Pestalozzischule Dorsten Juni Förderkonzept für die Schuleingangsphase

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Transkript:

Förderkonzept für die Schuleingangsphase 1. Definition 2. Ziel der Schuleingangsphase 3. Maßnahmen vor Schulbeginn 3.1 Frühzeitiges Anmeldeverfahren 3.2 Schuleingangsdiagnostik 3.3 Übergang vom Kindergarten in die Grundschule 3.3.1 Ziel 3.3.2 Maßnahmen 4. Maßnahmen in der Schule 4.1 Lern- und Förderdiagnostik 4.2 Organisation der Förderung 4.2.1 Förderung im Klassenverband (Binnendifferenzierung) 4.2.2 zusätzlicher Förderunterricht (äußere Differenzierung) 4.2.3 unterschiedliche Verweildauer in der Schuleingangsphase 4.2.3 Förderpläne 5. Zeitschiene für die Einschulung

1. Definition Als Schuleingangsphase werden die Klassen 1 und 2 bezeichnet. Ein Kind kann die Schuleingangsphase in 1, 2 oder 3 Jahren durchlaufen. Der Besuch im dritten Jahr wird nicht auf die Schulpflicht angerechnet. Die Schule stellt sicher, dass jede Schülerin und jeder Schüler unabhängig von der Verweildauer die Schuleingangsphase im vertrauten Umfeld durchlaufen kann. In der Schuleingangsphase werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler ohne Noten bewertet In der Schuleingangsphase erhalten die Schülerinnen und Schüler Zeugnisse jeweils zum Ende des Schuljahres (Ausbildungsordnung Grundschule) 2. Ziel der Schuleingangsphase Jedes Kind ist anders. Jedes Kind kann etwas anderes. Jedes Kind lernt anders Zielsetzung der Schuleingangsphase ist es, alle schulpflichtigen Kinder eines Jahrgangs in die Grundschule aufzunehmen und sie dem Grad ihrer Schulfähigkeit entsprechend zu fördern. (MSJK NW: Konzept zur Schuleingangsphase, Stand 27.05.2004) Dabei wird Schulfähigkeit heute nicht mehr als eine vom Kind zu erbringende Voraussetzung für den Schulbesuch verstanden, sondern als gemeinsame Aufgabe von Eltern, Erziehern und Lehrkräften. Wir leiten daraus als vorrangiges Ziel der Schuleingangsphase ab Eine umfassende, individuelle Förderung aller schulpflichtigen Kinder, um ihnen bestmögliche Bildungs- und Lebenschancen zu ermöglichen. 3. Maßnahmen vor der Schule 3.1 Frühzeitiges Anmeldeverfahren Im Oktober laden wir alle Eltern, deren Kinder die umliegenden Kindergärten besuchen und zum kommenden Schuljahr schulpflichtig werden, zu einem Informationsabend ein. Wir erklären ihnen das Schulleben, unser Schulprogramm und unsere verschiedenen Konzepte und laden sie zu einem Rundgang durch die Schule ein. Anschließend bieten wir noch vor der Anmeldung einen Tag der Offenen Tür an, an dem die zukünftigen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern Unterricht und Schule kennen lernen können. Die Anmeldung der künftigen Schulneulinge erfolgt jeweils bis zum 15.November des Jahres vor Schuleintritt mit der Abgabe der Anmeldekarte in unserem Schulsekretariat. Ein persönliches Erscheinen des schulpflichtigen Kindes ist zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig. Das Kreisgesundheitsamt hat i.d.r. zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Untersuchung der älteren Schulneulinge des nächsten Jahres begonnen und schickt uns sukzessive die Untersuchungsberichte der bereits erfassten Schulneulinge. Eine Zurückstellung erfolgt nur noch, wenn dem Kind aus schulärztlicher Sicht erhebliche gesundheitliche Bedenken attestiert werden.

3.2 Schuleingangsdiagnostik Die bis zum 15.November erfassten Schulneulinge werden mit ihren Eltern zu einer Erhebung des Entwicklungsstandes des Kindes in die Schule eingeladen. Diese Schuleingangsdiagnostik umfasst zwei Elemente: das Gespräch mit den Eltern das sog. Schulspiel (analog zum Kieler Einschulungsverfahren) mit dem Kind Im Gespräch mit den Eltern werden die Lebenssituation des Kindes sowie sein bisheriger Entwicklungsverlauf besprochen. Die Ergebnisse des Gespräches sowie etwaige Besonderheiten in der Entwicklung des Kindes werden auf einem Protokollbogen festgehalten. Die Erhebung des Entwicklungsstandes wird parallel dazu in einer Gruppe von 8 Kindern von 3 Lehrkräften durchgeführt, wobei eine Lehrkraft das Schulspiel durchführt und die beiden anderen die Beobachtungen von jeweils 4 Kindern auf vorbereiteten Bögen protokolliert. Das Verfahren wurde von unseren ehemaligen sozialpädagogischen Fachkräften unseres Schulkindergartens entwickelt und überprüft den Entwicklungsstand der Kinder in folgenden Bereichen: Grob- und Feinmotorik visuelle und auditive Wahrnehmung Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Emotionalität Spiel- und Lernverhalten, Konzentrationsfähigkeit Sprachentwicklung Mengenbegriff Die Ergebnisse des Schulspieles werden anschließend mit allen beteiligten Lehrkräften abgeglichen und Vorschläge für die weitere Förderung des Kindes für das Elternhaus und die Kita erarbeitet. Falls notwendig wird die Vorstellung des Kindes bei einem Fachdienst (Ergotherapie, Logopädie, Schulpsychologische Beratungsstelle) empfohlen. Bei Bedarf wird eine Beratungsanfrage an das Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung gestellt. Die Eltern können die Ergebnisse ihres Kindes einsehen bzw. werden von der Schule darüber informiert. Das Elterngesprächsprotokoll, das Beobachtungsprotokoll und die Vorschläge für die weitere Förderung in Elternhaus und Kita sind erste Bestandteile einer Portfoliomappe zum Schuleingang eines jeden Kindes. 3.3 Übergang vom Kindergarten in die Grundschule Unsere Schule bekommt die zukünftigen Schüler und Schülerinnen aus 6 8 verschiedenen Kindertageseinrichtungen in Dorsten. Die größte Zahl kommt aus folgenden Einrichtungen: - Pestalozzikindergarten - Kindergarten St. Nikolaus - Kita St. Agatha am Westwall - Familienzentrum Pusteblume Mit diesen Einrichtungen pflegen wir eine intensive Kooperation.

3.3.1 Ziel: Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist mit vielen Hoffnungen, aber auch mit ebenso vielen Befürchtungen aller Beteiligten verbunden. Um für unsere Kinder den Schritt vom Elementarbereich zum Primarbereich, d.h vom Vorschul- zum Schulkind so leicht wie möglich zu gestalten, ist ein enger Austausch zwischen Schule und Kindertageseinrichtung zwingend erforderlich. Das gegenseitige Kennenlernen der zuständigen Personen, aber auch der jeweiligen Institution mit allen ihren Strukturen, Inhalten, Arbeitsformen und Erziehungsstilen ist die Grundvoraussetzung für ein gegenseitiges Wertschätzen und Verstehen. 3.3.2 Maßnahmen: Gespräch zwischen Schulleiterin und Erzieherinnen Die angemeldeten Kinder werden im November in kleinen Gruppen zu einem Schulspiel eingeladen, in dem wir die Fähigkeiten der Kinder in mehreren Wahrnehmungsbereichen, in der Motorik und in kognitiven Bereichen überprüfen. Die Ergebnisse dieses Schulspiels werden anschließend bei Bedarf mit den Eltern besprochen. Sofern die Eltern einverstanden sind was meistens der Fall ist spricht die Schulleiterin anschließend mit den Gruppenleiterinnen des Familienzentrums Pusteblume und des Pestalozzikindergartens über die beim Schulspiel gewonnenen Eindrücke von den Kindern. (Mit den katholischen Einrichtungen von St. Nikolaus und St. Agatha findet dieses Gespräch auf Grund der Vorbehalte des Trägers nicht statt.) Ziel dieses Gespräches ist einerseits, die Kindertageseinrichtungen dahingehend zu beraten, welche für den schulischen Erfolg relevanten Bereiche bei dem einen oder anderen Kind noch in der verbleibenden Zeit bis zum Schulbeginn gefördert werden können. Andererseits erhält die Schulleiterin in diesem Gespräch wichtige Hinweise zum bisherigen Entwicklungsverlauf und dem Entwicklungsstand des einzelnen Kindes, zum Lern- und Sozialverhalten sowie evtl. auch zur Klassenbildung. Hospitation in der Kindertageseinrichtung (nicht verpflichtend) Im Mai oder Juni hospitieren die zukünftigen Klassenlehrerinnen stundenweise in den Kindertageseinrichtungen, um einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung zu erhalten und ihre neuen Schüler und Schülerinnen in der ihnen vertrauten Umgebung zu erleben. Schnupperstunde Kurz vor den Sommerferien geben wir den Kindern die Gelegenheit zu einer Schnupperstunde in der Schule. Die Klassenbildung ist dann schon abgeschlossen und die neuen Schülerinnen und Schüler lernen sowohl ihre zukünftigen Mitschüler als auch wenn eben möglich ihre neuen Klassenlehrer/innen kennen. Sie schnuppern Schulluft, erleben erste Rituale und neue Strukturen (z.b. große Pause ) ihres künftigen Lebensraumes.

4. Maßnahmen in der Schule 4.1 Lern- und Förderdiagnostik Wir wollen alle Kinder dort abholen, wo sie stehen und sie entsprechend ihren Möglichkeiten fördern. Dies setzt voraus, dass wir wissen, wo sie stehen. Mit Hilfe geeigneter förderdiagnostischer Verfahren erheben wir in den ersten Schulwochen die Lernausgangslage aller Kinder. Förderdiagnostik bedeutet. auf einer gesicherten Erkenntnisgrundlage (Diagnose) die sich ergebenden Fördermaßnahmen festzulegen (Förderpläne) und prozessartig zu verfolgen, die Förderziele sowie die Wege zu ihrer Erreichung in Abständen neu zu definieren. Die Lernstands- und Förderdiagnostik wird an unserer Schule in der Schuleingangsphase in regelmäßigen und festgelegten Abständen mit Hilfe folgender Verfahren durchgeführt (siehe Grafik 1). Die Ergebnisse der förderdiagnostischen Verfahren sind ebenso wie die daraus resultierenden Förderpläne Bestandteil der Portfolio-Mappe der Kinder.

Förderdiagnostische Verfahren im 1. Schuljahr der Schuleingangsphase bis zu den Herbstferien: Bild-Wort-Test (Sommer- Stumpenhorst) zur Erhebung der Verschriftungsfähigkeit) der Entwicklung der Rechenfähigkeiten der Wahrnehmung, Motorik, Konzentration 1. Förderpläne bis zu den Weihnachtsferienferien: Bild-Wort-Test (Sommer- Stumpenhorst) zur Erhebung der Verschriftungsfähigkeit) der Entwicklung der Rechenfähigkeiten 2. Förderpläne bis zu den Osterferien: Bild-Wort-Test (Sommer- Stumpenhorst) zur Erhebung der Verschriftungsfähigkeit) der Entwicklung der Rechenfähigkeiten 3. Förderpläne bis zu den Sommerferien: Bild-Wort-Test (Sommer- Stumpenhorst) zur Erhebung der Verschriftungsfähigkeit) der Entwicklung der Rechenfähigkeiten Fortsetzung der Förderpläne

Förderdiagnostische Verfahren im 2.Schuljahr der Schuleingangsphase bis zu den Herbstferien: Stolperwörter-Lesetest (Dauer: 10 min, wie Ende Kl. 1) der Arbeitsorganisation und Konzentration 1. Förderpläne bis zu den Weihnachtsferienferien: diagnostische Tests aus dem Lehrwerk 2. Förderpläne bis zu den Osterferien: diagnostische Tests aus dem Lehrwerk 3. Förderpläne bis zu den Sommerferien: Stolperwörter-Lesetest (Dauer: 6 min, wie Ende Kl. 2) diagnostische Verfahren aus dem Lehrwerk Fortsetzung der Förderpläne

4.2 Organisation der Förderung 4.2.1 Förderung im Klassenunterricht (Binnendifferenzierung) Schon in der der Schuleingangsphase wird so weit wie möglich binnendifferenziert unterrichtet. D.h., dass auf die unterschiedlichen Lernausgangslagen der Kinder Rücksicht genommen wird, indem ihnen durch unterschiedliche Materialien, unterschiedliche Zeiträume und/oder differenzierte Arbeitsaufträge der Erwerb der grundlegenden Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen ermöglicht wird. Das selbstständige, eigenverantwortliche und individualisierte Lernen der Kinder wird so von Anfang an angebahnt. Wir überprüfen jedes Unterrichtsmaterial, das wir anschaffen, auf seine Tauglichkeit zum Einsatz im binnendifferenzierten Unterricht; alle Klassen unserer Schule sind mit entsprechendem Material ausgestattet. Soweit es unserer Personalausstattung zulässt, werden einzelne Stunden in der Schuleingangsphase doppelt besetzt. Im Team ist es dann möglich, einzelne Kinder bei der Bewältigung der ersten Hürden im Lernprozess zu unterstützen. 4.2.2 Zusätzlicher Förderunterricht (äußere Differenzierung) Einige Stunden pro Woche (Zahl variiert je nach Personalausstattung) werden einige Kinder zusätzlich zum Unterricht der ganzen Klasse in Kleingruppen gefördert. 4.2.3 Unterschiedliche Verweildauer Besonders schnell lernenden Kindern oder solchen, die schon mit erheblichen Leistungsvorsprüngen eingeschult werden (z.b. mit guten Lesefertigkeiten) wird die Möglichkeit eingeräumt, die Schuleingangsphase in einem Schuljahr zu durchlaufen. Dazu ist eine hohe Lernmotivation, eine gute Auffassungsgabe sowie die Bereitschaft, sich den fehlenden Stoff in relativ kurzer Zeit anzueignen, Voraussetzung. Wenn absehbar ist, dass ein Kind trotz mannigfaltiger Förderung die notwendigen Kompetenzen bis zum Ende des 2.Schuljahres nicht erreicht haben wird, kann mit den Eltern der Verbleib in der Schuleingangsklasse diskutiert werden. Diese Kinder wiederholen dann entweder ein Schuljahr oder sie verbleiben in ihrer Klasse, erhalten aber eine ihrem Lernstand angemessene individuelle Förderung. Nach drei Schulbesuchsjahren sollten dann aber die Kompetenzen der Klasse 2 erreicht sein.