Massnahmen bei Cybermobbing nicht mit Beleidigungen/Drohungen antworten Klassenlehrperson, Schulleitung oder Schulsozialarbeit sofort informieren ev. Adresse im Web ändern und/oder Handynummer wechseln Beleidigungen und Drohungen speichern (Beweismaterial)

Lösungsanzätze Täter- und Täterinnenzentrierte Methoden Klassenzentrierte Methoden Opferzentrierte Methoden

Informationen zu Mobbing www.mobbing-in-der-schule.info www.chatten-ohne-risiko.net www.jugendschutz.net www.klicksafe.de www.mobbingberatung.info www.mobbing-zentrale.ch

Cyber-Grooming vorbeugen Cyber-Grooming ist das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel der Anbahnung sexueller Kontakte Privatsphäre-Einstellung auf die maximale Stufe setzen bei der Kontaktaufnahme mit Fremden äusserst vorsichtig sein keinem Unbekannten persönliche Daten und Fotos geben misstrauisch sein Fantasienamen benutzen

Mobbing / Cybermobbing und das Gesetz Erpressung (Art. 156 StGB) Nötigung (Art. 181 StGB) Datenbeschädigung (Art. 144 bis StGB) Üble Nachrede (Art. 173 )

Mobbing / Cybermobbing und das Gesetz Verleumdung (Art. 174 StGB) Beschimpfung (Art. 177 StGB) Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte (Art. 179 quater StGB) Bedrohung (Art. 180 StGB)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!