15.03.2015 Asthma Bronchialie WEBQUEST BEGLEITDOSSIER CHRISTOPH GSCHWEND
Inhalt Atmung... 2 Was ist Asthma/ Was ist ein Asthmaanfall... 2 Allergisches Asthma... 2 Nicht-allergisches Asthma... 2 Gemischtförmiges Asthma... 2 Ansteckungsasthma... 2 Ursachen/ Auslöser... 3 Symptome... 3 Diagnose... 3 Befragung... 3 Lungenfunktionsprüfung... 4 Peak Flow Meter... 4 Spirometrie... 4 Allergietest... 4 Weitere Untersuchungen... 5 Therapie... 5 15.03.2015 1
Atmung Bei der Atmung wird Luft durch die Nase oder den Mund und durch die Luftröhre in die Bronchien gepumpt. Durch die Lunge und danach auch das Herz gelangt so der Sauerstoff im Blutkreislauf in den ganzen Körper. Am unteren Ende der Lungen befindet sich das Zwerchfell. Durch die Kontraktion wird das Zwerchfell nach unten gezogen und vergrössert so das Lungenvolumen. Dadurch senkt sich der Luftdruck und es entsteht ein Unterdruck. Nun strömt die frische Luft in die Lunge. Beim Ausatmen wölbt sich das Zwerchfell wieder und verringert damit das Lungenvolumen. Es entsteht ein Überdruck und die verbrauchte Luft strömt nach draussen. Beim Einatmen wird die Luft in der Nase gefiltert, befeuchtet und erwärmt. Über den Kehlkopf und die Luftröhre gelangt die Luft anschliessend in zwei Bronchien. Durch das Bronchialnetz gelangt die Luft zu den Alveolen (Lungenbläschen). Dort erfolgt der Austausch mit dem Kapilarnetzwerk des Blutkreislaufs. Der Sauerstoff gelangt durch Diffusion ins Blut, während Kohlendioxid in die Alveolen diffundiert. Dort vermischt sich das Kohlendioxid mit den zurückgebliebenen Luftteilen und wird ausgeatmet. Was ist Asthma/ Was ist ein Asthmaanfall Asthma ist eine chronische Krankheit der Atemwege, die anfallsartig auftritt. Die Krankheit wird durch eine erhöhte Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedener Reize begründet. Der Begriff Asthma stammt aus dem Griechischen und bedeutet Beklemmung. Durch eine Verengung der Bronchien wird der betroffenen Person sowohl das ein, wie auch das Ausatmen erschwert. Diese Beschwerden führen zu Atemnot, Beklemmungsgefühlen oder einem pfeifenden und keuchenden Geräusch beim Ausatmen. Ausserdem führt es zu Husten- und Erstickungsanfällen. Die Verengung entsteht dadurch, dass die Schleimhaut der Bronchien anschwillt, die Muskelfasern um die Bronchien sich zusammenziehen und verkrampfen oder die Bronchien aufgrund von Schleim im Innern der Bronchien verklebt werden. Alle drei Varianten führen dazu, dass der Atemfluss beeinträchtigt wird. Man unterscheidet dabei zwischen dem allergischen, dem nicht-allergischen und dem gemischtförmigen Asthma. Allergisches Asthma Das allergische Asthma, welches auch extrinsisches Asthma genannt wird, ist genetisch bedingt und beginnt oft in der Kindheit oder im Jugendalter. Dabei kommt es aufgrund eines äusserlichen Reizes, wie zum Beispiel Pollen oder Milben, zu einer Entzündung. Nicht-allergisches Asthma Beim Nicht-allergischen oder intrinsischen Asthma findet ebenfalls eine Abwehrreaktion des Körpers statt, jedoch nicht durch einen äusserlichen Reiz ausgelöst. Diese Form von Asthma tritt meist erst spät im 4. Lebensjahrzehnt auf. Oft ist eine Virusinfektion der Atemwege der Grund für die Reaktion. Gemischtförmiges Asthma Dabei handelt sich um eine Mischform aus den beiden vorhergehenden Asthma-Formen. Das Gemischtförmige Asthma entwickelt sich üblicherweise aus einem Allergischen Asthma heraus. Allerdings gewinnt mit der Zeit das Nicht-allergische Asthma die Oberhand. Anstrengungsasthma Bei dieser Form handelt es sich um eine asthmatische Entzündung der Bronchien, welche aufgrund einer Auskühlung und Austrocknung der Bronchialschleimhäute verursacht werden. Die gesteigerte Atmung bei der körperlichen Belastung ist die Ursache dafür. 15.03.2015 2
Beim Asthma sind also zwei Dinge, welche zusammenkommen. Als erstes eine ständige Entzündungsbereitschaft und als zweites ein Auslöser, der die Entzündung verstärkt. Allerdings bereitet die ständige Entzündungs- und Abwehrbereitschaft der Atemwege einem Asthmatiker nicht durchgehend Beschwerden. Ohne dem Kontakt eines Auslösers ist er wenig oder sogar gar nicht beeinträchtigt. Ursachen/ Auslöser Die Bronchien und Bronchiolen eines Asthmatikers sind in einer ständigen Entzündungs- und Abwehrbereitschaft. Aufgrund von eigentlich harmlosen Reizen reagieren sie mit einer heftigen Abwehrreaktion. Sie verengen sich krampfartig, die Schleimhäute schwellen an und bilden übermässg viel zähen Schleim. Der nun verringerte Durchmesser der Atemwege erschwert das Einund Ausatmen. Durch die Verengung kann die verbrauchte Luft nicht vollständig ausgeatmet werden. Da der Rest in den Lungen zurückbleibt (Residualvolumen), hat es weniger Platz um frische Luft einzuatmen. Es gibt verschiedene Auslöser, welche zu asthmatischen Reaktionen führen können. Allergisches Asthma wird zum Beispiel durch Tierhaare, Baum- oder Gräser-Pollen, Kot von Hausstaubmilben, bestimmt Nahrungsmittel, bestimmte Medikamente oder Chemikalien verursacht. Nicht-allergisches Asthma wird durch Virusinfekte oder bakterielle Infekte verursacht. Infektionen der oberen und unteren Atemwege, Körperliche Anstrengung (Anstrengungsasthma), Psychische Belastung und Stress (aufgrund einer erhöhten Atmung), Kälte, Luftschadstoffe in der Umgebung, Tabakrauch und bestimmte Medikamente wie Aspirin können für alle Asthmaformen Auslöser sein. Symptome Durch die Störungen beim Ein- und Ausatmen steigt die Atemnot in einem Patienten an. Durch die Überlastung der Atemmuskulatur wird dieser Effekt noch verstärkt. Da nicht die ganze verbrauchte Luft ausgeatmet werden kann, ist die Lunge zwar mit Luft gefüllt, der Anteil der atembaren Luft jedoch sehr gering. Dies verstärkt die Luftnot. Um die verbrauchte Luft vollständig auszuatmen ist deshalb eine längere Ausatmung notwendig. Dadurch kommt es in den Atemwegen zu einer erhöhten Reibung, wodurch Strömungsgeräusche wie Pfeifen oder Brummen entstehen. Diagnose Bevor die Diagnose Asthma bronchiale gemacht wird, werden vier Untersuchungen vorgenommen. Als erstes eine Befragung, als zweites eine Lungenfunktionsprüfung, als drittes ein Allergietest und als viertes verschiedene andere Untersuchungen, welche dem Arzt helfen den Verdacht zu bestätigen. Befragung Der Arzt befragt den Betroffenen und ist auf Berichte und Auskünfte zu folgenden Punkten angewiesen: - Krankheiten in der Familie - Auftreten von Allergien und allergie-ähnlichen Erkrankungen (Neurodermitis, Heuschnupfen, ) - Reize, die Beschwerden auslösen (Kaltluft, Nebel, Rauch, Tabakrauch, körperliche Anstrengung) - Veränderung der Beschwerden über den Tag - Jahreszeitliche Abhängigkeit der Beschwerden 15.03.2015 3
- Verstärkung der Beschwerden am Arbeitsplatz und Veränderungen im Urlaub oder bei Ortswchsel - Auslösung von Beschwerden durch Infektionen, Medikamente, Nahrungsmittel, Lungenfunktionsprüfung Der Lungenfunktionstest steht bei der Erkennung von Asthma im Vordergrund. Ausserdem dient er zur Bestandsaufnahme der Lunge. Dabei lässt sich messen, ob der Atemfluss durch eine Verengung der Bronchien gestört ist. Da bei einem Asthmapatient vor allem das Ausatmen behindert wird, wird die Ausatemkapazität (die Luftmenge, die der Patient mit aller Kraft und möglichst schnell ausatmen kann) und die Menge der zurückbehaltene Luft von besonderem Interesse. Um diese Werde zu berechnen werden zwei Methoden verwendet. Peak Flow Meter In dieses handliche Gerät wird nach tiefem Luftholen mit aller Kraft hineingepustet. Das Gerät misst dann die höchst mögliche Strömungsgeschwindigkeit. Peak Flow bedeutet auf Deutsch übersetzt stärkste Strömung. Somit ist die Ausatemdauer nicht von Bedeutung, sondern nur ein möglichst kraftvolles und schnelles Ausatmen. Der Messwert kann nun vom Gerät abgelesen werden und sollte für Vergleichszwecke in Prozent vom persönlichen Bestwert angegeben werden. Spirometrie Diese Untersuchung wird beim Hausarzt durchgeführt. Über ein Mundstück pustet der Patient in das Mundstück des Spirometers. Das Gerät misst dann die Kraft, mit welcher der Patient ein- und ausatmet. Ausserdem misst er die Menge der geatmeten Luft. Interessant ist hierbei vor allem der Einsekundenkapazitätwert. Je stärker die Bronchien verengt sind, umso weniger Luft können pro Sekunde ausgeatmet werden. Diese Einsekundenkapazität sollte regelmässig gemessen werden und dient der Verlaufskontrolle der Erkrankung. Mit dieser Verlaufskontrolle lassen sich mögliche Veränderung in den Atemwege über längere Zeit verfolgen. Bei beiden Messmethoden können ganz normale Lungenfunktionswerte herauskommen, wenn die Messung in einer Beschwerdefreien Zeit durchgeführt wird. Dann besteht die Möglichkeit bei einem Facharzt einen Provokationstest durchzuführen. Dabei wird in steigender Dosis eine körpereigene Substanz inhaliert, welche bei Asthmatikern vermehrt vorkommt. Dies führt zu einer leichten Einengung der Bronchien, die in der Lungenfunktion gemessen werden kann. Dieser provozierte Asthmaanfall verschwindet rasch wieder innerhalb von 30 bis 60 Minuten. Ausserdem werden beim Facharzt weitere Spirometer-Tests durchgeführt. Beim Belastungstest wird eine Messung während körperlicher Belastung gemacht, da ein Asthmatiker dadurch eine schlechtere Messung erhalten muss, als ein gesunder Mensch. Beim medikamentösen Test werden ebenfalls zwei Messungen gemacht. Eine vor und eine 15 Minuten nach der Einnahme eines Bronchienerweiternden Medikamentes. Ist die zweite Messung mehr als 200ml oder 15 % gegenüber dem Ausgangswert angestiegen scheint das Medikament zu helfen und bestätigt somit die Vermutung auf Asthma bronchiale. Bei der Ganzkörper-Plenthysmographie sitzt der Patient in einer Glaskabine und pustet dort in ein Gerät. Es wird ebenfalls die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft gemessen. Allerdings ist dies die einzige Methode auch das Residualvolumen zu messen. Allergietest Bei einem Verdacht auf allergisch bedingtes Asthma kann nach einer Befragung über mögliche Neigungen ein Bluttest durchgeführt werden. Dabei wird die Menge der Antikörper vom Typ Immunglobulin E gemessen. Ist diese Menge erhöht, weist dies auf eine Allergie hin. Im sogenannten Hauttest werden verschiedene Teststoffe auf die Haut aufgerieben oder in die Haut eingeritzt. Bei 15.03.2015 4
Unklarheiten kann ein bronchialer Provokationstest Klarheit bringen. Durch Einatmen einer Testsubstanz wird überprüft, ob sich eine allergische Reaktion oder asthmatypische Beschwerden zeigen. Schwieriger wird es bei einem Verdacht auf Nahrungsmittelallergie. Verschwinden die Beschwerden bei einer Diät mit allergenarmen Kost, liegt wahrscheinlich wirklich eine Nahrungsmittelallergie vor. Danach kann nach dem verantwortlichen Allergen in der Nahrung gesucht werden. Diese suche ist jedoch sehr mühsam. Weitere Untersuchungen Röntgenaufnahmen der Lunge werden nur dann durchgeführt, falls die vorhergehenden Methoden noch kein eindeutiges Ergebnis geliefert haben. Auch ein EKG (Elektro-Kardio-Gramm) oder eine Ultraschalluntersuchung können dabei benutzt werden. Bei einer Blutanalyse wird Blut aus dem Ohrläppchen entnommen und auf den Sauerstoff und Kohlendioxidgehalt getestet. Die Untersuchung ist hilfreich um entscheiden zu können, ob es sich tatsächlich um Asthma handelt oder eine andere Lungenerkrankung mit ähnlichen Symptomen vorliegt. Therapie Asthma ist bis heute leider nicht heilbar. Allerdings in den meisten Fällen gut behandelbar. Das Ziel der therapeutischen Hilfen ist es, dem Patienten ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Die Therapie hat vier Hauptzweige: - Asthma-Medikamente, die die Beschwerden lindern und helfen Asthmaanfälle in den Griff zu bekommen - Vermeiden von Asthma-Auslösern - Eine Asthma-Patientenschulung (Je mehr man über die Krankheit weiss, umso besser besser kann man sie bewältigen) - Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch den Arzt Die heutigen Asthma-Medikamente können inhaliert (eingeatmet) werden. Dadurch gelangen sie direkt in die Atemwege. Dadurch ist bereits eine Geringe Dosis wirksam. Ausserdem wird dabei der Körper weniger belastet als bei Tabletten. Reliever sind Notfallmedikamente, die adrenalinähnliche Substanzen enthalten. Diese entspannen die Bronchialmuskeln und erweitern so die Atemwege. Ausserdem verbessern sie den Abtransport von Bronchialschleim. Sie haben jedoch keine entzündungshemmende Wirkung. Somit bekämpfen sie die Beschwerden und nicht die Ursache. Die Wirkung kann sowohl von kurzer oder langer Dauer sein. Manche Reliever wirken innerhalb von 3-10 Minuten und halten 3-5 Stunden, währen andere bis zu 12 Stunden wirken. Controller sind Dauermedikamente. Sie unterdrücken die ständige Entzündungsbereitschaft der Atemwege. Dadurch geht die Schwellung, Schleimproduktion und chronische Entzündung langsam zurück. Die Wirkung setzt jedoch erst nach einer gewissen Zeit ein. Somit sollte ein Controller vorbeugend auf eine lange Sicht genommen werden. Bei einer Daueranwendung bewirkt das Hormon Cortison ein Abschwellen der Bronchialschleimhaut und die Schleimproduktion, hemmt allergische Reaktionen und vermindert die Überempfindlichkeit. Es gibt verschiedenen Atemtechniken, die man bei Atemnot einnehmen kann um das Atmen zu erleichtern. Zu diesen Stellungen gehören zum Beispiel die Tischposition oder der Schultersitz. Mit der Lippenbremse kann die Lunge entspannt werden. Dabei atmet man durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Die Lippen bleiben dabei locker aufeinander. Durch die Lippen wird die Luft gebremst. 15.03.2015 5
Atemgymnastik sollte immer nur im beschwerdefreien Zeitraum durchgeführt werden. Sie dient der Kräftigung der Kräftigung der Atemmuskulatur und bewirkt damit eine Steigerung der Atemleistung. Auch gezielte Physiotherapie kann die gewünschte Wirkung bringen. Weiter Methoden sind regelmässiger Sport, Entspannungstechniken (z.b. Yoga) oder der Verzicht auf Nikotin oder Passivrauch. Bei regelmässigem Sport steigt die Belastbarkeit und die Auslöseschwelle für Anstrengungsasthma steigt. Alle Ausdauersportarten sind dabei sehr geeignet. Dabei wird auch die Atemtiefe gesteigert. Durch die regelmässige Ausführung gewöhnt sich der Körper an die Belastung und kann somit immer mehr belastet werden. Abrupte Wechsel von Belastung und Ruhe sind dabei zu vermeiden. Deshalb sind das Aufwärmen und das schrittweise herunterfahren besonders wichtig. 15.03.2015 6